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Tipps & Tricks

Private Kran­ken­ver­si­che­rung wird teurer: So kannst Du sparen

Auch die Beiträge zur privaten Kran­ken­ver­si­che­rung sind zum 1. Januar gestiegen – zum Teil so stark, dass Du sie auf Dauer nicht stemmen kannst. Vier Möglichkeiten, um die Beitragskosten zu senken.

Barbara Weber
Finanztip-Expertin für Versicherungen
PKV

Viele Privatversicherte zahlen seit Jahresbeginn wesentlich höhere Beiträge zur privaten Krankenversicherung (PKV). Laut PKV-Verband sind sie im Schnitt um 18% gestiegen. Einige Finanztip-Leserinnen und -Leser haben uns aber auch von Beitragserhöhungen von bis zu 40% berichtet. 

Ist Dir das auf Dauer zu teuer, hast Du verschiedene Möglichkeiten, um den PKV-Beitrag zu senken:

1. Überprüf Deine Risikozuschläge

Wenn Du Vorerkrankungen hast, verlangen einige Krankenversicherungen einen Risikozuschlag. Der kann gerne mal 10 bis 20% Deines Beitrags ausmachen. Ob Du einen solchen zahlst, steht in Deinem Versicherungsschein. Die gute Nachricht: Hat sich Dein Gesundheitszustand mittlerweile so sehr verbessert, dass Du so gut wie beschwerdefrei bist und auch keine Medikamente brauchst, kannst Du den Risikozuschlag reduzieren bzw. komplett streichen lassen. Wie Du in dem Fall vorgehst, liest Du hier.

2. Tarifwechsel innerhalb Deiner PKV

Grundsätzlich kannst Du jederzeit in einen anderen PKV-Tarif wechseln. Oft gibt es ähnliche oder geringfügig schlechtere Tarife für einen deutlich niedrigeren Beitrag. Deine Versicherung ist verpflichtet, Dich kostenlos und zeitnah zu beraten. Lass Dir ein schriftliches Angebot geben und am besten auch einen Vergleich Deines aktuellen und des potenziell neuen Tarifs. Das hilft Dir bei der Entscheidung.

Wichtig: Nur um etwas Geld zu sparen, solltest Du nicht auf wichtige Leistungen verzichten. Langfristig werden die Beiträge wahrscheinlich auch in einem günstigeren Tarif steigen. Wechsle außerdem nicht einfach so Deinen Versicherer. Dadurch würdest Du einen Großteil Deiner angesammelten Altersrückstellungen verlieren. Nur wenn Du noch jung und gesund bist, könnte das eine Option sein. Wenn Du Dir unsicher bist, ob ein Tarifwechsel Sinn macht, solltest Du Dich von einem unabhängigen Versicherungsberater unterstützen lassen.

3. Selbstbehalt hochsetzen

Selbstbehalt bedeutet, dass Du die Kosten von Arztbehandlungen, Medikamenten oder Zahnersatz bis zu einem bestimmten Betrag selbst übernimmst. Erhöhst Du ihn, zahlst Du im Gegenzug einen geringeren Beitrag. Zu hoch solltest Du ihn aber auch nicht ansetzen. Gerade im Alter kann Dir das auf die Füße fallen, wenn Du öfter zum Arzt musst oder eine schwere Krankheit bekommst. Außerdem kannst Du den Selbstbehalt nicht einfach wieder reduzieren. Viele Versicherer fordern dafür eine erneute Gesundheitsprüfung.

4. Wechsel in den Standard- oder Basistarif

Kommen die anderen Möglichkeiten für Dich nicht in Frage, prüf, ob ein Wechsel in den Standard- oder Basistarif Deiner PKV eine Option für Dich ist. Beide sind für Versicherte gedacht, die ihre Beiträge nicht mehr zahlen können. Die Leistungen des Standardtarifs sind meist schlechter, die Beiträge aber deutlich günstiger als im Basistarif. In den Basistarif wechselst Du nur, wenn Dein aktueller Beitrag sehr hoch ist und Du nicht in den Standardtarif kommst. Das geht nämlich nur unter bestimmten Voraussetzungen. Der Vorteil beim Basistarif ist aber, dass Deine PKV die Beiträge halbieren muss, wenn Dein Einkommen nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu sichern. Bleibt der Beitrag zu hoch, kannst Du beim Jobcenter einen Zuschuss beantragen.

PKV-Beitragserhöhungen können unwirksam sein

Auch wenn die Beiträge der Versicherer regelmäßig steigen, muss das nicht immer rechtmäßig sein. Möglicherweise hast Du Anspruch auf Beitragsrückerstattungen. Hat Deine private Kran­ken­ver­si­che­rung die Beiträge erhöht, kannst Du die Erhöhung von einem Rechtsanwalt überprüfen lassen. Wir empfehlen dafür die Kanzlei Pilz Wesser & Partner, die Kanzlei Kraus Ghendler Ruvinskij oder Rechtsanwalt Dr. Fiala. Weitere Infos dazu findest Du in unserem Ratgeber zu Beitragserhöhungen.

Was tun, wenn die PKV nicht mehr passt?

Grundsätzlich solltest Du nur in der PKV bleiben, wenn Du davon ausgehst, sie Dir langfristig leisten zu können. Wenn nicht, kannst Du versuchen, in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zu wechseln. Das geht aber nur unter bestimmten Bedingungen und Du solltest Dich früh genug darum kümmern. Denn ab 55 ist ein Wechsel in die GKV nur noch in absoluten Ausnahmefällen möglich. Mehr dazu liest Du in unserem Ratgeber "Rückkehr in die GKV".

In unserem Kran­ken­kas­senvergleich 2025 haben HKK, TK, BKK Firmus und Audi BKK am besten abgeschnitten. Die Energie-BKK eignet sich besonders für junge Familien und Schwangere.

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