Hybridheizung Wann eine Hybridheizung sinnvoll ist
Finanztip-Expertin für Energetische Sanierung
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Das Wort Hybrid kommt aus dem Lateinischen und bedeutete so viel wie Mischling. Heute kennst Du es wahrscheinlich vor allem von Hybridautos, die sowohl mit Strom als auch mit Benzin fahren können. Aber auch bei Heizungen gibt es Hybridmodelle, die unterschiedliche Heizungsmodelle kombinieren und besonders für unsanierte Immobilien ein erster Schritt zum klimafreundlichen Heizen sein können.
Unter einer Hybridheizung versteht man zwei Wärmeerzeuger, die mit unterschiedlichen Energiequellen gemeinsam Dein Haus beheizen. Dabei können verschiedenste Systeme miteinander kombiniert werden, also zum Beispiel Gas- oder Ölheizungen mit Wärmepumpen oder Solarthermie. Die Hybridheizung kann dabei sowohl aus nur einem Gerät bestehen, das beide Heiztechniken in sich vereinbart. Das ist dann ein sogenanntes kompaktes Einzelgerät. Es kann sich aber auch um zwei separate Heizungen handeln, die über Regelungstechnik miteinander verbunden sind.
Die Art der Regelung bestimmt, wie Deine Hybridheizung genau funktioniert. Dabei gibt es folgende Möglichkeiten:
Bivalent steht dafür, dass die benötigte Heizenergie von zwei Wärmeerzeugern geliefert wird – also einer Hybridheizung. Die Art des Betriebs entscheidet darüber, wann welche Energiequelle eingesetzt wird und auch, wie sich das auf Deine Heizkosten auswirkt.
Wann welche Heizung Wärme erzeugt, ist abhängig von der gewählten Regelung und vom eingestellten Bivalenzpunkt. Dieser Punkt beschreibt die Außentemperatur, ab welcher die Regelung die zweite Heizung aktiviert wird. Das Gegenteil von einem bivalenten System ist die Monovalenz, was den Einsatz von nur einer Heizungsanlage beschreibt.
Ein paralleler Betrieb besteht, wenn eines der kombinierten Heizsysteme nur dann mit heizt, wenn es beispielsweise aufgrund sehr niedriger Außentemperaturen notwendig wird. Das Hauptsystem, welches normalerweise die Grundheizlast trägt, schafft es dann nicht mehr, die gewünschten Raumtemperaturen zu erreichen und der zweite Wärmeerzeuger schaltet sich ab dem eingestellten Bivalenzpunkt unterstützend dazu.
Beim teilparallelen Betrieb schaltet sich die zweite Heizung ebenfalls ab einer bestimmten Außentemperatur unterstützend dazu. Ein zweiter, eingestellter Bivalenzpunkt regelt dann, dass sich der erste Wärmeerzeuger ganz ausschaltet und nur noch der zweite heizt.
Beim alternativen Betrieb hingegen heizen beide Wärmeerzeuger jeweils allein, abhängig davon, welche Außentemperatur momentan herrscht. Die eine Heizung heizt dann beispielsweise bis zu Außentemperatur von drei Grad, danach schaltet sie ab und die zweite Heizung übernimmt die besonders kalten Tage.
Welches dieser Systeme für Dein Haus sinnvoll ist, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Welche Wärmeerzeuger kombinierst Du? Wie hoch ist der Energiebedarf Deines Hauses und möchtest Du Deine Heizung eher ökonomisch oder ökologisch ausrichten? Ab einer bestimmten Außentemperatur kann es finanziell gesehen sinnvoller sein, wenn nur einer der Wärmeerzeuger heizt, beispielsweise die Gasheizung anstatt der Wärmepumpe – also ein alternativer Betrieb eingestellt wird. Andererseits ist für die Verringerung des CO2-Ausstosses ein paralleler Betrieb deutlich besser.
Welche Betriebsweise ausgewählt werden sollte, können Dir am besten qualifizierte Energieberater oder eine Heizungsfachfirma sagen, denn sie muss diese genau auf Dein Haus abstimmen. Planst Du, in der Zukunft Dein Haus durch eine energetische Sanierung noch energieeffizienter zu machen, muss das ebenfalls bei der Auslegung berücksichtigt werden.
