Luft-Wärmepumpe Wie Du die Luft zum Heizen nutzt

Sandra Duy, Redakteurin für den Bereich Energetische Sanierung
Sandra Duy
Finanztip-Expertin für Energetische Sanierung

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Luft-Wärmepumpe ist eine Wär­me­pum­penart, die zum Heizen die Umgebungsluft als Wärmequelle nutzt.
  • Es gibt unterschiedliche Arten von Luft-Wärmepumpen. Heizt Du mit Heizkörpern oder Fußbodenheizung, eignet sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe gut. Hast Du noch eine Nachtspeicherheizung, ist die Luft-Luft-Wärmepumpe eine gute Option.
  • Die teilweise hohen An­schaf­fungs­kos­ten werden durch relativ hohe Förderzuschüsse etwas gedämpft. 

So gehst Du vor

  • Zieh für die Planung eine Heizungsfachfirma hinzu, die sich mit Wär­me­pum­pen auskennt. Die richtige Planung beeinflusst auch die Betriebskosten und die Wirtschaftlichkeit.
  • Sicher Dir die Fördermittel, bevor Du mit dem Einbau der Wär­me­pum­pe beginnst. Bis zu 70 Prozent der Kosten kannst Du Dir über Zuschüsse fördern lassen.
  • Ist Dein Haus noch nicht ganz fit für die Wär­me­pum­pe, dann lass Dir einen individuellen Sanierungsfahrplan von einem Energieberater erstellen. So weißt Du, was Du sanieren musst, und bekommst dafür auch eine höhere Förderung. Wir empfehlen dafür die Anbieter enwendo, Fuchs & Eule, enter, Novo und Senercon.

Mit einer Wär­me­pum­pe kannst Du umweltfreundlich heizen. Es gibt allerdings unterschiedliche Wär­me­pum­penarten, so etwa Luft-, Erd- und Grundwasserwärmepumpen. Die Luft-Wärmepumpe ist dabei die am meisten genutzte Option, da sie auch in bestehenden Gebäuden unkompliziert eingebaut werden kann. Wir erklären Dir, welche Art der Luft-Wärmepumpe sich für Dein Haus eignet und mit welchen Kosten Du rechnen musst.

Wie funktioniert eine Luft-Wärmepumpe?

Eine Wär­me­pum­pe ist eine Heizungsart, die zum größten Teil mit erneuerbaren Energien heizt. Daher gehört sie laut dem Gebäudeenergiegesetz, auch Heizungsgesetz genannt, zu den Heizungsarten, die Du seit 2024 einbauen kannst.

Um Wärme zu erzeugen, nutzen Wär­me­pum­pen die sogenannte Umweltenergie. Das ist Energie, die aus der Umgebungsluft, der Erde oder dem Grundwasser gewonnen werden kann. Bei Luft-Wärmepumpen wird dafür dem Namen entsprechend die Umgebungsluft als Wärmequelle genutzt. Das funktioniert dann so:

In der Regel verfügen Wär­me­pum­pen über ein Außen- und ein Innengerät. Das Außengerät saugt über einen Ventilator Luft an. Die Wärmeenergie der Luft wird anschließend an eine Flüssigkeit, ein sogenanntes Kältemittel, abgegeben. Dieses verdampft durch die zugeführte Wärme. Der Dampf wird anschließend in einem Kompresser so stark verdichtet, dass durch den Druck auch die Temperatur stark ansteigt. Wird die benötigte Temperatur erreicht, wird die Wärme in einem Wärmeüberträger an Dein Heizsystem abgegeben und Du kannst damit Deine Räume heizen. Das Kältemittel wird anschließend wieder flüssig und der Prozess beginnt von neuem.

Funktionsweise einer Luft-Wärmepumpe

Quelle: Finanztip-Darstellung (Stand: August 2024) 

Das besondere an diesen Kältemitteln ist, dass sie auch bei sehr geringen Temperaturen zu Dampf werden. Während Wasser erst bei 100 Grad verdampft, passiert das bei den Kältemitteln in Wär­me­pum­pen auch bei zweistelligen Minusgraden. So kann die Wär­me­pum­pe auch im Winter Dein Haus heizen. Selbst wenn die Wärmequelle für unser Empfinden kalt ist.

