Vorausgefüllte Steuererklärung Mit dem Elster-Abrufcode beim Finanzamt Zeit sparen
Finanztip-Experte für Steuern
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Für die meisten Angestellten lohnt sich die jährliche Steuererklärung. Die Digitalisierung ist auch bei der Steuer angekommen, die elektronische Steuererklärung (Elster) wird zunehmend zum Standard. Mittlerweile ist Elster ein ganzes Stück komfortabler geworden. Seit 2014 bereits gibt es die „vorausgefüllte Steuererklärung“, die Du für die Einkommensteuererklärung ab 2012 nutzen kannst. Die Finanzverwaltung nennt den Service Abruf von Bescheinigungen, früher hieß das noch Belegabruf, weil Du die für die vorausgefüllte Erklärung nötigen Daten elektronisch dort abrufen und per Mausklick übernehmen kannst. Das geht übrigens nicht nur direkt bei Elster, sondern auch bei Steuersoftware und einigen Steuer-Apps. In allen Fällen brauchst Du einmalig einen Abrufcode.
Wer sich für den Datenabruf auf elster.de anmeldet, spart sich bei der Steuererklärung das Eintippen von Daten, die dem Finanzamt ohnehin vorliegen. Bis Mitte März des jeweiligen Jahres sind normalerweise alle benötigten Daten des Vorjahres vorhanden. Das sind neben den sogenannten Stammdaten wie Name, Adresse, Konfession und Steuernummer vor allem Sozialversicherungsbeiträge und Steuern. Dazu gehören:
Weitere steuerrelevante Daten sollen in den nächsten Jahren hinzukommen und somit für den Abruf von Bescheinigungen zur Verfügung stehen. So melden beispielsweise immer mehr Organisationen, die Spenden empfangen, die entsprechende Zuwendungsbestätigung elektronisch. Spenden kannst Du dann als Sonderausgaben absetzen.
Um diese Belege elektronisch abrufen zu können, musst Du Dich unter Angabe der Steueridentifikationsnummer im Elster-Portal registrieren und danach einen Elster-Abrufcode beantragen. Elster.de ist eine Startseite des Online-Finanzamts. Dort kannst Du ein Benutzerkonto anlegen und Dich für Mein Elster registrieren. Details hierzu findest Du im Ratgeber Elster.
Wichtig: In vielen Steuerprogrammen und Steuer-Apps kannst Du aber auch direkt den Abrufcode - ohne Elster - beantragen.
Die Authentifizierung ersetzt Deine persönliche Unterschrift. Dafür benötigst Du neben einem Passwort auch eine Zertifikatsdatei vom Finanzamt. Den meisten Steuerpflichtigen genügt das kostenlose Elster-Basis-Verfahren. Dabei erhältst Du ein elektronisches Zertifikat in Form einer pfx-Datei. Diese solltest Du auf der Festplatte speichern und zusätzlich auf einem USB-Stick, einer externen Festplatte oder in der Cloud. Zusammen mit einem Passwort kannst Du Dich bei jeder Anwendung im Elster-Portal authentifizieren, sodass das Finanzamt Dich als berechtigten Nutzer erkennt.
Ohne die etwas mühselige Registrierung geht es nicht, und sie benötigt mindestens einige Tage, vielleicht auch mehrere Wochen, bis sie komplett abgeschlossen ist. Schließlich bekommst Du einen Teil der Aktivierungsdaten per Post. Dadurch wollen die Finanzämter garantieren, dass sich niemand unbemerkt für jemand anders ausgeben und an dessen Steuerdaten gelangen kann.
Bist Du bei Elster erstmal registriert, darfst Du diese Zugangsdaten auch für andere steuerliche Erklärungen nutzen. So konntest Du als Eigentümerin oder Eigentümer eines Grundstücks die im Jahr 2022 geforderte Grundsteuererklärung auch über Elster erledigen. Du brauchst dafür keine separaten Zugangsdaten und sparst dadurch Zeit bei der Grundsteuer.
Mein Elster kann Dir auf die Dauer Zeit sparen und senkt das Risiko, dass Du bei der Steuererklärung falsche Daten eingibst, zum Beispiel weil Du Dich vertippst. Über Mein Elster kannst Du etliche Services der Finanzverwaltung kostenlos nutzen wie
Hast Du die Registrierung für Elster endlich überstanden, kannst Du den Abrufcode für Elster beantragen. Das geht relativ einfach, dauert aber ein paar Tage. Der Abrufcode ist zehnstellig, zählt man den Strich in der Mitte mit, sind es elf Stellen.
Nochmals zur Erinnerung: Den Weg über Elster für den Abrufcode musst Du nicht gehen, wenn diese Funktion in Deiner Steuersoftware oder Steuer-App enthalten ist. Ein paar Tage warten musst Du aber da auch, bis der Abrufcode da ist.
Quelle: Finanztip-Screenshot Elster.de (Stand: 12. Juli 2023)
Du bist jetzt startklar, um die vorausgefüllte Steuererklärung mit Elster machen zu können.
Ganz klar, nutzt Du ein Steuerprogramm oder eine Steuer-App kannst Du auch damit die Daten in Deine Steuererklärung direkt vom Finanzamt „einfliegen“ lassen.
Du hast zwar einen einmaligen Aufwand für die Registrierung und das Beantragen des Elster-Abrufcodes. Der Nutzen ist derzeit noch überschaubar. Denn komplett ausgefüllt ist die Steuererklärung bei Weitem noch nicht, allenfalls in Teilen vorausgefüllt. Die meisten Angaben musst Du weiterhin selbst eintragen.
Langfristig solltest Du jedoch mit dem Abruf von Bescheinigungen Zeit sparen, denn das Elster-System wird immer weiter ausgebaut, immer mehr Daten werden in den nächsten Jahren zur Verfügung gestellt. In den meisten Fällen dürften diese gemeldeten Zahlen auch richtig sein, sodass Du diese übernehmen kannst und nicht woanders mühsam zusammentragen musst. Dennoch solltest Du die Daten immer kritisch überprüfen. Schließlich kommen immer wieder Falschmeldungen vor.
* Was der Stern bedeutet:
Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.
Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).
Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.
Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.
Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.
Klickst Du auf eine Empfehlung mit *, unterstützt das unsere Arbeit. Finanztip bekommt dann eine Vergütung. Empfehlungen sind aufwändig recherchiert und basieren auf den strengen Kriterien der Finanztip-Expertenredaktion. Mehr Infos