Das Wichtigste in Kürze
- Am einfachsten wirst Du Deine alten Sachen bei einem Gebrauchthändler los. Am meisten Geld bekommst Du eher auf Online-Marktplätzen wie Ebay oder Hood.
- Günstige Alternativen zu Ebay sind Kleinanzeigen-Seiten wie Kleinanzeigen.de oder Quoka. Diese sind jedoch größtenteils auf Selbstabholung ausgelegt und nicht auf den Versand.
- Leider tummelt sich unter den zahlreichen Anfragen und Angeboten eine Menge Betrügerei. Du solltest einige Grundregeln befolgen, um vor Abzocken gefeit zu sein.
So gehst Du vor
- Such Dir den passenden Marktplatz für Deine alten Sachen: Ebay ist der Allrounder. Vinted zum Beispiel ist auf Second-Hand-Kleidung spezialisiert.
- Beschreibe Deine gebrauchten Sachen vorteilhaft, aber bleibe immer bei der Wahrheit. Mit schönen Fotos kannst Du viele Käufer und Käuferinnen von Deinen Waren überzeugen.
- Schließe im Angebotstext die Gewährleistung oder die Sachmängelhaftung aus. Bestehe auf Barzahlung oder die sichere Bezahlmethode des Online-Marktplatz.
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In den Schubladen, auf Dachböden oder in den Garagen der meisten Menschen schlummern Schätze. Bücher, DVDs und Elektrogeräte haben irgendwann ausgedient, aber nicht jeder trennt sich konsequent von seinen alten Sachen. Dabei hat Entrümpeln etwas Befreiendes – und kann noch einiges an Geld einbringen. Mit den richtigen Tipps wirst Du Dein gebrauchtes Eigentum gewinnbringend los.
Wo kannst Du Deine alten Sachen verkaufen?
Wenn Du Gegenstände verkaufen möchtest, hast Du einerseits die Möglichkeit, Deinen alten Hausstand schnell und einfach für ein wenig Geld loszuschlagen. Bei Gebrauchthändlern kannst Du zum Beispiel ganze Bücherkisten für ein paar Euro abgeben. Auch Kleidung wirst Du oft in Second-Hand-Läden mit ein wenig Gewinn los.
Alternativ kannst Du jedes Stück einzeln bei Online-Marktplätzen wie Ebay verkaufen und so Deine Haushaltskasse merklich aufbessern. Je nach Deinen Gebrauchtwaren lohnt sich für Dich auch spezialisierte Alternativen zu Ebay, wie zum Beispiel Mobile.de für Gebrauchtwagen oder Vinted für Second-Hand-Kleidung.
Es gibt auch Kleinanzeigen-Seiten im Netz. Auf diesen Plattformen kannst Du vor allem sperrige Ware verkaufen, die abgeholt werden muss. Denn in der Regel wird bei Kleinanzeigen-Seiten lokal mit Selbstabholung verkauft.
Diese Online-Marktplätze und Kleinanzeigen-Seiten im Internet bringen tendenziell einen höheren Preis, als wenn Du alles auf einmal bei einem Gebrauchthändler abgibst.
Wofür eignen sich Online-Marktplätze und Auktionsplattformen?
Bei Auktions-Plattformen wie Ebay kannst Du so gut wie alles verkaufen. Du weißt außerdem genau, wann Du Deine Ware loswirst. Denn Du kannst Deine Ware nicht nur zu einem Festpreis einstellen, sondern auch als Auktion mit einem festen Enddatum anbieten. Nur wenn keine Gebote eingehen, bleibst Du darauf sitzen. Dabei bezahlst Du keine Gebühren – Ebay ist für Privatverkäufe kostenlos.
Nach einem erfolgreichen Verkauf verschickst Du den Artikel per Post oder Paketdienst an den neuen Besitzer oder die neue Besitzerin. Eine Abholung kann aber auch vereinbart werden.
Eine Alternative zu Ebay, die sehr ähnlich funktioniert und ebenfalls Auktionen anbietet, ist Hood. Es gibt auch Spezialisten wie Mobile.de für gebrauchte Autos oder Vestiaire Collective für Luxusprodukte. Wie diese Marktplätze funktionieren, erklären wir Dir in Abschnitt Die einzelnen Online-Marktplätze in der Übersicht.
Für was eignen sich Kleinanzeigen-Seiten im Netz?