Die Effizienz der Wär­me­pum­pe wird unter anderem über die Jahresarbeitszahl (JAZ) angegeben. Dabei bedeutet eine JAZ von drei, dass die Wär­me­pum­pe aus einer Kilowattstunde Strom drei Kilowattstunden Wärme produziert. Damit ist sie deutlich effizienter als Gas- und Ölheizungen, die aus einer Kilowattstunde Erdgas oder Heizöl weniger als eine Kilowattstunde Wärme herstellen. Je höher die JAZ ist, desto besser läuft Deine Wär­me­pum­pe. Im Idealfall sollte die JAZ nicht unter drei liegen, damit die Wär­me­pum­pe bei den höheren Strompreisen im Vergleich zu Gas und Heizöl noch wirtschaftlich ist.

Welche Arten von Luft-Wärmepumpen gibt es?

Es gibt zwei Arten von Luft-Wärmepumpen: 

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen 
  • Luft-Luft-Wärmepumpen 

Der Unterschied liegt darin, wie die Wärme für Dein Haus bereitgestellt wird.

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe gibt die Wärme an ein zentrales, wassergeführtes Heizsystem ab. Das bedeutet, dass Du Heizkörper hast, die über Rohre mit heißem Wasser versorgt werden und so Deine Räume heizen. Heizt Du aktuell mit einer Gas- oder Ölheizung, verfügst Du in der Regel über ein wassergeführtes Heizsystem. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe lässt sich auch in ältere Häuser verhältnismäßig einfach einbauen, da sie sich gut in das bereits bestehende System aus Heizungsrohren und Heizkörpern integrieren lässt. Außerdem sind keine aufwändigen Erdbohrungen nötig wie zum Beispiel bei einer Erdwärmepumpe oder einer Grundwasserwärmepumpe.

Die Luft-Luft-Wärmepumpe gibt die produzierte Wärme direkt an die Luft in Deinen Räumen ab. Sie besteht in der Regel aus einem Außen- und einem Innengerät und wird auch Split-Klimaanlage genannt. Das Außengerät hängt dabei gewöhnlich an der Fassade Deines Hauses und nutzt die Umgebungsluft als Wärmequelle. Die durch den Kältemittelkreislauf produzierte Wärme wird an das Innengerät weitergegeben und anschließend direkt an die Luft im Raum abgegeben. Diesen Kreislauf kannst Du bei Luft-Luft-Klimaanlagen umdrehen und so die Klimaanlage auch zum Kühlen von Räumen nutzen. Über eine sogenannte Multi-Splitanlage kannst Du außerdem mit einem größeren Außengerät mehrere Innengeräte versorgen. Das bedeutet, dass Du in mehreren Räumen je ein Innengerät hast, das mit einem Außengerät verbunden ist. So kannst Du weitere Räume beheizen. Das eignet sich besonders gut für nebeneinander liegende Zimmer.

Neben der Möglichkeit, eine Luft-Luft-Wärmepumpe über eine Split-Klimaanlage zu betreiben, kann diese Wär­me­pum­pe auch als Lüftungswärmesystem installiert werden. Das funktioniert über eine Lüftungsanlage, die es oft in gut gedämmten Häusern gibt. Sie ist dafür da, für einen Luftaustausch zu sorgen, um verbrauchte und feuchte Luft in den Räumen abzutransportieren und die Räume mit Frischluft zu versorgen. In diesen Lüftungssystem kann eine Wär­me­pum­pe integriert werden, so dass das Haus darüber neben frischer Luft auch in allen Räumen mit Wärme versorgt werden kann. Dafür kann auch zum Energiesparen die verbrauchte Luft, auch Abluft genannt, zum Vorwärmen für die frische Luft genutzt werden. Die Wär­me­pum­pe sorgt dann dafür, dass die Temperatur der Frischluft ausreichend hoch ist, dass Deine Räume wieder warm werden oder warm bleiben.

Für wen lohnt sich eine Luft-Wärmepumpe?

Ob sich die Wär­me­pum­pe von den Kosten her lohnt, hängt unter anderem davon ab, wie viel Strom für die Wärmeproduktion verbraucht wird. Also wie effizient sie ist. Das wiederum hängt vom Gerät selbst, aber vor allem von dem Zustand der Immobilie ab, in der du sie einbauen willst.

