Sozialabgaben: Steigen 2026 für Gutverdienende
GKV-Zusatzbeiträge: Dürften trotzdem weiter klettern
Stabile Sozialabgaben: Politik sucht Lösungen
Verdienst Du überdurchschnittlich? Dann zahlst Du ab 2026 etwas höhere Sozialabgaben. Der Grund: Jedes Jahr werden die sogenannten Beitragsbemessungsgrenzen an die Lohnentwicklung in Deutschland angepasst.
Der Begriff bedeutet: Nur bis zu diesen Grenzen zahlst Du Beiträge zur gesetzlichen Kranken- (GKV), Pflege- und Rentenversicherung. Auf Deinen Verdienst, der oberhalb dieser Grenzen liegt, zahlst Du keine Beiträge.
Diese Grenzen gelten ab 2026
Die Bundesregierung hat die Erhöhung nun beschlossen und eine entsprechende Verordnung verabschiedet. Zum 1. Januar 2026 werden die Beitragsbemessungsgrenzen wie folgt angehoben:
- Rentenversicherung: Beiträge werden künftig bis zu einem Bruttomonatsgehalt von 8.450 € berechnet (bisher 8.050 €). Das entspricht einem Bruttojahresgehalt von 101.400 € (bisher 96.600 €)
- Kranken- und Pflegeversicherung: Hier steigt die Grenze auf 5.812,50 € (bisher 5.512,50 €) brutto im Monat bzw. ein Jahresbrutto von 69.750 € (bisher 66.150 €)
Was bedeutet das für Angestellte?
Liegt Dein Bruttojahresgehalt unter den alten Beitragsbemessungsgrenzen (96.600 € und 66.150 €), ändert sich nichts. Verdienst Du mehr, musst Du künftig etwas mehr von Deinem Gehalt an die Sozialversicherungen abgeben.
Um wie viel Deine Sozialabgaben im Jahr je nach Gehalt steigen, zeigt Dir diese Tabelle:

Die höheren Grenzen führen dazu, dass der Höchstbeitrag in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung steigt. 2026 liegt er voraussichtlich bei rund 1.238 € im Monat mit einem Kind (2025: 1.174 €). Diesen Betrag teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Du als Arbeitnehmer zahlst daher 383 € im Jahr bzw. 32 € im Monat mehr – gerechnet mit dem durchschnittlichen Zusatzbeitrag, der nach Finanztip-Berechnungen aktuell bei 3,1 % liegt.
Warum steigen die GKV-Zusatzbeiträge trotzdem weiter?
Auch wenn durch die neuen Grenzen mehr Geld in die Kassen fließt, reicht das nicht aus, um ihre finanzielle Schieflage auszugleichen. Laut GKV-Spitzenverband haben ihre Ausgaben 2025 weiter zugenommen. Größter Kostenblock bleibt die stationäre Versorgung (z. B. Krankenhausaufenthalte).
Deshalb dürften auch die Zusatzbeiträge 2026 erneut steigen. Wie stark, steht noch nicht fest. Über die Erhöhungen informieren wir Dich laufend in unserem Zusatzbeitrag-Ratgeber.
Was unternimmt die Politik?
Um größere Beitragssprünge abzufedern, zahlt die Bundesregierung in diesem und nächstem Jahr ein Darlehen von 5,6 Mrd. € an die Krankenkassen und verschiebt die Rückzahlung eines bereits gewährten Darlehens um sieben Jahre. Das verschafft kurzfristig etwas Luft, löst das Problem aber nicht.
Gesundheitsministerin Nina Warken hat bereits im September eine Kommission dazu einberufen. Ab Frühjahr 2026 soll sie Vorschläge machen, wie die GKV langfristig stabilisiert werden kann.
Unser Tipp: Kassenwechsel prüfen
Kurz- bis mittelfristig gilt für Dich also weiter: Vergleichen lohnt sich – auch wertvolle Zusatzleistungen spielen eine Rolle.
In unserem GKV-Vergleich schneiden HKK, TK und Audi BKK am besten ab. Die BKK Firmus ist unser Tipp für Preisbewusste, die viel Wert auf Zahnvorsorge legen. Die Energie-BKK eignet sich für junge Familien und Schwangere.