Tipps & Tricks

Unfallversicherung: Brauchst Du die wirklich?

Unfallversicherung klingt sinnvoll – aber ist sie das wirklich? Wann sie sich lohnt – und wann Du das Geld lieber anders investierst.

Nathanael Häfner
Nathanael Häfner BU und Unfallversicherung
Unfallversicherung: Brauchst Du die wirklich?

Private Unfallversicherung? Meist reicht die gesetzliche
Denn: Berufsunfähigkeit durch Unfälle ist selten
Besser: Berufsunfähigkeitsversicherung hilft bei viel mehr 

Die gesetzliche Unfallversicherung deckt bereits viele Unfälle ab. Doch reicht das wirklich aus, oder brauchst Du noch eine private Unfallversicherung? Kurz gesagt: meistens nicht, es gibt aber Ausnahmen.

Privat vs. gesetzlich: Was ist der Unterschied?

  • Private Unfallversicherung: Freiwillige Versicherung. Zahlt zwar bei allen Unfällen – weltweit und rund um die Uhr – aber nur, wenn Du durch den Unfall körperliche Einschränkungen erleidest, die länger als drei Jahre andauern und somit dauerhaft sind
  • Gesetzliche Unfallversicherung: Pflichtversicherung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, teilweise auch für Selbstständige. Sie greift bei Unfällen am Arbeitsplatz, in der Schule, Uni, Ausbildung oder auf dem direkten Weg dorthin, sowie bei bestimmten Berufskrankheiten. Freizeitunfälle sind nicht abgedeckt

Der Haken: Tatsächlich entstehen nur rund 7 % aller Berufsunfähigkeiten durch Unfälle. Die Zahl stammt aus einer Analyse von Morgen & Morgen (2025)

Das bedeutet: Falls Du berufsunfähig wirst – also nicht mehr in Deinem ursprünglichen Beruf arbeiten kannst – wird Dir eine private Unfallversicherung in den meisten Fällen nichts nützen.

Denn der Grund für die Berufsunfähigkeit war wahrscheinlich gar kein Unfall, sondern eine Krankheit. Das kann z. B. Krebs oder eine psychische Erkrankung sein. Und dagegen musst Du Dich anders absichern als mit einer privaten Unfallversicherung.

Warum eine BU oft die bessere Wahl ist

Prüf daher, ob Du eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abschließen kannst. Sie schützt Dich viel umfassender, und zwar ganz egal, ob Du wegen Krankheit oder Unfall nicht mehr arbeiten kannst.

Aber: Die private Unfallversicherung kann sinnvoll sein, wenn Du …

  • selbstständig bist, weil hier teils der Schutz durch die gesetzliche fehlt
  • Hausfrau oder Hausmann bist, weil im Haushalt besonders viele Unfälle passieren
  • gefährliche Hobbys hast
  • in Deinem Beruf stark auf körperliche Fitness angewiesen bist (z. B. als Handwerkerin, Tänzer oder Archäologe)
  • nicht durch eine BU abgesichert bist

Unser Tipp: Nur das Nötigste absichern

Wenn Du zu diesen Fällen gehörst und Dich für eine private Unfallversicherung entscheidest, solltest Du diese Dinge besonders beachten:

  1. Einen einfachen, bezahlbaren Tarif finden: Die Versicherung sollte eine gute Gliedertaxe anbieten. Diese regelt, wie viel Geld Du für bestimmte körperliche Einschränkungen bekommst. Und die Versicherung sollte mindestens 100.000 € zahlen. Denn wenn Dich ein Unfall auf Dauer einschränkt, brauchst Du erstmal schnell viel Geld für Umbauten oder als Reserve
  2. So früh wie möglich abschließen: Junge Leute zahlen oft deutlich weniger. Versicherungen schätzen das Risiko anhand des Alters und Vorerkrankungen ein und setzen die Beiträge entsprechend niedriger an
  3. Auf teure Extras verzichten: Beitragsrückgewähr, Dynamik oder Krankentagegeld sind meistens unnötig. Die Beitragsrückgewähr vermischt z. B. Geldanlage mit Versicherung – davon raten wir grundsätzlich ab. Eine Dynamik erhöht Deinen Beitrag, und Krankentagegeld ist oft nicht notwendig, wenn Du keine längeren Ausfallzeiten befürchtest

Hast Du noch keine BU?

Aber nochmal: Mit einer BU bist Du gegen viel mehr Risiken abgesichert. Alle Infos findest Du in unserem Ratgeber. Wichtig: Schließ eine BU nicht auf eigene Faust ab, sondern lass Dich beraten. Dafür empfehlen wir Dir die Versicherungsmakler Hoesch & Partner, von Buddenbrock Concepts, Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung, BVLG – Beamtenversorgung leicht gemacht und CS Capital Synergy.

Um zu erfahren, worauf Du bei einer BU alles achten musst, schau Dir unsere BU-Checkliste an. 

Deine Finanzen. Deine App.

Behalte den Überblick - jederzeit und überall. Mit der Finanztip App erhältst Du aktuelle Finanzinfos, Spartipps und wichtige Hinweise. Speicher oder teile Artikel, optimiere mit dem Finanztip Check-Up Deine Finanzen oder werde direkt per Push benachrichtigt, wenn es etwas Neues gibt. Hol Dir das gute Gefühl, nichts zu verpassen.

Hol Dir die App

Von Emil Nefzger, und Giulia Tita
Werde jetzt Teil unserer Mission für mehr Finanzbildung!

Mit Deinem monatlichen Beitrag stärkst Du die Finanztip Stiftung und hilfst, unser Angebot auszubauen. Als Unterstützer erhältst Du zudem exklusiven Zugang zu Expertengesprächen und zur kompletten Finanztip Academy.

Unterstütze uns

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.