Kleinanzeigen im Internet eignen sich am besten für Angebote mit Selbstabholung. Gerade sperrige Kühlschränke oder Möbel lassen sich gut über diese Anzeigenplattformen im Netz verkaufen. Haustiere kann man über solche Plattformen ebenfalls vermitteln. Informiere Dich dabei vorher gründlich über die Regeln der Plattform, die Tierschutzgesetze und eventuell nötige Genehmigungen von Behörden. Auch für weniger gefragte Gegenstände eignen sich die Seiten gut, da man sie dort über einen längeren Zeitraum anbieten kann. Außerdem sind die allermeisten Kleinanzeigen für Privatverkauf und Kauf kostenlos.
Ursprünglich war auf den Kleinanzeigen-Seiten kein Versand vorgesehen. Dass die Waren oft abgeholt werden müssen, verkleinert die potenzielle Käuferschaft erheblich. Dadurch erzielen Verkäufer und Verkäuferinnen auch tendenziell einen geringeren Preis. Außerdem wird mitunter beim Abholen noch einmal um den Preis gefeilscht, oder eine potenziell kaufende Person kommt gar nicht erst zum vereinbarten Termin.
Das größte Angebot findest Du auf Kleinanzeigen.de. Aber auch Anbieter wie Quoka oder Hood laden zum Stöbern ein. Darüber hinaus gibt es noch einige Nischen-Kleinanzeigen, die sich beispielsweise auf Kleider und Schmuck beschränken, wie Vinted.
Was musst Du beachten, wenn Du Waren über Kleinanzeigen versendest?
Wenn Du Dich bei Kleinanzeigen doch für den Versand entscheidest, bestehe unbedingt eine sichere Bezahlmethode. Einige Kleinanzeigen-Anbieter haben mittlerweile ein eigenes Bezahlsystem eingeführt. So kannst Du die Ware auch verschicken, ohne sofort Gefahr zu laufen, einem Betrugsversuch aufzusitzen. Das „sichere Bezahlen“ kostet allerdings oft extra. Meist wird die Gebühr auf den Käufer oder die Käuferin umgelegt. Lässt sich Dein Gegenüber nicht darauf ein, solltest Du hellhörig werden. Das könnte ein Hinweis auf einen Betrug sein.
Wenn Du Paypal nutzt, schlage bei Kleinanzeigen-Anbietern ohne eigenes Bezahlsystem die Zahlungsmethode „Für Waren und Dienstleistungen“ vor. Der Empfang von Geld kostet Dich mit dieser Methode zwar eine Paypal-Gebühr, dann gibt es aber Käufer- und Verkäuferschutz für die Transaktion. So sind Du und die kaufende Person auf der sicheren Seite, wenn zum Beispiel das Paket beim Versand verloren geht.
Wie kannst Du Ware bei Online-Gebrauchthändlern verkaufen?
Um den Gebrauchthändler zu finden, der aktuell Ware zum besten Preis ankauft, solltest Du ein Vergleichsportal nutzen, zum Beispiel bonavendi.de. Auf Elektronik spezialisiert ist das Vergleichsportal handyverkauf.net.
Ankaufportale im Internet nehmen jedoch nicht alles an. Am besten kannst Du Bücher, CDs, DVDs, Kleidung und Elektrogeräte weiterverkaufen. Ankaufportale sind besonders nützlich, falls Du gerade ausgemistet hast und nun viel Gebrauchtes verkaufen willst.
Worauf musst Du beim Gebrauchthändler in der Nachbarschaft achten?
Beim Second-Hand-Laden in der Einkaufsstraße um die Ecke kannst Du den gebotenen Preis nur schwer vergleichen. Weicht das Angebot stark von Deinen Preisvorstellungen ab, lass Dir erklären, wo der Händler Mängel sieht. Gehe im Zweifelsfall zu einem anderen Geschäft oder versuche doch lieber, Dein Gebrauchtes online zu verkaufen.
Gebrauchthändler vor Ort haben aber auch ihre Vorteile. Macht Dir das Verkaufspersonal ein gutes Angebot, bekommst Du Dein Geld direkt auf die Hand.
Lohnt sich der Verkauf auf dem Flohmarkt?
Beim Flohmarkt solltest Du Dir als Verkäufer oder Verkäuferin keine Illusionen auf den großen Wurf machen. Der Gewinn wird hier wahrscheinlich in keinem guten Verhältnis zur investierten Zeit und zu den Standgebühren stehen, wenn Du kein Profi bist.
