Tipps & Tricks

Krank und weniger Geld? So schließt Du die Lücke richtig

Sechs Wochen Lohnfortzahlung – und dann? Wie Du mit einer Krankentagegeld-Versicherung Dein Einkommen schützt, wenn Du länger krank bist.

Barbara Weber Krankenversicherungen
Krank und weniger Geld? So schließt Du die Lücke richtig

Angestellte: Nach Krankengeld bleibt oft Lücke
Selbstständige: Ohne Schutz kein Einkommen bei Krankheit
Schutz: Krankentagegeld gleicht Einkommensausfall aus

Wenn Du länger krank bist, bekommst Du nicht unbegrenzt Dein volles Gehalt – sondern nur sechs Wochen lang. Für gesetzlich Versicherte bedeutet das: Nach der Lohnfortzahlung bekommst Du von Deiner Krankenkasse Krankengeld, das maximal 90 % des Nettogehalts entspricht.

Privatversicherte müssen sich dagegen selbst um Ersatz kümmern – sie bekommen nach den sechs Wochen gar kein Geld mehr, wenn sie kein Krankentagegeld vereinbart haben. Auch Selbstständige haben ohne eigene Absicherung keinen Einkommensersatz.

Genau hier kann eine private Krankentagegeld-Versicherung einspringen. Sie schließt die Lücke und sichert Dein Einkommen, wenn Du länger krank bist.

Wie viel Krankentagegeld brauchst Du wirklich?

Wie hoch das Krankentagegeld sein sollte, hängt bei Angestellten unter anderem davon ab, ob sie gesetzlich oder privat versichert sind:  

1. Gesetzlich Versicherte

Bevor Du eine Krankentagegeld-Versicherung abschließt, solltest Du genau durchrechnen, wie viel Geld Dir im Ernstfall fehlen würde. Schreib Dir Deine monatlichen Ausgaben auf und vergleich sie anschließend mit dem Krankengeld Deiner Krankenkasse – die Differenz ist Dein Absicherungsbedarf, sofern Dir das gesetzliche Krankengeld nicht ausreicht.

2. Privatversicherte

Bist Du privatversichert und angestellt, solltest Du bedenken: Nach den sechs Wochen Lohnfortzahlung entfällt auch der Arbeitgeberanteil zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung. Wenn Du Deinen Krankentagegeld-Bedarf berechnest, solltest Du deshalb Deinen vollen PKV-Beitrag sowie Deine Beiträge zur Rentenversicherung berücksichtigen.

Ab wann bekommst Du Krankentagegeld?

Als Angestellte oder Angestellter wählst Du in der Regel eine Zahlung ab dem 43. Krankheitstag, also nach Ende der Lohnfortzahlung.

Für Selbstständige empfiehlt sich ein früherer Start – etwa ab dem vierten oder achten Tag, weil sie keine Lohnfortzahlung bekommen und ihre laufenden Kosten weiterzahlen müssen.

So findest Du einen guten Tarif

Den einen besten Tarif gibt es nicht, aber es gibt viele gute. Welcher zu Dir passt, findest Du am einfachsten mit einem Vergleichsportal heraus. Finanztip hat mehrere Portale untersucht – besonders überzeugt hat uns Acio, weil Du dort Tarife individuell anpassen und transparent miteinander vergleichen kannst.

Auf diese Leistungen solltest Du beim Vergleich besonders achten:  

  •  Der Versicherer sollte auf sein ordentliches Kündigungsrecht verzichten
  • Bei Reha oder Wiedereingliederung weiterzahlen
  • Krankentage bei Rückfällen zusammenzählen
  • Du kannst das Tagegeld später ohne neue Gesundheitsprüfung erhöhen 

Diese Punkte kannst Du direkt im Vergleich einstellen. Am Ende bekommst Du mehrere Tarife angezeigt und kannst sie bequem nach Preis sortieren.

 Wie viel kostet eine gute Krankentagegeld-Versicherung?  

