Pellets-Preisvergleich 2023

Mit Holzpellets günstig und umweltfreundlich heizen

Sandra Duy, Redakteurin für den Bereich Energetische Sanierung
Sandra Duy
Finanztip-Expertin für Energetische Sanierung

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer besonders hohen Pellet-Rechnung aus dem Jahr 2022 könntest Du staatliche Unterstützung bekommen. Alle Informationen dazu findest Du in unserem Ratgeber Heizkostenhilfe 2022.
  • Pellets werden aus Holzresten gepresst und eignen sich zum Heizen.
  • Die Preise für Holzpellets sind zum Winter 2022/2023 stark gestiegen. Dennoch heizt Du mit Pellets momentan günstiger als mit Heizöl oder Erdgas.
  • Holzpellets zählen zu den erneuerbaren Energien. Du erfüllst gesetzliche Vorgaben, wenn Du mit dem Brennstoff heizt. Der CO2-Preis, der unter anderem auf Heizöl und Erdgas erhoben wird, gilt für Holzpellets nicht.

So gehst Du vor

  • Rufe die Preise für Pellets auf Internetportalen ab. Wir empfehlen Heizpellets24 – das Portal zeigte in unserem Test 2022 die meisten und günstigsten Angebote.
  • Du kannst den Brennstoff über das Portal auch bestellen – der gewählte Händler liefert zu Dir nach Hause.
  • Entscheidest Du Dich für eine Pelletheizung, gibt es Zuschüsse vom Staat. Ersetzt sie Deine Ölheizung, trägt der Staat bis zu 25 Prozent der Kosten für die neue Anlage.

Holzpellets sind ein Biobrennstoff, denn sie lassen sich aus nachwachsenden oder regelmäßig anfallenden Rohstoffen gewinnen. Pellets werden aus Holzresten gepresst und zählen deshalb zu den erneuerbaren Energien. Energie aus Biomasse ist vielseitig: Neben festen gibt es auch flüssige und gasförmige Brennstoffe. Biogas entsteht durch Vergärung von Pflanzen, Mist oder Abfällen. Mit dem Gas lässt sich heizen oder Strom erzeugen. Aus Pflanzenölen lässt sich Biodiesel herstellen und in Autos oder Blockheizkraftwerken verbrennen.

Feste Brennstoffe dienen vor allem zum Heizen – in Form von Hackschnitzeln, Scheitholz oder Pellets. In diesem Ratgeber geht es in erster Linie um Pelletheizungen.

Warum mit Biomasse heizen?

Biobrennstoffe halten nach Angaben des Statistischen Bundesamts rund zwei Millionen Wohnungen in Deutschland vorwiegend warm. Damit liegen sie zwar hinter Erdgas, Heizöl und Fernwärme, aber der Anteil der größeren Biomasseheizkessel und -öfen wächst.
Das hat mehrere Gründe:

  1. Weil Biobrennstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen (nämlich Pflanzen) gewonnen werden, gehören sie zu den erneuerbaren Energien. Willst Du ein Haus neu bauen, kannst Du die gesetzlichen Vorgaben zur Nutzung erneuerbarer Energien erfüllen (§ 10 Abs. 2 Punkt 3 GEG), wenn Du mit Pellets, Hackschnitzeln oder Scheitholz heizt. Bedingung: Du installierst einen Biomassekessel oder Biomasseofen mit Wasser als Wärmeträger, bei dem die Anlage das Holz selbst in den Ofen schiebt (ein sogenannter automatisch beschickter Holzofen) und die Anlage deckt mindestens zur Hälfte Deinen Wärmbedarf (§ 38 GEG).
  2. Mit Holz kannst Du überall in Deutschland heizen – Du bist unabhängig von einem Zugang zu einem Transportnetz, wie es für Erdgas oder Fernwärme notwendig ist. Zumindest Pellets liefern Dir Händler deutschlandweit direkt nach Hause – sie bieten sich daher auch als Alternative zu Heizöl an, wenn Du Deinen Ölkessel ausbauen musst.
  3. Der Staat fördert die Installation von Biomasseheizkesseln, sowohl im Neubau als auch im Altbau. Es ist dabei einfach, einen Kessel für Öl oder Gas gegen einen Biomassekessel zu tauschen – die Heizanlage kann größtenteils so bleiben, wie sie ist. Mehr zur Installation erfährst Du weiter unten.
  4. Holz ist ein bislang in hohem Maße importunabhängiger Brennstoff. Zu 98 Prozent stammt Brennholz nach Angaben des Umweltbundesamts aus Deutschland.
  5. Biobrennstoffe sind verhältnismäßig günstig. Die Kosten für Pellets und Hackschnitzel sind in der Regel geringer als für Heizöl und Erdgas.