Natürlich spielen auch An­schaf­fungs­kos­ten und Förderzuschüsse eine Rolle, zu denen kommen wir aber später. Denn wenn Dein Haus noch nicht geeignet ist, stehen vor dem Kauf, Installation und kostengünstigem Betrieb der Wär­me­pum­pe erst einmal andere Schritte an. Schauen wir also, welche Immobilien für welche Wär­me­pum­penart geeignet sind. 

Wann eignet sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?

Für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe benötigst Du ein Haus mit einem sogenannten Wärmeverteilsystem bestehend aus Heizungsrohren und Heizkörpern. Wenn Du also eine alte Gas- oder Ölzentralheizung austauschen möchtest, hast Du in der Regel bereits gute Ausgangsbedingungen für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Am effizientesten laufen sie, wenn Du Flächenheizungen hast, also zum Beispiel Fußboden- oder Deckenheizungen. Das liegt daran, dass durch die besonders große Heizfläche eine geringere Temperatur ausreicht, um die Räume zu erwärmen. Diese sogenannte Vorlauftemperatur bestimmt, wie effizient Deine Wär­me­pum­penheizung läuft. Je höher diese Temperatur sein muss, desto mehr muss der Kompressor in der Wär­me­pum­pe arbeiten, wodurch der Stromverbrauch steigt. Eine besonders niedrige Temperatur erreichst Du eben durch Flächenheizungen, aber auch durch die Dämmung Deines Hauses. Die Vorlauftemperatur für den besonders effizienten Betrieb liegt bei maximal 35 Grad Celsius. 

Aber auch mit normalen Heizkörpern kannst Du eine Luft-Wasser-Wärmepumpe noch wirtschaftlich betreiben. Hier sollte die Vorlauftemperatur im besten Fall nicht über 55 Grad liegen, während Deine Räume gleichzeitig noch warm werden. Das hat auch ein Kurzgutachten des Umweltbundesamts bestätigt. Es kann sein, dass Du für die Installation der Luft-Wasser-Wärmepumpe einzelne Heizkörper austauschen musst, um eine größere Fläche und so eine niedrigere Vorlauftemperatur zu erreichen.

Mehr dazu, ob sich Dein Haus für eine Wär­me­pum­pe eignet, liest Du in unserem Ratgeber zu Wär­me­pum­pen im Altbau.

Für wen eignet sich eine Luft-Luft-Wärmepumpe?

Eine Luft-Luft-Wärmepumpe, egal ob als Split-Klimaanlage oder als Lüftungswärmesystem, ist besonders dann sinnvoll, wenn Dein Haus bisher über kein wassergeführtes System verfügt. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Du aktuell noch mit Nachtspeicheröfen oder anderen Elektroheizungen heizt. In dem Fall hast Du in jedem Raum einzelne Nachtspeicheröfen, die nicht miteinander verbunden sind. Möchtest Du jetzt eine neue Heizung installieren, wäre es sehr teuer, Heizungsrohre nachträglich zu verlegen und so ein wassergeführtes System einzubauen.

Eine Luft-Luft-Wärmepumpe kann außerdem sinnvoll sein, um Deine bestehende Heizungsanlage wie eine Gas- oder Ölheizung zu ergänzen und zu entlasten. Dieses aus zwei unterschiedlichen Heizungen bestehende System nennt sich Hybridheizung. Die Luft-Luft-Wärmepumpe kann während der Heizungsperiode einen Teil der Heizlast übernehmen, wodurch Du viel Brennstoff sparen kannst.

Luft-Luft-Wärmepumpen in Form von Split-Klimaanlagen eignen sich außerdem für Bereiche, die keine eigene Heizung haben oder bisher nicht an das Heizsystem angeschlossen sind. Also zum Beispiel ein Gartenhaus, eine Garage oder einzelne Räume in Deinem Haus.

Ein Lüftungswärmesystem ist besonders sinnvoll, wenn Dein Haus bereits über eine zentrale Lüftungsanlage verfügt, die Dein Haus ständig mit frischer Luft versorgt. Hier kannst Du dann eine Luft-Luft-Wärmepumpe integrieren, die die frische Luft entsprechend erwärmt, bevor sie in die Räume kommt. 

