Western Union So sendest Du Geld um die Welt

Josefine Lietzau
Finanztip-Expertin für Bank und Kredit

Das Wichtigste in Kürze

  • Über Western Union kannst Du Geld ins Ausland senden – selbst wenn Du oder der Empfänger kein Girokonto haben.
  • Du kannst das Geld online aber auch über Filialen versenden.
  • Western Union verdient sowohl an den Transfergebühren als auch den Wechselkursen.

So gehst Du vor

  • Es gibt neben Western Union weitere Anbieter, über die Du Geld versenden kannst. Vergleich also die Preise.

Mit Western Union kannst Du Geld in rund 200 Länder versenden. Das klappt per Überweisung, aber auch mit Bargeld. Damit ist Western Union allerdings nicht allein auf dem Markt. Ein anderer Anbieter ist womöglich die günstigere Option für Dich.

Passt Western Union für Dich?

Mit Western Union kannst Du Geld ins Ausland verschicken. Das Entscheidende: Weder Sender noch Empfänger brauchen dafür ein Girokonto. Damit unterscheidet sich der Service von normalen Aus­lands­über­wei­sung­en über Banken.

Geld so zu senden, kann hilfreich sein, wenn Du im Urlaub Deine Brieftasche samt Bargeld und Karten verlierst. Freunde und Familie können Dir dann Geld senden und Dir so helfen, Zeit zu überbrücken. Wenn ein Teil Deiner Familie in einem Land lebt, in dem es nicht so viele Banken und Kontenangebote gibt wie in Deutschland, kannst Du auf diese Weise Deine Familie unterstützen. 2023 wurden 6,8 Milliarden Euro über solche Heimatüberweisungen in Ausland gesendet.

Wie funktioniert Western Union?

Wenn Du Geld über Western Union versenden willst, hast Du mehrere Möglichkeiten. Du kannst die Überweisung online über die Website von Western Union starten, über die App von Western Union oder Du gehst in eine Filiale. Du kannst auswählen, ob der Empfänger Bargeld bekommen soll, das er dann in einer Filiale abholt, oder ob das Geld auf ein Girokonto oder ein Kartenkonto ausgezahlt werden soll. Von einem Geschäftskonto aus kannst Du kein Geld senden.

Welche Möglichkeiten es für die Auszahlungen gibt, hängt vom jeweiligen Zielland ab. Das Gleiche gilt für die Dauer der Überweisung. So geht das Geld zum Beispiel in wenigen Minuten ein, wenn Du es nach Serbien sendest. Ist es aber die Türkei, Australien oder die Ukraine, kann es ein paar Tage dauern, bis das Geld ankommt.

Über die Transaktionsnummer kannst Du den Geldtransfer nachverfolgen. Die Nummer gibst Du entweder auf der Website oder in der App ein. Sie ist auf der Rechnung vermerkt. Solange das Geld noch nicht ausgezahlt ist, ist eine Stornierung möglich. 

Wie viel Geld Du schicken kannst, hängt vom Land und der Sendeoption ab. So können aus Deutschland bis zu 50.000 Euro gesendet werden, wenn das Geld von einem Girokonto an ein anderes Konto geschickt wird. Bei anderen Ländern ist die Höchstsumme beim Senden von privat an privat dagegen auf 5.000 Euro begrenzt. Wichtig bei höheren Summen: Western Union verlangt in diesen Fällen mehr Nachweise zur Herkunft und Verwendung des Geldes. Damit erfüllt Western Union rechtliche Voraussetzungen, mit denen Geldwäsche und Terrorfinanzierung bekämpft werden sollen.

Geld senden über eine Western Union Filiale

Willst Du Geld über eine Filiale senden, musst Du das Formular „Send Money“ ausfüllen. Das Geld zahlst Du bar ein, auch die Gebühren zahlst Du so. Du musst außerdem Deine Ausweisdokumente vorzeigen.

Die Empfänger müssen das ausgefüllte Formular „Receive Money“ samt Ausweispapieren vorlegen. In das Formular gehört der Name des Senders oder der Senderin, das Herkunftsland und der Betrag.

Die Standorte der Filialen findest Du über die Western Union Website. Wichtig: Die Gebühren können sich zwischen den Standorten und der Website unterscheiden.

Welche Kosten gibt es bei Western Union?

Western Union verdient zum einen an Transfergebühren als auch am Wechselkurs. Und beides variiert je nach dem, in welches Land Du das Geld sendest. Dazu kommen mit der Sendeart – wie zahlst Du das Geld ein, wie zahlt es Western Union aus – weitere Kostenfaktoren.

Was tust Du bei Problemen mit Western Union?

Western Union ist ein amerikanisches Unternehmen. In Deutschland arbeitet es als grenzüberschreitender Dienstleister mit einer Lizenz aus Österreich und wird auch von der dortigen Aufsicht überwacht. Für die Verträge gilt österreichisches Recht. 