Eine Umfrage des Deutschen Pelletinstituts besagt, dass für Verbraucher die ökologischen und die wirtschaftlichen Aspekte die wichtigsten Gründe für die Anschaffung einer Pelletheizung sind.

Pellets sind günstiger als Heizöl und Gas

Die Energiekrise, ausgelöst durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, hat das Heizen im Jahr 2022 verteuert. Auch die Preise für Pellets sind deutlich gestiegen. Eine 70 Quadratmeter große Wohnung in einem Mehr­fa­mi­lien­haus mit Holzpellets zu heizen, kostet 2022 rund 990 Euro pro Jahr, das sind rund 70 Prozent mehr als im Vorjahr. Das hat das gemeinnützige Verbraucherportal CO2-Online im aktuellen Heizspiegel errechnet. Eine Kilowattstunde Energie aus Holzpellets kostet demnach 9,2 Cent. Das ist rund doppelt so viel als in den Jahren zuvor, aber immer noch deutlich günstiger, als mit Gas, Öl oder Strom (Wärmepumpe, wenn der Strom nicht selbst erzeugt wird) zu heizen.

Du hast 2022 eine besonders hohen Preis für Pellets bezahlt? Dann könntest Du 2023 Anspruch auf eine Erstattung eines Teils Deiner Heizkosten haben. Wie Du Deine Rechnung einreichen kannst, erklären wir Dir in unserem Ratgeber Heizkostenhilfe 2022.

In der folgenden Grafik haben wir die Pelletpreise der vergangenen Jahre denen für Heizöl gegenübergestellt. Es zeigt sich auch: Die Pelletpreise schwanken weniger heftig als jene für Heizöl und unterscheiden sich regional auch nicht so stark. Denn bei Heizöl zahlen Kunden vergleichsweise wenig, wenn die nächste Raffinerie nicht weit entfernt ist. Die Produktionsanlagen für Holzpellets sind dichter gestreut – einige Lieferanten betreiben auch ihre eigene Fertigung. Seit Herbst 2021 sind die Preise für alle Brennstoffe gestiegen, für Heizöl aber viel stärker als für Pellets. Pellets haben seither einen Preisvorteil gegenüber Heizöl von rund 40 Prozent.

Auch für Erdgas zahlen Kunden schon seit Jahren mehr als für Pellets: Zwischen 30 und 40 Prozent mehr waren es laut Heizspiegel im Jahr 2022.

Seit 2021 haben Biobrennstoffe zudem einen Kostenvorteil gegenüber Heizöl und Erdgas: Der Staat erhebt eine jährlich steigende CO2-Steuer auf fossile Brennstoffe, aber nicht auf feste Biobrennstoffe wie Pellets, Hackschnitzel oder Scheitholz.

Pellets, Scheitholz oder Hackschnitzel?

Am meisten zum Feuern genutzt wird Scheitholz: Bei rund 70 Prozent des in Deutschland genutzten Brennholzes handelt es sich nach Angaben des Umweltbundesamt um Scheite, die vor allem in Kaminen verbrannt werden. Holzpellets haben einen Anteil von 10 und Hackschnitzel von 4 Prozent.

Auf welchen Biobrennstoff Du setzen willst, hängt zunächst vom Wärmebedarf ab: Hackschnitzelheizungen sind in der Regel leistungsstark – mindestens 20 Kilowatt haben sie und sind damit geeignet für Mehrfamilienhäuser, aber zu groß für Ein- oder Zweifamilienhäuser. Für Häuser mit einer oder zwei Wohnungen eignen sich Pellet- oder Scheitholzheizungen.

