Passives Einkommen aus dem Depot: Jetzt auf Dividenden setzen?
Immer wieder Geld aus dem Depot rausbekommen – das klingt verlockend. Mit Dividenden ist das möglich. Aber ist es auch sinnvoll?

Finanztip-Experte für Bank und Börse
Immer wieder Geld aus dem Depot rausbekommen – das klingt verlockend. Mit Dividenden ist das möglich. Aber ist es auch sinnvoll?
Ausschüttender ETF: Regelmäßig Geld aufs Konto
Vorteil: Du kannst Deine 1.000€ Sparerfreibetrag nutzen
Nachteil: Reinvestierst Du nicht, schadet das dem Zinseszinseffekt
Viele Firmen geben einen Teil ihrer Gewinne direkt an ihre Aktionärinnen und Aktionäre weiter. So eine Dividende landet auf Deinem Verrechnungskonto, wenn Du Aktien dieser Firma im Depot hast.
Dieses zusätzliche bzw. passive Einkommen klingt erstmal verlockend, und auch mit einem weltweiten Aktien-ETF profitierst Du von solchen Dividenden. Ein paar Dinge solltest Du aber wissen.
Mit Dividenden bekommst Du relativ planbar Geld in die Kasse. Entweder einmal pro Jahr, oder z. B. einmal pro Quartal, je nach Unternehmen. Das klingt vergleichbar mit Zinsen. Aber Achtung: Zinsen bekommst Du, wenn Du z. B. Geld bei einer Bank auf einem Festgeldkonto parkst und es ihr damit zur Verfügung stellst.
Die Höhe der Zinsen ist für einen bestimmten Zeitraum festgelegt, Du bekommst sie garantiert. Du kannst also im Voraus planen, wie viel Geld Du rausbekommst.
Auf eine Dividende hast Du aber keinen Anspruch. Ob eine Dividende gezahlt wird und wie hoch sie ist, wird auf der Hauptversammlung des jeweiligen Unternehmens festgelegt. Und zwar jedes Jahr aufs Neue. Du hast also keine Garantie, dass es eine Dividende gibt und wie hoch sie ist.
Die Dividende wird pro Aktie festgelegt. 2024 waren es bei Siemens z. B. 4,70€ pro Aktie. Geteilt durch den Kurs der Aktie ergibt das die Dividendenrendite. Heißt: Bei 4,70€ Dividende und einem Kurs von 175€ machst Du knapp 2,7% Dividendenrendite.
Auch mit einem ETF bekommst Du Dividenden. Hier ist der Mechanismus aber etwas anders, denn Du kaufst ja nicht die Aktie des Unternehmens. Sondern Anteile an einem Aktien-ETF, in dem Aktien dieses Unternehmens stecken.
Der ETF bekommt also die Dividenden. Hast Du in einen ausschüttenden Aktien-ETF investiert, gibt er sie an Dich weiter. Dazu sammelt er die Zahlungen und schüttet sie mehrmals im Jahr an Dich aus. Es landet also Geld auf Deinem Verrechnungskonto, genau wie bei einer Aktie. Du kannst das Geld dann selbst wiederanlegen, aufs Tagesgeldkonto legen oder es ausgeben.
Ein thesaurierender ETF behält die Dividende und kauft davon mehr Aktien. Dadurch wird jeder ETF-Anteil etwas wertvoller, der Kurs steigt also stärker als bei einem ausschüttenden ETF.
Aktien-ETFs, die Dividenden an Dich ausschütten, haben vor allem dann einen Vorteil, wenn Du gerade erst mit dem Investieren angefangen hast: Du siehst auf dem Verrechnungskonto, dass sich Deine Geldanlage auszahlt. Das motiviert, weiterzumachen.
Und Du bekommst Gewinne raus. Das hilft, Deinen Freibetrag von 1.000€ pro Jahr für Gewinne aus Geldanlagen auszuschöpfen und so bei der Steuer das Maximum rauszuholen. Wie Du das am besten machst, liest Du hier.
Du solltest die Ausschüttungen dann aber nicht ausgeben, sondern wieder investieren. Denn nur so kannst Du vom vollen Zinseszinseffekt profitieren und langfristig gute Renditen erzielen.
Wenn Du Ausschüttungen lieber direkt bekommen willst, damit Du entscheiden kannst, was Du damit machst, schau mal in unseren ETF-Vergleich. Mit ihm findest Du den richtigen ausschüttenden Aktien-ETF für Dein Depot.
Auf Dividenden zu setzen, bietet Dir vor allem Vorteile, wenn Du erst mit dem Investieren anfängst. Auf Dividenden alleine zu setzen, ist aber keine sinnvolle Strategie. Mit einem Thesaurierer hast Du außerdem weniger Arbeit.
Du kannst z. B. mit einem ausschüttenden ETF anfangen, bis Du Deine 1.000€ Sparerpauschbetrag pro Jahr mit ETF und Tagesgeldkonto ausgeschöpft hast – und danach einfach einen thesaurierenden Aktien-ETF besparen.
Such Dir dafür auf jeden Fall das passende Depot. Für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis empfehlen wir Dir die ING. Die günstigsten Konditionen gibt's bei Smartbroker+ und den besten Leistungsumfang bietet Comdirect. Wir empfehlen aber noch mehr Anbieter, den besten Überblick, welches Depot zu Dir passt, bekommst Du in unserem Depotvergleich.
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