Riester kündigen Die Kündigung ist nur selten sinnvoll

Martin_Klotz
Martin Klotz
Finanztip-Experte für Vorsorge

Das Wichtigste in Kürze

  • Kündigst Du die Riester-Rente, werden alle erhaltenen Zulagen und Steuervorteile von Deinem Erspartem abgezogen. Das Restguthaben bekommst Du zurück.
  • Es gibt Alternativen, zum Beispiel Beitragsfreistellung und Anbieter-Wechsel, die meist sinnvoller sind.
  • Kündige nur, wenn keine der Alternativen infrage kommt und nutze dazu unser Mus­ter­schrei­ben.

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So gehst Du vor

  • Bei einem finanziellen Engpass solltest Du zuerst Guthaben von anderen Konten aufbrauchen, bevor Du Deine Altersvorsorge kündigst.

  • Ist Dein Riesterguthaben nach einigen Jahren geringer als die eingezahlten Beiträge und Zulagen, hast Du aufgrund der staatlichen Garantie dennoch keinen Verlust gemacht. Stell Deinen Vertrag daher beitragsfrei und steck das Geld stattdessen in eine flexible Altersvorsorge wie einen ETF-Sparplan.

  • Hoffst Du auf bessere Renditechancen und bekommst mehrere Kinderzulagen, dann kann der Wechsel in einen Riester-Fondssparplan Sinn ergeben. Finanztip empfiehlt die Uniprofirente Select (mit Uniglobal II).

Mit einem Riester-Vertrag sorgst Du für das Alter vor und bekommst staatliche Zulagen und Steuervorteile. Doch vielleicht bist Du mit Deinem Produkt unzufrieden, ärgerst Dich über die hohen Kosten, die niedrigen Zinsen oder Du benötigst einfach das Geld aus dem Vertrag.

Unser Rat: Die Kündigung der Riester-Rente sollte Deine letzte Wahl sein, denn die Nachteile überwiegen in den meisten Fällen. Prüfe vorher zwei Alternativen: Beitragsfreistellung und Vertragswechsel.

Wann solltest Du Deine Riester-Rente kündigen?

Deine Riester-Rente solltest Du nicht überstürzt kündigen. Denn Du bekommst nur einen Teil des Guthabens ausgezahlt. Abgezogen werden die gesamte staatliche Förderung, also Zulagen und Steuervorteile, die du bekommen hast (vgl. §93 EstG).

Im Jahr 2023 mussten Sparer bei der Riester-Kündigung laut der Deutschen Ren­ten­ver­si­che­rung (DRV) rund 2.000 Euro an erhaltener Förderung zurückzahlen. Ungefähr 1.500 Euro Zulagen und etwas mehr als 500 Euro Steuern. Und auch bereits von Deinem Kapital bezahlte Abschlusskosten, Verwaltungskosten und Bearbeitungsgebühren erhältst Du nicht zurück. Daher ist die Kündigung oftmals eine teure Angelegenheit.

Ein Beispiel: Du hast eine Riester-Rentenversicherung abgeschlossen und fünf Jahre lang den Standardwert von 1.925 Euro pro Jahr in den Vertrag eingezahlt. Während die Zulage in Höhe von 175 Euro pro Jahr Dein Guthaben erhöht hat, wurde es durch Abschlusskosten, laufende Fondskosten und Verwaltungsgebühren gemindert. Nach fünf Jahren hast Du nun ein Guthaben von 9.000 Euro im Vertrag und bist damit aufgrund des Steuervorteils der Riester-Einzahlungen unter dem Strich leicht im Plus. Denn Du hast 9.625 Euro eingezahlt und 2.125 Euro Steuern gespart – effektiv also 7.500 Euro bezahlt.