Erkundige Dich nach den Kosten und recherchiere, welche Zielgruppe für gewöhnlich auf den Markt kommt. Ganz einfaches Beispiel: Auf einem Antikmarkt wirst Du Deine alten Ikea-Möbel eher schlecht los. Bring am besten Freunde mit, damit die Stunden nicht langweilig werden.
Wie viel Du erlöst, hängt von Deinem Verhandlungsgeschick ab. Um Kundschaft anzulocken, platzier am besten einige Vorzeigegegenstände gut sichtbar vorne.
Ähnlich funktioniert ein Garagenverkauf, wie Du ihn vielleicht aus amerikanischen Filmen kennst. So eine Aktion ist vor allem für Wohnungsauflösungen sinnvoll. Die nicht verkauften Gegenstände kannst Du spenden, zum Beispiel an ein Sozialkaufhaus oder eine Flüchtlingseinrichtung.
Wie bekommst Du einen möglichst hohen Verkaufspreis?
Um auf einem Online-Marktplatz den höchsten Preis zu erzielen, solltest Du ein paar Dinge beachten:
Artikeltext: Beschreib den Artikel genau und vor allem ehrlich. Es nützt nichts, etwa einen großen Kratzer im Handy-Display zu verschweigen. Dafür würdest Du nur eine negative Bewertung kassieren, was weitere Verkäufe deutlich erschwert. Wenn der Artikel gut funktioniert, erwähn das ausdrücklich. Auch kleinere Rechtschreibfehler hinterlassen bei vielen Kaufenden einen unguten Beigeschmack.
Ergänze in jedem Fall: „Die Ware wird unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung beziehungsweise Sachmängelhaftung verkauft.“ Andernfalls müsstest Du auch bei einem Privatverkauf zwei Jahre für Probleme haften, die das Produkt unbekannterweise bereits bei Verkauf hatte.
Originalverpackung: Hast Du die Originalverpackung noch, solltest Du das erwähnen und den Artikel darin verschicken. Das vermittelt der kaufenden Person ein Gefühl, dass sie das Produkt in gutem Zustand erhält und alle Bestandteile noch beisammen sind. Du kannst die Ware dann oft für einen geringfügig höheren Preis loswerden.
Bilder: Die meisten von uns fühlen sich eher von einem schönen Bild als von nüchternen Fakten angesprochen. Hochwertige Fotos sind daher genauso wichtig wie eine gute Beschreibung. Fotografier den Artikel am besten bei Tageslicht. Nutz nicht den Kamerablitz. Zeig auf den Fotos auch die beschriebenen Mängel – das schafft Vertrauen. Achtung: Benutze keine Fotos aus dem Internet, etwa von der Website des Herstellers. Dafür kannst Du eine teure Abmahnung kassieren.
Verkaufszeitpunkt: Lass nicht mehr benötigte Dinge nicht lange herumliegen, sondern verkauf sie zügig. Besonders bei Elektrogeräten gilt, je länger Du wartest, desto weniger sind die Sachen wert. Ist beispielsweise absehbar, dass ein neues iPhone auf den Markt kommt und Du willst Deins loswerden, dann verkauf es unbedingt, bevor der Nachfolger vorgestellt wird. Denn spätestens sobald das neue Produkt da ist, fallen die Preise für die Vorgängermodelle stark.
Wie kannst Du Dich vor Betrug schützen?
Folgende Grundregeln solltest Du beachten, wenn Du online Gebrauchtes verkaufst:
- Führe das Verkaufsgespräch über die Chat-Funktion des Online-Marktplatzes und wechsle nicht zu Whatsapp oder E-Mail.
- Gib nicht leichtfertig Bankdaten, Personalausweisdaten oder Account-Daten heraus. Du solltest auch niemals Kopien dieser Daten an andere übermitteln.
- Hast Du Zweifel? Dann vertraue lieber Deinem Gefühl: Lass Dich nicht vom Käufer oder von der Käuferin unter Druck setzen oder einreden, dass Du Dein Produkt nicht zum gewünschten Preis loswerden würdest.
- Bestehe auf Barzahlung oder eine sichere Bezahlmethode mit Käufer- beziehungsweise Verkäuferschutz. Wenn die andere Partei die Paypal-Zahlungsmethode „an Freunde verschicken“ oder Moneygram beziehungsweise Westernunion vorschlägt, ist das meist ein Indiz für Betrug.
