Wann kommt für Dich die Wärmepumpe in Frage?
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Wärmepumpen gelten als wichtige Technologie für die Energiewende. Sie machen aus Umweltwärme Heizenergie und das ganz ohne Gas oder Öl. Doch wie funktioniert das eigentlich genau? Welche Arten von Wärmepumpen gibt es? In diesem Ratgeber erfährst Du, wie eine Wärmepumpe aufgebaut ist, wie sie arbeitet und welche Varianten es gibt – von der Luftwärmepumpe bis zur Erd- und Grundwasserwärmepumpe.
Eine Wärmepumpe ist ein Heizsystem, das Umweltwärme nutzt, um Dein Zuhause zu heizen. Sie kommt ganz ohne Erdgas oder Heizöl aus. Statt Energie durch Verbrennung zu erzeugen, entzieht sie der Luft, dem Boden oder dem Grundwasser vorhandene Wärme und bringt sie ins Haus. Dafür braucht sie zwar Strom, aber deutlich weniger, als sie an Heizwärme liefert.
Damit sind Wärmepumpen keine klassischen Stromheizungen wie zum Beispiel Heizlüfter, Infrarotheizungen oder Nachtspeicherheizungen. Sie nutzen Strom nicht direkt zum Heizen, sondern um Umweltwärme nutzbar zu machen. Das macht sie deutlich effizienter.
Wärmepumpen werden auch in Deutschland immer beliebter, denn sie sind:
Laut dem Bundesverband Wärmepumpe hat sich der Absatz von Wärmepumpen zwischen 2015 und 2023 mehr als versechsfacht. Über 350.000 Wärmepumpen wurden 2023 verkauft. Nach diesem Rekordjahr gingen die Zahlen 2024 wieder zurück. Mit fast 200.000 verkauften Wärmepumpen bleibt die Technologie aber beliebt. In neugebauten Ein- und Zweifamilienhäusern ist die Wärmepumpe laut dem statistischen Bundesamt inzwischen mit rund 70 Prozent die beliebteste Heizungsart.
Mehr zu den Vorteilen aber auch zu den Nachteilen von Wärmepumpen liest Du im Kapitel Was sind die Vorteile und Nachteile einer Wärmepumpe.
Wärmepumpen sind eine gute Lösung für gut gedämmte Neubauten. Und sie lassen sie sich auch in vielen Altbauten nachrüsten und das teilweise mit nur geringem Aufwand. Und wer zusätzlich dämmt oder größere Heizflächen nutzt, steigert die Effizienz der Anlage noch weiter.
Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen: Manche nutzen die Außenluft, andere entziehen dem Erdreich oder dem Grundwasser Wärme. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind am einfachsten zu installieren. Erd- oder Wasser-Wärmepumpen arbeiten dafür oft noch effizienter. Welche Lösung am besten passt, hängt vom Haus und vom Grundstück ab.
Wohnhäuser in Deutschland unterscheiden sich stark im Aufbau, dem Sanierungszustand, der Größe und noch vielem mehr. Ob eine Wärmepumpe das beste Heizsystem für Dein Haus ist, kann daher nur individuell entschieden werden. Eine pauschale Antwort gibt es nicht.
Wenn Du genau wissen möchtest, welcher Wärmepumpentyp welche Anforderungen mit sich bringt und wie Du Dein Haus auf die Wärmepumpe vorbereiten kannst, dann schau in unseren Ratgeber Wärmepumpe Voraussetzungen.
Wie eine Wärmepumpe es schafft, aus wenig Strom viel Wärme zu machen, erfährst Du im nächsten Kapitel.
Eine Wärmepumpe besteht im Kern aus vier zentralen Bauteilen: einem Verdampfer, einem Kompressor, einem Verflüssiger und einer Drossel. Gemeinsam bilden sie einen geschlossenen Kreislauf, in dem ein spezielles Kältemittel zirkuliert.
Dieses Kältemittel ist entscheidend dafür, dass die Wärmepumpe auch bei niedrigen Außentemperaturen noch effizient heizen kann. Es verdampft schon bei sehr geringer Wärme und transportiert so Energie von außen nach innen.
Je nach Wärmepumpen-Typ unterscheiden sich die technischen Details. Bei der Wärmequelle kommt die Luft, das Erdreich oder das Grundwasser infrage. Bei der Installation müssen diese Wärmequellen auf mehr oder wenig aufwendige Art erschlossen werden.
Der grundlegende Aufbau und das physikalische Prinzip dahinter sind aber bei allen Systemen gleich. Die eigentliche Wärmeerzeugung erfolgt in mehreren Schritten – wie das genau funktioniert, zeigen wir im nächsten Abschnitt.