Hast Du Probleme mit dem Unternehmen, wendest Du Dich zunächst an den Kundendienst über 0800 181 1797. Kommst Du so nicht weiter, kannst Du die Europäische Plattform zur Online-Streitbeilegung nutzen.

Welche Alternativen gibt es zu Western Union?

Neben Western Union gibt es weitere Anbieter, über die Du Geld versenden kannst. Die Gebühren und Wechselkurse können variieren. Dabei ist es entscheidend, ob Du einfach günstig Geld überweisen willst und der Empfänger oder die Empfängerin ein Konto hat – oder ob gerade dieses Girokonto fehlt. 

Willst Du, dass das Geld in bar abgeholt werden kann, gibt es nicht so viele Alternativen. Du kannst neben Western Union beispielsweise Moneygram und World Remit nutzen. Soll das Geld auf einem Girokonto eingehen, ist die Auswahl größer. Du kannst einfach Geld überweisen, das ist bei der eigenen Bank allerdings oft teuer. Es gibt aber eine ganze Reihe von Anbietern, die mit günstigen Überweisungen ins Ausland werben. Darunter zum Beispiel Wise und Currency Fair. Mehr dazu liest Du in unserem Ratgeber zu Aus­lands­über­wei­sung­en

Willst Du Geld ins Ausland senden, solltest Du also vergleichen, wer für Deine Überweisung den besten Wechselkurs bietet und die niedrigsten Gebühren verlangt.

Weitere Angebote von Western Union

Das Versenden von Geld ist zwar die Haupttätigkeit des Unternehmens, Western Union bietet aber auch Girokonten an. Die Konten kannst Du nur über ein Smartphone zusammen mit der Western Union Digital Banking-App nutzen, ähnlich wie Du es vielleicht schon von anderen Neobanken kennst.

Western Union unterscheidet dabei zwischen dem kostenlosen Standardkonto und einer Premiumvariante, für die Du 3,99 Euro im Monat zahlst. Zu den Konten gehört eine Debitkarte von Visa und ein Sparkonto. Dabei wird das Guthaben bei der Premiumvariante höher verzinst.

Auch beim Girokonto gilt österreichisches Recht. Das bedeutet zum Beispiel, dass bei Änderungen der Bedingungen Dein Schweigen als Zustimmung gilt. Die deutschen Banken brauchen dagegen Deine aktive Zustimmung, wenn sie zum Beispiel die Bedingungen oder Preise ändern. Hast Du Probleme mit dem Konto, kannst Du Dich an die Gemeinsame Schlichtungsstelle der Österreichischen Kreditwirtschaft wenden.

Girokontovergleich


Quelle: Websites der Anbieter, Finanztip-Analyse (Stand: Dezember 2024)

Hier klicken: Hinweise zu Daten im Girokontovergleich

Der Finanztip-Girovergleich basiert auf Daten von Banken, die wir selbst über die Websites der Anbieter, Entgeltinformationen und Preis- und Leistungsverzeichnisse gesammelt haben. Die Daten werden von uns laufend kontrolliert und aktualisiert. Wir übernehmen keine Gewähr und Haftung für die Richtigkeit und Aktualität der hier bereitgestellten Informationen.

Die Reihenfolge der Girokonten in der Tabelle wird durch ein Scoring vorgegeben, Du hast die Wahl zwischen der Gesamtwertung und den Kosten. Beim Scoring spielen zum Beispiel folgende Konditionen eine Rolle: Kon­to­füh­rungs­ge­bühr, Kartengebühren, Abhebegebühren und Fremd­wäh­rungs­ge­bühren. Alle Emp­feh­lungen erfolgen redaktionell unabhängig.

Die Auswahl der Banken mit Girokonten erhebt keinen Anspruch auf einen vollständigen Marktüberblick. Wir nennen nur Konten, bei denen ein deutscher Vertrag gilt, die Bank einen Dispo anbietet, es die Möglichkeit zum mobilen Bezahlen gibt und die Kon­to­füh­rungs­ge­bühr unter zehn Euro liegt. Zudem muss die Bank die Konten bundesweit anbieten, regionale Anbieter wie Sparkassen und Volksbanken werden also nicht genannt.

Wer steckt hinter Western Union?

Western Union wurde 1851 in den USA gegründet. Zu diesem Zeit­punkt ging es noch um Telegraphenlinien, also dem Versenden von Nachrichten über lange Strecken. 1871 kamen Geldüberweisungen dazu, die über das Telegraphennetzwerk verschickt wurden.

Das moderne Western Union verdient mit diesen Geldtransfers sein Geld. Die Bilanzsumme lag 2023 bei 8,2 Milliarden Dollar. In Deutschland arbeitet das Unternehmen – wie erwähnt – über eine Lizenz aus Österreich.

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