Leider tummeln sich auf den Plattformen kriminelle Betrüger und Betrügerinnen. Im klassischen Fall verschickst Du die Ware, ohne je das Geld dafür zu sehen.
Auch beim Kauf von gebrauchten Waren solltest Du vorsichtig sein. Die oben genannten Tipps gelten ebenfalls für Dich, wenn Du Käufer oder Käuferin bist.
Was tun, wenn das Paket angeblich nicht ankommt oder nicht bezahlt wird?
Verkauf beanstanden: Beanstande den Verkauf bei dem Online-Marktplatz. Hast Du die sichere Bezahlmethode der Plattform genutzt, hilft sie Dir, das Problem zu lösen. Doch auch andere Zahlungsdienste haben einen Käufer- und Verkäuferschutz, der Dir helfen kann, die Situation zu klären.
Schnell handeln: Bei einigen sicheren Bezahlmethoden hast Du nur zwei Wochen, um einen Betrug zu melden. Lass Dich also nicht zu lange hinhalten.
Abschließende Frist setzen: Hast Du den Betrug bei der Plattform oder dem Zahlungsdienstleister gemeldet, dann solltest Du trotzdem eine letzte, klare Frist setzen. Selbst wenn es eine reine Formalität sein mag, das erleichtert später mindestens die Strafanzeige bei der Polizei.
Bringe jeden Betrug zur Anzeige: Eine Anzeige bei der Polizei bringt grundsätzlich weder Ware noch Geld zurück. Du solltest trotzdem eine Strafanzeige stellen. Selbst wenn es nur um fünf Euro gehen sollte, erhöht die Anzeige den Druck auf die Betrügenden. Das geht normalerweise auch per Online-Formular der Polizei in Deinem Bundesland.
Welche Schwerpunkte haben die Online-Marktplätze?
Es gibt unzählige Online-Marktplätze, auf denen Du bestimmte Produkte besser oder schlechter verkaufen kannst. Wir haben uns auf die größten Plattformen angeschaut und nennen die wichtigsten Merkmale, um Dir die Wahl zu erleichtern:
Eine Auswahl der führenden Online-Marktplätze und Kleinanzeigen-Portale
Anbieter | Schwerpunkt | Kosten fürs Inserieren1 | sicheres Bezahlen | Versandetikett2 |
---|---|---|---|---|
Ebay | alles | kostenlos | ja | ja |
Hood | alles | kostenlos | über Drittanbieter | nein |
Kleinanzeigen.de | alles | kostenlos | ja | ja |
Quoka | alles | kostenlos | ja | nein |
Vinted | Second-Hand-Kleidung | kostenlos | ja | ja |
Vestiaire Collective | Luxusprodukte | 12 % (min. 10 €, max. 2.000 €) Verkaufsgebühren + 3 % Zahlungsbearbeitungsgebühren (min. 3 €) | ja | ja |
Mobile.de | Autos | Kostenlos für private Verkäufe bis Kaufpreis von 22.999 € | ja | - |
1für Privatverkäufer und innerhalb Deutschlands
2Kann man direkt über die Verkaufsplattform ein Versandetikett erstellen?
Quelle: Anbieterinformationen (Stand: 21. Juli 2025)
Online-Marktplätze
1) Ebay – Der Platzhirsch
Schwerpunkt
- Egal ob Du Deine Sammelkarten loswerden oder Deinen alten Staubsauger verkaufen willst: Ebay punktet damit, dass Du dort alles finden – oder verkaufen – kannst.
Kosten
- Seit März 2023 bist Du als Privatverkäufer oder -verkäuferin von Verkaufsgebühren befreit. Es können lediglich Zusatzkosten beim Verkauf ins Ausland entstehen. Ebay bietet außerdem kostenpflichtige Zusatzoptionen an, wie zum Beispiel das Einstellen eines Mindestpreises bei Auktionsangeboten.
Sicherheit
- Bei Ebay ist die hauseigene Bezahlmethode „sicher Bezahlen“ mittlerweile weitestgehend Pflicht. Lass Dich nicht darauf ein, den Verkauf außerhalb der Plattform abzuwickeln. Das ist für beide Parteien sicherer.
Versand
- Du kannst die Ware problemlos verschicken. Dein Versandlabel kannst Du direkt über die Plattform erstellen. Durch Ebays Bezahlmethode ist der Versand für Verkäufer und Käufer sicher. Dein Geld erhältst Du für gewöhnlich zwei Tage nach der Zahlung des Käufers auf Dein Konto.
