iPhone USA Ein iPhone aus den USA lohnt sich nicht

Manuel Vonau
Manuel Vonau
Experte Digitales

Das Wichtigste in Kürze

  • In den meisten US-Bundesstaaten kommt zum Einkaufspreis die „sales tax“ dazu und Du musst auf mitgebrachte Waren bei der Heimreise Zollabgaben zahlen. Ein iPhone aus den USA ist also meist teurer als Du denkst.
  • Ein US-iPhone kannst Du in Deutschland nur eingeschränkt benutzen. Es hat keinen Sim-Karten-Slot und keine in Deutschland gültige Garantie.
  • Auch in Deutschland musst Du nicht den vollen Apple-Shop-Preis für Dein iPhone zahlen. Unabhängige Online-Händler sind oft günstiger. Noch billiger bekommst Du ein iPhone bei professionellen Gebrauchthändlern.

So gehst Du vor

  • Wir raten vom Kauf eines US-iPhones ab. Die geringe Ersparnis ist den Aufwand einfach nicht wert. Günstige iPhones findest Du viel eher über Preissuchmaschinen wie Idealo und Geizhals.
  • Wirklich günstig bekommst Du das US-iPhone nur in Delaware, Montana, New Hampshire und Oregon – diese Staaten haben keine „sales tax“.
  • Bei der Rückkehr nach Deutschland musst Du Dein neues iPhone beim Zoll angeben. Der kassiert etwa 19 Prozent vom Kaufpreis.

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Für den Kauf eines iPhones extra in die USA zu fliegen, ist natürlich absurd. Aber lohnt es sich, beim großen Trip in die Staaten einen Ausflug in einen Apple-Store zu machen? Schließlich verlangt Apple in den USA wesentlich weniger für seine iPhones als hierzulande. Unterscheiden sich amerikanische und deutsche iPhones in der Technik? Und was hält der deutsche Zoll von dieser Schnäppchenidee?

Welche Nachteile haben amerikanische iPhones?

Es gibt ein paar Unterschiede zwischen deutschen und amerikanischen iPhones, die Du kennen solltest. Allen voran werden seit 2022, beginnend mit dem iPhone 14, amerikanische iPhones ohne Sim-Karten-Buchse verkauft.

Du kannst in ein amerikanisches iPhone also keine Sim-Karte einlegen. Du bist dadurch beschränkt auf Handytarife, die auch eine E-Sim anbieten (elektronische Sim-Karte). Statt einer Sim-Karte erhältst Du in dem Fall einen QR-Code, mit dem Du ein E-Sim-Profil freischalten kannst. Und das ist bei manchen deutschen Mobilfunkverträgen kompliziert.

Bei einigen Anbietern musst Du zunächst eine physische Sim-Karte bestellen, bevor Du eine E-Sim als Ersatz bestellen kannst. Manche Anbieter schicken Dir sogar einen Brief, um Deine Identität zu bestätigen, bevor Du eine E-Sim erhältst. Dieses Vorgehen kann den Vertragswechsel oder sogar einen Gerätewechsel stark verzögern. 

Es gibt aber mittlerweile mehr und mehr Anbieter, bei denen Du direkt im Bestellprozess eine E-Sim auswählen kannst. Bei einigen Verträgen kannst Du die E-Sim sogar automatisch per App installieren, ganz ohne Post und QR-Code.

Für ein iPhone aus den USA gilt außerdem die amerikanische Garantie. Geht das Smartphone kaputt, musst Du es im Zweifel wieder in die USA schicken. Und im Gegensatz zu Deutschland gibt es in den USA nur eine einjährige Garantie. Eine zweijährige gesetzliche Gewährleistungspflicht für den Händler gibt es in den USA nicht (§ 437 BGB). Bei Problemen mit dem Gerät bist Du also nach einem Jahr auf Dich allein gestellt. Das sind schon ziemliche Nachteile. 

Wegen des fehlenden Sim-Karten-Slots und der eingeschränkten Garantie dürfte der Wiederverkaufswert eines US-iPhones in Deutschland niedriger ausfallen als der eines europäischen Modells.

Andere Probleme wirst Du mit einem iPhone aus den USA nicht haben: Oberfläche, Bildschirmtastatur, Wörterbuch und die Sprachassistenz Siri kannst Du auf Deutsch umstellen.

