Du möchtest für Deine Kinder Geld anlegen? Dann hast Du ganz schön viele Möglichkeiten. Wie Du es auf alle Fälle nicht machen solltest, zeigen wir Dir hier.
Fehler 1: Versicherung mit Geldanlage kombinieren
Für Kinder werden spezielle kapital- oder fondsgebundene Lebens- oder Rentenversicherungen angeboten, also eine Mischung aus Versicherung und Geldanlage. Beispiele dafür sind die Ausbildungsversicherung, mit der Du Geld ansparst, das Dein Kind dann mit 18 Jahren bekommt. In der Vergangenheit gab es sogar Angebote wie die “Biene-Maja-Versicherung”. Hinter ihr versteckte sich aber auch nichts anderes als eine Rentenversicherung: Eltern, Großeltern oder Paten zahlen monatlich einen gewissen Betrag ein. Sobald das Kind 18 Jahre alt ist, kann es den Vertrag selbst weiterführen und bekommt nach Renteneintritt eine lebenslange Rente ausgezahlt.
Lebens- und Rentenversicherungen sind aber ziemlich unflexibel und deutlich teurer als beispielsweise ein ETF-Sparplan. Teilweise sind sie so teuer, dass die Rendite nach Kosten nicht mal die Inflation ausgleichen kann. Dafür hat die Rentenversicherung gegenüber ETFs wiederum steuerliche Vorteile, weil Du bei Renteneintritt mit 67 nur 17% des Angesparten versteuern musst. Dieser Steuervorteil in der Rentenphase gleicht die hohen Kosten in der Ansparphase trotzdem nicht aus.
Denn der Zinseszins-Effekt kann aufgrund der anfänglichen Kosten nicht so eine Wirkung entfalten wie bei einem ETF-Sparplan. Und das macht über 60 Jahre gerechnet so viel aus, sodass wir Lebens- und Rentenversicherungen als Geldanlage für Dein Kind nicht empfehlen.
Fehler 2: Auf Sparbuch, Sparbrief oder Banksparplan setzen
Mit einem Sparbuch kann Dein Kind den Einstieg und Umgang mit Geld zwar einigermaßen gut lernen. Allerdings sind Sparbücher seit Jahren so schlecht verzinst (häufig 0,1% p.a. oder weniger), dass das Geld darauf wegen der Inflation immer weniger wert wird. Auch Sparbriefe oder Banksparpläne lohnen sich mangels Zinsen nicht.
Fehler 3: Jugend- oder Kinderkonto verwenden
Ein Jugend- bzw. Kinderkonto bringt zwar steuerliche Vorteile mit sich, weil Dein Kind einen eigenen Sparerpauschbetrag bekommt und Einkünfte aus Kapitalvermögen bis zu 1.000€ steuerfrei sind. Gute Zinsen gibt es bei Kinderkonten aber meist nur auf Beträge, bei denen es sich kaum auswirkt. Zum Beispiel: Das “Mäusekonto” der Hamburger Sparkasse verzinst Beträge bis 500€ mit 5% p. a., für alles darüber gibt’s nur noch 0,75% p.a.
Fehler 4: Langfristig Tagesgeld- oder Festgeldkonto verwenden
Tages- und Festgeldkonten sind im Vergleich zu den davor genannten Alternativen auf jeden Fall besser, weil die Zinsen hier bei guten Banken deutlich höher sind. Langfristig betrachtet können sie die Inflation aber nur schwer ausgleichen. Der Vorteil vom Tagesgeldkonto im Vergleich zum Festgeldkonto ist, dass Du regelmäßig einzahlen kannst und schneller darauf zugreifen kannst. Beim Festgeld wird eine fixe Summe für einen bestimmten Zeitraum angelegt und ist für diesen gebunden. Dafür ist aber auch der Zins über die gesamte Laufzeit fix und kann sich nicht ändern.
Übrigens: Bist Du noch auf der Suche nach einem guten Angebot? Wo Du die besten Tagesgeld- und Festgeldzinsen bekommst und welche Anbieter wir empfehlen, findest Du mithilfe unseres Tagesgeld- und Festgeldrechners mit wenigen Klicks heraus.
Unser Tipp: ein ETF-Sparplan
Wenn Du für Dein Kind langfristig und mit Rendite sparen willst, solltest Du lieber in günstige und breit gestreute Aktienfonds investieren, am besten über einen ETF-Sparplan. Die Renditechancen sind größer als bei Tages- oder Festgeld, sodass Du die Inflation nicht nur ausgleichen, sondern langfristig Vermögen aufbauen kannst. Diese beiden Möglichkeiten hast Du, wenn Du für Dein Kind in ETFs anlegen möchtest.
Weitere Infos findest Du auch in unserem Ratgeber zur Geldanlage für Kinder.