Wichtig ist zu beachten, dass es bei Luft-Luft-Wärmepumpen keine Möglichkeit gibt, Warmwasser zu erzeugen. Du musst Dein Warmwasser zum Duschen und Spülen also weiterhin auf andere Weise erwärmen. Das geht zum Beispiel über Durchlauferhitzer oder eine extra Warmwasserwärmepumpe, die nur für das Warmwasser zuständig ist.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Luft-Wasser-Wärmepumpe das einfachere System ist, wenn Du Deine alte Öl- oder Gasheizung austauschen möchtest. Die Luft-Luft-Wärmepumpe eignet sich hingegen gut als Ergänzungsheizung oder für die Umrüstung von speziellen Heizsituationen, die bereits jetzt ohne Heizungsrohre auskommen, wie etwa Nachtspeicherheizungen.

Was kostet eine Luft-Wärmepumpe?

Die Kosten für eine Luft-Wärmepumpe unterscheiden sich je nachdem, wie viel Leistung die Heizung benötigt und ob Du Dich für eine Luft-Wasser- oder eine Luft-Luft-Wärmepumpe entscheidest. Grundsätzlich lässt sich sagen: Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist in der Anschaffung teurer als eine Luft-Luft-Wärmepumpe.

Es ist wichtig, dass die Wär­me­pum­pe passend zu Deinem Haus geplant wird und die notwendige Leistung vorab genau berechnet wird. Sonst kann es passieren, dass sie nicht effizient läuft und zu hohe Betriebskosten verursacht.

Was kostet der Einbau einer Luft-Wärmepumpe?

Für den Einbau musst Du die An­schaf­fungs­kos­ten, die Installationskosten und möglicherweise notwendige sogenannte Umfeldarbeiten miteinbeziehen. Zu diesen Umfeldarbeiten gehört unter anderem der Austausch von Heizkörpern oder ein hydraulischer Abgleich nach der Installation. Dieser stellt sicher, dass alle Komponenten Deines Heizsystems gut zusammenarbeiten und die produzierte Wärme richtig verteilt wird. 

Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe musst Du für ein bestehendes Einfamilienhaus laut der Verbraucherzentrale mit Gesamtkosten zwischen 25.000 und 40.000 Euro rechnen. Je mehr Umfeldarbeiten eingeplant werden müssen, desto teurer wird es in der Regel. 

Bei der Luft-Luft-Wärmepumpe kommt es darauf an, ob Du Dich für ein Luftwärmesystem oder eine Split-Klimaanlage entscheidest. Bei einem Luftwärmesystem kommen nämlich unter Umständen noch die Kosten für eine Lüftungsanlage hinzu.

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online rechnet für eine Luft-Luft-Wärmepumpe inklusive des Einbaus einer Lüftungsanlage mit Gesamtkosten von 12.000 bis 20.000 Euro. Ohne Lüftungsanlage liegen die Kosten für die Wär­me­pum­pe mit Installation eher zwischen 8.000 bis 16.000 Euro.

Bei den Split-Klimaanlagen rechnet der ADAC mit Kosten zwischen 500 und 2000 Euro für ein Einzel-Splitgerät. Bei einer Multisplitanlage mit einem Außengerät und zwei bis drei Inneneinheiten ergeben sich Kosten von 1.500 bis 4.000 Euro. Die Preisspanne ergibt sich dabei aus der notwendigen Leistung für das Gerät. Je größer der Raum, den Du beheizen möchtest oder je schlechter er gedämmt ist, desto mehr Leistung muss vorhanden sein und desto teurer wird es.

Wie hoch sind die Betriebskosten für Luft-Wärmepumpen?

Die Betriebskosten von Luft-Wärmepumpen sind davon abhängig, wie effizient die Wär­me­pum­pe arbeiten kann, wie viel Du heizt und wie viel Leistung Deine Wär­me­pum­pe benötigt.

Um die Betriebskosten abzuschätzen, brauchst Du folgende Informationen: 

  • Heizstunden: Wie viele Stunden im Jahr läuft die Heizung? 
  • Jahresarbeitszahl: Wie effizient läuft die Wär­me­pum­pe? 
  • Leistung: Wie viel Leistung hat Deine Wär­me­pum­pe, zum Beispiel zwölf Kilowatt

Alle diese Informationen kann Dir Dein Heizungstechniker mitteilen. Sie lassen sich vor Installation schon abschätzen, sodass Du bei Planung bereits einen ersten Eindruck bekommst. 

Um herauszufinden, wie viel Strom Deine Wär­me­pum­pe verbrauchen wird, teilst Du Heizleistung durch die Jahresarbeitszahl und multiplizierst das mit den Heizstunden.