Abweichung zwischen Auszahlung und Guthaben bei Kündigung nach fünf Jahren

Einzahlungen9.625 Euro
Zulagen875 Euro
Abschlusskosten (beispielhaft)- 1.000 Euro
Verwaltungskosten (beispielhaft)- 500 Euro
Guthaben9.000 Euro
Rückzahlung erhaltener Steuervorteil1- 2.125 Euro
Rückzahlung erhaltener Zulagen- 875 Euro
Auszahlungssumme6.000 Euro
Effektive Einzahlung7.500 Euro
Differenz zur effektiven Einzahlung- 1.500 Euro

Wir betrachten einen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ohne Kinder, der das deutsche Durchschnitteinkommen verdient (Stand: 2023).
Quelle: Eigene Berechnungen

Wenn Du jetzt kündigst, erhältst Du jedoch deutlich weniger als die 9.000 Euro Vertragsguthaben zurück. Davon werden die staatlichen Zulagen und der erhaltene Steuervorteil wieder abgezogen. Du bekommst also nur 6.000 Deiner 7.500 Euro wieder. Das ist ein Minus von 1.500 Euro – und damit ein ziemlich schlechtes Geschäft.

Doch es gibt andere Optionen, was Du jetzt mit Deinem Riester-Vertrag tun kannst: Du kannst aufhören, Beiträge einzuzahlen oder – wenn Du eine hohe Förderung bekommst – den Anbieter wechseln und Deinen Vertrag weiter besparen.

Eine Kündigung solltest Du nur erwägen, wenn folgende Punkte allesamt zutreffen:

  1. Du benötigst kurzfristig das Geld aus dem Riester-Vertrag. Beachte dabei, dass es oft mehrere Wochen dauert, bis das Geld auf Deinem Konto ist.

  2. Du hast zudem keine sonstigen Rücklagen, etwa auf einem weiteren Girokonto oder Tagesgeldkonto.

  3. Du hast außerdem keine Familienangehörigen oder Freunde, die Dir mit einem Privatkredit aushelfen können.

  4. Du bekommst darüber hinaus keinen Ratenkredit, um den Engpass zu überbrücken.

  5. Und: Dein Guthaben im Vertrag ist hoch genug, dass auch nach Abzug aller Kosten, Zulagen und Steuervorteile die benötigte Summe übrig bleibt.

Sonderfall: gesundheitliche Probleme

Bist Du schwer erkrankt, kann eine Kündigung Deines Riester-Vertrags in der Ansparphase ebenfalls eine sinnvolle Option sein. Deine Erben müssten im Todesfall vor Renteneintritt ohnehin alle Zulagen und Steuervorteile zurückzahlen. Lediglich Dein mit Dir unter einem Dach lebender Ehepartner kann das gesamte Guthaben in einen eigenen oder einen neuen Riester-Vertrag übertragen (vgl. §93 EstG). Braucht er das Geld allerdings nicht für seine Altersvorsorge, ist die Kündigung unter Umständen die bessere Wahl. Mit dem Geld kannst Du Dir vielleicht noch einen lang gehegten Wunsch erfüllen - oder es auch später noch vererben.

Ist eine Kündigung bei Privat­insolvenz sinnvoll?

Bist Du verschuldet oder hast sogar Privat­insolvenz angemeldet? Dann kündige Deinen Vertrag auf keinen Fall. Dein Riester-Guthaben steht unter Pfändungsschutz. Das heißt: Solange Dein Geld auf dem Riester-Konto ist, dürfen Gläubiger sich nicht daran bedienen.

Hintergrund ist, dass ein Riester-Vertrag nicht auf eine andere Person übertragbar ist (vgl. § 97 EStG). Und damit ist er laut Paragraf 851 der Zivilprozessordnung nicht pfändbar. Anders ist es, wenn Du kündigst und Dir das Geld auszahlen lässt. Dann ist es möglich, dass Gläubiger Dein Geld pfänden, um Deine Schulden zu tilgen.

Wie kündigst Du Deine Riester-Rente?

Hast Du Dich für eine Kündigung entschieden, dann halte Dich an unsere vier Schritte zur Kündigung und nutze unser Mus­ter­schrei­ben.