Ob Du mit Pellets oder Scheitholz heizt, wirkt sich zunächst auf die Kosten aus: Eine Scheitholzheizung ist deutlich günstiger. Dafür liegen die Betriebskosten pro Jahr höher – die Reinigung der Anlage ist aufwändiger und die Brennstoffkosten sind höher als bei Pellets.

Aber auch der Aufwand für Dich beim Heizen ist unterschiedlich: Pellets zu kaufen, kann ähnlich bequem sein, wie Heizöl zu bestellen. Lieferanten bringen den Brennstoff zu Dir nach Hause. Lose gelieferte Pellets blasen sie in Deinen Vorratsbehälter ein. In automatisierten Anlagen gelangen sie von dort in den Kessel – Du hast dabei nichts tun. Du kannst Pellets auch in Säcken kaufen und sie selbst in den Vorratsbehälter zur Heizung schaufeln oder schütten. Scheitholz musst Du dagegen meist selbst in den Ofen legen. Bei größeren Kesseln kann auch ein Förderband die Scheite in die Brennkammer transportieren. Dafür kannst Du das Holz auch selbst zu Scheiten hacken – Pellets musst Du kaufen.

Eigenschaften von Holzpellets und ihre Verbreitung in Deutschland

Mit Holzpellets lässt sich ein ganzes Haus oder auch nur ein Raum beheizen. Rund 700.000 Heizkessel und 300.000 Kaminöfen stehen in Wohnhäusern. Ein kleiner Kaminofen lässt sich dabei mit bestehenden Heizanlagen kombinieren. Aber auch ein größerer Pelletkessel arbeitet beispielsweise im Verbund mit einer solarthermischen Anlage.

Pellets bestehen zu 90 Prozent aus Holzspänen und Hobelrückständen, die in Sägewerken anfallen. Die restlichen 10 Prozent sind Hölzer, die nach dem Fällen von Bäumen im Wald zurückbleiben und nicht zu Brettern gesägt können – aber zu Pellets verarbeitet werden. Das gesamte Restholz wird getrocknet, zerkleinert und dann zu Pellets gepresst. Rund 40 Produzenten gibt es dafür in Deutschland, die 2021 rund 2,9 Millionen Tonnen Pellets im Land verkauften. Weitere 450.000 Tonnen gingen in den Export, besagen Daten des Deutschen Energieholz- und Pelletverbands.

Die in Deutschland verkauften Pellets müssen bestimmten Normen entsprechen. Sie zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • das verwendete Holz ist naturbelassen
  • der Wassergehalt ist niedrig – maximal liegt er bei 10 Prozent
  • aufgrund des geringen Wassergehalts entsteht bei der Verbrennung von Pellets vergleichsweise wenig Ruß und Asche – maximal 0,7 Prozent des Gewichts der Pellets dürfen als Asche übrigbleiben, bei einem Kilogramm sind das maximal sieben Gramm
  • der Energiegehalt von Pellets ist aufgrund des geringen Wasseranteils höher als bei anderen festen Biobrennstoffen: In einem Kilogramm Pellets stecken mindestens 4,6 Kilowattstunden; in der Regel sind es sogar rund fünf Kilowattstunden – rund 15 Prozent mehr als in Hackschnitzeln oder Scheitholz
  • durch das Nutzen von unbehandelten Holzabfällen ist die Energiebilanz gut: 2,7 Prozent des eigenen Brennwerts sind zur Herstellung von Pellets aus Holzresten notwendig, hat die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe ermittelt (FNR)

Holzhackschnitzel und Scheitholz sind die zwei weiteren stark genutzten Biobrennstoffe. Der Heiz- und Brennwert von Hackschnitzeln entspricht dem von Scheitholz, abhängig von der Holzart und dem Wassergehalt. Rund 500.000 Heizkessel arbeiten in Deutschland mit Hackschnitzeln oder Scheitholz.

Hinzukommen mehrere Millionen Öfen und Kamine, die vorwiegend Scheitholz verbrennen. Ihre Zahl verringert sich aber Jahr um Jahr – erfüllen sie bestimmte Vorgaben nicht, dürfen sie nicht länger betrieben werden.

