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KfW-Förderung wird günstiger: Ist Bauen oder Kaufen jetzt einfacher?

Die Zins- und Förderkonditionen in den KfW-Programmen "Wohneigentum für Familien" und "Jung kauft Alt" haben sich verbessert. Steigt dadurch Deine Chance auf ein Eigenheim?

Dirk Eilinghoff Immobilien
KfW-Förderung wird günstiger: Ist Bauen oder Kaufen jetzt einfacher?

Förderung: KfW verbessert Konditionen  
Effekt: Nur geringe Ersparnis über 35 Jahre  
Fazit: Kann helfen, aber kein Gamechanger

Die Bundesregierung will Familien dabei helfen, den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen – und hat deshalb die Förderbedingungen der beiden KfW-Programme „Wohneigentum für Familien“ und „Jung kauft Alt“ verbessert.  

Sowohl die Kreditzinsen als auch die Sanierungsanforderungen wurden gesenkt. Wird Bauen oder Kaufen dadurch tatsächlich einfacher? Wir haben uns das genauer angeschaut:

Um welche KfW-Programme geht es überhaupt?  

  • Wohneigentum für Familien – Neubau, Nr. 300” fördert über zinsgünstige Kredite den Bau und Kauf neuer, klimafreundlicher und selbst genutzter Häuser und Wohnungen. Profitieren sollen vor allem Familien mit kleinen bis mittleren Einkommen
  • Wohneigentum für Familien – Bestandserwerb, Nr. 308” unterstützt den Kauf von selbst genutzten älteren Häusern oder Wohnungen mit schlechter Energieeffizienz. Voraussetzung für die Förderung ist, dass Du die Immobilie innerhalb von viereinhalb Jahren sanierst. Das Programm ist auch als Jung kauft Alt bekannt geworden

Was hat sich konkret geändert?   

Laut Bundesbauministerium sind die Zinssätze bei beiden Programmen um 0,59 Prozentpunkte gesunken: Bei einer Kreditlaufzeit von 35 Jahren und zehnjähriger Zinsbindung liegt der Zinssatz jetzt bei günstigen 1,12 % p. a. (vorher 1,71 % p. a.).  

Zusätzlich wurden die Sanierungsanforderungen bei “Jung kauft Alt” gesenkt: Du musst Deine Immobilie nur noch auf das energetische Mindestniveau eines Effizienzhauses mit Standard 85 EE bringen (statt bisher 70 EE). Du willst wissen, was der Unterschied ist? Dann schau in unserem Ratgeber zu Energieeffizienzklassen.

Was bringt das in der Praxis?  

Die niedrigeren KfW-Zinsen klingen erstmal gut – sind auf den zweiten Blick aber weniger beeindruckend. Das zeigen zwei Berechnungen, die das Bauministerium selbst vorgelegt hat:

  1. Neubau: Eine Familie mit zwei Kindern und einem Kredit über 170.000 € (35 Jahre Laufzeit, zehnjährige Zinsbindung) spart durch die Zinssenkung künftig rund 6.500 € gegenüber dem alten Zinssatz. Statt 24.000 € Zinsvorteil gegenüber einem normalen Bankdarlehen sind es nun etwa 30.500 €
  2. „Jung kauft Alt“: Beim maximalen Kreditbetrag von 125.000 € spart die gleiche Familie zu den gleichen Kreditbedingungen rund 22.500 € gegenüber einem Bankdarlehen – zuvor waren es etwa 18.000 €. Die Zinssenkung bringt Dir also rund 4.500 € zusätzliche Ersparnis

Das klingt zunächst nach einer Verbesserung – doch im Verhältnis zu den Gesamtkosten bleibt der Effekt der Zinssenkungen überschaubar. Über 35 Jahre gerechnet entsprechen die 6.500 € Ersparnis etwa 15 € im Monat, die 4.500 € knapp 11 € im Monat – also kein großer Hebel für die Haushaltskasse.

Zum Vergleich:  

Die aktuellen Bauzinsen liegen im Oktober 2025 meist zwischen 3,4 und 4,1 % p. a. Die beiden KfW-Kredite sind also deutlich günstiger.  

Entscheidend ist also nicht der jüngste Zinsschritt, sondern der Vorteil, den Du insgesamt erzielen kannst. Das sind die 30.500 € bzw. 22.500 € Ersparnis aus den Beispielrechnungen. 

Für wen lohnen sich die Programme “Wohneigentum für Familien”?

Wenn Du für Dich und Deine Familie bauen oder kaufen möchtest, solltest Du die Programme auf jeden Fall prüfen oder Deine Finanzierungsberaterin darauf ansprechen.

Auch die gesenkten Anforderungen an die Energieeffizienz können helfen: Wenn Du bisher an zu strengen Auflagen gescheitert bist, kannst Du jetzt günstiger bauen und hast gleichzeitig bessere Chancen auf die „Jung kauft Alt“-Förderung.

Unser Fazit

Die neuen Konditionen sind ein Schritt in die richtige Richtung, ändern aber wenig am Grundproblem: Steigende Baukosten, gestiegene Bauzinsen und hohe Immobilienpreise erschweren aktuell den Weg in die eigenen vier Wände.  

Prüf deshalb im ersten Schritt mit dem Finanztip-Budgetrechner, was Du Dir überhaupt leisten kannst. Achte dann auf ein gutes Finanzierungskonzept und günstige Konditionen.  

Für eine Baufinanzierung solltest Du Dich an einen erfahrenen Vermittler wenden. Wir empfehlen Interhyp, Baufi24, Dr. Klein, Hüttig & Rompf und Hypofriend

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