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Tipps & Tricks

Steuerfrist verpasst? So viel kostet jeder Monat

Du hast die Abgabefrist für Deine Steu­er­er­klä­rung verpasst? Dann kann das Finanzamt Sanktionen verhängen. Welche das sind – und wie Du sie jetzt noch vermeidest.

Jörg Leine
Finanztip-Experte für Steuern

Du bist zur Steu­er­er­klä­rung für 2023 verpflichtet und gibst sie nicht an eine Steuerberatung oder einen Hilfeverein ab? Dann musstest Du diese Aufgabe bis zum 2. September erledigen. Hast Du das nicht geschafft oder vergessen, drohen Dir Sanktionen vom Finanzamt. Zumindest potenziell: Denn noch ist nicht viel passiert – wenn Du jetzt schnell bist. 

Zu spät abgegeben? Jeder Monat kann 25€ extra kosten 

Für jeden angefangenen Monat, den Du zu spät abgibst, kann das Finanzamt einen Verspätungszuschlag erheben. Der beträgt 0,25% der letztlich fälligen Steuer, aber mindestens 25€/Monat. Diese Strafe zahlst Du also vielleicht auch, wenn Du dem Finanzamt gar keine Steuer schuldest. Bist Du zum ersten Mal zu spät, sind viele Finanzbeamte aber kulant und verzichten darauf.

Aber: Gibst Du sogar erst nach dem 2. Juni 2025 ab, darf das Finanzamt nicht mehr kulant sein und muss den Zuschlag erheben. Und das läppert sich dann ganz schön – auf mindestens 250€ zusätzlich zur fälligen Steuer. 

Bis zu 25.000€ Zwangsgeld, wenn Du Dich weigerst 

Gibst Du die Erklärung gar nicht ab, hat das Finanzamt einige Möglichkeiten, Dich anzutreiben: Irgendwann wird es Dich auffordern, Deine Steuer zu machen. In diesem Schreiben steht dann auch eine Frist – die Du unbedingt einhalten solltest, sonst kann es richtig teuer werden. 

Denn dann darf das Finanzamt zusätzlich zum Verspätungszuschlag auch noch ein Zwangsgeld erheben. Kommt es bei Dir auch hier zum ersten Mal so weit, sind das oft schonmal 100 bis 500€. War es nicht das erste Mal und zeigst Du Dich auch sonst nicht kooperativ, können es aber auch bis zu 25.000€ sein. 

Was sonst noch droht 

Egal ob Du einen Verspätungszuschlag oder sogar ein Zwangsgeld abdrücken musst: Deine Steu­er­er­klä­rung musst Du trotzdem noch machen. Tust Du das nicht, darf das Finanzamt Dein zu versteuerndes Einkommen und damit Deine Steuerschulden schätzen. Und das fällt in der Regel schlechter für Dich aus als mit Steu­er­er­klä­rung. Gegen die Schätzung kannst Du einen Monat lang Einspruch einlegen

Ist es bereits so weit gekommen, war’s das aber noch nicht: Wenn die ganze Sache sehr lang dauert, darf das Finanzamt auch Verzugszinsen (0,15%/Monat) auf Deine Steuernachzahlung verlangen. Für das Steuerjahr 2023 startet diese Verzinsung ab 1. Juli 2025. 

Auch wenn Du die Steu­er­er­klä­rung abgegeben hast und den Bescheid bekommst, kann es noch Ärger geben. Nämlich dann, wenn Du was nachzahlen musst und die Frist dafür verpasst. Dann wird pro angefangenem Monat 1% Säumniszuschlag auf Deine Zahlung fällig. 

Zwei Auswege 

Auch wenn das alles bedrohlich klingen mag: Hast Du die Frist am 2. September verpasst, ist es halb so schlimm. Hol Deine Steu­er­er­klä­rung einfach möglichst schnell nach, dann können noch keine hohen Zuschläge anfallen – und wahrscheinlich ist das Finanzamt sowieso kulant.  

Am einfachsten geht das mit einer Steuersoftware oder App. Für den PC empfehlen wir Wiso Steuer 2024, SteuerSparErklärung (Steuerjahr 2023) und Tax 2024, als App Steuerbot, Wiso Steuer und Taxfix.

Alternativ kannst Du auch jetzt noch zur Steuerberatung oder Lohnsteuerhilfe gehen – dann gilt eine andere Frist: der 2. Juni 2025. So hast Du kein Risiko, Zuschläge zu kassieren. Schlauer ist es aber, die Steuer einfach schnell selbst zu erledigen. Denn selbst wenn ausgerechnet Dein Finanzamt besonders streng ist, kommst Du mit 25€ Zuschlag für einen Monat Verspätung günstiger weg als mit Beratung.

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