Fristen für ältere Kamine und Kessel

Öfen und Kamine für Scheitholz, die nur einen Raum beheizen, sind aber heute noch stark verbreitet. Rund elf Millionen gibt es nach Angaben des Bundesverbands des Schornsteinfegerhandwerks. Es handelt sich häufig um den Kamin im Wohnzimmer, den Herd in der Küche oder den Ofen im Bad. Vier Millionen davon wurden vor 1995 gebaut und waren bis Jahresende 2020 entweder außer Betrieb zu nehmen oder sind mit einem Staubfilter auszustatten, wenn sie mehr Staub und Kohlenmonoxid ausstoßen als gesetzlich erlaubt (§ 26 1. BImSchV). Besitzer von Kaminen und Öfen, die laut Typenschild bis 21. März 2010 produziert wurden, haben dafür Zeit bis Ende 2024.

Auch für Heizkessel für Pellets, Scheitholz oder Hackschnitzel ab vier Kilowatt Leistung gibt es Fristen zur Nachrüstung, sofern sie mehr als einen Raum beheizen. Anlagen, die zwischen 2005 und dem 21. März 2010 in Betrieb gingen, müssen bis Ende 2024 strengere Grenzwerte erfüllen als bisher (§ 25 1. BImSchV).

Ob Deine Feuerungsanlage die gesetzlich festgelegten Grenzwerte einhält oder nicht, sollte Dir der Schornsteinfeger bei seiner regelmäßigen Prüfung mitteilen. Ist Dir klar, dass Du mit Deinem Ofen die Grenzwerte überschreitest und betreibst Du ihn nach Ablauf der Nachrüstfrist trotzdem weiter, begehst Du eine Ordnungswidrigkeit. Darauf können bis zu 50.000 Euro Geldbuße stehen (§ 62 Abs. 4 BImSchG).

Öfen, Kamine und Kessel, die seit 22. März 2010 errichtet wurden, sollten von Haus aus die Grenzwerte erfüllen (§5 1. BImSchV). Seit 2015 gelten für alle Feuerungsanlagen zwar noch niedrigere Emissionsgrenzwerte. Eine Pflicht zur Nachrüstung für die zwischen 22. März 2010 und bis Ende 2014 in Betrieb gegangenen Anlagen gibt es aber bislang nicht.

Welche Normen gibt es für Holzpellets?

Holzpellets günstig kaufen: Unser Portaltest 2022

Dass Pellets häufig günstiger als Erdgas und Heizöl sind, ist das Eine. Für Dich ist aber wichtig zu wissen, wie Du Preise vergleichen kannst und wo günstige zu finden sind. Daher haben wir 2020 unseren ersten Test von Vergleichsportalen vorgenommen und 2022 wiederholt.

Du kannst auch bei Deinem Brennstoffhändler vor Ort bestellen. Um einen einfachen Überblick über die Pelletpreise in Deiner Region zu erhalten, bietet sich aber eine Abfrage auf einem Portal an. Über die Portale kannst Du zu den dort ausgewiesenen Konditionen auch direkt bestellen.

Unsere Emp­feh­lung: Ein Vergleich über Heizpellets24

Wir haben die Preise für lose gelieferte Pellets auf vier voneinander unabhängigen Portalen miteinander verglichen: für eine Liefermenge von fünf und von drei Tonnen. Auf Heizpellets24 – einem Schwesterportal von Heizoel24 – fanden wir für alle Orte verschiedene Angebote und das Portal zeigte an diesen Orten überwiegend die günstigsten Preise. Bei einer Liefermenge von drei Tonnen waren sie im Schnitt 120 Euro günstiger als beim Portal mit den zweitgünstigsten Preisen. Bei fünf Tonnen waren es im Schnitt 240 Euro weniger.

Wir empfehlen daher, Preise auf Heizpellets24 zu vergleichen. Über das Portal kannst Du die Ware auch bestellen. Die Händler müssen dabei nicht zu denselben Konditionen liefern, wenn Du direkt bei ihnen orderst.

Für einen der zwölf Musterhaushalte lieferte ein anderes Portal das günstigste Angebot: Holzpellets.net. Du kannst auch dort Angebote einholen. In der Regel sollte es aber reichen, über Heizpellets24 zu vergleichen.

