Tenhagens Podcast, Staffel 1 - Corona #44 Inflation passé?

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Das Statistische Bundesamt meldet aktuell für August eine Inflation von 0 Prozent; und im Juli war die Inflation sogar ganz leicht negativ. Die Europäische Zentralbank will nun gegensteuern. Grund genug für uns, das Thema näher anzuschauen: Was ist eigentlich eine Inflation? Droht uns eine Deflation und wie gefährlich ist das überhaupt? Ist Corona schuld an der Entwicklung? Und: Was bedeutet das konkret für Deine Finanzen? 

Das Wichtigste im Überblick

  1. Das Statistische Bundesamt misst die Inflation anhand eines Standard-Warenkorbs. Daneben gibt es Deine persönliche Inflation, also eine Preissteigerung der Produkte, für die Du selbst Geld ausgibst. Die kannst Du mit einem Rechner des Statistischen Bundesamtes  messen. Das ist zwar etwas holzschnittartig, gibt aber dennoch interessante Einblicke.
  2. Eine weitere Art, die Inflation zu messen, ist die Frage, wie viel Minuten durchschnittlich verdienende Arbeitnehmer eigentlich arbeiten müssen, um das Geld für einen neuen Fernseher oder ein Pfund Butter zu verdienen. Und dann gibt es noch die gefühlte Inflation, der wir in einer kleinen Rundfrage nachgegangen sind: der Preis für die Tafel Milka-Schokolade oder die Kugel Eis.
  3. Aktuell steigen die Preise nicht, sie fallen eher. Es droht eine Deflation. Das bedeutet: Produkte werden perspektivisch billiger. Das klingt vielleicht erst mal gut, doch das ist nicht ungefährlich. Wenn Kunden abwarten und nicht mehr kaufen, werden Arbeitnehmer nicht mehr gebraucht. Das führt zu schrumpfenden Löhnen oder Jobs gehen ganz verloren. Saidi hat das mit der Deflation in einem seiner Youtube-Videos anschaulich erklärt.  
  4. Tatsächlich ist die Inflation in der Corona-Krise tendenziell gesunken. In 22 von 27 EU-Ländern ging die Inflation in der Krise zurück, im Schnitt hat sie sich von 1,4 auf 0,7 Prozent halbiert.
  5. Die Notenbanken wollen jetzt gegensteuern, um überhaupt Inflation zu bekommen. Sie wollen die Zinsen unbedingt niedrig halten, das heißt, höhere Zinsen sind vorläufig nicht zu erwarten. Doch was bedeutet das für Dich?   
  6. Wenn Du jetzt Schulden hast, werden Deine Schulden vorläufig nicht weniger wert.
  7. Neue Kredite werden weiter preiswert bleiben. Das E-Auto, die neue Küche oder vielleicht sogar die eigene Immobilie kannst Du gerade sehr günstig finanzieren. In unserem Ratgeber liest Du, was Du bei einem Kredit beachten solltest.  
  8. Wenn Du jetzt Geld langfristig anlegen möchtest, liegst Du mit einem breit gestreuten Aktien-ETF, bei dem Dir die Firmenanteile gehören, tendenziell richtig. Welche ETFs wir empfehlen, kannst Du in unserem Ratgeber lesen.
  9. Auch eine Immobilie kann eine gute Anlage sein, wenn sie nicht zu teuer ist. Ob die eigenen vier Wände für Dich das Richtige sind, steht in unserem Ratgeber.

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