Achtung: Bei der Planung muss einbezogen werden, dass eine neue Heizung seit 2024 gemäß dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien heizen muss (GEG §71). Welche Regelungen genau gelten und was Du bei einer neuen Heizung beachten musst, liest Du auch im Ratgeber zum Heizungsgesetz.
Wie bei allen Heizsystemen gibt es auch bei Hybridheizungen Vorteile und Nachteile, die Du vor der Anschaffung gegeneinander abwägen solltest.
Der große Vorteil der Hybridheizung ist, dass sie besonders effizient und wirtschaftlich arbeitet, da Du zwei unterschiedliche Heiztechnologien miteinander kombinierst. Deine Heizung kann mithilfe einer intelligenten Steuerung immer die effizienteste Technologie für den Betrieb auswählen. Gleichzeitig bist Du nicht mehr nur von einer Energiequelle abhängig, so dass ein Preisschock bei den Heizkosten besser vermieden werden kann.
Besonders in Altbauten und Bestandsgebäuden ist die Erweiterung einer bestehenden Gas- oder Ölheizung zur Hybridheizung mit erneuerbaren Energien eine perfekte Übergangslösung, wenn das Haus in den kommenden Jahren energetisch saniert werden soll.
Mit der richtigen Einstellung erfüllst Du mit einer Hybridheizung auch die Anforderungen an das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das bei neuen Heizungen einen Anteil von 65 Prozent erneuerbarer Energien vorschreibt (GEG § 71). Das bedeutet auch, dass Du Deine Hybridheizung zumindest zum Teil fördern lassen kannst. Wie hoch die Förderung ist, liest Du weiter unten im Kapitel Wie werden Hybridheizungen gefördert?
Die zwei kombinierten Heiztechnologien, die Dir einen Effizienzvorteil verschaffen, haben aber auch einen Nachteil: Die Komplexität Deiner Heizung erhöht sich durch das Hybridsystem. Die Steuerung gestaltet sich komplizierter und muss durch eine Fachfirma korrekt eingestellt werden, sonst kann es zu Problemen bei der Heizleistung und den Heizkosten kommen.
Außerdem geht mit einem Kombisystem auch ein erhöhter Wartungsaufwand einher. Besteht Deine Hybridheizung unter anderem aus einer Verbrennungsheizung wie einer Gasheizung, einer Ölheizung oder einer Pelletheizung, sind außerdem weiterhin ein Schornstein und regelmäßige Besuche durch den Schornsteinfeger notwendig. Bei Heizöl und Erdgas fallen außerdem auch weiterhin die CO2-Kosten auf Deiner Brennstoffrechnung an. Diese werden in den kommenden Jahren immer weiter steigen, daher solltest Du Deine fossile Heizung im Idealfall nur zur Abdeckung der größten Last in der Heizperiode nutzen.
Besonders bei der Kombination mit einer dieser Heizungen ist auch der Platzbedarf nicht zu verachten. Ist Dein Heizungskeller klein, kann es sein, dass Du nicht über ausreichend Platz verfügst. Lösbar ist dieses Problem durch Hybrid-Einzelgeräte, die in einem Gerät zwei Systeme kombinieren. Dann kannst Du aber Deine bestehende Heizung nicht weiterbetreiben.
Die Anschaffungskosten der Hybridheizung können sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil sein, da es sehr große Preisspannen gibt, je nachdem, für welche Technologien Du Dich entscheidest und ob Du Deine bestehende Heizung nur erweiterst oder ein komplett neues System einbaust. Mit welchen Kosten Du bei der Anschaffung rechnen musst, liest Du im Kapitel Was kostet eine Hybridheizung?