Darüber hinaus zeigte Heizpellets24 die meisten Angebote für jeden der zwölf Orte: Nutzer haben dabei die Wahl zwischen Händlern für ISO-Ware und ENplus-Ware. 
Anbieterbox Heizpellets24

  • günstige Preise für Pellets
  • mindestens sieben Angebote an einem getesteten Ort
  • aktuelle Informationen zu Pellets

Pelletpreise für drei Tonnen in unserem Test 2022

Ort/Bundeslandohne ENplus-Zertifikatfür ENplus-Ware
Annaberg-Buchholz/Sachsen1099,97 Euro1030,83 Euro
Bitburg/Rheinland-Pfalz1193,05 Euro1113,26 Euro
Egloffstein/Bayern1036,84 Euro1006,11 Euro
Kassel/Hessen1115,69 Euro1110,69 Euro
Ulm/Baden-Württemberg1212,32 Euro1080,04 Euro
Villingen-Schwenningen/Baden-Württemberg1212,32 Euro1119,22 Euro

Quelle: Finanztip-Erhebung (Stand: 7. März 2022)
Drei Tonnen Holzpellets enthalten rund 15.000 Kilowattstunden Wärme und reichen aus, um eine Wohnung mit 120 Quadratmetern Fläche in einem durchschnittlich gedämmten Haus ein Jahr lang zu beheizen. Aufgeführt sind die jeweils günstigsten Preise, die wir auf einem Vergleichsportal gefunden haben. Ware ohne ENplus-Zertifikat entspricht der ISO-Norm für Holzpellets. Die Orte sind alphabetisch geordnet.

Pelletpreise für fünf Tonnen in unserem Test 2022

Ort/Bundeslandohne ENplus-Zertifikatfür ENplus-Ware
Berchtesgaden/Bayern1.606,07 Euro1.644,40 Euro
Berga (Elster)/Thüringen1.660,64 Euro1.630,25 Euro
Regensburg/Bayern1.569,65 Euro1.624,07 Euro
Siegen/Nordrhein-Westfalen1.817,93 Euro1.791,98 Euro
Sinsheim/Baden-Württemberg1.957,03 Euro1.782,51 Euro
Walsrode/Niedersachsen1.850,03 Euro1.843,65 Euro

Quelle: Finanztip-Erhebung (Stand: 7. März 2022)
Fünf Tonnen Holzpellets enthalten rund 25.000 Kilowattstunden Wärme und reichen aus, um ein durchschnittlich gedämmtes Haus mit 200 Quadratmetern Wohnfläche ein Jahr lang zu beheizen. Aufgeführt sind die jeweils günstigsten Preise, die wir auf einem Vergleichsportal gefunden haben. Ware ohne ENplus-Zertifikat entspricht der ISO-Norm für Holzpellets. Die Orte sind alphabetisch geordnet.

Aus unseren Abfragen lassen sich drei weitere Schlüsse ziehen:

  1. Nach ENplus-Standard genormte Ware ist oft günstiger. Das ist überraschend, denn in unserem Test 2020 war es noch genau umgekehrt.
  2. Je größer die Bestellmenge, desto geringer ist der Preis pro Tonne – aber nur geringfügig. Im Schnitt kostete in unserem Test eine Tonne bei einer Bestellmenge von fünf Tonnen mindestens 341 Euro, bei einer Bestellmenge von drei Tonnen waren es mindestens rund 359 Euro. Der Preisunterschied beträgt rund 5 Prozent.
  3. Die Abfragen erfolgten für Haushalte mit Zugang zum Erdgasnetz und zu einem Fernwärmenetz, für Haushalte mit Zugang zum Erdgasnetz, aber ohne Zugang zum Fernwärmenetz sowie für Haushalte ohne Zugang zu leitungsgebundener Wärmeenergie. Wir haben dabei keinen Anhaltspunkt gefunden, dass mehr oder weniger Konkurrenz bei der Wärmeversorgung die Preise für Holzpellets beeinflusst.

Wie findest Du den richtigen Kessel - und zu welchem Preis?

