iPhone USA Lohnt es sich, ein iPhone in den USA zu kaufen?
Finanztip-Experte für Digitales
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So gehst Du vor
Für den Kauf eines iPhones extra in die USA zu fliegen, ist natürlich absurd. Aber lohnt es sich, beim großen Trip in die Staaten einen Ausflug in einen Apple-Store zu machen? Schließlich verlangt Apple in den USA wesentlich weniger für seine iPhones als hierzulande. Unterscheiden sich amerikanische und deutsche iPhones in der Technik? Und was hält der deutsche Zoll von dieser Schnäppchenidee?
iPhones sind in Deutschland definitiv teurer als in den USA. Doch von der Technik unterscheiden sich deutsche und amerikanische iPhones nur in einem kleinen, entscheidenden Detail. Mit dem neuen iPhone 14 werden amerikanische iPhones ohne Sim-Karten-Buchse verkauft.
Du kannst in ein amerikanisches iPhone 14 oder iPhone 14 Pro also keine deutsche Sim-Karte einlegen. Du bist dadurch beschränkt auf Handytarife, die auch eine E-Sim erlauben (elektronische Sim-Karte). Diese Tarife sind hierzulande immer noch selten. Besonders Prepaid-Tarife fallen mit einem amerikanischen Handy von vornherein raus. Und im Urlaub mal eben schnell eine ausländische Prepaid-Karte einlegen, ist mit einem amerikanischen iPhone 14 unlängst schwerer.
Andere Probleme wirst Du mit einem iPhone aus den USA nicht haben: Oberfläche, Bildschirmtastatur, Wörterbuch und die Spracherkennung Siri kannst Du auf Deutsch umstellen. Nur sehr alte iPhone-Modelle, wie das iPhone 5C und 5S haben kleinere technische Einschränkungen beim hiesigen LTE-Empfang.
Für ein iPhone aus den USA gilt allerdings die amerikanische Garantie. Geht das Smartphone kaputt, musst Du es im Zweifel wieder in die USA schicken. Das allein ist schon ein ziemlicher Nachteil. Auch der Wiederverkaufswert eines US-iPhones dürfte in Deutschland deshalb niedriger ausfallen als der eines europäischen Modells.
Für unser Beispiel begleiten wir ein iPhone 14 mit 128 GB Speicher im September 2022 gedanklich auf dem Weg aus den USA nach Deutschland. Das Gerät kostete in Amerika knapp 800 Dollar. Da ein Euro im Moment ziemlich genau so viel wert ist wie ein Dollar, kostet uns das amerikanische iPhone daher also etwa 800 Euro. In Deutschland hätten wir hingegen fast 1.000 Euro gezahlt. Auf den ersten Blick haben wir also mal eben auf den Euro genau 200 Euro gespart.
Da die Preise in den USA netto ausgezeichnet werden, kommt an der Kasse noch die „sales tax“ obendrauf. Die Verkaufssteuer ähnelt der deutschen Mehrwertsteuer. Sie ist in den einzelnen Bundesstaaten unterschiedlich hoch und liegt zwischen 0 und 11,5 Prozent. In New York beträgt die Steuer beispielsweise 8,875 Prozent.
An der Kasse im New Yorker Apple-Store an der Fifth Avenue würdest Du also etwa 870 Dollar hinblättern. Damit wäre das iPhone immer noch knapp 130 Euro günstiger, als das Gerät beispielsweise im Apple-Geschäft am Marienplatz in München kostet.
Keine „sales tax“ erheben die Staaten Delaware, Montana, New Hampshire und Oregon. Dort zahlst Du entsprechend weniger für ein iPhone. Du kannst Dein Wunschgerät im amerikanischen Onlineshop bestellen und als Abholort („personal pickup“) einen Apple-Store im entsprechenden US-Bundesstaat wählen. So ist das Gerät bei Deinem Besuch in jedem Fall vorrätig.