Schritt 1: Auszahlungssumme anfragen

Lass Dir von Deinem Anbieter als erstes die aktuelle Auszahlungssumme bei einer sogenannten „förderschädlichen Verwendung“ nennen, bevor Du Deine Kündigung rausschickst. Vergewissere Dich, dass Du mit dem aktuellen Guthaben die erhaltenen Zulagen und Steuervorteile zurückzahlen kannst. Denn im ungünstigsten, aber sehr unwahrscheinlichen Fall einer besonders negativen Entwicklung Deines Kapitals – zum Beispiel in einer fondsgebundenen Ren­ten­ver­si­che­rung nach einem Crash am Aktienmarkt – müsstest Du den Rest aus eigener Tasche zurückzahlen. Dann solltest Du auf gar keinen Fall kündigen.

Schritt 2: Kündigungsfrist prüfen

Als nächstes schaust Du in Deinem Riester-Vertrag nach der Kündigungsfrist. Bei den meisten Anbietern kannst Du mit einer Frist von sechs Wochen zum Monatsende kündigen.

Schritt 3: Kündigungsschreiben

Verschicke das Kündigungsschreiben an Deinen Anbieter. Das geht heutzutage meist per Mail, vereinzelt bestehen Unternehmen aber noch auf einen klassischen Brief. Entscheidest Du Dich für den postalischen Weg, dann solltest Du auf ein Einwurfeinschreiben setzen.

Nutze für Deine Kündigung unser Mus­ter­schrei­ben:

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Schritt 4: Auflösung Deines Kontos und Auszahlung

Im letzten Schritt nimmt Dein Riester-Anbieter Kontakt mit der Zentralen Zulagenstelle (ZfA) auf, die ausrechnet, wie viele Zulagen und nicht gezahlte Steuern sie zurückfordert. Diesen Betrag zieht der Anbieter von Deinem Vertragsguthaben ab und überweist den Rest auf das von Dir angegebene Konto. Beachte: Vom Kündigungsschreiben bis zur Überweisung können bis zu zwei Monate vergehen.

Welche Alternativen zur Kündigung hast Du?

Benötigst Du das Geld aus dem Riester-Vertrag nicht dringend, sondern bist mit Deinem Vertrag unzufrieden, zum Beispiel über die Entwicklung Deines Guthabens? Dann gibt es bessere Möglichkeiten als die Kündigung.

Du kannst Deine Riester-Rente beitragsfrei stellen. Dann zahlst Du ab sofort kein Geld mehr ein und sorgst stattdessen flexibel und ohne staatliche Förderung weiter für den Ruhestand vor. Wir empfehlen dafür ein Depot mit einem ETF-Sparplan.

Alternativ kannst Du mit Deinem Riester-Vertrag zu einem anderen Anbieter wechseln. Dabei nimmst Du Dein das aktuelles Guthaben mit und überträgst es auf einen neuen Vertrag.

Welche der beiden Möglichkeiten sich in welchem Fall mehr lohnt, erklären wir Dir in den nächsten Kapiteln.

Was gilt bei Kündigung kurz vor Renteneintritt?

Stehst Du bereits kurz vor dem Renteneintritt, hast Du auch die Möglichkeit, vorzeitig in die Auszahlungsphase zu wechseln. Wann das bei Deinem Vertrag geht, ist abhängig davon, wie alt Dein Riester-Vertrag ist. Wurde er vor 2012 geschlossen, kannst Du ab 60 Jahren mit der lebenslangen Rente starten. Ist er von 2012 oder später, geht das erst ab 62 Jahren (vgl. AltZertG, § 7b). Beim Wechsel in die Auszahlungsphase kannst Du Dir bis zu 30 Prozent des Kapitals auf einen Schlag auszahlen lassen. Das Geld und auch die Rente aus dem Vertrag musst Du versteuern. Mehr dazu liest Du in unserem allgemeinen Riester-Ratgeber im Kapitel zur Auszahlung.

Kann ich meinen Riester-Vertrag verkaufen?

Manche Lebens- und Ren­ten­ver­si­che­rungen kannst Du während der Ansparphase an spezielle Anbieter verkaufen. Staatlich geförderte Verträge werden von den Firmen allerdings nicht angenommen. Einen Riester-Vertrag kannst Du also nicht verkaufen. Möchtest Du Deinen Vertrag endgültig loswerden, bleibt Dir nur die Kündigung.

Wann solltest Du Deine Riester-Rente ruhen lassen?

