Kfz-Versicherung: Deutsche zahlen mehr als 600 Millionen Euro zu viel

Berlin, 22. September 2016 – Fast jeder zweite Autobesitzer zahlt zu viel für seine Autoversicherung, weil er die Prämie in Raten überweist. So begleichen rund 35 Prozent der Versicherten ihre Rechnung monatlich oder vierteljährlich, was zu durchschnittlichen Mehrkosten von mehr als 30 Euro pro Jahr führt. Weitere 10 Prozent bezahlen zweimal im Jahr und berappen so rund 14 Euro zu viel. Insgesamt landen hierdurch mehr als 600 Millionen Euro extra auf den Konten der Ver­si­che­rungen. Das hat das Verbraucherportal Finanztip errechnet.

400 Euro bezahlen Autobesitzer jährlich für ihre Autoversicherung im Schnitt. Knapp die Hälfte überweist den Betrag in Raten, was Zahlen des Vergleichsportals Check24 zeigen. „Vielen Versicherten ist die Zahlung von mehreren Hundert Euro auf einmal zu hoch“, sagt Annika Krempel, Finanztip-Expertin für Ver­si­che­rungen. „Eine monatliche Abbuchung erscheint da auf den ersten Blick bequem, ist aber deutlich teurer.“ Um die 8 Prozent Aufschlag verlangen Ver­si­che­rungen im Schnitt für die vierteljährliche oder monatliche Zahlung. Das führt zu Mehrkosten von rund 32 beziehungsweise 35 Euro. Die halbjährliche Zahlung ist mit 3,4 Prozent und 14 Euro Aufschlag bereits weniger als halb so hoch.

Ansparen der Beiträge lohnt sich

Auch wenn es zum Jahresanfang das Konto stark belastet: Falls möglich sollten Verbraucher auf eine jährliche Zahlweise umstellen. „Autobesitzer können durch einen Wechsel auf eine jährliche Zahlung durchschnittlich rund 30 Euro sparen“, sagt Finanztip-Expertin Krempel. „Wer die Beiträge zuvor Monat für Monat auf einem Tagesgeldkonto anspart, kann die hohe Einmalzahlung ohne Probleme begleichen“, empfiehlt Krempel. Hinzu kommt, dass einige Ver­si­che­rungen keine monatlichen Zahlweisen anbieten. „Wer auf Vergleichsportalen nach monatlicher Zahlung sucht, hat deutlich weniger Tarife zur Auswahl.“

Am meisten können Vollkasko-Versicherte sparen

Laut dem Gesamtverband der Deutschen Ver­si­che­rungswirtschaft (GDV) sind in Deutschland 44 Prozent der Autos vollkaskoversichert. Durch die höheren Beiträge müssen die Versicherten dann bei Ratenzahlung dementsprechend auch höhere Beträge aufbringen. Für sie lohnt sich ein Wechsel zur jährlichen Zahlungsweise am meisten. „Natürlich sollte man beim Abschluss einer Vollkasko vor allem auf einen guten Ver­si­che­rungs­schutz achten“, ergänzt Krempel. „Mit einer jährlichen Zahlungsweise können Verbraucher aber guten Gewissens sparen.“

Jedes Jahr im Herbst bemühen sich Anbieter von Kfz-Versicherungen wieder um die Gunst der Autobesitzer. Denn die meisten Autoversicherungen laufen bis zum Ende des Kalenderjahres. Eine fristgerechte Kündigung muss somit in der Regel zum Stichtag, den 30. November des Vorjahres, geschehen. Versicherte sollten auf einen nahtlosen Ver­si­che­rungs­schutz achten. Denn die Kfz-Haftpflichtversicherung ist in Deutschland Pflicht.

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