Mit welchen Vor- und Nachteilen Du rechnen musst, haben wir Dir hier aufgelistet:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
sehr effizientes Heizsystem, bei dem Du Heizkosten sparen kannst | das hybride System ist komplexer und es kann daher zu mehr Problemen oder Fehlern kommen |
keine Abhängigkeit von nur einer Energiequelle | höherer Wartungsaufwand durch zwei Systeme |
sehr gute Möglichkeit für Bestandsgebäude, langsam auf erneuerbare Energien beim Heizen umzusteigen | bei Kombination mit Verbrennungsheizungen: Schornstein und Schornsteinfeger notwendig, außerdem erhöhter Platzbedarf |
Erfüllung der Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes | je nach Wärmequelle fallen ggf. weiterhin CO2-Kosten für das Heizen an |
staatliche und kommunale Förderprogramme für klimafreundliche Heizungen |
Hybridheizungen kommen besonders im Altbau und in Bestandgebäuden zum Einsatz, denn hier liegen oft Bedingungen vor, die den Einsatz einer Hybridheizung sinnvoll oder sogar notwendig machen. Das Heizen mit fossilen Brennstoffen wie Erdgas und Heizöl wird in Zukunft voraussichtlich immer teurer, unter anderem wegen stetig steigender CO2-Kosten für diese Brennstoffe.
Besitzt Du momentan eine noch gut funktionierende Öl- oder Gasheizung, kannst Du Heizkosten und Deinen CO2-Fußabdruck senken, indem Du sie mit einem zweiten Wärmeerzeuger auf Basis erneuerbarer Energien ergänzt. Eine Solarthermieanlage oder eine Wärmepumpe können die Warmwassererzeugung und auch einen Teil der Heizleistung übernehmen. Beachte dabei die notwendige Anfangsinvestition, die Deine Einsparung entsprechend schmälert. Geht es Dir besonders um Einsparungen bei den Heizkosten, dann lass Dir am besten durch eine Energieberatung oder eine erfahrene Heizungsfachfirma vorab ausrechnen, welches System sich bei Dir rechnen würde.
Eine andere Einsatzmöglichkeit entsteht dann, wenn Du Deine aktuelle Heizung in den kommenden Jahren austauschen musst oder möchtest. Dein Haus ist aber unsaniert und eventuell noch nicht bereit für eine Wärmepumpe, da der Wärmebedarf und auch die Vorlauftemperaturen des Heizsystems zu hoch sind. Gleichzeitig ist der Einbau einer neuen Gas- oder Ölheizung dann nicht mehr möglich oder mit strengen Auflagen verbunden. Ein Fernwärmeanschluss liegt bei Dir ebenfalls nicht an und für eine Pelletheizung hast Du nicht ausreichend Platz? In dem Fall kannst Du Dein aktuelles Heizsystem entlasten, indem Du beispielsweise eine Wärmepumpe beistellst, die die Grundheizlast übernimmt. Wenn Du in den kommenden Jahren Dein Haus sanierst und dadurch den Wärmebedarf senkst, kann die Wärmepumpe am Ende Dein Haus allein beheizen und Du kannst die alte fossile Heizung ausbauen. Auch hierfür solltest Du Dich im Vorfeld gut beraten lassen, damit eine Wärmepumpe mit passender Leistung installiert wird. Wende Dich hierfür am besten an eine Energieberatung und lass Dir einen Sanierungsfahrplan erstellen.
Auch im Neubau kann eine Hybridheizung sinnvoll sein, auch wenn beispielsweise Wärmepumpen hier in aller Regel ohne Probleme im Einzelbetrieb sehr effizient funktionieren. Ist Dir aber eine besonders ökonomische Betriebsweise wichtig, bei der das System den Betrieb immer nach der aktuell günstigsten Heizart wählt, kann eine Hybridheizung in Form eines kompakten Einzelgeräts ins Auge gefasst werden. Besonders, wenn Du auch eine Photovoltaikanlage hast, kann die Heizung dann immer selbst entscheiden, ob Du gerade mit günstigem Sonnenstrom über die integrierte Wärmepumpe oder an Schlechtwettertagen mit der Gasheizungskomponente heizt. Dieser Einsatz muss sorgfältig geplant werden – auch in Hinsicht auf die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes. Der Heizanteil aus erneuerbaren Energien muss nämlich grundsätzlich 65 Prozent betragen (GEG § 71).
Da das Wort Hybridheizung nur beschreibt, dass zwei Systeme zusammenarbeiten, können hybride Systeme in vielen unterschiedlichen Varianten kombiniert werden. Möglich ist dabei die Kombination von fossilen Heizungen, also zum Beispiel Gas- und Ölheizungen mit Heizsystemen auf erneuerbarer Basis, wie beispielsweise Wärmepumpen oder Solarthermie. Du kannst aber auch zwei Heizsysteme, die mit erneuerbaren Energien arbeiten, miteinander kombinieren.
