Sofortrente Teure Variante für lebenslange Zahlungen

Martin Klotz
Martin Klotz
Experte Vorsorge

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Sofortrente zahlst Du einmalig einen Geldbetrag an einen Versicherer. Dieser zahlt Dir daraus eine lebenslange monatliche Rente.
  • Die Rente fällt im Vergleich zum eingezahlten Kapital meist gering aus und lohnt sich nur, wenn Du sehr lange lebst.
  • Als deutlich günstigere Alternative zur Sofortrente kannst Du Dein Geld selbst anlegen und Dir monatlich eine Rente auszahlen. Wir empfehlen eine Kombination aus Tagesgeldkonto und ETF-Anlage. 

So gehst Du vor

  • Prüfe mithilfe dieses Ratgebers, ob für Dich eine Sofortrente sinnvoll ist oder Du mit einem Auszahlplan besser fährst.
  • Entscheide Dich nur für die Sofortrente, wenn Du gesund bist und auf eine garantierte Rente setzen möchtest. Achte dann auf einen Tarif mit einer hohen Rentenzahlung.
  • Wir empfehlen für eine Sofortrente folgende Anbieter: Europa (Tarif E-RCP) und Hannoversche (Tarif R1).

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Vielleicht hast Du gerade geerbt, eine Wohnung verkauft oder anderweitig Geld angespart und möchtest nun Deine Rente aufbessern. Dann hast Du mehrere Möglichkeiten: Du kannst einen Teil des Geldes etwa in einen günstigen Aktien-Indexfonds (ETF) investieren und den Rest auf einem Tages- oder Festgeldkonto parken. Das ist die Variante, die wir bei Finanztip empfehlen.

Oder Du kaufst eine Sofortrente. Damit bist Du lebenslang abgesichert, musst dafür aber bei der Rentenhöhe Abstriche machen. Das ist bequem, ist aber auch teuer und kostet Dich einiges an Rente.

Was ist eine Sofortrente?

Die Sofortrente ist eine Form der privaten Rentenversicherung. Dabei zahlst Du einmalig einen bestimmten Geldbetrag in den Vertrag ein. Direkt im Anschluss beginnt die monatliche Auszahlung einer Rente. Die Höhe berechnet der Versicherer und verpflichtet sich, sie Dir lebenslang auszuzahlen.

Damit funktioniert die Sofortrente anders als die meisten privaten Rentenversicherungen. Diese sind in der Regel so ausgelegt, dass Du zunächst viele Jahre lang Deine Beiträge zahlst und erst zu einem späteren Zeitpunkt eine Einmalzahlung oder eine Rente erhältst. Das heißt aufgeschobene Rentenzahlung. Du musst also mehrere Jahre warten, bevor Dir der Versicherer Deine Rente zahlt, die sogenannte Aufschubzeit.

Was ist der Vorteil einer Sofortrente? 

Der wohl größte Vorteil bei der Sofortrente: Du erhältst bis zu Deinem Tod eine regelmäßige Zusatzrente. Die Rente ist also an Dein Leben gekoppelt und nennt sich daher auch Leibrente. Ähnlich wie bei der gesetzlichen Rente musst Du Dich nicht darum kümmern, das Geld für die Zukunft einzuteilen und Dir auch keine Gedanken machen, in 20 Jahren ohne Geld dazustehen. 

Was ist der Nachteil einer Sofortrente? 

Martin Klotz

Der größte Nachteil einer Sofortrente ist die vergleichsweise geringe Auszahlung. Denn wer auf eine sichere Rente setzt, muss bei der Rentenhöhe Abstriche machen.

Martin Klotz
Unser Finanztip-Experte für Vorsorge

Das hat mehrere Gründe: Zum einen garantiert Dir der Versicherer eine lebenslange Rente und rechnet damit, dass Du weit über 90 Jahre alt wirst. Je nach Höhe des eingezahlten Geldbetrags fällt die monatliche Rente dadurch eher gering aus. 

