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Trumps Zolldeal mit der EU: Was er für Wirtschaft und Verbraucher bedeutet

Die EU und die USA haben sich auf einen Deal zur Entschärfung des Zollkonflikts geeinigt. Das Wichtigste im Überblick.

Nadine Graf
Nadine Graf
Finanztip-Expertin für Geldanlage
Trumps Zolldeal mit der EU: Was er für Wirtschaft und Verbraucher bedeutet

Am Sonntag trafen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump in Schottland aufeinander, um über die „transatlantischen Handelsbeziehungen” zu sprechen.  

Die gute Nachricht: Die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Zölle in Höhe von 30 % sind abgewendet. Sie hätten ab 1. August auf die Einfuhr europäischer Produkte in die USA gegolten.  

Worauf haben sich die EU und die USA geeinigt?  

Dafür akzeptiert die EU Zölle in Höhe von 15 % auf fast alle Importe aus Europa in die USA. Das ist mehr als der frühere Basiszoll von 10 %. Der neue Zollsatz gilt unter anderem für europäische Autoimporte, für die vor wenigen Monaten noch ein Zollsatz von nur 2,5 % galt, der dann auf 27,5 % erhöht wurde. Auch für Pharmaunternehmen steht ein Zoll von 15 % im Raum.

Lediglich eine begrenzte Zahl von Waren soll künftig weiterhin abgabenfrei bleiben. Wie der Tagesspiegel berichtet, gehören zu dieser “Zollfrei-Gruppe” z. B. Flugzeuge und Flugzeugteile, bestimmte Chemikalien, Generika, Agrarprodukte und kritische Rohstoffe.

Die Zölle auf die Einfuhr von Stahl und Aluminium bleiben Trump zufolge weltweit bei 50 %.

Weitere Zugeständnisse der EU gegenüber USA

Die EU hat gegenüber Trump zugesichert, bis zum Ende seiner Amtszeit US-Energie im Wert von 750 Mrd. $ zu kaufen. Flüssigerdgas (LNG), Öl und Kernbrennstoffe aus den USA sollen laut von der Leyen die Lücken füllen, die durch den geplanten vollständigen Verzicht auf russisches Gas und Öl entstehen werden. Außerdem verspricht die EU, in den kommenden Jahren 600 Mrd. $ in den USA zu investieren.  

Trump feiert die Einigung und sieht sie als „größten Deal, der jemals gemacht wurde”. Unter dem Motto „America First“ will er die industrielle Produktion zurück in die USA holen. Die zusätzlichen Zolleinnahmen könnten helfen, seine umfangreichen Steuersenkungen auszugleichen.

Was bedeutet die Einigung für die deutsche Wirtschaft?

Wie sich der Zolldeal auf die deutsche Wirtschaft tatsächlich auswirkt, wird sich erst in den nächsten Wochen und Monaten zeigen. Zwar herrscht aktuell mehr Sicherheit über die Handelsbedingungen, aber die US-Zölle sind nicht vom Tisch. Sie machen Produkte in Deutschland teurer und bremsen damit den Handel. Europas Exporte verlieren an Wettbewerbsfähigkeit.

Laut tagesschau.de warnen Ökonomen vor “spürbaren Auswirkungen”. Lieferketten werden sich verändern und Preise erhöhen. Deutsche Unternehmen könnten Geschäfte in den USA verlieren und Arbeitsplätze abbauen müssen. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen mit steigenden Preisen rechnen.  

Auch die “Wirtschaftsweise” Ulrike Malmendier bezeichnet die Zölle als eine “ungeheure Belastung für die Wirtschaft” – in der EU und den USA. Das sagte Malmendier im ARD-Morgenmagazin.

Wie wirkt sich der Zolldeal auf die Finanzmärkte aus?  

Durch den Deal verschwindet ein großer Unsicherheitsfaktor. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine neue Zollandrohung die Aktienkurse wieder einbrechen lässt, sinkt. Du als Anlegerin oder Anleger brauchst Dich also tendenziell weniger vor starken Schwankungen wie zum Jahresanfang zu fürchten.  

Die Finanzmärkte haben bisher positiv reagiert: Am Montagmorgen (Stand: 28. Juli 2025, 11 Uhr) startet der deutsche Leitindex DAX mit einem Plus von 0,7 % in die neue Handelswoche. Auch der Eurokurs im Vergleich zum Dollar und europäische Indizes wie der Euro Stoxx 50 legen zu.

In den USA werden ebenfalls Kursgewinne erwartet. Auf Tagessicht liegt der MSCI-World-Index knapp 1 % im Plus.

Wie es an den internationalen Börsen weitergeht, hängt aktuell noch von den Zollverhandlungen zwischen China und den USA ab, die zum Wochenauftakt in Schweden stattfinden.

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Wenn Du noch keinen Aktien-ETF hast, kannst Du jederzeit einsteigen. Versuch nicht, den perfekten Zeitpunkt abzupassen. Denn den gibt es nicht. Das gilt genauso für Verkäufe. Niemand kann einschätzen, ob die Kurse wieder fallen oder weiter steigen.  

Selbst bei Höchstständen würden wir Dir zu einem ETF-Investment raten – und zwar in weltweit gestreute Aktien-ETFs, die auf dem MSCI World, MSCI All Country World oder dem FTSE All World basieren. Den passenden ETF zu Deinem Depot und Deinen Vorlieben findest Du mit unserem ETF-Finder.  

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