Wir haben das einmal beispielhaft für Durchschnittswerte in Deutschland gemacht, damit Du eine Orientierung über die Größenordnung bekommst.

Wir gehen dabei von 2.000 Heizstunden pro Jahr aus. Das sind die durchschnittlichen Heizstunden für ein Haus in Deutschland. Bei der JAZ setzen wir eine Drei an, sodass die Wär­me­pum­pe effizient arbeitet. Die Strom­kos­ten ermitteln wir anhand des Finanztip Strompreis-Barometers von 31,25 Cent mit Stand vom 15. August 2024. Nutzt Du einen speziellen Wär­me­pum­pen­stromtarif, sind die Strom­kos­ten geringer.

Durchschnittliche Stromverbräuche für Luft-Wärmepumpen

Leistung der Wär­me­pum­peStromverbrauch pro JahrStrom­kos­ten pro Jahr
5 kW3.333 kWh1.042 €
7,5 kW5.000 kWh1.563 €
10 kW6.666 kWh2.083 €
12,5 kW8.000 kWh2.500 €
15 kW10.000 kWh3.125 €

Quelle: Finanztip-Berechnung (Stand: 15. August 2024)

Die Leistung der Wär­me­pum­pe ist dabei zum einen von der Größe Deines Hauses und wie gut es gedämmt ist abhängig. Um die passende Leistung zu bestimmten, ist eine sogenannte raumweise Heizlastberechnung notwendig. Dabei wird ausgerechnet, wie viel Energie Deine Heizung abgeben muss, damit Deine Räume ausreichend warm werden. Diese sollte auf jeden Fall bei der Planung der Anlage mit ausgeführt werden. 

Es gibt aber auch grobe Richtwerte, an denen Du Dich vorher orientieren kannst. Laut der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online liegt die notwendige Leistung einer Wär­me­pum­pe bei einem Neubau nach aktuell gültigen Baustandards bei 0,04 Kilowatt pro Quadratmeter. Bei einem nachträglich gut gedämmten Altbau sind es etwa 0,05 Kilowatt pro Quadratmeter. Bei einem Haus mit 150 Quadratmetern müsste die Wär­me­pum­pe dann eine Leistung von sechs Kilowatt im Neubau oder 7,5 Kilowatt im sanierten Altbau haben. Je weniger ein Haus saniert ist, desto höher muss die Leistung sein. Sie kann bei einem ungedämmten Haus dieser Größe schnell zwischen zwölf Kilowatt und 20 Kilowatt liegen.

Bei einer Luftwärmepumpe kann es außerdem passieren, dass das Außengerät im Winter vereist. Das passiert, weil Wasser bei kühlen Außentemperaturen am Gerät kondensiert und schließlich friert. Die Wär­me­pum­pe nutzt dann eine Funktion zum Abtauen, die den Stromverbrauch leicht erhöht.

Ein erhöhter Stromverbrauch kann außerdem vorkommen, wenn die Luftwärmepumpe einen elektrischen Heizstab nutzt, um bei besonders kalten Temperaturen noch ausreichend heizen zu können. So soll es auch bei hohen Minusgraden in Deinem Haus noch angenehm warm werden. Dieser Heizstab schaltet sich in der Regel im Wärmespeicher, auch Pufferspeicher genannt, hinzu und erwärmt dort das Wasser, wenn die Wär­me­pum­pe die notwendige Heiztemperatur nicht mehr schafft. Das sollte allerdings nur an sehr wenigen Tagen im Jahr passieren. Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts betrug der Anteil des Heizstabs an der Arbeit des Systems bei gut geplanten Wär­me­pum­pen nur 1,9 Prozent. Nur bei schlecht geplanten oder defekten Anlagen liegt der Einsatz deutlich höher, was zu einem stark erhöhten Stromverbrauch führen kann. 

Wie verringerst Du die Betriebskosten der Wär­me­pum­pe?

Für den Betrieb der Wär­me­pum­pe kannst Du spezielle Wär­me­pum­pen­stromtarife nutzen. Diese sind in der Regel günstiger als der normale Haushaltsstrom, da sie von einigen Vergünstigungen profitieren. Aber: Deine Wär­me­pum­pe benötigt dafür einen eigenen Zähler und muss regelbar sein. Dein Netzbetreiber muss sie also steuern können. Also beispielsweise herunterregeln können, wenn das Stromnetz gerade besonders stark belastet ist. Der Netzbetreiber darf aber nur runterregeln und nicht abschalten. Das hat die Bundesnetzagentur festgelegt.