Zum anderen ist der Garantiezins für Rentenversicherungen niedrig. Seit dem 1. Januar 2025 liegt er bei einem Prozent. Um diesen Zinssatz vermehrt sich Dein angelegtes Geld also jährlich. Bei 50.000 Euro Vertragsguthaben sind das 125 Euro im Jahr.

Wie wirkt sich die Inflation auf Deine Sofortrente aus? 

Über die Jahre wird Dein Vermögen durch die Inflation immer weniger wert sein. Angenommen, Du möchtest Dir mit den 50.000 Euro eine monatliche Zusatzrente von etwa 170 Euro für die nächsten 30 Jahre auszahlen. Ausgehend von einer zweiprozentigen Inflation und dem daraus folgenden Kaufkraftverlust Deines Geldes, ist Deine Rente nach zehn Jahren nur noch 140 Euro wert. Der niedrige Garantiezins von einem Prozent kann dieses Minus nicht ausgleichen.

Auch auf die versprochenen Überschüsse, die Du zusätzlich zum garantierten Betrag erhältst, solltest Du Dich nicht verlassen: Viele Versicherer winken mit hohen Überschussbeteiligungen. Weil der Versicherer Deine Rente aber garantieren muss, kann er Dein Geld nur vorsichtig anlegen. Die Folge: Die Überschüsse fallen in der Regel eher mager aus.

Dein Ergebnis
Ausgangspreis
Kaufkraftverlust
Zukünftige Kaufkraft
Preissteigerung
Zukünftiger Preis

Für wen ist eine Sofortrente sinnvoll?

Ob eine Sofortrente für Dich infrage kommt, hängt in erster Linie davon ab, ob Du Dir eine sichere, niedrige Rente bis an Dein Lebensende wünschst. Du möchtest also kein Risiko eingehen, irgendwann im hohen Alter auf Deine Zusatzrente verzichten zu müssen. Auch, wenn sie dafür nicht besonders hoch ist.

Natürlich musst Du auch schon eine gewisse Summe Geld auf dem Konto haben, die Du in die Sofortrente stecken kannst.

Passt eine Sofortrente zu Dir? 

Wenn Du darüber nachdenkst, eine Sofortrente abzuschließen, solltest Du erst einmal prüfen, ob das Produkt zu Dir passt – und Du zur Sofortrente. Dazu sollten folgende Kriterien erfüllt sein:

Größerer Geldbetrag - Erste Voraussetzung ist, dass Du eine größere Summe Geld auf Deinem Konto hast, sei es angespart, aus einer Erbschaft, einem Immobilienverkauf oder einer ausbezahlten Lebensversicherung,

Rentenalter - Du solltest für eine Sofortrente das Rentenalter erreicht haben oder zumindest kurz davor stehen. Bist Du noch jünger, solltest Du mit dem Geld besser Kreditraten abzahlen, es in einen ETF-Sparplan stecken oder das Geld auf ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto einzahlen.

Keine Zusatzrente - Wer neben der gesetzlichen Rentenversicherung keine weitere Zusatzrente hat, zum Beispiel eine Betriebsrente, bekommt mit der Sofortrente eine sichere und garantierte monatliche Finanzspritze. 

Sicherheit vor Rendite - Die Sofortrente ist für Dich interessant, wenn Dir eine sichere Rente bis an Dein Lebensende extrem wichtig ist. Dafür verzichtest Du gerne auf Rendite und nimmst auch in Kauf, dass Dein Geld durch die Inflation mit der Zeit immer weniger wert ist.

Gesundheit - Du solltest aktuell gesund sein und davon ausgehen, sehr lange zu leben. Die Versicherer rechnen damit, dass Du mehr als 90 Jahre alt wirst und strecken demnach die Rentenauszahlungen. Dadurch fällt die monatliche Rente nur gering aus.

Verantwortung abgeben - Du möchtest Dich nicht selbst darum kümmern, aus Deinem Ersparten regelmäßig Raten zu entnehmen. 

