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Tipps & Tricks

Ist Miete rausgeschmissenes Geld? 5 Gründe dagegen

Hast Du auch schonmal gehört, dass Mieten nur Geld verschwendet? Wir erklären Dir, warum man das nicht so einfach sagen kann.

Dirk Eilinghoff
Finanztip-Experte für Baufinanzierung und Immobilien

Die Frage, ob Kaufen oder Mieten besser ist, ist vielschichtig und sehr individuell. Dass Mieten grundsätzlich nur rausgeschmissenes Geld ist, kann man aber nicht so einfach sagen. Wichtig: Wir machen hier keinen harten Zahlen- bzw. Vermögensvergleich, sondern schauen auch auf Faktoren, die nicht rein finanziell sind.

1. Flexibilität hat einen Preis

Mietest Du, kannst Du relativ kurzfristig Deinen Wohnort wechseln oder z. B. in eine kleinere, günstigere Wohnung ziehen.

So kannst Du Deine Wohnsituation spontan an Deine Lebensumstände anpassen. Und die können sich auch unerwartet ändern: Sei es aus beruflichen Gründen, persönlichen Vorlieben oder wegen der Beziehung.

Wenn Du dagegen in den eigenen vier Wänden lebst, bist Du preislich und örtlich stärker gebunden. Willst Du das ändern, hast Du deutlich mehr Aufwand – z. B. durch den Verkauf Deiner Immobilie.

2. Du sparst Dir hohe Nebenkosten beim Kauf

Damit der Kauf einer Immobilie ins Budget passt, solltest Du möglichst viel Eigenkapital mitbringen, um mindestens die Kaufnebenkosten (Grunderwerbsteuer, Grundbuch und Notar sowie ggf. Maklerfirma) bezahlen zu können. Je weniger Eigenkapital Du hast, desto länger musst Du den Kredit für die Baufinanzierung abbezahlen, auf den Du dann (länger) Zinsen zahlst. Wohnst Du zur Miete, fällt das weg.

Natürlich investierst Du mit den Kosten rund um eine Immobilie in Dein Eigentum, was dann ein Teil Deines Vermögens ist und zu Deiner Altersvorsorge beiträgt. Das geht aber auch ohne Immobilie:

3. Du kannst Deine Altersvorsorge breiter streuen

Als Mieterin oder Mieter kannst Du Dein Geld – statt in eine Immobilie – in einen weltweit gestreuten Aktien-ETF stecken – und Dir damit genauso ein hohes Vermögen und sogar eine breiter gestreute Altersvorsorge aufbauen als mit einer Immobilie.

Denn mit einer Immobilie steckt erst einmal fast Dein gesamtes Geld in nur einer Kapitalanlage – der Immobilie – und wie sich der Wert davon entwickelt, kannst Du nicht zu 100% vorhersagen. Bei einem weltweit gestreuten Aktien-ETF ist Dein Risiko durch über 1.000 Firmen aus vielen verschiedenen Ländern grundsätzlich breiter verteilt.

4. Die Extra­kosten von Immobilien fallen weg

Wenn Du mietest, vermeidest Du neben dem Kaufpreis, Kaufnebenkosten und Zinsen außerdem hohe Ausgaben für Reparaturen, Sanierung und Instandhaltung – und dafür musst Du unbedingt Rücklagen bilden. Mietest Du, brauchst Du das nicht und hast auch nicht die entsprechende Unsicherheit, dass Du nie weißt, wann was kaputt geht.

5. Du hast weniger Aufwand

Wenn Du mietest, kümmert sich hauptsächlich die Vermieterin oder der Vermieter um die kaputte Heizung, den Wasserschaden oder den Garten.

Auch Themen wie Ver­si­che­rungen oder die Arbeit rund um die Grundsteuer können Dir ziemlich egal sein. Du musst außerdem nicht dauernd am Ball bleiben, ob Deine Wohnung bzw. Dein Haus mit aktuellen Gesetzen wie z. B. dem Heizungsgesetz konform ist.

Willst Du Deine Immobilie sogar als Kapitalanlage nutzen und vermieten, ist der Aufwand sogar noch höher. Mehr dazu liest Du hier.

Fazit

Du siehst also, mit Deiner Miete zahlst Du nicht nur für die Wohnung allein, sondern "kaufst" Dir noch eine ganze Reihe von Vorteilen, die Du mit einer eigenen Immobilie nicht haben würdest. Das heißt jetzt aber auch nicht, dass eine Immobilie schlecht ist.

Kaufen oder Mieten ist vor allem eine Lifestyle-Frage und beides hat seine Vor- und Nachteile. Überleg Dir, was Du möchtest, wo Du Dich in zehn, 20 oder auch 30 Jahren siehst und wie eine Immobilie in das Ganze reinpasst. Lass Dir von niemandem irgendwas einreden. Es ist Deine – möglicherweise größte – finanzielle Entscheidung.

Lies hier, welche finanziellen Entscheidungen Dein Leben und Deinen Wohlstand ebenfalls stark beeinflussen.

Von Jonas Fehling, und Amelie Junk

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