2) Hood – Die Alternative zu Ebay
Schwerpunkt
- Hood ist Ebay am ähnlichsten. Von Auspuffanlagen bis Bürobedarf findest Du alles, egal ob Neu- oder Gebrauchtwaren. Der Nachteil: Es gibt wesentlich weniger Angebot und Nachfrage als bei Ebay.
Kosten
- Als privater Verkäufer zahlst Du bei Hood weder Einstellgebühren noch Verkaufsprovision. Das gilt seit März 2023. Es gibt kostenpflichtige Sonderoptionen wie zum Beispiel mehr Bilder, eine andere Hintergrundfarbe für Deine Anzeige oder fett gedruckte Überschriften für mehr Sichtbarkeit in Suchergebnissen.
Sicherheit
- Als Verkäufer oder Verkäuferin kannst Du Dich optional kostenlos über den Drittanbieter Trustami mit Deinem Ausweis identifizieren, damit Deine Angebote vertrauenswürdiger wirken. Die Plattform bietet sichere Zahlungen mit Käuferschutz über Paypal an.
Versand
- Um den Versand musst Du Dich bei Hood selbst kümmern.
Kleinanzeigen-Seiten
3) Kleinanzeigen.de – die größte Kleinanzeigen-Plattform
Schwerpunkt
- Die größte deutsche Plattform für Kleinanzeigen ist vor allem für den Verkauf an Selbstabholende geeignet. Du kannst bei Kleinanzeigen.de von Tieren, Immobilien bis hin zu Möbeln beinahe alles einstellen. Auch hier gibt es also Neu- und Gebrauchtwaren aller Art. Der Marktplatz hieß ursprünglich Ebay-Kleinanzeigen, der Name ist allerdings nach einem Verkauf 2023 geändert worden.
Kosten
- Kleinanzeigen.de ist für den Verkauf grundsätzlich kostenlos. Als Verkäufer oder Verkäuferin kannst Du für Sonderoptionen bezahlen, zum Beispiel eine bessere Sichtbarkeit in den Suchergebnissen. Das Zahlungssystem „Sicher bezahlen“ des Anbieters zieht nur für die kaufende Person Kosten nach sich. Diese liegen bei 0,50 Euro plus 4,5 Prozent des Kaufpreises.
Sicherheit
- Entscheide Dich für eine Abholung und Barzahlung oder wähle die sichere Bezahlmethode von Kleinanzeigen.de.
Versand
- Der Versand sollte bei Kleinanzeigen.de für Dich die Ausnahme sein. Entscheidest Du Dich für fürs Verschicken und nutzt die sichere Zahlungsmethode der Plattform, kannst Du das Label direkt von Kleinanzeigen.de erhalten.
4) Quoka – die Alternative zu Kleinanzeigen.de
Schwerpunkt
- Quoka ist die kleinere Alternative zu Kleinanzeigen.de. Auch hier ist von Booten, Partnerschafts-Kontaktanzeigen, Tieren bis hin zu Immobilien alles erlaubt. Jedoch fällt das Angebot geringer aus.
Kosten
- Quoka ist für Kauf und Verkauf kostenlos. Du kannst aber kostenpflichtige Zusatzleistungen wie zum Beispiel Premium-Anzeigen kaufen, die für Kaufinteressenten besonders hervorgehoben werden.
Sicherheit
- Die beste Wahl bleibt auch bei Quoka die Barzahlung bei Selbstabholung. Der Dienst bietet keine eigene sichere Zahlungsmethode an. Betrüger nutzen diesen Umstand oft aus, indem sie eine sichere Zahlungsabwicklung über Quoka vorgaukeln.
Versand
- Ein Versand ist möglich, doch weil die Plattform keine sichere Bezahlungsmethode anbietet, solltest Du lieber eine persönliche Abholung anbieten. Entscheidest Du Dich für einen Versand, dann versichere diesen.
Marktplätze in der Nische
5) Vinted (ehemals „Kleiderkreisel“) - Second-Hand-Kleidung
Schwerpunkt
- Vinted ist die Spezialplattform für Second-Hand-Kleidung und Beauty-Artikel. Du kannst dort sowohl No-name-Produkte als auch Markenartikel verkaufen.