Du besitzt bereits eine Öl- oder Gasheizung und möchtest aber auch umweltfreundlicher heizen? Dann kann die Kombination mit einer Wärmepumpe oder einer Solarthermieanlage eine Option sein. Besonders für Häuser mit einem hohen Wärmebedarf und hohen Vorlauftemperaturen ist diese Möglichkeit sinnvoll.
In dieser Kombination kann die Wärmepumpe im Rahmen eines bivalent-parallelen Betrieb die Grundlast des Wärmebedarfs im Jahr übernehmen und nur, wenn die Temperaturen unter einen bestimmten Punkt fallen, schaltet sich die fossile Heizung hinzu. So heizt Du den Großteil des Jahres mit erneuerbaren Energien und erfüllst in der Regel auch die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes bezüglich des Anteils von 65 Prozent erneuerbarer Energien beim Heizen (GEG § 71).
Bei der Verbindung einer Gasheizung oder Ölheizung mit einer Solarthermieanlage kann die Warmwasserversorgung Deines Haushalts komplett von der Solarthermie übernommen werden. Nach der Anfangsinvestition in die Anlage erwärmst Du Dein Wasser mit der Kraft der Sonne und sparst damit Heizkosten.
Natürlich kannst Du auch unterschiedliche Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien miteinander kombinieren. Möglich sind zum Beispiel unterschiedliche Kombinationen von Pelletheizung, Wärmepumpe und Solarthermieanlagen. Wenn Du beispielsweise schon komplett auf erneuerbare Energiequellen umsteigen möchtest oder kein Gasanschluss anliegt, aber Dein Haus noch unsaniert ist und daher einen hohen Wärmebedarf hat, könntest Du eine Pelletheizung mit einer Wärmepumpe oder einer Solarthermieanlage kombinieren.
Das Prinzip in Kombination mit einer Wärmepumpe wäre das gleiche, wie bei einer fossilen Heizung: Die Wärmepumpe heizt bis zu einem gewissen Punkt allein und dann erst schaltet sich die Pelletheizung hinzu, die wie eine Gas- oder Ölheizung deutlich höhere Heiztemperaturen effizient erreichen kann.
In der Kombination mit einer Solarthermieanlage kann diese auch hier die Warmwasserversorgung komplett oder zu einem großen Teil übernehmen. Das gleiche gilt, wenn Du die Solarthermie mit einer Wärmepumpe kombinierst. Im Sommer, wenn keine Heizwärme nötig ist, könnten die Pelletheizung oder Wärmepumpe sogar ausgeschaltet werden, da die Solarthermieanlage für das Warmwasser sorgt.
Nimmst Du eine neue Heizung in Betrieb, musst Du die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes beachten (GEG § 71). Hybridheizungen, bei denen eine Wärmepumpe oder eine Solarthermieanlage mit Verbrennungsheizungen kombiniert werden, erfüllen bereits pauschal die Vorgabe von anteilig 65 Prozent erneuerbarer Energien. Trotzdem müssen bestimmte Vorgaben dabei berücksichtigt werden (GEG § 71h). Zu den Verbrennungsheizungen gehören zum Beispiel Gas- und Ölkessel, aber auch Pelletheizungen.
So muss eine Wärmepumpe in dieser Kombination grundsätzlich vorranging laufen. Die Verbrennungsheizung darf sich nur einschalten, wenn die Wärmepumpe den notwendigen Wärmebedarf nicht mehr decken kann. Dafür müssen die Geräte über eine entsprechende Steuerung verfügen. Bei einer Gas- oder Ölheizung muss es sich außerdem um einen Brennwertkessel handeln.
