Vor einem Jahr gab es noch viele Stromtarife mit üppigem Bonus. Darunter der Tarif „Easy12 Strom“ von Vattenfall. Zwischen 200 und 300 Euro gab es obendrauf, wenn der Jahresverbrauch bei 3.000 Kilowattstunden lag. Ein Köder, um Kunden zu gewinnen. Denn kostendeckend war dieser Tarif nicht – wie viele andere Bonustarife.

Das Kalkül hinter solchen Bonustarifen: Im ersten Jahr lockt man die Kunden mit niedrigen Kosten, im zweiten gleicht man das Minus wieder aus, und ab dem dritten Jahr sahnt man ab.

Eine Kundengruppe will Vattenfall deshalb auf keinen Fall: Jährliche Wechsler. Mindestens seit 2019 lehnte Vattenfall Rückkehrer ab, die einen neuen Bonusvertrag haben wollten. Dazu speicherte Vattenfall Kundendaten auch nach der Kündigung.

Das rief den Datenschutzbeauftragten von Hamburg auf den Plan. Der verhängte vergangenes Jahr ein Bußgeld von 900.000 Euro gegen Vattenfall, weil das Unternehmen nicht transparent gemacht habe, wie es die Kundendaten nutzte.

Anfang dieses Jahres reagierte Vattenfall und ergänzte seine AGB. Dort heißt es nun: Kundendaten dürfen bis zu fünf Jahre aufbewahrt werden – zur Prüfung, ob jemand mehr als zwei Verträge mit Bonus oder mehr als 500 Euro erhalten hat. Ist dem so, behalte Vattenfall sich vor, den Kunden abzulehnen.

Aktuell bietet Vattenfall wieder Strom mit Boni bis zu 100 Euro an. Andere Anbieter locken sogar mit 350 Euro. Es ist zu erwarten, dass diese dem Beispiel Vattenfalls folgen. Das jährliche Bonus-Hopping – auch für Gas – wird damit schwieriger.

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Ines Rutschmann
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Ines Rutschmann ist unsere Energie-Expertin und widmet sich allen Fragen, die sich Verbraucher rund um Strom und Heizen stellen. Über den Strommarkt berichtete sie erstmals 2005 für die Leipziger Volkszeitung. Danach war sie für den Deutschlandfunk und das Solarstrom-Magazin Photon tätig. Ines ist Diplom-Ingenieurin (FH) und hat einen Masterabschluss in Energiemanagement.

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