Keine Erben absichern - Das Vermögen, das Du in die Sofortrente einzahlst, ist nicht vererbbar. Möchtest Du auf eine Absicherung Deiner Familie nicht verzichten, kannst Du auch eine Hinterbliebenenabsicherung vereinbaren. Deine Familie bekommt dann für einen bestimmten Zeitraum weiterhin Deine Rente ausgezahlt. Das nennt sich Rentengarantiezeit. Allerdings musst Du dann Abschläge bei der monatlichen Rente in Kauf nehmen. Wenn es Dir darum geht, Teile Deines Vermögens zu vererben, solltest Du dieses Geld zur Seite legen – etwa in ein ETF-Depot oder auf ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto – und es nicht in den Versicherungsvertrag stecken. 

Passt ein Auszahlplan zu Dir?

Wenn Du mehr Wert auf eine hohe Rendite als auf eine gleichbleibende Zusatzrente legst, passt ein Auszahlplan vermutlich eher zu Dir. Zentrale Frage ist daher, ob Deine monatliche Rente bereits ausreichend gesichert ist, etwa durch die gesetzliche Rente, private Rentenversicherungen oder Mieteinnahmen. Es gibt verschiedene Arten von Auszahlplänen. Eine Möglichkeit ist ein ETF-Auszahlplan, also ein Entnahmeplan aus Aktienvermögen.

Wie funktioniert ein ETF-Auszahlplan? 

Dabei kombinierst Du die Geldanlage mit einer regelmäßigen Auszahlung. Einen Teil Deines Kapitals legst Du in einen weltweit gestreuten Indexfonds (ETF) wie den MSCI World an und nimmst so am Aktienmarkt teil. Am Ende Deines Lebens bleibt dann im besten Fall etwas übrig, was Du Deinen Kindern vererben kannst. Für den Auszahlplan verkaufst Du regelmäßig für einen bestimmten Betrag Fondsanteile. 

Diese Variante erfordert viel Eigeninitiative und geht auch mit einem gewissen Risiko einher: Du weißt nicht, ob Dein Geld bis an Dein Lebensende reichen wird. Denn bei einem ETF-Entnahmeplan bekommst Du nur so lange eine Rente ausgezahlt, bis das Geld aufgebraucht ist. Solltest Du überdurchschnittlich alt werden, kann es sein, dass Du irgendwann auf Deine Zusatzrente verzichten musst.

Wie viel Rente bringt ein Auszahlplan? 

Wie viel und wie lange Du Rente erhältst, hängt auch von der Entwicklung an den Börsen ab. Sollte es an der Börse schlechter laufen, musst Du aktiv eingreifen und weniger Geld entnehmen. Denn damit bleibt möglichst viel Kapital vorhanden, um den bestmöglichen Gewinn zu erzielen, wenn es wieder zum Aufschwung an der Börse kommt. Andersherum kannst Du mehr Geld entnehmen, wenn der Kapitalmarkt dauerhaft gut läuft.

Wie funktioniert ein Auszahlplan mit Festgeld? 

Auch eine Kombination aus ETF-Sparen und Festgeld kann sinnvoll sein. Das Geld, was Du für die nächsten 15 Jahren benötigst, steckst Du in Festgeld verschiedener Laufzeiten und sicherst Dir dadurch feste Entnahmebeträge für einen bestimmten Zeitraum. Die Rente, die Du jeweils für das nächste Jahr benötigst, lässt Du auf dem Giro- oder besser auf einem Tagesgeldkonto.

Den Rest Deines Ersparten investierst Du in günstige Aktien-ETFs und lässt es dort mindestens 15 Jahre liegen. Ist das Geld aus Deinen Tages- und Festgeldkonten aufgebraucht, geht es an das Geld aus Deinen ETFs. Auch bei dieser Variante musst Du Eigeninitiative zeigen. Doch durch die Umschichtung in Festgelder ist Dein Geld für eine festgelegte Zeit sicher angelegt

Wie funktioniert ein Auszahlplan mit Tagesgeld?