Bei der Einreise nach Deutschland musst Du Deine Neuanschaffung beim Zoll anmelden. Solltest Du nach dem langen Flug vergessen, Dein Schnäppchen anzumelden, droht eine Geldbuße oder sogar ein Strafverfahren. Keine gute Idee ist es, das iPhone aus der Packung zu nehmen, in die Tasche zu stecken und zu behaupten, Du hättest es schon bei der Einreise dabeigehabt. Die Zollbeamten können mit einem kurzen Blick auf die Seriennummer feststellen, ob das Gerät aus den USA oder Deutschland stammt.
Halte beim Zoll die Rechnung bereit. Wenn Du diese nicht vorlegen kannst, schätzen die Beamten den Wert der Ware – was nicht zu Deinen Gunsten ausfallen dürfte.
Da das iPhone in unserem Beispiel mehr als 700 Euro wert ist, zahlst Du dafür 19 Prozent an den Zoll. Läge der Wert unter 700 Euro, würden pauschal 17,5 Prozent Einfuhrumsatzsteuer anfallen. Die in den USA entrichtete „sales tax“ wird dabei in den Warenwert eingerechnet. Du erhältst die US-Verkaufssteuer bei der Wiedereinreise nach Deutschland nicht zurück. In unserem Beispiel streicht der Zoll also 165 Euro ein.
In Deutschland angekommen, hättest Du insgesamt 1.037 Euro für das Gerät aus den USA bezahlt, 872 Euro im Apple-Store in den USA und 165 Euro an den Zoll. Im Vergleich zum Kauf bei Apple in Deutschland hättest Du also 37 Euro mehr gezahlt. Beim Kauf in einem Bundesstaat ohne „sales tax“ hättest Du immerhin gerade mal 48 Euro gespart.
Bei Deiner nächsten USA-Reise einfach mal schnell in den Apple-Shop zu springen und ein iPhone als Souvenir mit nach Hause zu nehmen, ist kaum den Aufwand wert, den der Kauf macht. Wir würden Dir daher davon abraten. Außerdem ist der fehlende Sim-Karten-Slot eine spürbare Einschränkung bei der Tarifauswahl.
Günstiger fährst Du, wenn Du nach Veröffentlichung des neuen iPhones ein wenig wartest und es dann bei einem deutschen Online-Händler kaufst.
Hast Du sowieso vor, Urlaub in Delaware, Montana, New Hampshire oder Oregon zu machen, kannst Du durchaus günstig an ein amerikanisches iPhone kommen. Bedenke allerdings auch, dass Du danach noch die Spracheinstellungen ändern musst und eine amerikanische Garantie auf das Smartphone hast.
Wenn Du einen Weg suchst, günstig an ein iPhone zu kommen, gibt es auch in Deutschland ein paar Tricks, wie Du den Preis senken kannst. Apple selbst verlangt fast immer den höchsten Preis. Andere Online-Händler sind oft wesentlich billiger. Den günstigsten Preis findest Du über ein Vergleichsportal wie Idealo oder billiger.de.
Am günstigsten ist ein gebrauchtes iPhone. Asgoodasnew, Buyzoxs und Rebuy bieten eine besonders lange Garantie. Besonders bei sehr neuen iPhones kann es sich auch lohnen, das Apple-Smartphone zusammen mit einem Handyvertrag zu erwerben.
Unsere Anbieter-Empfehlung: Idealo, billiger.de
Vom Online-Kauf in den USA mit Versand nach Deutschland raten wir ebenfalls ab, denn die hohen Versandkosten fressen meist die Ersparnis auf. Außerdem musst Du den Versandpreis zusätzlich zum Warenwert verzollen – dadurch steigt die Zollabgabe. Schließlich kann die Lieferung lange dauern, und Du musst das Paket beim Zoll abholen, was nicht sehr komfortabel ist.
Es gibt Dienstleister, die Dir eine amerikanische Adresse zur Verfügung stellen. Von dort schicken sie das iPhone dann gegen einen etwas niedrigeren Versandpreis zu Dir nach Deutschland.
Um den Zoll kommst Du auch mit einem Dienstleister nicht herum. Daher rechnet sich auch diese Variante in aller Regel nicht.
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