In der Anschaffung ist eine Pelletheizung etwas teurer als eine Öl- oder Gasheizung. Für eine Kesselanlage mit zwölf Kilowatt Leistung (um ein durchschnittlich gedämmtes Ein- oder Zweifamilienhaus zu beheizen) solltest Du rund 24.000 Euro einplanen. Welche Leistung der Pelletkessel haben sollte und mit welchen Investitionskosten Du zu rechnen hast, kannst Du über den Wärmerechner der Agentur für erneuerbare Energien erfahren. Entscheidest Du Dich für eine Pelletheizung, kannst Du mehrere Tausend Euro als Zuschuss vom Staat erhalten.

Neben den Investitionskosten für den Kessel kommen Kosten für die Installation und in vielen Fällen Arbeiten am Schornstein hinzu. Rund 8.000 Euro kosten Vorratsbehälter, die periphere Anlagentechnik und eventuell ein Pufferspeicher für warmes Wasser. Ob Du einen Speicher brauchst, hängt von Deinem Wärmebedarf ab und wie stark Deine Heizanlage in Teillast arbeiten kann. Eine Übersicht über die in Deutschland gehandelten Pelletheizungen bietet die Datenbank der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe. Zu allen Modellen gibt es Angaben zur Handhabung und zu technischen Merkmalen.

Die Betriebskosten sind höher als bei zentralen Heizanlagen mit Heizöl oder Erdgas. Für die Wartung und Instandhaltung sind 2 bis 3 Prozent der Investitionskosten pro Jahr einzukalkulieren, hat das Institut für Energiewirtschaft und rationelle Energieanwendung ermittelt. Für ein typisches Einfamilienhaus ist mit rund 550 Euro zu rechnen, aufgeteilt auf folgende Posten:

  • Schornsteinfeger: 150 Euro pro Jahr
  • Wartung: 120 bis 180 Euro pro Jahr (je nach Wärmebedarf)
  • Reinigung: 75 Euro pro Jahr
  • Strom­kos­ten: 160 Euro pro Jahr

Die höheren Betriebskosten solltest Du durch die geringeren Ausgaben für die Pellets selbst mindestens wieder einspielen.

Welche Fördermittel gibt es für Pelletheizungen?

Um eine neue Pelletheizung zu finanzieren, gibt es zinsgünstige Kredite und Zuschüsse. 

Die Zuschüsse sind beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) zu beantragen. Ein Förderantrag ist in jedem Fall zu stellen, ehe Du einem Handwerksunternehmen einen Auftrag erteilst.

Der Staat trägt 10 Prozent der Netto-Investitionskosten, wenn Du einen Pelletkessel in Dein bestehendes Haus einbaust oder Deine vorhandene Pelletheizung erweiterst – egal, ob Du selbst im Haus wohnst oder es vermietest. Das Bafa hat dazu eine Liste mit Anlagen erarbeitet, die eine Förderung erhalten können. 

Ersetzt die Biomasseheizung eine mit Heizöl, Erdgas oder Kohle betriebene Heizung oder aber eine Nachtspeicherheizung, erhöht sich der Zuschuss um zehn Prozentpunkte. Maximal sind damit 20 Prozent Zuschuss möglich. Folgende Bedingungen müssen aber erfüllt sein:

  • der Pelletkessel, Pelletofen oder Kombikessel hat mindestens fünf Kilowatt Leistung
  • ein hydraulischer Abgleich der Anlage ist nach Installation durchzuführen
  • alle Rohrleitungen für Wärme und Warmwasser müssen nach den Vorschriften des § 71 GEG gedämmt werden
  • bestimmte Emissionsgrenzwerte sind einzuhalten und nur naturbelassene Brennstoffe einzusetzen (ISO-genormte Pellets sind naturbelassen)

Achtung: Ab 2023 bist Du beim Einbau einer Pelletheizung außerdem verpflichtet, diese mit einer Solarthermieanlage oder einer Wärmepumpe zu kombinieren, wenn Du die Förderung in Anspruch nehmen möchtest.

Willst Du die neue Heizung über einen Kredit finanzieren, bietet die KfW-Bank das Programm 270 "Erneuerbare Energien - Standard". Du kannst dabei zwischen Laufzeiten zwischen 5 und 20 Jahren wählen. Der niedrigste Zinssatz beträgt Mitte April 2023 effektiv 4,15 Prozent (Stand: 11. April 2023).

