PKV-Beiträge: Im Schnitt 13,9 % höher als 2024
Ausblick: Weitere Zusatzkosten durch neue Ärztegebühren
3 Optionen: Tarifwechsel, Sozialtarife, Rückkehr in die GKV
85 % der Privatversicherten zahlen laut Jahresbericht der BaFin höhere Beiträge als letztes Jahr – im Schnitt sind sie um 13,9 % gestiegen. Zusätzlich sollen ab Juli auch die Beiträge im Standard- und Basistarif der privaten Krankenversicherung (PKV) deutlich steigen – also genau in den Tarifen, in die viele wechseln, wenn der normale PKV-Tarif zu teuer wird.
Doch damit nicht genug: Sollte die neue Gebührenordnung für Ärzte in ihrem aktuellen Entwurf in Kraft treten, könnten medizinische Behandlungen für Privatversicherte erheblich teurer werden. Das hätte mittelfristig sogar weitere Beitragssteigerungen zur Folge.
Was also tun, wenn die PKV zur finanziellen Belastung wird? Drei Optionen, die Du prüfen solltest:
1. Tarifwechsel innerhalb der PKV
Wenn Dein aktueller Tarif zu teuer geworden ist, hast Du das Recht, innerhalb Deiner PKV in einen günstigeren Tarif zu wechseln – entweder mit gleichwertigen oder mit eingeschränkten Leistungen.
Ein neuer Gesundheitscheck ist dafür nicht notwendig. Lass Dich dazu von Deiner Versicherung kostenfrei beraten, sie ist gesetzlich dazu verpflichtet. Nutz dazu unser kostenfreies Musterschreiben (Word-Dokument).
2. Wechsel in den Standard- oder Basistarif
Wenn Du auch den günstigsten PKV-Tarif nicht mehr finanzieren kannst, kommen sogenannte “Sozialtarife” in Frage:
- Der Standardtarif ist nur zugänglich für Versicherte, die vor 2009 in die PKV eingetreten sind und weitere Voraussetzungen erfüllen – etwa Rentnerinnen und Rentner. Er bietet ein abgespecktes Leistungspaket, das sich am Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) orientiert.
- Der Basistarif steht allen PKV-Versicherten offen. Die Leistungen sind ebenfalls auf dem Niveau der GKV gedeckelt.
Das Problem: Auch die Sozialtarife werden 2025 teurer
Im Standardtarif steigen die Beiträge ab Juli im Schnitt um 25 % – von rund 400 auf 500 € monatlich. Ist das zu teuer, kannst Du unter bestimmten Voraussetzungen einen Zuschuss beantragen. Das Jobcenter zahlt für Erwerbstätige höchstens 471 €. Den Rest musst Du selbst bezahlen. Beziehst Du Sozialhilfe (z. B. Grundsicherung im Alter), übernimmt das Amt die Beiträge im Standardtarif.
Für Erwerbstätige, die Arbeitslosengeld 2 beziehen, kann es daher sinnvoll sein, in den Basistarif zu wechseln. Dort muss die Versicherung die Beiträge halbieren, wenn Du hilfebedürftig bist. Die andere Hälfte bezahlt das Jobcenter.
3. Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung
Auch ein Wechsel zurück in die GKV ist in bestimmten Fällen möglich:
- Wenn Du unter 55 Jahre alt bist und Dein Einkommen so weit reduzierst, dass es unterhalb der Versicherungspflichtgrenze von 73.800 € liegt. Dazu musst Du Dein Gehalt für mindestens drei Monate deutlich reduzieren. Oder wenn Du Deine Selbstständigkeit aufgibst und ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis beginnst.
- Für Menschen über 55 Jahre ist der Wechsel in die GKV nur unter sehr speziellen Bedingungen möglich – zum Beispiel über die Familienversicherung des Partners. Mehr dazu liest Du in unserem Ratgeber “Rückkehr in die GKV”.
In unserem GKV-Vergleich 2025 haben HKK, TK und Audi BKK am besten abgeschnitten. Die BKK Firmus empfehlen wir für Preisbewusste, denen Zahnvorsorge sehr wichtig ist. Die Energie-BKK eignet sich für junge Familien und Schwangere.