Rentenfonds So sicherst Du Dein Depot gegen Schwankungen

Timo Halbe
Timo Halbe
Finanztip-Experte für Bank und Börse

Das Wichtigste in Kürze

  • Rentenfonds investieren in Anleihen. Über diese Schuldpapiere leihen sich Staaten und Unternehmen Geld von Anlegenden.
  • Mit Rentenfonds kannst Du breit gestreut in eine Vielzahl von Anleihen investieren und so das Risiko verteilen.
  • Es gibt aktiv gemanagte, aber auch passive Rentenfonds. Letztere bilden einen Anleihenindex nach und heißen deshalb auch Anleihen-ETFs.
  • Rentenfonds haben Kursschwankungen, die vom allgemeinen Zinsniveau abhängen. Als sicherer Baustein Deiner Vermögensanlage empfehlen wir daher Geldmarktfonds, genauer Geldmarkt-ETFs.

So gehst Du vor

  • Zu unseren Emp­feh­lungen gehören ETFs von Amundi (ISIN: FR0010510800) und Xtrackers (ISIN: LU0290358497, LU0335044896), die den Referenzzins ESTR der Europäischen Zentralbank nachbilden.
  • Besonders sicher fährst Du mit ETFs von iShares (ISIN: DE000A0Q4RZ9) und Deka (DE000ETFL227), die in deutsche Staatsanleihen mit weniger als einem Jahr Laufzeit investieren.
  • Eine Alternative zu Rentenfonds ist Festgeld. Gute und sichere Festgeldangebote findest Du mit unserem Festgeld-Rechner.

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Wenn Du den Begriff Rentenfonds hörst, denkst Du vielleicht zuerst an die gesetzliche Rente, doch damit haben die Fonds nichts zu tun. Die „Rente“ im Rentenfonds steht für eine regelmäßige Zinszahlung. Ein anderer Begriff für Rente ist „Anleihe“. Er drückt aus, dass bei diesen Papieren eine Partei der anderen Geld leiht, und zwar gegen einen Zins.

Ein Rentenfonds fasst solche Renten oder Anleihen in einem Fonds zusammen. Man kauft also ein einziges Wertpapier, in dem mehrere Einzelanleihen stecken, statt direkt die Einzelanleihen auszusuchen. Solche Rentenfonds sind bis heute im Depot vieler Anlegerinnen und Anleger. Sie sind jahrelang unattraktiv gewesen, solange bis die Zinsen ab 2022 wieder stiegen. Seitdem ist aber eine Variante der Rentenfonds empfehlenswert, die Geldmarktfonds. Mehr dazu in diesem Ratgeber.

Was sind Rentenfonds?

Rentenfonds zählen neben Aktienfonds zu den bekannten Investmentfonds. Auch sie kaufen viele einzelne Wertpapiere und packen sie in einem Korb zusammen. Aber eben keine Aktien, sondern eine andere Anlageklasse, nämlich Anleihen.

Staaten, Banken oder andere Unternehmen, die Geld benötigen, leihen es sich von Anlegerinnen und Anlegern und geben dafür Anleigen aus. Diese Wertpapiere schreiben bindend fest, wie hoch die Zinsen sind und wann sie gezahlt werden. Auch ist festgelegt, wann der Schuldner das geliehene Geld zurückzahlen muss. Staaten finanzieren unter anderem über Anleihen ihren Haushalt. Unternehmen nutzen Anleihen als Alternative zu Bankkrediten.

Anleger geben einen Kredit

Umgekehrt geben Sparerinnen und Sparer, die eine Anleihe kaufen, dem Staat oder dem Unternehmen für einige Jahre einen Kredit und erhalten dafür garantierte Zinszahlungen. Wenn Du die Anleihe zwischenzeitlich nicht weiterverkaufst, bekommen sie am Ende Dein Geld vom Unternehmen oder vom Staat zurück – vorausgesetzt, der Herausgeber der Anleihe geht nicht pleite.

Je finanzstärker ein Land oder Unternehmen ist, umso weniger Zinsen muss es Anlegende für den Kredit bieten. Um einschätzen zu können, wie gut ein Schuldner finanziell aufgestellt ist, blicken Anlegende oft auf das Rating. Man unterscheidet zwischen geringer Ausfallwahrscheinlichkeit (Investment Grade) und hoher Ausfallwahrscheinlichkeit, also Non-Investment Grade. Eine Einlagensicherung wie bei klassischen Bankanlagen gibt es nicht.