Bei der Kombination von Verbrennungsheizungen mit Solarthermie ist die Größe der sogenannten Aperturfläche entscheidend – damit ist die Lichteintrittsfläche der Solarkollektoren gemeint. Wie groß diese sein muss, ist von Deinem Haus abhängig. Für Solarthermieanlagen mit den deutlich effizienteren Vakuumröhrchenkollektoren verringert sich die Mindestfläche außerdem. Nutzt Du die Solarthermieanlage außerdem mit einer Gas- oder Ölheizung, musst Du einen Mindestanteil an Biobrennstoffen nutzen. Denk aber daran, dass diese Brennstoffe teurer sind als herkömmliches Erdgas und Heizöl und dass alle fossilen Heizungen spätestens Ende 2044 außer Betrieb genommen werden müssen (GEG § 72).
Während Du im Neubau, abhängig vom Platz, in der Regel jede Heizung einbauen lassen kannst, gestaltet es sich in älteren Bestandsgebäuden oft schwieriger. Das liegt daran, dass diese aufgrund schlechterer Dämmung und alter Heizkörper einen hohen Wärmebedarf haben. Die Heizsysteme benötigen eine hohe Vorlauftemperatur, um die Räume warm zu bekommen. Für den effizienten Betrieb einer einzelnen Heizung auf Basis erneuerbarer Energien wie einer Wärmepumpe reichen die Gegebenheiten oftmals noch nicht aus.
Hier kann aber eine Hybridheizung eine gute Lösung sein. Die Kombination aus Deiner bestehenden Gas- oder Ölheizung mit einer Wärmepumpe ermöglicht es Dir, den größten Teil des Jahres bereits klimafreundlich zu heizen. Dabei kann die alte Heizung die Wärmepumpe zu besonders heizintensiven Zeiten unterstützen und so den effizienten Betrieb gewährleisten. Investierst Du dann in den nächsten Jahren in die energetische Sanierung Deines Hauses und senkst damit den Wärmebedarf und die notwendige Vorlauftemperatur, kannst Du die Wärmepumpe anschließend sogar komplett ohne Unterstützung der alten Heizung betreiben.
Grundsätzlich gibt es auch für den Altbau unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten. So könntest Du auch über eine ergänzende Solarthermieanlage nachdenken. Wenn Deine bestehende Heizung bald ausgetauscht werden müsste, kann auch eine Pelletheizung in Kombination mit einer Solarthermieanlage eine gute Möglichkeit bei einem Haus mit hohem Wärmebedarf sein.
Welche Heizung auch in Zukunft für Dich wirklich wirtschaftlich und sinnvoll ist, lässt Du Dir am besten im Rahmen einer Energieberatung oder einer erfahrenen Heizungsfachfirma durchrechnen.
Ob Du womöglich auch jetzt schon eine Wärmepumpe in Deinem Altbau betreiben könntest, kannst Du in drei Schritten prüfen. Wie das geht, erklären wir Dir im Ratgeber zu Wärmepumpen im Altbau. Beraten lassen solltest Du Dich aber natürlich trotzdem.
Die Kosten der Anschaffung einer Hybridheizung können nicht genau beziffert werden. Sie sind von vielen Faktoren abhängig:
All diese Punkte führen dazu, dass es bei den möglichen Kosten einer Hybridheizung eine große Preisspanne gibt. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online rechnet mit einer Preisspanne von 10.000 Euro bis 50.000 Euro für die Anschaffung einer Hybridheizung.
Je nach Kombinationsmöglichkeit fallen die Kosten sehr unterschiedlich aus:
Art der Hybridheizung | Preisspanne |
---|---|
Gasheizung und Wärmepumpe | 13.000 – 30.000 Euro |
Gasheizung und Solarthermie | 10.000 – 19.000 Euro |
Pelletheizung und Solarthermie | 20.000 – 30.000 Euro |
Wärmepumpe und Solarthermie | 30.000 – 50.000 Euro |
Quelle: co2online, Stand: 3. Mai 2024
Dabei variieren die Kosten stark in Abhängigkeit von den Gegebenheiten an und in Deinem Haus. Bei einer Solarthermieanlage entscheiden beispielsweise die Art und die Fläche der Solarkollektoren mit über den Preis. Und wie groß die Fläche sein kann oder muss, ist von Deinem Dach, aber auch dem Wärmebedarf abhängig, den Du decken möchtest. Mehr dazu, wie viel Solarthermie Du brauchst, liest Du in unserem Ratgeber zur Solarthermie.