Eine weitere Variante ist die Kombination aus einem sicheren Tagesgeldkonto mit der Renditechance einer ETF-Anlage. Dabei legst Du einen Teil des Geldes, beispielsweise 20 Prozent, auf Dein Tagesgeldkonto. Von dort zahlst Du Dir jeden Monat eine von Dir festgelegte Zusatzrente aus. Die Höhe der Auszahlung sollte dabei so gewählt sein, dass das Geld auf dem Tagesgeldkonto ein paar Jahre reicht. Der Großteil Deines Geldes, beispielsweise 80 Prozent, kann sich derweil weiterhin am Aktienmarkt entwickeln.

Einmal im Jahr nimmst Du Umschichtungen zwischen Tagesgeld und Depot vor, um das Ausgangsverhältnis, beispielsweise 80/20, wieder herzustellen. So musst Du kein Geld aus Deinem ETF-Depot entnehmen, wenn sich die Kurse ungünstig entwickelt haben.

Gibt es fondsgebundene Rentenversicherungen für die Auszahlung?

Neben den klassischen Anlageprodukten gibt es fondsgebundene Rentenversicherungen. Der Versicherer legt Dein eingezahltes Kapital in verschiedene Investmentfonds an. Wie hoch Deine Rente später ausfällt, hängt im Wesentlichen von der Entwicklung dieser Fonds ab. Bei guter Entwicklung steigt Deine Rente. Gehen die Kurse in den Keller, kann ein Teil Deiner Rente verloren gehen.

Ähnlich wie bei einem ETF-Auszahlplan setzt Du bei dieser Form der Altersvorsorge also auf eine höhere Rendite. Doch die hohen Kosten bei den fondsgebundenen Rentenversicherungen schmälern die erwirtschaftete Rendite enorm: Neben Abschlusskosten musst Du die Managementkosten für die Fonds und Verwaltungskosten der Versicherung tragen. Daher können wir Dir diese Produkte nicht empfehlen.

Eine Sofortrente ergibt aus unserer Sicht nur Sinn, wenn sie zu 100 Prozent garantiert ist. Ein ETF-Auszahlplan in Kombination mit einem sicheren Festgeld oder Tagesgeld ist die günstigere Alternative.  

Welche Sofortrenten empfiehlt Finanztip?

Von elf getesteten Tarifen können wir zwei empfehlen. Den Tarif E-RCP von der Europa und den Tarif R1 der Hannoversche.

Entscheidend für die Empfehlung war, dass die Versicherer finanziell stabil aufgestellt sind und eine vergleichsweise hohe garantierte Sofortrente bieten, mit der Verbraucher sicher kalkulieren können. Wie Finanztip getestet hat, liest Du in Kapitel 5.

Wie viel Sofortrente kannst Du bekommen?

Bei einem Rentenbeginn mit 60 Jahren zahlen beide Versicherer über 250 Euro im Monat, wenn Du 100.000 Euro eingezahlt hast. Ein 65-Jähriger würde monatlich über 295 Euro bekommen. Steuern außer Acht gelassen, hättest Du so die 100.000 Euro im Alter von etwa 93 Jahren wieder heraus. Näheres zur Steuer liest Du im Abschnitt weiter unten.

Europa

Sofortrente Tarif E-RCP

  • vergleichsweise hohe garantierte Rente
  • dynamische Rentenzahlung wählbar
  • vergleichsweise hohe Überschusssätze in den letzten drei Jahren
  • im Vergleich niedrige Abschluss- und Verwaltungskosten

Die Europa (Tarif E-RCP) bietet eine der höchsten garantierten Renten in unserer Untersuchung an. Die Überschussbeteiligung war in den vergangenen Jahren ebenfalls vergleichsweise hoch. Allerdings beteiligt die Europa ihre Kunden erst ab dem vierten Jahr umfassend an den Überschüssen. Die dynamische Rente – bei der Europa heißt sie „steigende Gewinnrente“ – steigt also erst ab dem vierten Jahr des Rentenbezugs merklich an. In unserer Untersuchung hatte die Sofortrente der Europa aber vergleichsweise niedrige Abschluss- und Verwaltungskosten. Um die Versicherung abzuschließen, musst Du mit einem Berater telefonieren.

