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Tipps & Tricks

Eine BU ist Dir zu teuer? Wie Du sparen kannst

Die Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung ist eine der wichtigsten und gleichzeitig eine der teuersten Ver­si­che­rungen. Lass Dich davon aber nicht abschrecken. Denn mit dem ein oder anderen Kniff kannst Du Deinen BU-Beitrag senken.

Barbara Weber
Finanztip-Expertin für Ver­si­che­rungen

Eine Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung (BU) ist nicht gerade billig. Je nach Beruf, Alter und Gesundheitszustand musst Du dafür ganz schön tief in die Tasche greifen. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Hannoverschen sind die Kosten für viele der Hauptgrund, keine BU abzuschließen.

Das ist aber auch keine Lösung, weil die BU einfach eine der wichtigsten Ver­si­che­rungen ist. Versuch lieber, die Kosten zu senken. Hier sind fünf Möglichkeiten, wie Du sparen kannst:

1. In jungen Jahren abschließen

Bei der BU spielst Du gegen die Zeit. Je jünger und gesünder Du bist, desto größer sind Deine Chancen auf bezahlbare Beiträge. Schieb das Thema also nicht vor Dir her. Im Bestfall schließt Du eine BU bereits zu Schulzeiten oder im Studium ab.

2. Ver­si­che­rungs- und Leistungsdauer verringern

Die Ver­si­che­rungsdauer meint die Vertragslaufzeit, in der Du abgesichert bist und Beiträge zahlst. Die Leistungsdauer bestimmt, wie lange Du Deine BU-Rente maximal ausgezahlt bekommst, wenn Du berufsunfähig wirst. Im Idealfall sollten Ver­si­che­rungs- und Leistungsdauer bis zum Ende Deines Erwerbslebens laufen. Für Angestellte ist das meist der 67. Geburtstag.

Das Problem: Je länger die Laufzeit ist, desto höher sind Deine Beiträge. Um hier zu sparen, kannst Du Dich z. B. auch nur bis zum 65. Geburtstag versichern, sodass Ver­si­che­rungs- und Leistungsdauer mit 65 Jahren enden.

Alternativ kann auch nur die Ver­si­che­rungsdauer mit 65 enden. Wirst Du bis dahin berufsunfähig, würdest Du Deine BU-Rente trotzdem bis zum 67. Geburtstag bekommen. Falls Du aber erst mit 66 Jahren berufsunfähig wirst, bekommst Du in diesem Fall nichts und musst die Zeit bis zur Regelaltersrente mit Erspartem überbrücken.

3. Beitragsdynamik nur alle drei Jahre mitnehmen

Mit der Beitragsdynamik kannst Du Deine BU-Rente an die Inflation anpassen. Dadurch steigt Dein Beitrag jährlich um einen festgelegten Prozentsatz (z. B. 3%) und auch Deine spätere BU-Rente erhöht sich. Dein Beitrag steigt dadurch von Jahr zu Jahr.

Damit Deine Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung ­­insgesamt nicht zu teuer wird, kannst Du der Erhöhung aber auch widersprechen. BU-Beitrag und -Rente bleiben dann unverändert.

Beachte aber: Bei vielen Ver­si­che­rungen verlierst Du die Dynamik, wenn Du sie dreimal hintereinander ablehnst. Unser Tipp: Nimm nur jeden dritten Erhöhungsschritt mit. Dadurch steigt Dein Beitrag langsamer und Du behältst das Recht auf weitere Erhöhungen.

4. Auf Leistungsdynamik verzichten

Mit der Leistungsdynamik – auch garantierte Rentensteigerung genannt – kannst Du Deine BU-Rente auch noch erhöhen, nachdem der Leistungsfall eintritt und Du berufsunfähig wirst. Denn auch danach verringert die Inflation weiter den Wert Deiner Rente. Die Beitragsdynamik greift dann allerdings nicht mehr. 

Das ist vor allem problematisch, wenn Du in jungen Jahren berufsunfähig wirst und dann für mehrere Jahrzehnte mit einer konstanten Rente auskommen musst. Hast Du bereits eine Beitragsdynamik vereinbart, kannst Du auf die Leistungsdynamik aber verzichten, falls Deine BU sonst nicht bezahlbar ist.

5. Auf Zusatzbausteine verzichten

Je nach Tarif kannst Du Deinen BU-Schutz mit Zusatzbausteinen erweitern. Dazu gehört z. B., dass Dir bereits bei schweren Krankheiten wie Krebs eine BU-Rente ausgezahlt wird. Oder wenn Du länger krankgeschrieben bist.

Diese Zusatzbausteine gibt’s natürlich nicht kostenlos, sodass sie Deinen monatlichen BU-Beitrag erhöhen. Verzichte also lieber darauf, wenn Du bei der BU sparen möchtest.

So viel kannst Du beim BU-Beitrag sparen

Wie viel Geld Du monatlich sparen kannst, wenn Du einen oder mehrere dieser Tipps beherzigst, zeigt dieses Beispiel eines Anlagenmechanikers (30 Jahre alt), Nichtraucher, keine Vorerkrankungen, Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung bis 67 Jahre, vereinbarte BU-Rente von 1.500€ pro Monat:  

  • Mit Zusatzbaustein "Leistung bei Krankschreibung" zahlt er für seine BU ab 115€/Monat. 
  • Verzichtet er auf Leistungen bei Krankschreibung, gibt’s die BU ab 100€/Monat. 
  • Versichert er sich außerdem nur bis 65, bekommt er die BU ab ca. 85€/Monat. 

Was Du nicht tun solltest, um Beitrag zu sparen

Um Deinen BU-Beitrag zu senken, kannst Du auch eine sogenannte Karenzzeit vereinbaren. Das bedeutet: Nachdem Du berufsunfähig wirst, zahlt die Ver­si­che­rung erst nach einer bestimmten Wartezeit. Du bekommst Deine BU-Rente also nicht sofort, wodurch der Versicherer Geld spart und Dir einen Rabatt auf Deine Beiträge gewähren kann.

Wir raten jedoch von solchen Karenzzeiten bei der Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung ab. Denn Deine laufenden Kosten musst Du trotzdem weiter stemmen und unter Umständen sogar noch die BU-Beiträge während der Karenzzeit weiterzahlen.

Du hast Dich dazu entschieden, eine BU abzuschließen? Diese vier Tipps helfen beim Abschluss. Lass Dich davor unbedingt von einem Ver­si­che­rungsmakler beraten. Wer das besonders gut kann? Hoesch und Partner, BuForum24, Zeroprov, Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung sowie Protego.

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