Berlin, 24.02.2020 – Mehr als 2,5 Millionen Haushalte in Deutschland heizen mit Strom, sie haben also entweder eine Wärmepumpe oder eine Nachtspeicherheizung. Für beides gibt es spezielle, oft sehr günstige Stromtarife. Doch nutzen noch viel zu wenig Verbraucher diese Möglichkeit, Geld zu sparen. Eine aktuelle Finanztip-Untersuchung zeigt jetzt: Wer die Nachtspeicherheizung oder Wärmepumpe mit günstigem Heizstrom anstatt mit normalen Haushaltsstrom betreibt, kann bis zu 30 Prozent sparen. Allerdings wird dafür ein zweiter Stromzähler benötigt, der zusätzlich kostet.
Mit Strom Heizen ist teuer: Aktuell kostet die Kilowattstunde Strom bei hohem Verbrauch rund 29 Cent. Dennoch sorgen in Deutschland etwa 1,6 Millionen Nachtspeicherheizungen sowie rund eine Million Wärmepumpen für wohlige Wärme. Diese Haushalte können 20 bis 30 Prozent sparen, wenn sie anstatt normalem Haushaltsstrom zum Heizen speziellen Heizstrom beziehen. „Heizstrom gibt es aktuell für rund 22 Cent pro Kilowattstunde“, erklärt Ines Rutschmann, Energie-Redakteurin bei Finanztip. „Er ist vor allem deshalb günstig, weil die Netzbetreiber die Belieferung der Anlagen mit Strom unterbrechen können, um das Stromnetz zu entlasten.“
Bei Wärmepumpen rechnet sich Heizstrom ab 6.000 KWh
Um den günstigen Heizstrom zu nutzen, benötigen Haushalte mit Wärmepumpe einen zweiten Stromzähler sowie ein Steuerungsgerät, um die Stromzufuhr zu stoppen. „Die Kosten dafür müssen Verbraucher selbst tragen“, erklärt Rutschmann. „Wenn die Wärmepumpe und alle anderen Geräte aber mehr als 6.000 Kilowattstunden pro Jahr verbrauchen, lohnt sich die Investition.“ Ein moderner Stromzähler kostet rund 100 Euro im Jahr, ein Steuerungs-Gerät zusätzlich etwa 30 Euro jährlich. Dem stehen nach Berechnungen von Finanztip Einsparungen von rund 200 Euro pro Jahr gegenüber. Ist die benötigte Strommenge geringer als 6.000 Kilowattsunden, etwa weil zusätzlich eigener Solarstrom produziert wird, lohnt sich der zweite Zähler oft nicht.
Haushalt mit Nachspeicherheizung kann 230 Euro im Jahr sparen
Wer Haus oder Wohnung mit einer Nachtspeicherheizung beheizt, kann auch ohne zweiten Stromzähler einen Nachstromtarif nutzen. Diese Tarife sind aber oft nur geringfügig günstiger als herkömmlicher Haushaltsstrom. Die Finanztip-Expertin rät deshalb in jedem Fall zur Investition: „Für Haushalte mit Nachtspeicherheizung lohnt sich der Einbau eines zweiten Zählers und eines Steuerungsgeräts fast immer.“ Mit zwei Zählern und einem Spezial-Tarif für den Heizstrom spart eine Familie in einer 80-Quadratmeter-Wohnung durchschnittlich 230 Euro im Jahr. Günstige Heizstrom-Tarife finden Verbraucher auf den beiden großen Vergleichsportalen Check24 und Verivox.