Hannoversche

Sofortrente Tarif R1

  • vergleichsweise hohe garantierte Rente
  • dynamische Rentenzahlung wählbar
  • Dynamik bereits im ersten Jahr

Die Hannoversche (Tarif R1) bietet ebenfalls eine vergleichsweise hohe monatliche Rente an. Die Überschussbeteiligung lag in den Jahren 2020 bis 2022 etwas unter der beim Tarif der Europa. Dafür beteiligt die Hannoversche ihre Kunden gleich zu Beginn umfassend an den Überschüssen. Bereits nach einem Jahr steigt die monatliche Rente deutlich an. Schon ab der ersten Rentenzahlung greift die „dynamische Gewinnrente“. Dadurch erhöht sich die garantierte Rente bereits mit der ersten Rentenzahlung. Einen Vertrag kannst Du online anfragen. Für einen Abschluss musst Du aber mit dem Anbieter telefonieren.

Eine ausführliche Tabelle mit den wichtigsten Merkmalen der empfohlenen und nicht empfohlenen Sofortrenten findest Du weiter unten.

Musst Du eine Sofortrente versteuern?

Eine Sofortrente musst Du versteuern. Allerdings geht nur ein geringer Teil als Einkommensteuer davon ab. Denn steuerpflichtig ist nur der sogenannte Ertragsanteil, der von Deinem Alter bei Rentenbeginn abhängt. Er wird einmalig bei Auszahlungsbeginn festgelegt und gilt bis ans Lebensende.

So sind für einen 65-Jährigen beispielsweise 18 Prozent seiner Rente steuerpflichtig, für einen 70-Jährigen hingegen nur 15 Prozent. Dieser Anteil wird mit dem persönlichen Steuersatz versteuert. Falls Dein Gesamteinkommen niedrig ist, fallen wegen des Grundfreibetrags möglicherweise gar keine Steuern an.

Ertragsanteil in Abhängigkeit vom Alter

zu Beginn der Rente vollendetes AlterErtragsanteil in %
60 bis 6122
6221
6320
6419
65 bis 6618
6717

Quelle: Paragraf 22 EStG (Stand: November 2025)

Musst Du Krankenkassenbeiträge auf eine Sofortrente zahlen?

Ob Krankenkassenbeiträge fällig werden, hängt davon ab, wie Du versichert bist: Pflichtversicherte in der gesetzlichen Krankenkasse und Privatversicherte müssen keine Beiträge auf die Sofortrente zahlen. Bist Du im Rentenalter allerdings freiwillig gesetzlich versichert, musst Du Sozialabgaben auf die Sofortrente abführen. Du zahlst dann 14 Prozent Abgaben.

Wie hat Finanztip Sofortrenten-Tarife getestet?

Wir bei Finanztip haben von Mai bis Juli 2022 Anbieter für Sofortrenten-Tarife verglichen. Grundlage für unsere Auswertung war eine Google-Recherche, bei der wir 18 Anbieter für eine Sofortrente gefunden haben. Ergänzend dazu haben wir 16 weitere Anbieter hinzugenommen und kamen so auf insgesamt 34 Anbieter.

Wir haben in der weiteren Untersuchung nur Versicherer berücksichtigt, die eine gute oder sehr gute Marktstellung und Finanzlage aufwiesen. Für uns sind das all jene, die bei der Ratingagentur Morgen & Morgen mindestens vier Sterne und bei dem Analysehaus Ascore mindestens vier Kompasse bekommen haben. Übrig blieben folgende 13 Versicherer:

  • Allianz
  • Condor
  • Debeka
  • Die Bayerische
  • Europa
  • Hannoversche
  • Hansemerkur
  • Inter
  • Interrisk
  • LV 1871
  • Stuttgarter
  • Volkswohl Bund
  • WGV

Welche Anbieter wollten an der Sofortrenten-Untersuchung nicht teilnehmen?

