Kostenlose Sim-Karte Bei diesen Handytarifen zahlst Du keine Grundgebühr

Nichts im Leben ist umsonst. So auch bei Deinem Handy: Wenn Du unterwegs surfen und telefonieren willst, musst Du für gewöhnlich einen Mobilfunktarif bezahlen. Da wird man gleich skeptisch, wenn man von kostenlosen Sim-Karten hört. Sind diese Angebote zu gut, um wahr zu sein? Wir zeigen Dir, welche kostenlosen Sim-Karten es in Deutschland gibt, für welche Zwecke sie sich eignen und auf welche Fallen Du bei Ihnen achten musst.

Kostenlose Sim-Karten gibt es in verschiedenen Ausführungen, die sich jeweils für unterschiedliche Zwecke eignen. Einige von ihnen kannst Du kostenfrei oder in Verrechnung mit Startguthaben erwerben und zahlst dann einen Minutenpreis für Telefonie. Diese Art von kostenlosen Sim-Karten ist am häufigsten und eignet sich gut, wenn Du eine Zweitnummer brauchst. Sei es für geschäftliche Telefonate oder falls Du ungern Deine Hauptnummer angeben willst, zum Beispiel bei der Bestellung in einem Online-Shop.

Es gibt auch andere Modelle, zum Beispiel eine kostenlose Testkarte eines Mobilfunkanbieters oder ein unter bestimmten Bedingungen kostenfreier Tarif, der Dir eine Allnet-Flat und ein kleines Datenvolumen gibt. Erstere Möglichkeit ist zum Beispiel praktisch, falls Du einen Festnetz-Ausfall überbrücken musst. Letztere Option eignet sich gut, wenn Du unterwegs nicht viel surfst und vor allem erreichbar bleiben willst.

Die meisten dieser Tarife sind aufgrund ihrer diversen Einschränkungen keine Finanztip-Empfehlungen. Wir wollen sie Dir trotzdem präsentieren, da sie in einigen Spezialfällen für Dich infrage kommen können.

Diese kostenlosen Sim-Karten gibt es

Quelle: Finanztip-Recherche auf den Anbieter-Seiten (Stand: 09. Juli 2025)

Finanztip-Empfehlungen folgen strengen Kriterien. Denn wir empfehlen nur besonders verbraucherfreundliche Tarife, für die Du keine Vorkenntnisse brauchst oder komplizierte Tarifstrukturen durchschauen musst. 

Im Bereich der kostenlosen Sim-Karten gibt es eine Finanztip-Empfehlung, die sich an Menschen richtet, die ihr Smartphone nur sehr selten nutzen. Die Empfehlung eignet sich aber auch für Dich, wenn Du eine zweite Handynummer haben willst. So eine Zweitnummer kann nützlich sein, wenn Du Deine Hauptnummer bei einem Bestellvorgang nicht angeben willst. Oder für kurzfristige Zwecke wie zum Beispiel während der Wohnungssuche.

Neben unserer Finanztip-Empfehlung für Wenignutzer und -nutzerinnen gibt es noch weitere kostenfreie Sim-Karten, die ähnlich wie der oben beschriebene Tarif funktionieren: Sie bieten einen Minutenpreis und stellen Dir pro Nutzungstag ein begrenztes Datenvolumen zur Verfügung. Unsere Empfehlung bietet aber die vorteilhaftesten Konditionen, weshalb der Tarif die Alternativen aussticht.

Es gibt noch andere kostenlose Sim-Karten als diese Prepaid-Tarife, die wir Dir vorstellen wollen. Eine Warnung: Diese Angebote eignen sich nur für Dich, wenn Du Dich in komplexere Tarifstrukturen einlesen willst oder mit Kompromissen leben kannst. 

GMX Freephone

Wenn Du unterwegs nicht viel surfst und ein E-Mail-Postfach bei GMX hast, könntest Du statt eines kostenpflichtigen Vertrags den kostenlosen Handytarif des Anbieters nutzen. GMX bietet dazu mit dem Tarif „Freephone 3 GB“ eine Allnet- und SMS-Flat in alle deutschen Netze an, wodurch Du kostenlos so viel telefonieren und SMS schreiben kannst, wie Du willst. Auch ein kleines Datenkontingent von drei Gigabyte (GB) ist an Bord. 

Der Haken an dem Angebot ist, dass Du Dein GMX-Postfach aktiv benutzen musst. Laut Nutzungsbedingungen musst Du Dein Postfach an mindestens zehn Tagen in einem Monat über die GMX-App auf Deinem Smartphone öffnen. Andernfalls bezahlst Du 2,99 Euro pro Monat. Lediglich in den ersten zwölf Monaten ist der Vertrag bedingungslos kostenlos – auch, wenn Du Dein GMX-Postfach nicht aktiv benutzt.