Da die Preise je nach Alter variieren, haben wir das Ganze anhand von zwei verschiedenen Musterpersonen – Jahrgang 2000 und 1985 – für Dich recherchiert:  

  • Für 750 € Krankentagegeld zahlt der jüngere Angestellte (Jahrgang 2000) bei Acio ab circa 7 € im Monat. Für den Älteren (Jahrgang 1985) fangen die Tarife bei gut 11 € im Monat an
  • Für 1.050 € Krankentagegeld muss der jüngere Angestellte mit einem Monatsbeitrag ab knapp 10 € rechnen, der ältere zahlt ab 15 € im Monat
  • Ein Selbstständiger (Jahrgang 2000), der sich ab dem 15. Tag der Arbeitsunfähigkeit absichern möchte, zahlt für ein Krankentagegeld von 3.000 € ab 84 € im Monat. Mit Jahrgang 1985 steigt der Ab-Preis auf 105 €

Wichtig: Zusammen mit anderen Einkommensersatzleistungen wie Krankengeld oder Übergangsgeld darf das Krankentagegeld Dein durchschnittliches Nettoeinkommen nicht überschreiten. Dieses sogenannte Bereicherungsverbot gilt sowohl für Angestellte als auch für Selbstständige.

Wie sichern sich Selbstständige ab? 

Selbstständige brauchen in der Regel ein höheres Krankentagegeld, weil sie keine Lohnfortzahlung bekommen und ihr Geschäft trotzdem weiterlaufen muss.

Für gesetzlich versicherte Selbstständige lohnt es sich, den allgemeinen Beitragssatz von 14,6 % statt 14 % zu wählen. Damit hast Du Anspruch auf Krankengeld ab dem 43. Tag der Krankschreibung. 2025 bekommst Du höchstens 128,63 €/Tag. Im nächsten Jahr sind es höchstens 135,63 €/Tag, weil die Beitragsbemessungsgrenze von 5.512,50 € auf 5812,50 € im Monat steigt.

Brauchst Du das Geld schon früher, kannst Du einen sogenannten Wahltarif für Krankengeld “dazubuchen”. Damit bekommst Du das Krankengeld schon früher, zum Beispiel ab dem 15. oder 22. Krankheitstag.  

Zusätzlich kannst Du als Selbstständiger auch das Krankengeld gegen einen Aufpreis bei Deiner Krankenkasse aufstocken. Beachte: Das kalendertägliche Krankengeld darf höchstens bei 70 % Deiner regelmäßigen Einnahmen liegen.

Private Zusatzversicherung als Ergänzung

Alternativ – oder auch zusätzlich – kannst Du ein Krankentagegeld als private Zusatzversicherung abschließen. Damit bekommst Du oft schon früher Geld und kannst Deinen gesetzlichen Krankengeldanspruch aufstocken.  

Beim Abschluss solltest Du aber möglichst gesund sein. Die Gesundheitsprüfung ist zwar einfacher als bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung, kann aber bei Vorerkrankungen zu Aufschlägen oder einer Ablehnung führen.

Vergleich als Selbstständiger am besten beides

Schau bei Acio, wie viel Dein gewünschtes Krankentagegeld kostet, und frag parallel bei Deiner Krankenkasse nach, welche Wahltarife sie anbietet und zu welchen Bedingungen. So findest Du die Kombination, die am besten zu Deiner Situation passt.

Deine Finanzen. Deine App.

Behalte den Überblick - jederzeit und überall. Mit der Finanztip App erhältst Du aktuelle Finanzinfos, Spartipps und wichtige Hinweise. Speicher oder teile Artikel, optimiere mit dem Finanztip Check-Up Deine Finanzen oder werde direkt per Push benachrichtigt, wenn es etwas Neues gibt. Hol Dir das gute Gefühl, nichts zu verpassen.

Hol Dir die App

Werde jetzt Teil unserer Mission für mehr Finanzbildung!

Mit Deinem monatlichen Beitrag stärkst Du die Finanztip Stiftung und hilfst, unser Angebot auszubauen. Als Unterstützer erhältst Du zudem exklusiven Zugang zu Expertengesprächen und zur kompletten Finanztip Academy.

Unterstütze uns

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.