Welche Vorteile haben Rentenfonds gegenüber einzelnen Anleihen?

Für Dich als Anlegerin oder Anleger hat es Vorteile, wenn Du nicht einzelne Anleihen kaufst, sondern Dich über einen Fonds für einen überschaubaren Betrag an einem ganzen Anleihenkorb beteiligst. Erstens streust Du das Risiko: Wenn ein einzelner Kredit von vielen ausfällt, spürst Du weniger davon. Zweitens kannst Du unbefristet investieren. Denn der Fonds ersetzt Anleihen, die bereits länger laufen, nach bestimmten Regeln regelmäßig durch neue Anleihen. Würdest Du individuelle Anleihen auswählen, müsstest Du spätestens nach deren Fälligkeit eine neue Investitionsentscheidung treffen.

Die Zinsentwicklung beeinflusst die Rendite

Wer Anleihen bis zum Ende hält, bekommt einen sicheren Rückzahlungskurs. Während der Laufzeit ist der Wert der Anleihen, also ihr Kurs oder Kauf- und Verkaufspreis, aber nicht zwangsläufig konstant. Er hängt eng am Zinsniveau, das die Europäische Zentralbank (EZB) vorgibt. Der Kurs eines Rentenfonds ist daher unter anderem vom allgemeinen Zinsniveau abhängig. 

  1. Wenn die Zinsen sinken, legen Rentenfonds im Wert zu. Denn die Anleihen im Fonds werden stärker nachgefragt. Man könnte auch sagen: Anleger versuchen, sich die bessere Verzinsung der Anleihe zu sichern.
  2. Wenn die Zinsen steigen, sinkt der Wert von Rentenfonds. Dahinter steckt, dass niemand mehr vergleichsweise niedrig verzinste Anleihen haben möchte, sondern gleich diejenigen kauft, die höhere Zinszahlungen garantieren.

Weil Rentenfonds Anleihen oft nicht bis zum Ende ihrer Laufzeit im Fonds behalten, musst Du einkalkulieren, dass sich Kurse ändern, weil sich das Zinsniveau ändert. Die Rendite eines Rentenfonds hängt also nicht am vorab festgeschriebenen Zinsversprechen der einzelnen Anleihen, sondern an der Zinsentwicklung am Markt.

Bei Anleihen mit höherer Ausfallwahrscheinlichkeit kann der Kurs auch schwanken, wenn Investoren dieses Risiko neu bewerten, etwa in einer akuten Wirtschaftskrise. Der Risikoaufschlag steigt dann und kann den Kurs nach unten drücken. Fast immer gilt: Je länger die Laufzeit der Anleihen ist, umso heftiger reagiert der Kurs der Anleihen im Fonds. Dazu mehr weiter unten.

Sind Rentenfonds eine gute Geldanlage?

Traditionell gelten Rentenfonds mit in Euro notierten Anleihen finanzstarker Staaten als guter Sicherheitsbaustein für das Depot. Wir bei Finanztip raten Dir für den Sicherheitsbaustein Deiner Geldanlage aber zu anderen Zinsanlagen, die weniger Kursschwankungen haben. Welche Alternativen wir empfehlen, liest Du im nächsten Kapitel.

Timo Halbe

Rentenfonds sind als Sicherheitsbaustein prinzipiell eine sinnvolle Ergänzung fürs Depot. Allerdings können sie größere Kursschwankungen haben. Wir empfehlen daher die verwandten Geldmarkt-ETFs. Sie sind schwankungsarm und kostengünstig. 