Du solltest außerdem die Datenautomatik des Tarifs ausschalten, sobald Du ihn gebucht hast. Das kannst Du in der GMX-App im Menüpunkt „Vertrag“ unter „Tarifoptionen“ tun. Denn sonst wird Dir nach Verbrauch der drei GB Datenvolumen bis zu dreimal für je 1,99 Euro ein GB zusätzlich aufgebucht. Falls Du mehr Datenvolumen brauchst, solltest Du zu einer kostenpflichtigen Alternative aus dem Finanztip-Handytarifrechner greifen. Diese Angebote bieten ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.

Der GMX-Freephone-Tarif ist nur als E-Sim verfügbar. Du erhältst also keine physische Sim-Karte, die Du in Dein Handy legst. Stattdessen musst Du den Vertrag über die GMX-App buchen und erhältst direkt eine digitale Sim-Karte. Die meisten neuen Smartphones können mit diesen E-Sims umgehen. Falls Dein Handy nicht kompatibel ist, zeigt Dir die GMX-App gar nicht erst die Freephone-Tarife an.

Wegen der vielen Bedingungen ist der Tarif zu kompliziert und somit keine Finanztip-Mobilfunk-Empfehlung. Insbesondere die Kopplung an das GMX-Postfach ist ein Ausschlusskriterium. Außerdem bietet er weniger als sieben GB Datenvolumen, was für eine durchschnittliche Nutzung unserer Einschätzung nach nicht genug ist.

Vodafone Callya One

Vodafone Callya One funktioniert ähnlich wie die Finanztip-Empfehlung Norma Connect Start. Es gibt allerdings keinen Minutenpreis für Telefonie. Stattdessen bezahlst Du für jeden Tag, an dem Du Deinen Callya One-Tarif benutzt, einen Euro. Dann erhältst Du an diesem Tag eine Allnet-Flat für Telefonie und SMS sowie 50 MB Datenvolumen. Eingehende Anrufe sind für Dich kostenlos und gelten nicht als Nutzungstag. Es geht darum, dass Du selbst anrufst oder ins Internet gehst.

Der Tarif sieht auf den ersten Blick nach einem guten Deal aus. Allerdings musst Du bedenken, dass einzelne Telefonate durch diese Abrechnung sehr teuer werden können. Wenn Du zum Beispiel an einem Tag fünf Minuten telefonierst und Dein Handy für nichts anderes benutzt, zahlst Du trotzdem einen Euro. Das wäre also ein Minutenpreis von 20 Cent. Bei anderen Prepaid-Anbietern zahlst Du meist nur neun Cent pro Minute. 

Wenn Du mit diesem Tarif einen Monat lang jeden Tag Dein Handy nutzt, zahlst Du 28 bis 31 Euro. Das ist für die erbrachte Leistung teuer. Finanztip-Empfehlungen kosten für gewöhnlich fünf bis zehn Euro pro Monat. Und mit ihnen erhältst Du mehr als sieben GB Datenvolumen pro Monat.

O2 Testkarte

Mit der O2 Testkarte kannst Du einen Monat lang kostenlos das O2-Netz nutzen. Du erhältst unbegrenztes Datenvolumen und eine Allnet-Flat, dank der Du in Deutschland so viel surfen, telefonieren und SMSen kannst, wie Du willst. Nach einer Laufzeit von einem Monat endet der Vertrag automatisch. Du musst also nicht kündigen und auch nicht fürchten, dass der Vertrag sich von alleine in einen kostenpflichtigen Tarif verwandelt. O2 könnte Dir während dieser Zeit allerdings Angebote für kostenpflichtige Verträge anbieten.

Im Ausland ist keine Datennutzung möglich. Falls Du dort telefonierst, können Kosten entstehen. Auch das Anrufen von Sonderrufnummern ist nicht kostenlos. Deswegen musst Du bei der Bestellung auch Deine Bankverbindung angeben.

Die O2 Testkarte erhältst Du zunächst als eine physische Sim-Karte, die Du in Dein Handy legen kannst. Falls Du lieber eine E-Sim willst, kannst Du nach Erhalt der Sim-Karte im Online-Kundencenter von O2 einen Wechsel veranlassen.

Die Nutzung der O2 Testkarte ist an eine Bedingung geknüpft: Du darfst in den letzten sechs Monaten keinen Vertrag bei O2 gehabt haben oder in diesen Zeitraum bereits eine Testkarte bestellt haben.

Du kannst die Testkarte sowohl online bestellen als auch in einem O2-Shop vor Ort erhalten.