Anders als ein Heizöl- oder Gaskessel braucht die Wärmepumpe keinen fossilen Brennstoff, sondern nur eine Wärmequelle.
Der Ablauf in der Anlage folgt immer dem gleichen Prinzip:
Durch ihre spezielle Wärmeleitfähigkeit und chemische Zusammensetzung können Kältemittel auch bei sehr geringen Temperaturen und auch bei Minusgraden verdampfen. Du musst Dir also keine Sorgen machen, dass Deine Wärmepumpe im Winter keine Wärme produzieren kann.
Wie effizient die Wärmepumpe arbeitet, wird als Jahresarbeitszahl (JAZ) angegeben. Effizient gilt sie ab einer JAZ von drei. Das bedeutet, dass sie aus einer Kilowattstunde Strom drei Kilowattstunden Wärme erzeugt. Wenn Du wissen möchtest, was alles Einfluss auf die JAZ hat, dann schau in unserem Ratgeber zur Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe vorbei.
Quelle: Finanztip-Darstellung (Stand: Juli 2025)
Die verschiedenen Wärmepumpentypen unterscheiden sich vor allem darin, welche Wärmequelle sie zum Heizen nutzen. Je nachdem, ob Du dich für Luft, Erdreich oder Grundwasser entscheidest, sind Aufwand, Kosten und Effizienz unterschiedlich hoch.
| Wärmepumpenart | Wärmequelle | Kosten | Effizienz | Aufwand für Wärmequelle |
|---|---|---|---|---|
| Luftwärmepumpe | Außenluft oder Lüftungsanlage | gering bis mittel | mittel | gering, keine Erdarbeiten nötig |
| Erdwärmepumpe | Erdwärme | hoch | hoch | hoch, Tiefenbohrung oder Verlegung von Kollektoren, ggf. Genehmigung nötig |
| Grundwasserwärmepumpe | Grundwasserwärme | sehr hoch | sehr hoch | sehr hoch, diverse Genehmigungen nötig, Tiefenbohrung, Wassertests |
Quelle: Finanztip- Darstellung (Stand: Juli 2025)
Alle Luftwärmepumpen arbeiten mit der Umgebungsluft als Wärmequelle. Es gibt drei Arten von Luftwärmepumpen, die Du in Dein Haus einbauen kannst:
Luftwärmepumpen sind im Gegensatz zu anderen Wärmepumpenarten im Winter weniger effizient als zu den anderen Jahreszeiten. Das liegt daran, dass die Temperatur der Wärmequelle, also der Luft, größeren Schwankungen unterliegt. Sie kann im Winter auch zweistellige Minusgrade aufweisen.
Alle Infos zu den Varianten und Kosten findest Du auch in unserem Ratgeber zu Luftwärmepumpen.
Erdwärmepumpen nutzen Geothermie, also Erdwärme, als Wärmequelle. Dadurch sind sie effizienter, aber auch teurer. Ihre Installation ist aufwendiger, denn erst muss das Erdreich als Wärmequelle erschlossen werden. Es gibt sie ebenfalls in unterschiedlichen Ausführungen, je nachdem, wie die Wärme aus der Erde gewonnen werden soll.
Quelle: Finanztip-Darstellung (Stand: Juli 2025)
Alles, was Du zur Erdwärmepumpe, ihren Varianten und den Anforderungen wissen musst, liest Du auch in unserem Ratgeber zu Erdwärmepumpen.
Bei der Grundwasserwärmepumpe, auch Wasser-Wasser-Wärmepumpe genannt, dient das Grundwasser als Wärmequelle. Das hat einen entscheidenden Vorteil: Im Vergleich zu Luft und dem oberen Erdreich bleibt die Temperatur des Grundwassers das ganze Jahr über sehr stabil. Es hat meist zwischen acht und zwölf Grad Celsius. Dadurch kann die Wärmepumpe besonders effizient arbeiten und hohe Jahresarbeitszahlen erreichen. Unter idealen Bedingungen erzeugt sie aus einer Kilowattstunde Strom bis zu fünf Kilowattstunden Wärme.
Technisch funktioniert das System über zwei Brunnen: Aus einem Förderbrunnen wird das Grundwasser nach oben gepumpt, entzieht ihm Wärme, und leitet es anschließend über einen Schluckbrunnen zurück in den Boden. Damit das funktioniert, muss das Grundwasser in ausreichender Menge und Qualität vorhanden sein. Außerdem muss das Grundstück groß genug sein, um die beiden Brunnen in ausreichendem Abstand zu platzieren. Mindestens 15 Meter sollten zwischen den Brunnen liegen.