Timo Halbe
Unser Finanztip-Experte für Bank und Börse

Darum gelten Rentenfonds als guter Sicherheitsbaustein

Dafür Rentenfonds als Sicherheitsbaustein zu nutzen, sprechen vor allem zwei Gründe:

  1. Anleihen können Schwankungen im Portfolio ausgleichen, denn nicht selten entwickeln sich Anleihekurse entgegengesetzt zu Aktien. Das klappt vor allem über Zeiträume gut, in denen große Unsicherheit am Aktienmarkt herrscht. Wenn der Aktienmarkt einbricht, gelten Anleihen oft als sichere Bank, werden stärker nachgefragt und der Kurs steigt. Das gilt aber nicht immer. Der Großteil des Jahres 2022 war von einem doppelten Kursverfall gekennzeichnet, sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen. Woran das lag, erklären wir vor der nächsten Abbildung.
  2. Anleihen ersetzen unsichere Aktienrenditen durch zuverlässige Zinserträge. Schuldner wie Deutschland, Frankreich oder die Niederlande haben Fondsanlegern in der Vergangenheit schon mal 4 Prozent oder mehr an Zinsen pro Jahr beschert. Das war sozusagen eine geplante Rendite, ähnlich der regelmäßigen Zinsgutschrift auf dem Tagesgeldkonto. Sie ist niedriger als die langfristig erwartete Aktienrendite, aber dafür in der Regel sicherer. Auch die Dividende, ein Teil der Aktienrendite, kann übrigens jedes Jahr anders sein.

Die folgende Grafik zeigt ein Investment in die wichtigsten deutschen Aktien, mit einem Indexfonds auf den Dax: einmal pur und einmal gepolstert durch einen 50:50-Mix mit deutschen Staatsanleihen. 

Du erkennst, wie sich Schwankungen der Vergangenheit abschwächten, wenn das Geld zu 50 Prozent in deutschen Staatsanleihen gesteckt wurde: Ging es am Aktienmarkt bergab, hat ein gemischtes Depot weniger gelitten. Aufschwungphasen am Aktienmarkt hat ein solches 50:50-Portfolio dafür ebenfalls nur in Teilen mitgenommen.

So erzielte der Dax im Jahr 1997 mit 47 Prozent die stärkte Jahresrendite. Mit dem gemischten Portfolio betrug das Plus im selben Jahr nur 26 Prozent. Als der Dax nach dem Platzen der Dot-Com-Blase 2002 einen Jahresverlust von 44 Prozent erreichte, ging das 50:50-Portfolio nur um 20 Prozent nach unten. Solide Anleihen bremsen also sowohl nach oben wie auch nach unten.

Keine Regel ohne Ausnahme. Erkennst Du in beiden Linien die Abwärtsbewegung während des Jahres 2022? Seit der zweiten Jahreshälfte 2021 war die Inflation deutlich gestiegen. Bald wurde klar, dass die Europäische Zentralbank diese starken Preissteigerungen bekämpfen würde, nämlich indem sie die Leitzinsen anhebt. Das passierte dann 2022 in insgesamt zehn Zinserhöhungen. Die jahrelange Phase mit extrem niedrigen Zinsen war somit recht abrupt vorbei. Anleihen verloren an Wert, wie das bei Zinserhöhungen zu erwarten ist. Aber auch Aktien brachen ein, denn der Krieg in der Ukraine, die schlechteren Kreditmöglichkeiten für Unternehmen und die hohe Inflation verhagelten viele Jahresbilanzen. Du siehst aber auch: Ein reines Aktiendepot ohne die Beimischung von Anleihen hat 2022 weit stärker an Wert verloren. Rentenfonds bremsten also selbst in dieser ungewöhnlichen Situation. 2023 und 2024 ging es dann für Anleihen wieder leicht aufwärts, für Aktien deutlich. 

Wichtig: In der Grafik geht es ausschließlich um sichere deutsche Staatsanleihen. In manchen Rentenfonds finden sich auch Anleihen von weniger finanzstarken Staaten oder Unternehmen. Zu hoch sollte der Anteil an solchen riskanten Anleihen in einem Rentenfonds aber nicht sein, wenn er als Sicherheitsbaustein dienen soll. Zwar liefern diese Anleihen höhere Zinserträge, bergen aber auch ein höheres Ausfallsrisiko. Und schließlich willst Du mit einem Sicherheitsbaustein das Risiko verringern. Es kommt also darauf an, welchen konkreten Fonds Du auswählst.

Welche Alternativen zu Rentenfonds empfiehlt Finanztip?

Als Sparerin oder Sparer kannst Du auch ohne Rentenfonds für Schwankungen in Deinem Depot abmildern. Hier zeigen wir Dir ein paar Alternativen, die Dir auch etwas Rendite bringen.