Kosten
- Zum Verkaufen ist die Nutzung von Vinted kostenlos. Für die kaufende Person fällt eine Käuferschutzgebühr von 70 Cent plus fünf Prozent des Artikelpreises an, die bei Nutzung der integrierten Zahlungsfunktion abgebucht wird.
Sicherheit
- Du wickelst den Verkauf am besten offiziell über die Plattform ab und nutzt die Bezahlmethode von Vinted. So schaffst Du bei Deinem Käufer oder Deiner Käuferin Vertrauen.
Versand
- Wenn die kaufende Person über die Zahlungsfunktion von Vinted bestellt, kann sie den Versanddienstleister basierend auf einer von Dir getroffenen Vorauswahl aussuchen. Diese Entscheidung musst Du respektieren, andernfalls wird die Bestellung von Vinted storniert.
6) Vestiaire Collective – Luxuskleider mit Zertifikat
Schwerpunkt
- Bei Vestiaire Collective kannst Du Deine Premium- und Luxusprodukte weiterverkaufen. Die Plattform überprüft bei Verkauf optional Deine Ware auf Echtheit.
Kosten
- Der Verkauf kostet Dich bei Vestiaire Collective in der Regel zwölf Prozent Verkaufsgebühr – mindestens aber zehn Euro und höchstens 2.000 Euro. Dazu kommen drei Prozent für die Zahlungsbearbeitung, mindestens jedoch rund drei Euro.
Sicherheit
- Die Produkte werden je nach Käuferwunsch auf Echtheit geprüft. Dann schickst Du die Ware zuerst an Vestiaire Collective. Erst nach der Kontrolle geht das verkaufte Produkt an den Käufer oder die Käuferin. Die Zahlung wird von Vestiaire Collective abgewickelt.
Versand
- Bei Vestiaire Collective ist der Versand fester Bestandteil. Du erhältst bei erfolgreichem Verkauf ein Versandlabel vom Unternehmen, das einen versicherten Versand ermöglicht. Alternativ kannst Du den VIP Consignment Service der Plattform nutzen. Dann werden Deine Artikel für Dich abgeholt, auf der Plattform eingestellt und versandt. Du musst nur die Preise bestimmen.
7) Mobile.de – Autos, Autos und noch mehr Autos
Schwerpunkt
- Auf Mobile.de findest Du über eine Million Fahrzeuge. Verkaufen oder Kaufen kannst Du Neuwagen und Gebrauchtwagen, Youngtimer und Oldtimer, Kleinwagen und Kompakte sowie luxuriöse Limousinen und günstige Autos.
Kosten
- Bis zu einem Verkaufspreis von 29.999 Euro kannst Du für eine begrenzte Zeit kostenlos eine Anzeige schalten. Willst Du Dein Gebrauchtwagen für mehr Geld verkaufen oder länger auf der Plattform einstellen, fallen Kosten an. Mobile.de bietet auch einen Direkt-Verkauf an Gebrauchtwagenhändler an. Dann ist der Verkauf immer kostenlos.
Sicherheit
- Mobile.de hält sich vollkommen aus der Bezahlung raus. Wähle daher eine für Dich sichere Bezahlmethode. Du kannst Dich zum Beispiel bar bezahlen lassen. Meide unübliche Uhrzeiten oder Orte für die Übergabe und Bezahlung des Fahrzeugs.
Versand
- Dein altes Auto solltest Du unbedingt persönlich übergeben. Vergewissere Dich im Fall einer Probefahrt, dass die am Kauf interessierte Person einen Führerschein hat und bei Deiner Kfz-Versicherung mitversichert ist. Setz Dich am besten während der Fahrt mit ins Auto oder bestehe wenigstens auf ein Pfand.
Sind Privatverkäufe bei Amazon und Etsy möglich?
Du kannst weder bei Amazon noch bei Etsy einfach so als Privatperson anfangen, Waren zu verkaufen. Die beiden Plattformen richten sich an gewerbliche Verkäufer und Verkäuferinnen. Du musst ein Gewerbe anmelden, bevor Du Deine erste Anzeige schalten kannst.
Amazon ist zurecht als Plattform bekannt, wo Du wirklich alles kaufen kannst. Um dort selbst Gebrauchtes zu verkaufen, musst Du einen mehrere Tage dauernden Prozess durchlaufen – inklusive Ausweisprüfung, Video-Identifikation, Angaben zur Firmenregistrierung und Kontrolle Deiner Kreditkartendaten. Das ist also nur etwas für Dich, wenn Du es mit dem Verkauf von gebrauchten Sachen wirklich ernst meinst.