Der Aufwand für Planung, Genehmigung und Bau ist deutlich höher als bei anderen Wärmepumpentypen. Für die Bohrungen brauchst Du in jedem Fall eine behördliche Genehmigung und in Wasserschutzgebieten ist der Einsatz meist komplett ausgeschlossen. Hinzu kommt: In sehr trockenen Sommern kann der Grundwasserspiegel sinken. Im schlimmsten Fall steht die Anlage dann still.
Wegen der aufwendigen Installation und der hohen Kosten lohnt sich die Grundwasserwärmepumpe meist nur bei größeren Gebäuden mit konstant hohem Wärmebedarf, zum Beispiel bei Mehrfamilienhäusern oder Gewerbeimmobilien.
Für Ein- und Zweifamilienhäuser eignen sich grundsätzlich Erd- oder Luftwärmepumpen.
Erdwärmepumpen gelten als besonders effizient, weil sie mehr Heizwärme aus jeder eingesetzten Kilowattstunde Strom herausholen. Dafür sind die Voraussetzungen anspruchsvoller: Der Einbau ist genehmigungspflichtig, technisch komplex und deutlich teurer. Luftwärmepumpen lassen sich dagegen einfacher und kostengünstiger umsetzen – und sind in vielen Fällen vollkommen ausreichend.
Welche Lösung für Dich passt, hängt vor allem vom Grundstück, dem energetischen Zustand Deines Hauses und Deinen finanziellen Möglichkeiten ab. Ist der Einbau einer Erdwärmepumpe machbar, kannst Du langfristig von geringeren Heizkosten profitieren. Ist das nicht der Fall, bietet die Luftwärmepumpe eine gute und bewährte Alternative.
Entscheidend ist, dass die Wärmepumpe fachgerecht geplant wird und zu Deinem Haus passt. Lass Dich daher vorher gut beraten, beispielsweise durch Energieberater oder auf Wärmepumpen spezialisierte Fachunternehmen. Diese findest Du in der Fachpartnersuche des Bundesverbands Wärmepumpe. Qualifizierte Energieberater in Deiner Nähe findest Du in der Energieeffizienz-Expertenliste der Deutschen Energieagentur Dena.
Die Wärmepumpe selbst läuft elektrisch und vor allem der Kompressor verbraucht Strom. Reicht die Temperatur der Wärmequelle einmal nicht aus, springt außerdem ein Heizstab ein. Das passiert aber nur selten, wenn die Anlage gut geplant ist.
Wie hoch der Stromverbrauch Deiner Wärmepumpe ist, wird maßgeblich von ihrer Effizienz beeinflusst. Wie Du den Verbrauch schon vorab einschätzen kannst, erklären wir Dir in unserem Ratgeber zum Stromverbrauch von Wärmepumpen.
Wenn Du auf Deinem Hausdach eine Photovoltaikanlage betreibst, kannst Du den selbst erzeugten Solarstrom nutzen, um Deine Wärmepumpe zu betreiben. Wenn Du einen Stromtarif für Deine Wärmepumpe abschließen möchtest, kannst Du in unserem Ratgeber zu Wärmepumpen-Stromtarifen nachlesen, wie Du einen guten Tarif findest. Wenn Du einen Ökostromtarif wählst, heizt Du komplett CO2-frei.
Wann kommt für Dich die Wärmepumpe in Frage?
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Wärmepumpen gelten als das Heizsystem der Zukunft. Sie sind umweltfreundlich und effizienter als fossile Heizsysteme wie Gas- und Ölheizungen. Ob sich der Umstieg für Dich lohnt, hängt vom Zustand Deines Hauses, den baulichen Gegebenheiten und der richtigen Planung ab. Auch die Kosten spielen eine große Rolle.
Wärmepumpen bringen unter Umständen Herausforderungen mit sich. Das solltest Du bei der Entscheidung berücksichtigen:
Besonders die hohen Anschaffungskosten schrecken viele ab, sind fossile Heizungen im Einbau doch viel günstiger. Warum eine neue Gasheizung aber schnell zur Kostenfalle wird, hat Finanztip für Dich analysiert. Unsere Berechnung, warum die Wärmepumpe am Ende die günstigere Wahl ist, liest Du in unserem Ratgeber zu Wärmepumpen-Kosten.
Trotz hoher Anfangskosten kann sich eine Wärmepumpe vor allem langfristig lohnen. Diese Vorteile bringt sie mit:
Die hohen Anschaffungskosten, die einer der größten Nachteile sind, werden vor allem durch hohe Förderzuschüsse gedämpft. Wie Du Dir die Förderung sicherst und was Du dabei beachten musst, liest Du im Ratgeber Wärmepumpen-Förderung.
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