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Neue Regel für Billigimporte: Zollpflicht bald auf alle Pakete
Für Pakete aus dem Nicht-EU-Ausland sollen künftig auch unter 150 € Warenwert Zölle gezahlt werden. Ab wann die neue Regelung gilt und was sie für Dich bedeutet.

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Für Pakete aus dem Nicht-EU-Ausland sollen künftig auch unter 150 € Warenwert Zölle gezahlt werden. Ab wann die neue Regelung gilt und was sie für Dich bedeutet.


Auf alle Pakete aus Nicht-EU-Staaten sollen spätestens ab 2028 Einfuhrzölle gezahlt werden. Bis dahin ist eine Zwischenlösung geplant. Darauf haben sich die EU-Finanzministerinnen und -minister nun geeinigt.
Bisher konnten Pakete mit einem Warenwert unter 150 € zollfrei in die EU eingeführt werden, sofern sie direkt an Dich als Privatperson geliefert wurden.
Offiziell soll die neue Regelung ab März 2028 gelten. Bis dahin soll eine EU-weite digitale Zollplattform aufgebaut werden, die es ermöglicht, Daten zu Sendungen (Warenwert, Herkunft, Empfänger etc.) zu erfassen und Zollformalitäten einheitlich abzuwickeln.
Um schon vorher konkrete Maßnahmen umsetzen zu können, wird ab 2026 eine Übergangslösung eingeführt. Wie diese genau aussehen soll, wollen die EU-Finanzministerinnen und -minister in den kommenden Wochen besprechen.
Bereits im Mai hatte die EU-Kommission angekündigt, kleine Pakete mit einer pauschalen Bearbeitungsgebühr von 2 € pro Paket zu belegen. Sie könnte schon im April 2026 kommen. Sobald dazu Näheres feststeht, erfährst Du es hier in der Finanztip App.
Mit Abschaffung der Zollfreigrenze will die EU unter anderem gegen Billigimporte aus Asien vorgehen und die Paketflut von Onlineplattformen wie Shein und Temu eindämmen.
Dadurch sollen sich auch die Wettbewerbsbedingungen für europäische Unternehmen wieder verbessern. Insbesondere kleine und mittelständische Firmen können aktuell nicht mit den Dumpingpreisen aus China und anderen Nicht-EU-Ländern mithalten.
Die niedrigen Verkaufspreise sind unter anderem möglich, weil die Zollfreiheitsgrenze von vielen Onlinehändlern systematisch ausgenutzt wird: Schätzungen der EU-Kommission zufolge wird bei bis zu 65 % der eingeführten Pakete bewusst ein zu niedriger Warenwert angegeben – um die 150 €-Schwelle nicht zu erreichen und damit Zollgebühren zu umgehen.
Häufig werden größere Bestellungen auch auf mehrere Pakete aufgeteilt, um den Warenwert pro Paket zu reduzieren. Die zusätzlichen Transportemissionen und der Verpackungsmüll belasten dadurch Umwelt und Klima.
Sobald die geplante Reform komplett umgesetzt ist, werden Einfuhrzölle bereits ab dem ersten Euro auf alle in die EU importierten Waren erhoben. Ob und wie stark sich das auf die Verbraucherpreise auswirkt, bleibt abzuwarten.
Für Dich könnte es bedeuten, dass Du für Bestellungen bei Temu und Co. künftig mehr bezahlen musst, weil die Händler die Zollgebühren an Dich weitergeben.
Gleichzeitig ist es ein Anreiz, “lokaler” zu shoppen und Produkte aus Deutschland oder zumindest der EU zu kaufen. Sie sind oft sicherer, weil sie den EU-Vorgaben entsprechen müssen, und meist auch umweltfreundlicher. Du vermeidest lange Transportwege aus Übersee und unterstützt europäische Unternehmen.
Unabhängig davon, wo Du bestellst, kann es passieren, dass Dein Paket Dich nicht erreicht. Über den Mängelmelder Post der Bundesnetzagentur kannst Du Dein Problem melden.
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