Sparst Du mit dem Kauf in den USA?

Für unser Beispiel begleiten wir ein iPhone 16 mit 128 GB Speicher im Mai 2025 gedanklich auf dem Weg aus den USA nach Deutschland. Das Gerät siehst Du in Amerika im Apple-Store für knapp 800 Dollar. Da ein Euro im Moment ungefähr 1,10 Dollar entspricht (Stand: 13. Mai 2025), kostet uns das amerikanische iPhone etwa 720 Euro. In Deutschland hätten wir hingegen im Apple-Store fast 950 Euro gezahlt. Auf den ersten Blick sind das in den USA also mal eben rund 230 Euro weniger.

Preise in den USA werden grundsätzlich ohne Steuern angegeben

Da die Preise in den USA netto ausgezeichnet werden, kommt an der Kasse noch die „sales tax“ obendrauf. Diese Verkaufssteuer ähnelt der deutschen Mehrwertsteuer. Sie ist in den einzelnen Bundesstaaten und teils sogar in einzelnen Städten unterschiedlich hoch und liegt zwischen null und rund zehn Prozent. In New York City beträgt die Steuer beispielsweise 8,875 Prozent.

An der Kasse im New Yorker Apple-Store an der Fifth Avenue würdest Du also etwa 870 Dollar hinblättern, das sind circa 780 Euro. Damit wäre das iPhone immer noch knapp 170 Euro günstiger, als das Gerät beispielsweise im Apple-Geschäft am Marienplatz in München kostet.

Keine „sales tax“ erheben die Staaten Alaska, Delaware, Montana, New Hampshire und Oregon. Dort zahlst Du entsprechend weniger für ein iPhone. Du kannst Dein Wunschgerät im amerikanischen Onlineshop bestellen und als Abholort („personal pickup“) einen Apple-Store im entsprechenden US-Bundesstaat wählen. So ist das Gerät bei Deinem Besuch in jedem Fall vorrätig.

Am Zoll kommt ein US-iPhone nicht vorbei

Bei der Einreise nach Deutschland musst Du Deine Neuanschaffung beim Zoll anmelden. Solltest Du nach dem langen Flug vergessen, Dein Schnäppchen anzumelden, droht eine Geldbuße oder sogar ein Strafverfahren. Keine gute Idee ist es, das iPhone aus der Packung zu nehmen, in die Tasche zu stecken und zu behaupten, Du hättest es schon bei der Einreise dabeigehabt. Die Zollbeamten können mit einem kurzen Blick auf die Seriennummer feststellen, ob das Gerät aus den USA oder Deutschland stammt.

Halte beim Zoll die Rechnung bereit. Wenn Du diese nicht vorlegen kannst, schätzen die Beamten den Wert der Ware – was nicht zu Deinen Gunsten ausfallen dürfte.

Da das iPhone in unserem Beispiel mehr als 700 Euro wert ist, zahlst Du dafür 19 Prozent an den Zoll. Läge der Wert unter 700 Euro, würden pauschal 17,5 Prozent Einfuhrumsatzsteuer anfallen. Die in den USA entrichtete „sales tax“ wird dabei in den Warenwert eingerechnet. Du erhältst die US-Verkaufssteuer bei der Wiedereinreise nach Deutschland nicht zurück. In unserem Beispiel streicht der Zoll rund 150 Euro ein.

Das iPhone aus den USA ist nur rund 20 Euro billiger

In Deutschland angekommen, hättest Du nach Deiner New York-Reise insgesamt rund 930 Euro für das Gerät aus den USA bezahlt, 780 Euro im Apple-Store in den USA und 150 Euro an den Zoll. Im Vergleich zum Kauf bei Apple in Deutschland hättest Du also nur rund 20 Euro gespart. Beim Kauf in einem Bundesstaat ohne „sales tax“ würdest Du immerhin rund 95 Euro sparen. 

