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Wirtschaftsnobelpreis 2024: Davon hängt der Wohlstand einer Gesellschaft ab

Drei Wohlstandsforscher aus den USA erhalten den Wirtschaftsnobelpreis. Sie haben untersucht, wieso ehemalige Kolonien, die einst reich waren, heute arm sind – und umgekehrt.

Redakteurin Anna Karolina Stock
Anna Karolina Stock
Finanztip-Expertin für Private Finanzen
Wirtschaftsnobelpreis 2024: Davon hängt der Wohlstand einer Gesellschaft ab

Der Wirtschaftsnobelpreis 2024 geht an das in den USA tätige Forscher-Trio Daron Acemoğlu, Simon Johnson und James A. Robinson. Mit ihren Studien haben sie gezeigt, welche Rolle gesellschaftliche Institutionen für den Wohlstand eines Landes spielen.

Das gab die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm bekannt. Der mit knapp 970.000€ dotierte Preis zählt als die wichtigste Auszeichnung der Wirtschaftswissenschaften – auch wenn es kein "echter" Nobelpreis ist, sondern von der schwedischen Zentralbank in Gedenken an Alfred Nobel gestiftet wird.

Die Preisträger erforschen Wohlstandsunterschiede

In ihren Studien befassen sich die drei Ökonomen damit, wie staatliche Institutionen entstehen und wie sie sich auf den Wohlstand eines Landes auswirken. Dazu haben sie Gesellschaften betrachtet, die einst von Europäern kolonialisiert wurden.

Je nachdem, welche Art von politischen und gesellschaftlichen Institutionen bzw. Systemen damals eingeführt wurden, hat beeinflusst, wie wohlhabend und erfolgreiche eine Nation heute ist.

Was ist der Grund für heutige Wohlstandsunterschiede?

Ganz einfach gesagt: Ehemalige Kolonien, die ursprünglich reich waren, sind heute eher arm – und umgekehrt. Das ist der Grund dafür:

In einigen Kolonien bestand das Ziel darin, die indigene Bevölkerung auszubeuten und natürliche Ressourcen zum eigenen Vorteil zu nutzen. Das Problem: Gesellschaften mit einem schwachen Rechtsstaat und Institutionen, die die Bevölkerung ausbeuten, wachsen weniger stark und schaffen es seltener, ihre Situation zum Besseren zu wandeln.

In anderen Kolonien wiederum ging es darum, integrative politische und wirtschaftliche Systeme zu etablieren, die für die europäischen Auswanderer langfristig nützlich sind. Häufig waren das Länder, die zum Zeit­punkt der Kolonisierung eher arm waren. Im Laufe der Zeit führten die integrativen Institutionen zu einem größeren Wohlstand der gesamten Bevölkerung.

Welchen Schluss kann man daraus ziehen?

Laut Sascha Steffen, Professor an der Frankfurt School of Finance & Management, zeigen die Forscher, wie dringend notwendig eine inklusive Regierungsführung ist, um die globalen Einkommensunterschiede zu verringern. Nur mit integrativen politischen und wirtschaftlichen Systemen könnte eine Nation langfristig erfolgreich sein und ihrer Bevölkerung Wohlstand bringen.

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