Wenn Ihr ein Kind erwartet, ändert sich auch bei Euren Finanzen so einiges. Diese Punkte solltet Ihr rechtzeitig Schritt für Schritt durchgehen:
Schritt 1: Steuerklasse wechseln
Und zwar so schnell wie möglich, nachdem Ihr wisst, dass Ihr ein Kind bekommt. Warum? Weil Euch sonst eventuell eine Menge Elterngeld in der Elternzeit flöten geht. Das Elterngeld wird nämlich anhand Eures Nettoeinkommens berechnet.
Und wenn der Elternteil, der mehr Elternzeit in Anspruch nehmen wird, in der schlechteren Steuerklasse steckt, z. B. in der 5, kann Euch das schnell Hunderte Euro kosten. Also schnell in die Steuerklasse 3 wechseln. Wie das genau funktioniert, liest Du in unserem Ratgeber "Steuerklasse ändern".
Schritt 2: Leistungen für Mütter bzw. Eltern beantragen
Mutterschaftsgeld
Das gibt’s für die Zeit, in der die Mutter nicht arbeiten darf – also sechs Wochen vor und bis acht Wochen nach der Geburt. Das Mutterschaftsgeld gilt als Ersatz für das Gehalt und beträgt das durchschnittliche Nettogehalt der drei Monate vor dem Mutterschutz, maximal aber 13€ pro Tag. Wenn Euer Durchschnitts-Netto höher ist, zahlt der Arbeitgeber die Differenz.
Den Mutterschaftsgeld-Antrag müsst Ihr spätestens sieben Wochen vor dem Geburtstermin bei Eurer Krankenkasse und Eurem Arbeitgeber abgeben.
Kindergeld
Seit 2025 bekommt Ihr pro Kind je 255€ im Monat. Den Kindergeld-Antrag solltet Ihr in den ersten sechs Lebensmonaten Eures Kinds bei der Familienkasse der Agentur für Arbeit abgeben – am besten natürlich so früh wie möglich. Wichtig dabei ist die Steuer-ID Eures Kindes. Die bekommt Ihr per Brief wenige Wochen nach der Geburt.
Elterngeld
Das Thema Elterngeld ist ziemlich komplex. Es gibt das Basiselterngeld, das ElterngeldPlus und die Partnermonate. Bekommen tuts immer derjenige, der in der Elternzeit zu Hause bleibt und in dieser Zeit eben nicht arbeitet. In unserem Elterngeld-Ratgeber kannst Du nachlesen, welche verschiedenen Elterngeld-Arten es gibt und welche sich wann lohnen.
Um Eure Elternzeit zu planen und Euer persönliches Elterngeld zu berechnen, könnt Ihr den Elterngeldrechner des Bundesfamilienministeriums nutzen.
Schritt 3: Um Versicherungen kümmern
Ganz am Anfang steht da erstmal die Krankenversicherung. Wenn Ihr beide gesetzlich versichert seid, kommt Euer Kind einfach beitragsfrei in die Familienversicherung. Dafür füllt Ihr beide das Antragsformular Eurer Krankenkasse aus und fügt eine Kopie der Geburtsurkunde bei.
Falls Ihr beide privat versichert seid, müsst Ihr auch Euren Nachwuchs privat versichern. Wenn aber einer von Euch privat und der andere gesetzlich versichert ist, kommt es drauf an, wie viel der Privatversicherte verdient. Mehr dazu in unserem Ratgeber "Kinder in der PKV".
Wann eine Risikolebensversicherung sinnvoll sein kann
Wenn das mit der Krankenversicherung dann geklärt ist, solltet Ihr Euch über eine Risikolebensversicherung Gedanken machen. Sie springt ein, wenn einer von Euch stirbt und ist vor allem sinnvoll, wenn der andere die Lebenskosten nicht allein stemmen könnte. Das kann schnell mal passieren, besonders wenn Ihr z. B. noch ein Haus oder eine Wohnung abbezahlt.
Die besten und günstigsten Anbieter sind hier die Hannoversche, Huk24 und Europa. Auch die CosmosDirekt bietet oft günstige Beiträge - die solltest Du aber mit einem der anderen Anbieter vergleichen, denn in einigen Fällen war sie in unserem Test deutlich teurer als der Rest.
Auch eine Familienhaftpflichtversicherung ist eine Überlegung wert, um unnötigen Ärger mit Nachbarn und Freunden zu vermeiden.
Schritt 4: Grundlagen fürs Kind schaffen
Wenn Ihr es Euch leisten könnt, solltet Ihr für Eure Kinder Geld anlegen – und zwar mit ETFs. Je länger der Anlagehorizont, desto besser. Warum also nicht Eurem Junior einen kleinen Vorsprung geben, indem Ihr jetzt schonmal anfangt, den ETF zu besparen?
Wir empfehlen dazu die Juniordepots von ING, Consorsbank, Comdirect, 1822direkt und Flatex. Welches am besten zu Euch passt, zeigt Euch unser Juniordepot-Vergleich.