Diese errechnete Ersparnis existiert aber nur, wenn Du das iPhone in Deutschland im Apple-Store selbst kaufen würdest. Auf Vergleichsportalen wie Idealo oder Geizhals findest Du das aktuelle iPhone oft mehrere Hundert Euro günstiger als beim Hersteller selbst. So kostet das iPhone 16 im Mai 2025, acht Monate nach Produktvorstellung, im Preisvergleich rund 710 Euro statt 950 bei Apple selbst. Mehr dazu im Abschnitt „Wie kaufst Du das iPhone wirklich clever?“

iPhone-Kauf im Vergleich

iPhone-Kauf in …PreisUS-Steuer/ZollErsparnis
deutschem Apple-Store950 €--
New York City im Apple-Store930 €inkl. 8,875 % sales tax und 19 % Einfuhr20 Euro
US-Staat ohne sales tax im Apple-Store855 €Inkl. 0 % sales tax und 19 % Einfuhr95 Euro
deutschem Online-Shop laut Preisvergleich710 €-240 Euro

Quelle: Finanztip-Recherche (Stand: 13. Mai 2025)

Bei Deiner nächsten USA-Reise einfach mal schnell in den Apple-Shop zu springen und ein iPhone als Souvenir mit nach Hause zu nehmen, ist also fast immer ein Verlustgeschäft. Wir würden Dir daher davon abraten. Außerdem ist der fehlende Sim-Karten-Slot eine Einschränkung bei der Tarifauswahl. Auch die eingeschränkte Garantie kann Dir später einmal Probleme machen.

Es gibt nur ein Zeitfenster, in dem ein Kauf in den USA sich finanziell lohnen könnte. Das ist direkt nach der Produktvorstellung, wenn sich die iPhone-Preise bei anderen Händlern in Deutschland noch nicht stark vom Apple-Store selbst unterscheiden. 

Hast Du dann sowieso vor, Urlaub in Alaska, Delaware, Montana, New Hampshire oder Oregon zu machen, kannst Du durchaus günstig an ein amerikanisches iPhone kommen. 

Es ist allerdings unklar, wie sich die Zollpolitik der aktuellen US-Regierung auf den amerikanischen Preis des iPhones auswirken wird. Es ist gut möglich, dass es beim nächsten iPhone keinerlei Sparmöglichkeiten mehr gibt, da die US-Preise vielleicht stark ansteigen könnten.

Wie kaufst Du das iPhone wirklich clever?

Wie erwähnt bezahlst Du im Apple-Store selbst fast immer den höchsten Preis. Andere Händler sind oft wesentlich billiger. Den günstigsten Preis findest Du über ein Vergleichsportal wie Idealo oder Geizhals. Noch günstiger ist ein gebrauchtes iPhone, insbesondere wenn das Vorjahresmodell für Dich reicht. 

Spezialisierte Händler wie Asgoodasnew, Buyzoxs und Rebuy bieten auch auf gebrauchte Geräte eine Garantie. Und wenn Du etwas Geduld hast und auf ein gutes Angebot warten kannst, gibt es zudem immer wieder die Möglichkeit, Dein neues Apple-Smartphone günstig zusammen mit einem Handyvertrag zu erwerben.

Mehr dazu im Ratgeber iPhone-Kauf

  • Beim iPhone-Kauf kannst Du mit dem richtigen Händler und dem passenden Zeitpunkt ordentlich sparen.
  • Unsere Anbieter-Empfehlung: Idealo, Geizhals

Zum Ratgeber

Lohnt sich der Versand aus den USA?

Vom Online-Kauf in den USA mit Versand nach Deutschland raten wir ebenfalls ab, denn die hohen Versandkosten fressen meist die Ersparnis auf. Außerdem musst Du den Versandpreis zusätzlich zum Warenwert verzollen – dadurch steigt die Zollabgabe. Schließlich kann die Lieferung lange dauern, und Du musst das Paket beim Zoll abholen, was nicht sehr komfortabel ist.

Dienstleister für den Kauf

Es gibt Dienstleister, die Dir eine amerikanische Adresse zur Verfügung stellen. Von dort schicken sie das iPhone dann gegen einen etwas niedrigeren Versandpreis zu Dir nach Deutschland.

Um den Zoll kommst Du auch mit einem Dienstleister nicht herum. Daher rechnet sich auch diese Variante in aller Regel nicht.

Autoren
Arne Düsterhöft
Daniel Pöhler

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