Bei Etsy wiederum stehen selbstgemachte und -designte Produkte im Vordergrund. Du kannst dort alles von personalisierten Brieftaschen bis hin zu handgemachtem Schmuck verkaufen. Die Plattform richtet sich an gewerbliche Verkäufer, die vor allem Neuwaren anbieten. Gebrauchtes kann vorwiegend nur verkauft werden, wenn Du Unikate kuratierst oder wenn es sich um Vintage-Ware handelt, die älter als 20 Jahre ist.
Musst Du den Gewinn versteuern?
Wer nur ab und zu etwas verkauft, der kann den Überschuss steuerfrei für sich behalten. Anders sieht es aus, wenn Du öfter und gezielt Sachen mit Gewinn verkaufst. Wer öfter Sachen verkauft, muss in bestimmten Fällen Einkommen-, Umsatz- und Gewerbesteuer zahlen.
Als Faustregel kannst Du Dir merken: Verkaufst Du pro Jahr weniger als 30 Artikel und nimmst weniger als 2.000 Euro ein, musst Du Dir keine Sorgen um Steuern machen. Dokumentiere trotzdem Deine Verkäufe mit Datum, Verkaufspreis und den Preis, den Du ursprünglich selbst bezahlt hast. Das kannst Du einfach mittels einer Tabelle machen. Dann bist Du bestens vorbereitet, falls das Finanzamt doch bei Dir klopft.
Alle Details zum Thema haben wir Dir in unserem Ratgeber zu Steuern bei Privatverkäufen zusammengefasst.
Privatverkäufer oder doch gewerblich – was ist der Unterschied?
Die Unterscheidung zwischen Privat und Gewerblich ist gar nicht so einfach, weil es keine gesetzliche Definition gibt. Wenn Du allerdings ständig mehrere, gleichartige Artikel zum Verkauf anbietest oder Produkte gezielt zum Weiterverkauf erstehst, ist das ein Zeichen, dass Du wahrscheinlich gewerblich handelst. Auch wenn Du regelmäßig selbst hergestellte Artikel verkaufst, ist das ein Indiz, dass Du ein Gewerbe betreibst.
In einem Urteil vom 26. April 2012 stellte der Bundesfinanzhof (BFH) fest, dass 328 Verkäufe innerhalb eines Jahres eine gewerbliche Tätigkeit darstellen (Az. V R 2/11). Das ist zwar eine Einzelfallentscheidung und nicht ohne Weiteres auf jede andere Person zu übertragen. Trotzdem bietet das Urteil eine Faustregel: Wenn Du nicht zum unternehmerischen Verkäufer werden willst, verkaufe besser nicht mehr als rund 300 Artikel pro Jahr.
FAQ - Die wichtigsten Fragen zusammengefasst
Wie kann man gebrauchte Sachen verkaufen?
Am einfachsten wirst Du Deine alten Sachen bei einem Gebrauchthändler los. Am meisten Geld bekommst Du eher auf Online-Marktplätzen wie Ebay oder Hood. Günstige Alternativen zu Ebay sind Kleinanzeigen-Seiten wie Kleinanzeigen.de oder Quoka Mehr Infos rund um das Thema findest Du hier »
Wie finde ich das passende Ankaufsportal für gebrauchte Sachen?
Um das Ankaufportal zu finden, das aktuell den höchsten Preis für einen bestimmten gebrauchten Gegenstand bezahlt, solltest Du eine Vergleichssuchmaschine benutzen, zum Beispiel bonavendi.de. Auf Elektronik spezialisiert ist das Vergleichsportal handyverkauf.net. Mehr Infos zum Thema findest du hier »
Wie kann ich mich beim Kauf und Verkauf gebrauchter Sachen vor Betrug schützen?
- Führe das Verkaufsgespräch über die Chat-Funktion des Online-Marktplatzes und wechsle nicht zu Whatsapp oder E-Mail.
- Gib nicht leichtfertig Bankdaten, Personalausweisdaten oder Account-Daten heraus. Du solltest auch niemals Kopien dieser Daten an andere übermitteln.
- Bestehe auf Barzahlung oder eine sichere Bezahlmethode mit Käufer- beziehungsweise Verkäuferschutz.
* Was der Stern bedeutet:
Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.
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