Im Gegensatz zu vielen anderen Altersvorsorgeverträgen kann es sich bei der Riester-Rente lohnen, den Vertrag ruhen zu lassen, ihn also beitragsfrei zu stellen. Der Vertrag selbst bleibt dabei bestehen.

Bei einer Beitragsfreistellung zahlst Du keine Beiträge mehr ein und bekommst dementsprechend auch keine weiteren Zulagen und Steuervorteile mehr. Die bisher geflossenen Zulagen bleiben allerdings auf Deinem Riester-Konto.

Weshalb kann eine Beitragsfreistellung bei Riester sinnvoll sein?

Dass die Beitragsfreistellung bei einem Riester-Vertrag sinnvoll sein kann, hat mit der generellen Gestaltung der Verträge zu tun. Jedes Riester-Produkt beinhaltet eine vom Anbieter ausgesprochene Beitragsgarantie. Konkret bedeutet das, dass alle Deine Einzahlungen und alle Zulagen, die auf Dein Riester-Konto geflossen sind, zu Beginn der Auszahlungsphase zur Verfügung stehen müssen.

Selbst wenn Du Deinen Vertrag also 20 Jahre oder länger beitragsfrei weiterführst und der Anbieter jedes Jahr Kosten für die Verwaltung aus Deinem Guthaben entnimmt, muss er die Differenz zum Ende der Ansparphase wieder aus eigener Tasche ausgleichen. Gleiches gilt, wenn Dein Guthaben bei Renteneintritt durch Schwankungen am Kapitalmarkt geringer ist als Deine Einzahlungen plus die staatlichen Zulagen.

Du kannst Deinen Anbieter jederzeit darüber informieren, nicht mehr in Deinen Vertrag einzahlen zu wollen, und die Einzahlungen stoppen.

Ein weiterer Vorteil der Beitragsfreistellung ist die Abfindung Deines Guthabens als Kleinbetragsrente zu Ruhestandsbeginn. Liegt die Rente, die Dir Dein Anbieter monatlich auszahlen würde, unter 35,35 Euro, kannst Du Dich stattdessen für eine Abfindung Deines Kapitals entscheiden. Du bekommst also alles auf einen Schlag und musst dafür auch weder die Zulagen noch den Steuervorteil zurückzahlen. Auf das Geld musst Du zwar wie auf die Rentenzahlung Steuern zahlen, Du bekommst durch die sogenannte Fünftel-Regelung allerdings eine Ermäßigung. Mehr zum Versteuern der Riester-Kleinbetragsrente liest Du in unserem Ratgeber zu Abfindungen.

Was mache ich mit den eingesparten Beiträgen?

Die Beiträge, die Du nun monatlich einsparst, solltest Du anderweitig investieren, um am Ende nicht auf eine Zusatzrente zu verzichten.

Wir empfehlen dafür eine flexible Form der Altersvorsorge, zum Beispiel ein kostenfreies Depot mit einem ETF-Sparplan. Wie Du damit schnell und einfach loslegst, liest Du in unserem Ratgeber zum ETF-Sparplan.

Mehr dazu im Ratgeber Riester-Fondssparplan

  • Ein Fondssparplan bietet bessere Chancen auf eine Aktienrendite.

  • Unsere Anbieter-Empfehlung: Uniprofitrente Select (Fonds: Uniglobal II)

Zum Ratgeber

Mehr dazu im Ratgeber ETF-Sparplan

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Wann lohnt es sich, Deinen Riester-Vertrag zu wechseln?

Manchmal kann sich der Wechsel in einen anderen Riester-Vertrag rechnen – allerdings lohnt es sich generell nur noch in drei Fällen, weiter in einen Riester-Vertrag einzuzahlen.