Mit der Sim-Karte möchte der Mobilfunkanbieter Dir eine Gelegenheit geben, einen Eindruck vom O2-Netz zu erhalten. Sie eignet aber auch gut, falls Du einmal einen längerfristigen Ausfall Deines Festnetz-Internets überbrücken musst. Oder Du kannst sie nutzen, wenn Du einen längeren Urlaub in Deutschland planst, in dem Du kein W-Lan-Netz hast.

Da sie nur für einen Monat gültig ist und außerdem im Ausland nicht vollständig eingesetzt werden kann, ist diese Karte ebenfalls keine Finanztip-Tarif-Empfehlung.   

Prepaid-Sim-Karten mit günstigen Auslandsoptionen

Anbieter wie Ay Yildiz und Ortel Mobile haben sich mit ihren kostenlosen Prepaid-Sim-Karten auf Auslandstelefonie spezialisiert. Mit Ay Yildiz „Aystar“ kannst Du zum Beispiel für fünf Cent pro Minute das türkische Festnetz anrufen sowie für 15 Cent pro Minute das deutsche und türkische Mobilfunknetz. Mit der Prepaid-Sim-Karte von Ortel Mobile kannst Du zu Minutenpreisen zwischen einem Cent und 1,49 Euro sowie einer Verbindungsgebühr in verschiedene Länder der Welt telefonieren.

Je nachdem, in welches Land Du häufig anrufen willst, lohnt es sich, auch weitere Angebote anzuschauen. So bietet zum Beispiel der Messenger Viber eine Prepaid-Telefoniefunktion übers Internet namens Viber Out. Die ist je nach Land günstiger als die Prepaid-Minutentarife von Mobilfunkanbietern. Und der Online-Dienst Sipgate Satellite macht es möglich, 100 Minuten pro Monat kostenlos in 60 Länder zu telefonieren.

Wenn Du komplett auf Internet-Telefonie ausweichen kannst, ist das ebenfalls kostenlos möglich. Ruf zum Beispiel über Whatsapp, Signal, Threema oder Telegram an, wenn die Gegenseite auch diese Messenger benutzt.

Die Tarifstruktur bei Ausland-Sim-Karten wie denen von Ay Yildiz und Ortel Mobile sind naturgemäß kompliziert, da es für jedes Land andere Regeln gibt. Deswegen sind diese Tarife zu komplex, um Finanztip-Empfehlungen für Deine Haupt-Sim-Karte zu sein.

Kostenlose Sim-Karten definieren wir als Sim-Karten, für die Du in der Anschaffung nichts bezahlen musst und die keinen festen Monatspreis haben. Dabei gelten für uns auch Sim-Karten als kostenlos, bei denen der Anschaffungspreis durch Startguthaben mindestens ausgeglichen wird.

In der Nutzung sind die meisten kostenlosen Sim-Karten in der Regel allerdings nicht kostenlos. Du musst oft zum Telefonieren und SMS schreiben einen Minutenpreis bezahlen. Auch fürs Surfen gibt es entweder Tages-, Wochen- und Monatspakete oder eine Abrechnung je MB.

Komplett kostenlose Angebote beinhalten meist Bedingungen, die sie wiederum weniger attraktiv machen. Die Leistung ist entweder in der Dauer eingeschränkt wie bei der O2 Testkarte, die nur einen Monat lang gültig ist. Oder Du musst andere Dienste nutzen, um die Karte kostenlos zu erhalten, wie es bei GMX Freephone mit dem GMX Postfach der Fall ist. 

Auch bei komplett kostenlosen Angeboten kann es zu Zusatzkosten kommen, wie bei der Nutzung im Ausland oder wenn Du Sonderrufnummern anrufst. Oder Datenvolumen wird in der Standardeinstellung kostenpflichtig nachgebucht.

Viele kostenlose Sim-Karten auf Prepaid-Basis werden auch nach einer bestimmten Zeit deaktiviert, wenn Du sie nicht aktiv benutzt. Das ist je nach Anbieter nach drei bis sechs Monaten der Fall. Teilweise musst Du nach einer bestimmten Zeit auch Prepaid-Guthaben aufladen, um eine Deaktivierung zu verhindern – egal, wie viel Du den Tarif nutzt.

Die Sim-Karten mögen also in der Anschaffung kostenlos oder kostenneutral sein, sind aber in der Nutzung meist nicht umsonst oder bei voller Nutzung häufig teurer als von uns empfohlene Standardtarife.

Deshalb eignen sich kostenlose Sim-Karten meistens vor allem als Zweit-Sim-Karten, die Du zu bestimmten Zwecken brauchst. Sei es, weil Du Deine private Nummer nicht an jeden weitergeben möchtest, weil Du oft im Ausland anrufst oder weil Du kurzfristig mehr Datenvolumen brauchst.