Die Heizkosten mit einer Hybridheizung sind grundsätzlich günstiger als mit einer konventionellen Gas- oder Ölheizung. Das liegt daran, dass sich bei der Hybridheizung die unterschiedlichen Systeme unterstützen. Wählst Du zudem die Einstellung eines besonders wirtschaftlichen Betriebs, wählt die Heizung zu jedem Zeitpunkt die günstigste Betriebsart aus.
Aber auch ohne die Einstellung sparst Du Heizkosten. Etwa, wenn eine Hybridheizung mit Wärmepumpe das ganze Jahr über die Grundlast Deines Heizbedarfs trägt und das sehr effizient macht, so dass der Stromverbrauch gering ist. Wird es dann kälter und die Wärmepumpe verliert etwas an Effizienz, schaltet sich beispielsweise die Gasheizung dazu und unterstützt ‒ wodurch Du höhere Stromkosten vermeidest, Gas aber nur dann beziehst, wenn es wirklich notwendig ist.
Am Ende sind die Heizkosten aber natürlich immer abhängig von Deinem Heizverhalten und vom energetischen Zustand Deines Hauses. Wie sie ungefähr nach dem Heizungswechsel ausfallen, kann Dir eine Heizungsfachfirma oder die Energieberatung individuell ausrechnen.
Seit 2024 gibt es eine neue Heizungsförderung, die Fördersätze von bis zu 70 Prozent der Kosten, maximal aber 23.500 Euro vorsieht. Förderfähig sind unter anderem Wärmepumpen, Solarthermieanlagen oder Pelletheizungen, während Du für fossile Heizungen wie Gas- oder Ölheizungen keine Zuschüsse mehr bekommst. Für Hybridheizungen heißt das, dass nur der Heizungsteil, der mit erneuerbaren Energien heizt, gefördert wird. Das bedeutet: Kaufst Du ein neues Kombigerät, werden 65 Prozent der Installationskosten im Rahmen der Förderung als förderfähige Kosten anerkannt. Die Zuschüsse werden also nur auf Basis dieser Summe berechnet. Ergänzt Du Deine bestehende Gas- oder Ölheizung um ein klimafreundliches System wie eine Wärmepumpe oder Solarthermie, werden diese neuen Komponenten voll gefördert. Je nachdem, wie Du Deine Anlage auswählst, werden Dir also womöglich nur für einen Teil der Kosten die Zuschüsse gewährt.
Um bei diesem Förderprogramm die höchste Fördersumme zu erreichen, musst Du unterschiedliche Voraussetzungen erfüllen, beziehungsweise auf bestimmte Heizsysteme setzen. Aber auch die Grundförderung für jede neue, klimafreundliche Heizung beträgt bereits 30 Prozent der aufgewendeten Kosten. Die Fördermittel kannst Du bei der staatlichen Förderbank KfW über das Programm 458 beantragen. Für den Förderantrag muss Dir von einem Fachunternehmen oder einer Energieberatung eine Bestätigung zum Antrag ausgestellt werden, die besagt, dass die geplante Heizung die technischen Mindestanforderungen erfüllt. Den Antrag musst Du eigentlich stellen, bevor Du mit dem Einbau der Heizung beginnst. Bis zum 31. August 2024 gibt es aber eine Übergangsregelung, sodass Du auch für bereits vorher ausgetauschte Heizungen den Zuschuss noch nachträglich beantragen kannst. Wie viel Förderung Dir genau zusteht, liest Du in unserem Ratgeber zur Heizungsförderung.
Viele Bundesländer, Gemeinden und Städte bieten außerdem kommunale Fördermittel für den Heizungstausch an, die Du in der Regel mit der staatlichen Förderung kombinieren darfst. Häufig kannst Du Dir so bis zu 60 Prozent der Kosten fördern lassen. Das lohnt sich also insbesondere, wenn Du nicht die vollen 70 Prozent aus dem staatlichen Programm erreichst. Frage daher auf jeden Fall bei Deiner Gemeinde nach, ob es kommunale Förderprogramme gibt, die Du für den Heizungstausch oder die Ergänzung Deines Heizsystems nutzen kannst. Beachte dabei, dass Du diese Programme in der Regel beantragen musst, bevor Du den Auftrag an eine Heizungsfachfirma vergeben hast.