Willst Du nicht nur die Heizung erneuern, sondern das ganze Haus energetisch sanieren, gibt es ebenfalls Fördermittel, die auch die Kosten für die neue Biomasseheizung umfassen. Für nähere Informationen kannst Du unsere Ratgeber zur Förderung von Heizungsanlagen und zum energetischen Sanieren lesen.

KfW
Förderprogramme
  • Förderkredite und Zuschüsse für energieeffiziente Wohnungen und Häuser
  • mit KfW 461 für Bestandsgebäude
  • bis 50 % der förderfähigen Kosten und 75.000 €
Zum Anbieter

Förderprogramme in Bundesländern

Auch einige Bundesländer und Kommunen fördern die Anschaffung einer Biomasseheizung.

  • Nordrhein-Westfalen bezuschusst einen Pelletkessel mit bis zu 2.000 Euro und bestimmte Öfen mit 750 Euro, wenn zugleich eine Solarwärmeanlage installiert ist oder eine solche oder eine Solarstromanlage errichtet wird. Fördermittel nach dem BEG darfst Du dabei auch beanspruchen – bis zu einer Förderquote von 60 Prozent der Gesamtkosten. In einem neu gebauten Haus darf die geförderte Anlage aber nicht dazu dienen, die Vorschriften nach dem Gebäudeenergiegesetz zu erfüllen.
  • Die Stadt Freiburg erhöht die Förderung nach BEG um 1.000 Euro, wenn eine Biomasseheizung eine Nachtspeicherheizung oder eine ineffiziente Gas- oder Ölheizung ersetzt (mit Standard- oder Niedertemperaturkessel).

Sollten wir ein kommunales Förderprogramm übersehen haben, freuen wir uns über einen Hinweis.

Wie funktioniert eine Pelletheizung – allein und im Verbund?

In Altbauten, die nicht energetisch saniert sind, eignet sich eine Zentralheizung mit Pelletkessel. Ist diese vollautomatisch, wirft sie die Pellets kontinuierlich und gleichmäßig dosiert in den Brennraum oder schiebt sie von unten in diesen. Bei halbautomatischem Betrieb musst Du die Pellets in einen Vorratsbehälter geben, aus dem die Anlage den Brennstoff dann bezieht.

Die Zündung des Feuers erfolgt meist automatisch. Je nachdem wie hoch der Wärmebedarf gerade ist, arbeitet die Heizung unter Volllast oder Teillast – zwischen 100 bis 30 Prozent der Wärmeleistung sind möglich. Für solch eine weit regelbare Anlage ist ein Pufferspeicher nicht unbedingt notwendig.

Die Holzpellets verbrennen beinahe vollständig: Maximal sieben Gramm pro Kilogramm Pellets bleiben als Asche zurück. Den Aschekasten solltest Du im Winter etwa einmal im Monat leeren – da Pellets aus unbehandeltem Holz bestehen, eignet sich die Asche als Dünger.

Für die Lagerung der Pellets benötigst Du in der Regel mehr Platz als für Öltanks, wenn Du den Brennstoff für ein ganzes Jahr vorhalten willst. Das ist allerdings nicht notwendig: Die Pelletpreise schwanken über das Jahr gesehen deutlich weniger als Heizöl und sie verändern sich je nach Abnahmemenge auch weniger stark, als dies bei Heizöl der Fall ist. Das haben wir in unserem Test festgestellt. Wenn Du eher wenig Platz zur Brennstofflagerung hast, kannst Du auch mehrmals im Jahr Pellets bestellen, ohne deutliche Mehrkosten in Kauf nehmen zu müssen.

Willst Du Deine Heizung von Gas oder Heizöl auf Pellets umstellen, ist kein Umbau des Wärmeverteilungssystems in Deinem Haus notwendig. Du kannst die Heizkörper und Rohre lassen, wie sie sind. Pellets haben zwar einen geringeren Heizwert als Gas und Öl, aber Du erreichst mit dem Brennstoff dieselben Vorlauftemperaturen. Auch eine energetische Sanierung Deines Hauses ist nicht erforderlich, wenn Du auf Holzpellets umsteigst. Dennoch gilt natürlich: Je besser ein Haus gedämmt ist, desto weniger Brennstoff musst Du einsetzen und desto kleiner kann auch die Heizanlage ausfallen.

