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10 € für die Rente sparen? Warum das viel zu wenig ist

Bundeskanzler Friedrich Merz sagt: 10, 20 oder 50 € im Monat zu sparen, reicht für eine sorgenfreie Rente. Stimmt das? Wir haben nachgerechnet.

Jonas Fehling
Finanztip-Experte für Private Finanzen
10 € für die Rente? Warum das viel zu wenig ist

In einem Social-Media-Video sagt Bundeskanzler Friedrich Merz: Wenn Du über eine lange Zeit 10, 20 oder 50 € im Monat sparst, musst Du Dir keine Sorgen um die Rente machen. Klingt beruhigend, ist aber nur die halbe Wahrheit.

Generell ist der Gedanke, selbst privat vorzusorgen, natürlich genau richtig. Aber: Auch wenn solche Mini-Beträge erstmal ein guter Anfang sind, baust Du noch kein wirklich sicheres Altersvermögen damit auf. Ein Beispiel zeigt das deutlich:

Warum 10 oder 20 € nicht für Deine Rente reichen

Bist Du 20 Jahre alt und investierst per ETF-Sparplan monatlich 10 € in einen Aktien-ETF, kommst Du bei 6 % Rendite p. a. nach 47 Jahren auf rund 30.000 €. Bei 20 € im Monat wären es 60.000 €. Klingt erstmal ordentlich.

Doch wenn Du im Ruhestand davon dann 3 % jährlich entnimmst, hast Du nur 80 bzw. 160 € zusätzlich im Monat. Rechnet man im Schnitt 2 % Inflation pro Jahr ein, entspricht das in 47 Jahren einer Kaufkraft von nur noch 30 bzw. 60 € im Monat – nicht gerade viel Geld.

Wie viel solltest Du deshalb wirklich sparen?

Für unser ePaper zur Altersvorsorge mit ETFs haben wir nachgerechnet, wie hoch Dein Sparbetrag wirklich sein sollte, um im Ruhestand sorgenfrei leben, also Deinen Lebensstandard halten zu können – je nach Alter und Einkommen:

Wenn Du zwischen 20 und 30 Jahre alt bist

Hast Du in diesem Alter noch keine Rücklagen gebildet, solltest Du rund 10 bis 15 % von Deinem monatlichen Nettogehalt beiseitelegen. Beispiel: Verdienst Du im Monat 1.500 € netto, solltest Du nach Möglichkeiten 150 bis 225 € monatlich zurücklegen.

Am besten investierst Du in breit gestreute Aktien-ETFs. In unserem ETF-Vergleich siehst Du alle Aktien-ETF-Empfehlungen von Finanztip auf einen Blick.

Achtung: Hast Du noch keinen Notgroschen, solltest Du erst drei Nettomonatsgehälter auf einem Tagesgeldkonto ansparen.

Wenn Du zwischen 30 und 35 bist

In dem Alter solltest Du schon etwas mehr sparen, wenn Du noch nichts für Deine Altersvorsorge getan hast: Am besten investierst Du zwischen 15 und 20 % von Deinem monatlichen Nettogehalt in weltweit gestreute Aktien-ETFs.

Wenn Du bereits Geld für Deine Altersvorsorge im ETF-Depot angespart hast, wird es etwas leichter: Hast Du schon 25.000 € Vermögen, kannst Du drei bis sechs Prozentpunkte im Monat weniger investieren.

Wenn Du über 35 bist

Beginnst Du erst mit 35 mit der Altersvorsorge, wird es schon schwieriger: Unseren Berechnungen nach müsstest Du jetzt schon 20 bis 25 % von Deinem monatlichen Nettogehalt in ETFs anlegen.  

Mit steigendem Alter wird es noch herausfordernder: Ab 45 müsstest Du schon ein Drittel von Deinem Nettogehalt zurücklegen, um im Alter Deinen Lebensstandard halten zu können.

So haben wir gerechnet

All diese Zahlen stammen aus Berechnungen für unser ePaper zur Altersvorsorge mit ETFs. Unsere Analyse basiert auf 900 Fällen von Menschen, die zwischen 20 und 55 Jahre alt sind und ein Bruttojahresgehalt von 30.000 bis 60.000 € haben. Dabei sind wir immer davon ausgegangen, dass Dein finanzieller Bedarf im Ruhestand bei 80 % Deines letzten Nettoeinkommens liegt.

Wenn Du noch keine ETFs hast, hilft Dir unser ETF-Finder einen geeigneten und günstigen ETF auszuwählen. Zuerst solltest Du noch ein Wertpapierdepot eröffnen: Unsere Preisleistungssieger neben acht weiteren Empfehlungen im Finanztip-Depotvergleich sind Smartbroker+ und Traders Place.

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Von Giulia Tita
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