  1. Dein Vertrag ist besonders alt und besonders gut, zum Beispiel abgeschlossen vor dem Jahr 2004 mit einem hohen Garantiezins. Dann solltest Du ihn allerdings auch nicht wechseln.
  2. Du bist kurz vor dem Ruhestand. Dann führe Deinen vorhandenen Riester-Vertrag bis zum Renteneintritt fort anstatt noch mit einem neuen Sparkonzept zu beginnen. Ein Wechsel wenige Jahre vor den Rente ist ohnehin selten möglich. Dein Vertrag ist für andere Anbieter wenig interessant, denn sie haben nicht mehr genug Zeit, Dein Geld gewinnbringend anzulegen.
  3. Du gehörst zur kleinen Gruppe, für die ein Riester-Vertrag aufgrund der Lebenssituation sinnvoll ist, unabhängig vom konkreten Produkt. Das betrifft ausschließlich Familien oder Alleinerziehende mit mindestens zwei kindergeldberechtigten Kindern.

Denn als Alleinerziehender oder mit zwei Kindern, für die Du Kindergeld bekommst, sind die Zulagen pro Jahr so hoch, dass die dadurch entstehende Zulagen-Rendite allein schon Grund genug ist, in einen Riester-Vertrag einzuzahlen. Details dazu liest Du in unserem Text zur Riester-Förderung. Die Wertentwicklung des Guthabens ist dann nur noch ein schöner Bonus oben drauf.

Um diesen Bonus zu maximieren oder die Kosten des Vertrags zu minimieren, kann ein Wechsel des Riester-Produkts sinnvoll sein. Beispielsweise von einer Riester-Rentenversicherung zu einem Riester-Fondssparplan. Ver­si­che­rungs­ver­träge haben häufig hohe Verwaltungskosten, während bei einem Fondssparplan deutlich weniger jährliche Gebühren anfallen.

Dein Guthaben ist dabei geschützt: Wechselst Du mit einem Vertragsguthaben, das die Beitragsgarantie übersteigt, ist dieses Übertragsguthaben automatisch Dein neues Garantieguthaben. Gewinne, die Du bisher erzielt hast, werden also festgeschrieben. Die Beitragsgarantie umfasst alle Deine eingezahlten Beiträge und Zulagen.

Das gleiche gilt allerdings auch für Verluste. Liegt Dein Vertragsguthaben unter der Beitragsgarantie, stelle den Vertrag lieber beitragsfrei anstatt zu wechseln und den Verlust in ein neues Produkt mitzunehmen.

Beachte: Der Wechsel in eine Riester-Rentenversicherung ist selten sinnvoll, denn dabei musst Du erneut Abschlusskosten bezahlen.

Was muss ich beim Wohn-Riester beachten?

Du hast einen Riester-Vertrag abgeschlossen, möchtest nun aber doch lieber ein Eigenheim kaufen oder bauen? In dem Fall kannst Du Dein Riester-Guthaben für die Finanzierung der selbst bewohnten Immobilie nutzen. Konkret kannst Du das Riester-Guthaben als Eigenkapital beim Immobilienkredit einbringen oder Du bezahlst davon beispielsweise für Notar- oder Maklerkosten.

Die Zulagen und Steuervorteile, die Du bereits erhalten hast, musst Du dabei nicht zurückzahlen. Der Betrag, den Du aus Deinem Riester-Vertrag entnommen hast, wird dann auf einem fiktiven Wohnförderkonto eingebucht. Bist Du in Rente, musst Du den Endbetrag dann nachversteuern. Wie dies genau funktioniert, liest Du in unserem Ratgeber zum Wohnförderkonto.

Umgekehrt kann es auch der Fall sein, dass Du zum Beispiel einen Riester-Bausparvertrag abgeschlossen hast, mit dem Ziel, eine Immobilie zu bauen oder zu kaufen. Wenn Du die Pläne inzwischen verworfen hast, kannst Du die Riester-Vertragsform wechseln und Dein Guthaben beispielsweise auf einen günstigen Riester-Fondssparplan übertragen. Wie der genau funktioniert, liest Du in unserem Ratgeber über das Riestern mit Fonds.

Uniprofirente Select (mit Uniglobal II)
Riester-Fondssparplan der Volks- und Raiffeisenbanken
  • für Aktiensparer, die 20 Jahre oder mehr Zeit bis zur Rente haben
  • Aktienquote bis zu 100 Prozent mit dem Uniglobal-II-Fonds
  • dynamisches Modell: Aktienquote wird laufend individuell angepasst
  • gute Finanzkraft des Anbieters

Wie funktioniert der Wechsel bei der Riester-Rente?

