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Wahl 2025: Was passiert mit Rente und Altersvorsorge?

Finanztip-Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen analysiert die Wahlprogramme der Parteien zur Bundestagswahl 2025 und verrät, was sie für Deine Zukunft bedeuten. Hier zum Thema Rente.

Hermann-Josef Tenhagen
Finanztip-Chefredakteur
Wahl 2025: Was passiert mit der gesetzlichen, privaten und betrieblichen Altersvorsorge?

RENTE 

Die Renten-Pläne aus den Wahlprogrammen der Parteien im Überblick

Rente mit 67 

Alle vier großen Parteien halten an der gesetzlichen Altersgrenze von 67 fest, wollen die Rente mindestens stabil halten und auch weiterhin einen früheren Renteneintritt ohne Abschläge nach 45 Arbeitsjahren möglich machen. 

SPD und Grüne wollen immerhin mittelfristig auch Beamte und Selbständige in die gesetzliche Rente einzahlen lassen und die Rente als Bürgerrente stabilisieren. 

Rente wie in Österreich 

Die AfD propagiert das österreichische Rentenmodell mit deutlich höheren Renten, über 800€ mehr jeden Monat für einen Durchschnittsruheständler. Finanziert werden soll das Ganze wie im Nachbarland durch deutlich höhere Beiträge von Arbeitgebern und Arbeit­nehmern, den Abbau der Beamtenprivilegien in der Altersvorsorge für die Mehrzahl der Beamten, beitragszahlenden Politikern und höhere staatlich Zuschüssen für die Rente. Das erklärte Ziel der AfD ist ein Rentenniveau von 70% des letzten Nettos, die BSW fordert sogar 75%. 

Lohn für arbeitende Rentner 

Den demokratischen Parteien ist klar, dass selbst die Rente mit 67 auf dem bisherigen Niveau zur Finanzierung weitere Einzahler braucht. SPD und Grüne wollen dafür Rentnerinnen und Rentnern, die weiterarbeiten, höhere Löhne zahlen. 

Die arbeitenden Ruheständler sollen die eigentlich fälligen Arbeitgeberbeiträge zur Rente und zur Arbeitslosenversicherung als Lohnzuschuss erhalten. Die CDU schlägt zusätzlich vor, Rentnerinnen und Rentnern ein steuerfreies Einkommen von 2.000€ im Monat zu ermöglichen. 

Die AfD will für arbeitende Rentner einen zusätzlichen Steuerfreibetrag von 12.000€ im Jahr. 

Private Vorsorge 

Bleibt noch die Frage, wie das eigentlich mit der zusätzlichen privaten Vorsorge klappen soll? Die wollen Union, Grüne, FDP und AfD fördern, das BSW will die geförderte private Altersvorsorge abschaffen, so ähnlich sieht das auch die Linkspartei.  

Die SPD findet zusätzliche private Altersvorsorge prinzipiell ok, sie hat ja Riester- und Rürup-Rente erfunden. Sie ist aber an der Stelle nicht enthusiastisch. 

Staatliche Förderung für neue Altersvorsorgeprodukte will sie nur zulassen, wenn die "Kosten transparent und gedeckelt sind". Die Förderung soll "auf kleine und mittlere Einkommensbezieher konzentriert werden", so die Kanzlerpartei in ihrem Wahlprogramm. 

Vorsorge mit Aktien  

Die Union will mehr, tut sich aber mit den Worten Aktien und Risiko nicht leicht. Für ihr Programm hat sie deshalb die "Frühstart-Rente" erfunden. Es steht Rente drauf, es soll aber ein Depot drin sein: "Wir werden für jedes Kind vom 6. bis zum 18. Lebensjahr pro Monat 10€ in ein individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Alters­vor­sorge­depot einzahlen."

Über diese 12 Jahre wären das 1.440€. Das ist nicht viel Geld. Viel wichtiger am Unionsplan: Dieses Konto soll anschließend privat bis zur Rente weiter bespart werden können, Erträge sollen bis zum Renteneintritt steuerfrei sein und das Kapital soll auf dem Konto wie bei Riester vor staatlichen Eingriffen geschützt sein. 

Staat als Aktionär 

Grüne und FDP waren sich in der Ampel recht einig, dass es zusätzliche private Altersvorsorge braucht, dass es für eine erfolgreiche Variante jedenfalls den Aktienmarkt braucht. Von außen liegt der Unterschied nun vor allem im Zutrauen oder Nicht-Zutrauen zu den Vertriebsstrukturen der Finanzdienstleister. 

Die FDP schreibt, sie will "das Nebeneinander von Honorar- und Provisionsberatung bewahren". Sie will wie in Schweden Gelder aus der gesetzlichen Rente staatlich organisiert in Aktien stecken und zusätzlich private kapitalgedeckte Altersvorsorge über ein individuelles Alters­vor­sorge­depot fördern, wie es die Ampel in ihren letzten Wochen im Herbst 2024 noch plante.  

Alters­vor­sorge­depot & Co.  

Für die Grünen soll der Staat, wie schon von der Ampel geplant, Kredite aufnehmen können, dieses Geld anlegen und mit den Erträgen vor allem ärmere Rentner unterstützen können. Beitragsgeld aus der gesetzlichen Rente soll im Gegensatz zu den Plänen der FDP nicht in das neue System fließen. 

In den so staatlich bereitgestellten "Bürgerinnenfonds" sollen aber Arbeitnehmer und Betriebsrentner auch persönlich einzahlen können, um damit ihr eigenes Alterseinkommen aufzubessern – ein Altersvorsorgekonto auf Aktien. 

Weiter zu Teil 4 unserer Serie "Wahl 2025": ENERGIE
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