Steigende Lebensmittel- und Energiepreise sowie die allgemein angespannte Wirtschaftslage machen vielen Menschen in Deutschland Sorgen – so sehr, dass sie immer mehr sparen. Das hat der aktuelle EY Future Consumer Index, eine jährliche Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, ergeben. Wie sich das Kaufverhalten konkret verändert hat, haben wir hier für Dich zusammengefasst.
Top 7 Bereiche, in denen am meisten gespart wird:
- Luxusartikel (58%)
- Lieferdienste von Lebensmitteln (49%)
- Lieferdienste von zubereitetem Essen (48%)
- Mitgliedschaft beim Sport (43%)
- Unterhaltungstechnik (41%)
- Restaurant, Kino, Theater (40%)
- Streamingdienste (34%)
Laut der Umfrage kauft mehr als jede bzw. jeder Dritte (37%) nur noch das Nötigste ein. Die Gründe dafür sind hohe Kosten für Energie, Benzin und andere Kraftstoffe sowie steigende Ausgaben für Nahrungsmittel und Haushaltswaren.
Eigenmarken werden immer beliebter
Um zu sparen, setzen 40% der Befragten mittlerweile lieber auf Eigenmarken statt auf teure Markenprodukte. Besonders bei verpackten und frischen Lebensmitteln, Haushalts- und Pflegeprodukten entscheiden sich die Menschen in Deutschland für die Eigenmarken. Im Bereich Technik hingegen kaufen viele immer noch lieber Markenprodukte.
Qualitativ merken sie dabei keine Unterschiede: Fast zwei Drittel der Befragten findet, dass die Qualität der Eigenmarken zugenommen hat. Außerdem verbergen sich hinter No-Name-Produkten oft sogar großen Marken.
Viele blicken pessimistisch in die Zukunft
Die meisten rechnen damit, dass sich ihre eigene Lebenssituation in den nächsten drei Jahren eher verschlechtert (36%) oder gleichbleibt (40%). Nur 24% sind optimistisch und glauben an eine Verbesserung. Das scheint allerdings ein europäisches Phänomen zu sein: In Frankreich (15%) und Italien (23%) glauben noch weniger Menschen an bessere Zeiten.
Die eigene finanzielle Lage – bezogen auf Gehalt, Ersparnisse und Co. – schätzen die Befragten dagegen etwas besser ein: Die meisten (51%) glauben, dass sie gleichbleibt. Jede bzw. jeder Vierte (26%) ist sogar positiv gestimmt und denkt, dass sie sich verbessern wird. Nur 23% glauben an eine Verschlechterung.
Weltweit liegt der Anteil der Optimisten mit 52% doppelt so hoch wie in Deutschland. Besonders in Indien (86%), Saudi-Arabien (75%), China (71%) und den USA (54%) glaubt die Mehrheit, dass sich die eigene Finanzlage in den nächsten zwölf Monaten verbessern wird.
Wieso sind Europäer im weltweiten Vergleich negativ eingestellt?
Laut Michael Renz, Leiter des Bereichs Konsumgüter und Handel bei EY Deutschland, liegt das daran, dass sich Europa in wirtschaftlich schwierigen Zeiten befindet. Das wiederum spüren die Menschen beruflich und privat. Von politischer Seite fehlt es an entsprechenden Maßnahmen und Lösungen, was zu wachsender Unzufriedenheit in der Bevölkerung führt.
Du kannst Deine persönliche Situation trotzdem verbessern
An der allgemeinen Wirtschaftslage und der Inflation kannst Du leider nichts ändern. Aber Du kannst zumindest dem Wertverlust Deines Geldes entgegensteuern und die Inflation langfristig schlagen, indem Du es anlegst, statt es auf einem schlecht verzinsten Konto oder Sparbuch zu parken. Am besten eignet sich dafür ein ETF-Sparplan auf einen weltweiten, breit gestreuten Aktien-ETF. Unser ETF-Finder hilft Dir, den passenden ETF für Dich zu finden.