Zwei der angefragten Anbieter – Allianz und Debeka – haben eine Untersuchung abgelehnt. Die Debeka informierte uns, dass sie keinen passenden Sofortrente-Tarif anbietet. Die Allianz wollte an der Untersuchung nicht teilnehmen. Daher beschränkte sich unsere Grundgesamtheit auf elf Anbieter. Diese haben uns auf Anfrage Versicherungstarife für zwei Musterkunden zugeschickt.

Welche Fälle hat Finanztip getestet?

Musterkunde 1 ist 60 Jahre und möchte die Sofortrente ab 60 beziehen. Er hat 100.000 Euro zur Verfügung und verzichtet auf eine Rentengarantie und Hinterbliebenenabsicherung. Er entscheidet sich für eine dynamische Rentenzahlung.

Musterkunde 2 ist 65 Jahre und möchte die Sofortrente ab 65 beziehen. Auch er hat 100.000 Euro zur Verfügung und verzichtet auf Rentengarantie und Hinterbliebenenabsicherung. Er entscheidet sich für eine dynamische Rentenzahlung.

Welche Kriterien wurden darüber hinaus abgefragt

Zusätzlich haben wir die Anbieter danach gefragt, ob ein Online-Abschluss der Sofortrente möglich ist und wie sich die Überschussbeteiligungen in den vergangenen Jahren (2019 bis 2022) entwickelt haben. Einen Online-Abschuss konnte keiner der angefragten Versicherer anbieten. Daher haben wir dieses Kriterium nicht weiter berücksichtigt.

Welche Kriterien müssen Sofortrenten-Tarife erfüllen, damit Finanztip sie empfiehlt? 

Rating - Wir haben die Unternehmen nach Bewertung ihrer Solvabilität untersucht. Da der Versicherte bis zum Lebensende eine Rente bezieht, sollte sichergestellt sein, dass das Unternehmen seine Verbindlichkeiten auch langfristig bedienen kann. Dabei haben wir uns auf zwei Unternehmensratings unabhängiger Analysehäuser gestützt: Morgen & Morgen und Ascore. Die Ratings bilden eine Einschätzung über die finanzielle Stabilität des Unternehmens und die Ertragslage ab. Wir haben nur Lebensversicherer getestet, die von beiden Analysehäusern mit mindestens „sehr gut“ bewertet wurden.

Hohe garantierte Rente - Wer an einer Sofortrente interessiert ist, dem geht es in erster Linie um eine garantierte, sichere Rente. Wir empfehlen daher diejenigen Anbieter, die im Vergleich die höchsten garantierten Renten angeboten haben. Außerdem empfehlen wir nur Tarife mit dynamischer Rentenzahlung, bei der die Rente steigen, aber niemals fallen kann.

Überschussbeteiligung - Wir haben nach den Überschüssen der letzten vier Jahre gefragt. Deren Höhe war kein hartes Auswahlkriterium in unserer Analyse. Eine besonders niedrige Überschussbeteiligung wäre für uns jedoch ein Zeichen gewesen, dass das Unternehmen schlecht gewirtschaftet hat. Die von uns empfohlenen Angebote bieten eine, verglichen mit den restlichen Tarifen, angemessene Überschussbeteiligung.

Abschluss- und Verwaltungskosten - Auch wenn die Kosten bereits in der jährlichen Rente berücksichtigt sind, haben wir die Abschluss- und Verwaltungskosten für eine Sofortrente als Zusatzinformation mit einbezogen. Generell empfehlen wir keine Versicherungen mit herausragend hohen Abschluss- und Verwaltungskosten. Die von uns empfohlenen Tarife enthalten jedoch im Vergleich zu den anderen Angeboten in unserer Untersuchung niedrige bis mittelmäßig hohe Kosten.

Autoren
Sara Zinnecker

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