Eine Finanztip-Untersuchung von 2024 hat gezeigt, dass sich ein Wär­me­pum­pen­stromtarif erst ab einem jährlichen Verbrauch von 3.000 Kilowattstunden pro Jahr lohnt. Davor rechnet sich die Ersparnis aus dem günstigeren Tarif gegenüber den Zusatzkosten wie einem zweiten Zähler in der Regel nicht.

Neben einem günstigen Stromtarif kann auch eine Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge (PV-Anlage) Deine Strom­kos­ten senken. Du heizt natürlich am meisten im Winter, wenn die PV-Anlage am wenigsten Strom produziert. Aber laut einer Studie der HTW Berlin kann in einem Einfamilienhaus trotzdem bis zu einem Drittel des Jahresstrombedarfs so gedeckt werden. Nutzt Du eine Luft-Wärmepumpe im Sommer auch zum Kühlen, kann der Strombedarf des Geräts zu großen Teilen aus den Stromerträgen Deiner Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge gedeckt werden. 

Willst Du Deine Luft-Wärmepumpe mit einem Wär­me­pum­pen­stromtarif und einer PV-Anlage betreiben, wird es allerdings kompliziert. Liefert die PV-Anlage so viel Strom zu, dass Du weniger als 3.000 Kilowattstunden Wär­me­pum­pen­strom aus dem Netz beziehst, lohnt sich der Wär­me­pum­pen­stromtarif in der Regel nicht mehr. Außerdem benötigt diese Konstellation ein bestimmtes Messkonzept, also eine spezielle Anordnung der Zähler, damit die Wär­me­pum­pe mit ihrem eigenen Zähler auch von der PV-Anlage profitieren kann. In der Regel erfolgt das über eine Kaskadenschaltung, bei der die Zähler hintereinander anstatt getrennt voneinander verbaut werden. Befrage dazu am besten Deinen Elektriker, der die Wär­me­pum­pe elektrisch anschließt und verkabelt.

Mehr zu Wär­me­pum­pen­stromtarifen in Kombination mit einer PV-Anlage liest Du auch in unserem Ratgeber zum Wär­me­pum­pen­strom

Was sind die Vor- und Nachteile einer Luft-Wärmepumpe?

Luft-Wärmepumpen haben wie alle Heizsysteme Vorteile und Nachteile. Während Du sie im Vergleich mit anderen Wär­me­pum­penarten verhältnismäßig einfach in Dein Heizsystem integrieren kannst, sind doch manchmal Veränderungen wie neue Heizkörper oder eine bessere Wärmedämmung möglich. Sonst kann es passieren, dass sie nicht effizient laufen. Je nachdem, ob für Dich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe oder eine Luft-Luft-Wärmepumpe die richtige Wahl ist, ergeben sich auch unterschiedliche Vorzüge oder Probleme. So kann Dich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe auch mit Warmwasser versorgen, eine Luft-Luft-Wärmepumpe allerdings nicht. 

Alle Vorteile und Nachteile haben wir Dir hier auf einen Blick aufgelistet. Dabei zeigen wir Dir auch die Unterschiede zwischen Luft-Wasser- und Luft-Luft-Wärmepumpen. 

Vorteile und Nachteile von Luft-Wärmepumpen

Luft-Wasser-Wärmepumpe 
Vorteile Nachteile 
geringer Platzbedarfin der Anschaffung teurer als Luft-Luft-Wärmepumpen oder Gasheizung
gut in bestehende Wärmeverteilsysteme mit Heizungsrohren und Heizkörpern integrierbarniedrigere Effizienz als Erd- und Grundwasserwärmepumpen
höhere Effizienz als Luft-Luft-Wärmepumpen 
umweltfreundlich durch Nutzung von Luft als Wärmequelle 
kann auch Warmwasser liefern 
hohe Fördermittel verfügbar 
geringe Wartungskosten 
Luft-Luft-Wärmepumpe 
sehr geringer PlatzbedarfGeringere Effizienz als andere Wär­me­pum­pen
günstigste Wär­me­pum­pe in der Anschaffungkann kein Warmwasser liefern
Kühlfunktion im Sommer möglich 
umweltfreundlich durch Nutzung von Luft als Wärmequelle 
gute Ergänzung zu Gas- oder Ölheizungen 
hohe Fördermittel verfügbar 
geringe Wartungskosten 

