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150 Millionen Testkits für Schnelltests liegen schon auf Lager, alle hierzulande soll sich einmal in der Woche kostenlos testen lassen. Aufgerufen sind auch die Betriebe, die ihre Beschäftigten testen lassen sollen. Außerdem kannst Du jetzt Kits zum Selbertesten preiswert im Supermarkt kaufen. Aldi hat den Anfang gemacht und fast alle folgen. Die ganze Testerei hilft aber natürlich nur, wenn nachverfolgt wird und Du Dich bei einem positiven Testergebnis in Quarantäne begibst.
Das Wichtigste im Überblick
- Es gibt drei Arten von Corona-Tests. Die sehr zuverlässigen PCR-Tests, die von Labors ausgewertet werden, nachdem medizinisches Personal tief in der Nase oder im Rachen des Patienten einen Abstrich genommen hat. Das Ergebnis bekommst Du Stunden oder Tage später. 45 Millionen solcher Tests haben nach Angaben des RKI bis Anfang März in Deutschland stattgefunden. 2,7 Millionen Infizierte wurden so gefunden.
- Die Antigen-Schnelltests, die gleichfalls von geschultem Personal vorgenommen werden, das Ergebnis gibt es 15 bis 30 Minuten später. 150 Millionen solcher Tests liegen nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums bei den Herstellern auf Halde.
- Die Antigen-Selbsttests, die es inzwischen im Supermarkt und Drogeriemarkt zu kaufen gibt, die Du selbst vornehmen kannst – wie einen Schwangerschaftstest. Derzeit gibt es noch nicht genug, weil sie nicht auf Halde produziert wurden. Das 5er-Pack kostet zwischen 22 und 25 Euro. Rossmann und Müller haben nach Aldi und Lidl mit dem Verkauf in dieser Woche begonnen. DM will an diesem Freitag nachziehen. Rewe und Kaufland folgen am Montag.
- Schnelltests und Selbsttests sind das zweite Standbein der aktuellen Corona-Strategie. 800 Millionen Schnelltests sind angeblich bestellt und sollen ab jetzt auch genutzt werden, um jedem Bundesbürger einmal die Woche einen kostenlosen Schnelltest anzubieten. Allein in Berlin sind bis zu 1.000 solcher Testzentren geplant – Gesundheitsämter, Ärzte, Apotheker und beauftragte Einrichtungen. Dort kannst Du auch schon solche Tests vornehmen. In den vergangenen Monaten konntest Du solche Tests außerhalb von Krankenhäusern und Senioreneinrichtungen häufig für einen Preis zwischen 40 und 50 Euro machen.
- Jetzt sollen auch Schulkinder regelmäßig kostenlos getestet werden können und die Industrieverbände BDA, BDI, DIHT und ZDH wollen, dass auch in Unternehmen ohne Homeoffice regelmäßig getestet wird. Frag Deinen Chef!
- In Österreich haben Schnelltests auf breiter Front die Zahl der identifizierten Infizierten erstmal deutlich erhöht, nicht aber den Anteil der Infizierten unter allen Getesteten, es wurden mehr heimliche Kranke gefunden.
- Wenn Schulen und Büros auf breiter Front wieder in Betrieb genommen werden, sind solche Tests dringend erforderlich, um Ansteckungsherde schnell zu finden. Allerdings auch Gesundheitsämter, die die Frage der Nachverfolgung ernster nehmen als zuletzt. Bisher hat sich das Gesundheitsmanagement der Ämter an dieser Stelle nicht mit Ruhm bekleckert. Details dazu in Tenhagens Corona Podcast Folge 69.
Überzeugt Dich diese Teststrategie, ist sie preiswerter als ein weiterer Lockdown – und sicherer? Schreib uns an podcast@finanztip.de! Vor allem aber: Bleib gesund!
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