Brennstoff sparen kannst Du auch auf anderem Wege: Mit einer solarthermischen Anlage. Diese fängt auf dem Dach Sonnenwärme ein und überträgt sie an Wasser oder Luft. Wassergeführte Anlagen lassen sich mit einer Pelletheizung kombinieren. Manche Pelletkessel verfügen bereits von Haus aus über einen entsprechenden Anschluss. Gerade in den Sommermonaten kann eine solarthermische Anlage den Wärmebedarf für warmes Wasser decken – der Heizkessel kann dann ausgeschaltet bleiben. Zudem kann der Pelletkessel den Wasserspeicher der Solaranlage gleich mitbeliefern.

In energieeffizienten Häusern brauchst Du keinen Heizkessel – es reicht ein kleinerer Pelletofen, der aufgrund des niedrigen Wärmebedarf des Hauses dieses komplett beheizen kann oder dies in Verbindung mit einer solarthermischen Anlage oder einer anderen Heizungsanlage schafft. Dazu braucht der Pelletofen lediglich einen Wärmeüberträger für Wasser. Diese Öfen können genauso vollautomatisch arbeiten und ihre Leistung auf bis zu 30 Prozent herunterfahren wie die großen Heizkesselanlagen.

Benötigt Deine bestehende Heizung Unterstützung, kommen ebenfalls Pelletöfen infrage. Ist der Wärmeträger Wasser, lässt sich der Ofen in ein Heizsystem mit fossilen Energieträgern oder mit einer Wärmepumpe eingliedern. Ein Pelletofen kann aber auch einen einzelnen Raum befeuern, der nicht an ein Heizsystem angeschlossen ist.

So haben wir getestet

Aus unserem Test 2020 waren uns vier Portale bekannt, über die Du Angebote für Holzpellets einholen und annehmen kannst. Eine Google-Recherche förderte kein weiteres Portal zu Tage, sodass wir die vier bekannten Vergleichsportale testeten, die frei zugänglich Angebote von Händlern präsentieren:

  • Heizpellets24
  • Holzpellets.net
  • Brennstoffboerse
  • Enxa

Auf diesen vier Portalen haben wir für zwölf Postleitzahlen die Preise für fünf Tonnen lose Pellets und für weitere sechs Postleitzahlen die Preise für drei Tonnen lose Pellets abgefragt. Es handelt sich bei den gewählten Orten und Liefermengen um dieselben wie beim vorangegangenen Test 2020. Die gewählten Einstellungen waren auf den Portalen gleich gewählt: eine Lieferstelle, beliebige oder günstigste Art der Bezahlung, Lieferzeit, Lieferfrist und Schlauchlänge des Lkw. Nach Qualitätsstandards haben wir die Angebote nicht unterschieden: Wir haben einheitlich günstigste Bedingungen unterstellt, denen aber am Ende mehrheitlich Angebote für ENplus-zertifizierte Pellets entsprachen.

Die Postleitzahlen wählten wir nach diesen Kriterien aus:

  • Jeweils drei Orte in Bayern und Baden-Württemberg, wo mehr als die Hälfte der Pelletheizungen stehen und auch etwa die Hälfte der Pellets über die Portale abgesetzt wird.
  • Je einen Ort in Thüringen, Sachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, die nach Bayern und Baden-Württemberg die meisten Pelletheizungen verzeichnen.
  • Die Kommunen wurden nach unterschiedlicher Größe ausgewählt: Von der Landgemeinde über Kleinstädte bis zu Großstädten, aber ohne Millionenstädte, da dort kaum Nachfrage besteht (mangels Pelletheizungen).
  • Darüber hinaus haben wir darauf geachtet, dass bei mehreren kleinen Kommunen keine Anbindung ans Gasnetz besteht und bei den größeren Städten wurden Stadtteile gewählt, die keine Anbindung ans örtliche Fernwärmenetz haben.

Die von uns genutzten Postleitzahlen

Die Abfragen erfolgten auf allen vier Portalen zwischen dem 9. und 15. März 2022.
Die Angebote haben wir nach Preisen miteinander verglichen, unabhängig vom Qualitätsstandard.

Ergebnisse früherer Finanztip-Untersuchungen

Hier findest Du die Untersuchung 2020 zum Holzpellet-Preisvergleich.

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