Wiso Steuer von Buhl verwende ich seit einigen Jahren – leider nicht immer zu meiner vollen Zufriedenheit. Meiner Erfahrung nach kann von einer „automatischen Steuererklärung“, das ist der Slogan vorne auf der 2025er Ausgabe, nur bei einfachen Sachverhalten die Rede … sein. Über ein fundiertes Basiswissen sollte jeder Nutzer verfügen – und dem Programm nicht blind vertrauen. Viele Standards deckt das Programm gut ab, angefangen bei der Datenübernahme aus dem Vorjahr, über das Vorausfüllen mit Daten, die dem Finanzamt bereits vorliegen und von dort abgerufen werden, bis hin zu ergänzenden Hinweisen zu möglichen Steuersparmöglichkeiten z.B. bei den Werbungskosten. Doch das kann Elster (fast alles, denn die Erläuterungen sind dort knapper gehalten) auch. Und es ist kostenlos! Deshalb habe ich als „normaler“ Einkommenssteuerzahler (bis vor vier Jahren) nie ein Programm wie dieses verwendet und meine Informationen aus dem jeweiligen Finanztest-Heft „Steuer Spezial“ gezogen und die Einkommenssteuererklärung direkt in Elster erstellt. Ich verwende Wiso Steuer vor allem als “doppelten Boden“, um schwierigere Sachverhalte (Übergang in die Rente, Vermietung/Verpachtung inkl. Feststellungserklärungen, Unterhalt eines in Ausbildung befindlichen Kindes und Sanierungsmaßnahmen am Haus) sauber in der Steuererklärung abzubilden. Die jeweiligen Inhalte erarbeite ich mir aber parallel selber und halte in kleinen Excel-Tabellen meine Daten zum jeweiligen Steuerjahr fest, um die Stimmigkeit der Verarbeitung meiner Daten in Wiso Steuer und nach der Übergabe an das Finanzamt abgleichen zu können. Meine erwähnten Abgleiche haben mir in der Steuererklärung für 2023 eine große Steuerersparnis eingebracht. Der Hintergrund: In der Anlage Unterhalt wurde die Zuordnung der Zeilen von 2022 auf 2023 umgestellt. In unserem Fall ging es um die KV/PV-Beiträge unserer unterstützten Tochter, die als Davon-Wert separat anzugeben sind, da sie erhöhend auf den Grundfreibetrag bei den Unterhaltsleistungen wirken. Buhl hat diese Änderung in der Eingabemaske und der Steuerberechnung mitvollzogen, aber in der Datenübertragung über die Schnittstelle zu Elster nicht angepasst. Die Folge war, dass dieser Wert im Bescheid des Finanzamtes exakt als Abweichung herausfiel. Ein Blick in den Sendebericht zeigte dann, dass die entsprechende Zeile dort fehlte. Diesen Programmfehler habe ich per Kontaktformular an den Buhl-Support gemeldet. Das führte bei Buhl (in dieser Reihenfolge) zu folgenden Reaktionen: zweimaliges Anfordern von Steuerfall inkl. Passwort und Steuerbescheid zur Prüfung mit anschließender Zurückweisung, dass ein Fehler vorliege – eine kostenpflichtige Beratung könne in Anspruch genommen werden – Nicht-Zur Kenntnisnahme meiner Informationen zum Sendebericht (also keine Reaktion dazu) – unsere Tochter habe „gutes Einkommen“ (in der Ausbildung!) – wenn ich der Meinung sei, der Fehler liege beim Finanzamt, solle ich dort Einspruch einlegen – man habe sich im Übrigen nur aus Kulanz mit meinem Problem beschäftigt. Letztlich habe ich per Elster Kontakt mit dem Finanzamt aufgenommen, den Fall geschildert und um Überprüfung gebeten. Nach drei Wochen hatte ich einen korrigierten Bescheid, in dem der fehlende Wert berücksichtigt war, und exakt 332 Euro Steuernachzahlung gespart. Fazit: Buhl ist bei Standardfällen sicherlich zu empfehlen. Aber es gibt dort keinerlei Einsicht in die eigenen Fehler. Vor allem ist für mich nicht nachvollziehbar, wie man einen Kunden gleich bei den ersten Kontakten auf eine kostenpflichtige (!) Beratung hinweisen kann, anstatt dem gemeldeten Fehler in einem Testsystem ernsthaft nachzugehen. Mehr anzeigen
Erfahrungen mit Wiso Steuer (7)
Wiso Steuer von Buhl Data ist die führende Steuersoftware, mit der wirklich jeder und jede die Steuererklärung machen kann, also auch Gewerbetreibende und Selbstständige. Mit der gleichnamigen App lassen sich einfachere Steuerfälle auch am Smartphone bearbeiten.
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