Speichergröße: Höhere Kapazität bringt nicht automatisch mehr Autarkie
Faustregeln: Solarspeicher muss zu PV-Anlage und Stromverbrauch passen
Vor dem Kauf: Prüf Preise und Rentabilität sorgfältig
Ein Stromspeicher erhöht Deine Autarkie, also den Anteil des selbst erzeugten und genutzten Solarstroms in Deinem Haushalt. Das klappt aber nur bis zu einem gewissen Grad: Denn ein besonders großer Stromspeicher ist nicht automatisch besser, wie die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der HTW Berlin herausgefunden hat. Ab einer bestimmten Speichergröße erhöht sich die Autarkie nur noch geringfügig, sodass sich die höheren Kosten für den Stromspeicher nicht auszahlen.
Trotzdem bieten viele PV-Firmen Stromspeicher mit zu hoher Kapazität an. Das kostet Dich Rendite und Deinen Speicher womöglich sogar Lebensdauer, weil sein Ladezustand dauerhaft zu niedrig bzw. hoch ist.
So findest Du die optimale Stromspeichergröße
Wie Du die passende Speichergröße für Deine Photovoltaikanlage und Deinen Stromverbrauch findest, damit es wirtschaftlich rentabel bleibt, erklären wir Dir anhand von drei Faustregeln, die von der HTW Berlin entwickelt wurden.
Hinweis: Wir legen hier einen Beispielhaushalt (Einfamilienhaus, vier Personen) mit einem jährlichen Stromverbrauch von 5.000 Kilowattstunden (kWh) und einer Solaranlage mit sieben Kilowatt-Peak (kWp) Solarleistung zugrunde.
1. Ausreichend Solarstrom
Deine PV-Anlage muss genug Solarstrom produzieren, damit es sich überhaupt lohnt, überschüssigen Strom zu speichern. Es sollten mindestens 0,5 kWp Solarleistung je 1.000 kWh an jährlichem Stromverbrauch sein. Die PV-Anlage unseres Beispielhaushalts sollte also mindestens 0,5 kWp × 5 = 2,5 kWp Solarleistung haben. Da er eine 7-kWp-Anlage installiert hat, ist genug Solarstrom vorhanden, damit sich ein Stromspeicher grundsätzlich rentieren kann.
2. Solarleistung Deiner PV-Anlage
Damit der Speicher im Verhältnis zu Deiner PV-Anlage nicht überdimensioniert ist, solltest Du mit maximal 1,5 kWh Speicherkapazität pro Kilowatt-Peak Solarleistung rechnen. Bei der 7-kWp-Anlage unseres Beispielhaushalts sollte der Stromspeicher also nicht mehr als 1,5 kWh × 7 = 10,5 kWh Speicherkapazität haben.
3. Tatsächlicher Stromverbrauch
Die Größe des Stromspeichers muss außerdem zum Stromverbrauch des Haushalts passen. Hier gilt: Höchstens 1,5 kWh nutzbare Speicherkapazität pro 1.000 kWh an jährlichem Stromverbrauch. Bei einem Stromverbrauch von 5.000 kWh/Jahr beträgt die maximale Speichergröße also 1,5 kWh × 5 = 7,5 kWh.
Alle drei Faustregeln gehören zusammen
Als Obergrenze orientierst Du Dich immer am niedrigsten Ergebnis. In unserem Beispiel greift also die dritte Faustregel: Der Stromspeicher sollte maximal 7,5 kWh Speicherkapazität haben.
Die 10,5 kWh aus der zweiten Faustregel wären zu viel und würden sich hier nicht rentieren, da der Haushalt so viel gespeicherten Strom in den sonnigen Monaten gar nicht verbrauchen könnte.
Bist Du Dir unsicher, kannst Du auch einen Blick auf diese Grafik werfen. Sie basiert auf den drei Faustregeln und zeigt Dir, wie groß ein Stromspeicher höchstens sein sollte:

So findest Du ein passendes Angebot
Wenn Du die optimale Größe Deines PV-Speichers kennst, kannst Du Dir entsprechende Angebote (inkl. Installation) einholen. Du solltest sie auf jeden Fall miteinander vergleichen und vor dem Kauf unbedingt prüfen, ob sich die Investition für Dich wirklich rentiert.
Wie viel ein Stromspeicher maximal kosten sollte, damit es für Dich rentabel bleibt, liest Du in diesem Beitrag. Ausführliche Infos dazu findest Du auch in unserem Stromspeicher-Ratgeber – inklusive nützlicher Tipps, auf was Du beim Kauf achten solltest.
Übrigens: Im Set mit einer PV-Anlage sind Speicher oft günstiger. Für die Angebotssuche empfehlen wir Dir die Vergleichsplattform Selfmade-Energy. Im Anschluss kannst Du weitere Angebote über eines der Vermittlungsportale Photovoltaik-Angebotsvergleich oder Solaranlagen-Portal einholen. Informier Dich auch über Förderprogramme für PV-Anlagen und Stromspeicher in Deiner Region.