 

Im Kapitel Für wen lohnt sich eine Luft-Wärmepumpe haben wir Dir bereits erklärt, welche Wär­me­pum­penart sich für welche Einsatzzwecke gut eignet. Das spiegelt sich auch in den Vorteilen und den Nachteilen wider. Je nachdem, wie die Gegebenheiten an Deinem Haus sind, eignet sich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe oder eine Luft-Luft-Wärmepumpe mehr. Womöglich ist aber auch eine Pelletheizung, ein Fernwärmeanschluss oder eine Erd-Wärmepumpe die bessere Wahl. 

Das lässt Du am besten von einer Heizungsfachfirma prüfen und berechnen. Alternativ kannst Du Dich auch an Energieberater wenden. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn Du gleich noch weitere Sanierungsmaßnahmen an Deinem Haus durchführen lassen möchtest. Die Energieberater können Dir dafür einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen. Wir empfehlen Dir dafür die Anbieter enwendo, Fuchs & Eule, enter, Novo und Senercon.  

Wie wird eine Luft-Wärmepumpe gefördert?

Da es sich bei Wär­me­pum­pen um eine umweltfreundliche Technologie handelt, werden sie vom Staat mit hohen Zuschüssen gefördert. Für ein Einfamilienhaus kannst Du Dir bis zu 21.000 Euro der Kosten zurückholen: 

Die Heizungsförderung, die seit 2024 von der staatlichen Förderbank, der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), abgewickelt wird, ermöglicht hohe Zuschüsse für klimafreundliche Heizungen. Maximal kannst Du Dir für ein Einfamilienhaus 30.000 Euro der Kosten für die Wär­me­pum­pe bei der Förderung anrechnen lassen und darauf Zuschüsse von bis zu 70 Prozent bekommen. Diese werden allerdings nachträglich ausgezahlt. Du musst also erstmal in Vorleistung gehen. Um Dich dabei zu unterstützen, bietet die KfW außerdem einen Ergänzungskredit an. Du kannst bis zu 120.000 Euro für Deine neue Heizung oder die Sanierung Deines Hauses als Kredit aufnehmen und so schon die Rechnungen bezahlen, bevor später die Zuschüsse ausgezahlt werden. Diese kannst Du dann direkt auf den Kredit anrechnen lassen. Das sind dann so genannte Tilgungszuschüsse. 

Neben der staatlichen Förderung gibt es auch viele kommunale Förderprogramme, die den Einbau von Wär­me­pum­pen fördern. Das Gute ist, dass Du diese in der Regel auch mit den staatlichen Förderprogrammen kombinieren darfst.

Wichtig: Du musst staatliche und kommunale Förderprogramme in der Regel beantragen, bevor Du mit dem Einbau der Wär­me­pum­pe beginnst. Informiere Dich am besten über Förderprogramme, sobald Du ein Angebot für die Luft-Wärmepumpe vorliegen hast.

Alle Informationen und Voraussetzungen der staatlichen und kommunalen Förderungen findest Du auch in unserem Ratgeber zur Förderung von Wär­me­pum­pen.

Kannst Du die Wär­me­pum­pe steuerlich geltend machen? 

Das Einkommenssteuergesetz (EStG) sieht vor, dass Du Kosten für eine Sanierungsmaßnahme oder eine neue, umweltfreundliche Heizung noch bis 2029 auch von Deiner Einkommenssteuer absetzen kannst (§ 35c EStG).

Pro Objekt können 200.000 Euro an Kosten herangezogen und davon 20 Prozent von Deiner Einkommenssteuer abgezogen werden. Maximal sind es also 40.000 Euro, die Du von der Steuer absetzen kannst. Wichtig ist auch hier, dass Du das Haus, in das die Wär­me­pum­pe eingebaut wird, selbst bewohnst. Außerdem darfst Du keine Kosten absetzen, für die Du bereits Zuschüsse aus der staatlichen Heizungsförderung der KfW bekommen hast.

Was Du bei der steuerlichen Förderung außerdem beachten musst, liest Du in unserem Ratgeber zur Steuerermäßigung für Immobilieneigentümer.