Möchtest Du Deinen Riester-Anbieter wechseln, müssen Du beziehungsweise Dein Vertrag ein paar Voraussetzungen erfüllen. Diese sind bei jedem Anbieter etwas unterschiedlich.

Unternehmen sind nicht verpflichtet, Dich und Deinen Vertrag aufzunehmen. Informiere Dich daher bei Deinem Wunsch-Anbieter über die Kriterien.

Häufig verlangen Anbieter, dass folgende Punkte gegeben sind:

  • Du hast nicht vor, unmittelbar nach dem Wechsel Vertragsguthaben zu entnehmen, um damit eine Immobilie zu finanzieren.

  • Es gab keinen Versorgungsausgleich nach einer Scheidung.

  • Das Übertragkapital ist nicht höher als ein bestimmter Betrag.

  • Dein Vertrag läuft noch eine bestimmte Anzahl an Jahren.

Beachte: Vor dem Wechsel solltest Du Deinen alten Anbieter unbedingt fragen, welche Kosten für den Wechsel entstehen. Denn bei den wenigsten Anbietern ist der Abschied kostenfrei. Die meisten verlangen eine einmalige Gebühr in Höhe von 50 bis 150 Euro.

Ebenfalls erfragen oder in Deinen Vertragsbedingungen nachlesen solltest Du, zu welchem Datum und mit welchem Vorlauf ein Wechsel möglich ist.

Wie läuft der Riester-Wechsel ab?

Hast Du Dich für einen Anbieter entschieden und erfüllst die Voraussetzungen, dann schließt Du mit dem Unternehmen einen neuen Riester-Vertrag ab. Informiere den neuen Anbieter darüber, dass Du Dein Riester-Guthaben aus Deinem Altvertrag mitnehmen möchtest. Die alten Vertragsdaten müssen direkt bei Abschluss in das Eröffnungs-Formular eingetragen werden. Wichtig ist daher, dass Du dem Anbieter alle nötigen Informationen zur Verfügung stellst, vor allem den Namen des alten Anbieters und Deine Vertragsnummer.

Nun übernimmt der neue Anbieter die Arbeit, nimmt Kontakt mit dem Altanbieter auf und lässt sich alle wichtigen Vertragsdaten, zum Beispiel die Höhe des Guthabens übermitteln. Beide Anbieter treten dann in Austausch mit der Zulagenstelle und geben dort Bescheid, dass Deine Zulagen künftig in Deinen neuen Vertrag fließen sollen.

Achtung: Frage unbedingt nach, ob sich der neue Anbieter auch um die Kündigung Deines Altvertrags kümmert. Wenn nicht, musst Du das anschließend noch selbst erledigen und dem alten Anbieter mitteilen, dass er Dein Guthaben auf Dein neues Riester-Konto übertragen soll. Denke auch daran, den Dauerauftrag oder Lastschrifteinzug für Deinen alten Vertrag zu stoppen.

Wie kannst Du Riester durch einen Fonds-Wechsel optimieren?

Falls Du Dich entschieden hast, bei Deinem aktuellen Anbieter zu bleiben, gibt es eine einfache Möglichkeit, Deinen Riester zu optimieren. Hast Du einen fondsgebundenen Riester-Rentenversicherungsvertrag, kannst Du die Fonds, also den Anlagemotor, wechseln.

Egal, ob Du den Vertrag besparst oder ruhend gestellt hast: Der Wechsel von aktiv gemanagten Aktienfonds zu günstigeren ETFs kann eine große Auswirkung auf die Entwicklung Deines Guthabens haben. Weitere Infos dazu liest Du in unserem Ratgeber zur Altersvorsorge mit Ren­ten­ver­si­che­rungen.

Diese Riester-Rente passt zu Dir

  • Unsere Anbieter-Empfehlung für einen Riester-Fondssparplan: Uniprofirente Select (Fonds: Uniglobal II)

  • Unsere Anbieter-Empfehlungen für einen Wohn-Riester: Dr. Klein, Interhyp, Baufi24, Hüttig & Rompf, Planethome

Zum Ratgeber

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