Du planst eine neue Heizung oder PV-Anlage, möchtest Dein Bad barrierefrei machen oder einen Treppenlift einbauen? Dann hast Du bestimmt schon mit Handwerkern gesprochen und Dich beraten lassen. Wenn es um Sanierungsmaßnahmen oder andere handwerkliche Arbeiten geht, ist oft die Rede von Kostenvoranschlägen oder Angeboten.
Aber was ist der Unterschied?
- Ein Kostenvoranschlag ist erstmal nur eine grobe Preisschätzung. Zwar sollte die möglichst realistisch sein, allerdings dürfen die tatsächlichen Kosten später um 10-20% höher ausfallen. Sollte es am Ende doch noch teurer werden, muss der Handwerker Dich rechtzeitig informieren, damit Du gegebenenfalls zurücktreten kannst. Die bereits erbrachte Leistung musst Du dann aber trotzdem zahlen.
- Ein Angebot ist hingegen verbindlich. Der Preis steht dann fest, außer Ihr einigt Euch später auf Änderungen. Nimmst Du das Angebot nicht innerhalb der angegebenen Frist an, verfällt es automatisch.
Während ein Kostenvoranschlag nicht bindend ist, gibt Dir ein Angebot Planungssicherheit – und ist außerdem Voraussetzung, um Fördermittel zu beantragen. Ein Kostenvorschlag reicht dafür nicht aus.
Was kosten Angebote und Kostenvoranschläge?
In der Regel sind beide kostenlos. Falls jedoch aufwendige Arbeiten wie Pläne oder Zeichnungen nötig sind, kann das Handwerksunternehmen dafür eine Gebühr verlangen. Aber keine Sorge: Ohne vorherige Vereinbarung dürfen keine Kosten berechnet werden.
Darauf solltest Du achten:
- Prüf die Details: Sind alle Leistungen und Materialien wie besprochen aufgeführt? Gibt es versteckte Zusatzkosten?
- Beachte die Gültigkeit: Angebote sind meist nur befristet gültig
- Kommunizier klar: Konkrete Absprachen zu Änderungen oder Zusatzleistungen hilft, Missverständnisse zu vermeiden
- Pass auf bei Vorauszahlungen: Bei großen Aufträgen sind Abschlagszahlungen normal – das sind Teilzahlungen während der Bauphase. Zahl aber erst, sobald die Arbeiten Fortschritte machen und vermeide zu hohe Vorauszahlungen
Billiger ist nicht automatisch besser
Bei handwerklichen Aufträgen solltest Du Dir grundsätzlich bewusst machen, dass das günstigste Angebot nicht immer das beste sein muss. Prüf immer, welche Zusatzleistungen (z. B. Abbau oder Entsorgung) im Preis inkludiert sind und welche Materialien verwendet werden.
Schau auch, wie die Arbeitszeit abgerechnet wird: pauschal oder nach Aufwand? Letzteres kann später teurer werden, sodass Du am Ende draufzahlst.
Übrigens: Handwerkerkosten kannst Du von der Steuer absetzen. Wie erfährst Du in unserem Ratgeber zum Thema Handwerkerleistungen absetzen. Dort haben wir auch eine Checkliste (PDF) für Dich, mit der Du prüfen kannst, welche Leistungen steuerlich begünstigt werden.