Geldmarkt-ETFs: Anleihen mit wenig Schwankungen

Eine Alternative, die sehr nah an Rentenfonds liegt, sind Geldmarkt-ETFs. Der Geldmarkt dient Banken, Unternehmen oder Staaten dazu, sich kurzfristig Geld zu beschaffen oder überschüssiges Geld kurzfristig anzulegen. Auch Anleihen mit einer sehr kurzen Restlaufzeit von unter einem Jahr gehören zum Geldmarkt. Die von uns emp­foh­lenen Geldmarkt-ETFs bestehen aus solchen kurzfristigen Anleihen oder bilden einen kurzfristigen Referenzzinssatz der Europäischen Zentralbank nach. Von Kursschwankungen durch steigende Zinsen bist Du mit ihnen also kaum getroffen. 

Ein weiterer Vorteil von Geldmarkt-ETFs: Du bist damit sehr nah am aktuellen Zinsniveau. Anders als bei Tages- oder Festgeld musst Du nicht andauernd zwischen den besten Angeboten wechseln. Allerdings gilt: Kommt es wieder zu einer Niedrigzinsphase solltest Du von Geldmarkt-ETFs auf Tages- oder Festgeld wechseln, um Verluste zu vermeiden.

Wir empfehlen konkret zwei Arten von Geldmarkt-ETFs. Zum einen solche, die den Referenzzins ESTR der Europäischen Zentralbank nachbilden. Das ist ein ETF von Amundi (ISIN: FR0010510800) und zwei ETFs von Xtrackers (ISIN: LU0290358497, LU0335044896). Besonders sicher fährst Du mit der zweiten Kategorie an empfehlenswerten Geldmarkt-ETFs. Diese investieren in deutsche Staatsanleihen mit weniger als einem Jahr Laufzeit. Wir empfehlen einen ETF von iShares (ISIN: DE000A0Q4RZ9) und einen von der Deka (DE000ETFL227).

Wann Geldmarkt-ETFs für Dich geeignet sind und wie sie genau funktionieren, erklären wir in unserem Ratgeber zu Geldmarktfonds.
 

Festgeld als Baustein einer guten Geldanlage

Neben den Geldmarkt-ETFs gibt es noch eine Alternative: Tages- oder Festgeld. Festgeld kann ebenfalls die traditionelle Rolle von Rentenfonds als sicheren Baustein Deiner Geldanlage übernehmen. Kursschwankungen gibt es hier gar nicht. Dein Geld ist durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Person und Bank geschützt. Unser Rechner zeigt Dir, wo es gerade die besten Festgeldangebote gibt. Allerdings musst Du, je nach Laufzeit, Dein Geld nach Vertragsende wieder neu anlegen.

Der Finanztip-Festgeldrechner basiert auf Festgeld-Daten von über 100 Banken, die der Dienstleister Financeads GmbH & Co. KG, Nürnberg (Datenschutzhinweise) zur Verfügung stellt. Diese haben wir mit unseren Parametern so gefiltert, dass Du ein ver­brau­cher­freund­liches Ergebnis nach Finanztip-Kriterien bekommst. Empfohlene Banken müssen der gesetzlichen Einlagensicherung in einem wirtschaftlich starken europäischen Land angehören und seit mindestens zwei Jahren Einlagenprodukte wie Tages- und/oder Festgeldkonten für Kunden in Deutschland anbieten. Die Auswahl der Festgeldangebote erhebt keinen Anspruch auf einen vollständigen Marktüberblick. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit und Aktualität der hier bereitgestellten Informationen. Für Schäden aus fehlerhaften Daten oder durch die Nutzung des Rechners übernehmen wir keine Haftung.

Vorteile und Nachteile von Festgeld

Festgeld ist im Kern eine einfache und kostengünstige Anlage. Doch es hat auch ein paar Nachteile gegenüber Rentenfonds. Achte also darauf, was Dir für den Baustein im Portfolio wichtig ist, der Schwankungen abmildern soll. Die Tabelle stellt die Unterschiede zwischen Festgeld und Rentenfonds gegenüber:

Wichtige Eigenschaften von Festgeld und Rentenfonds

 FestgeldRentenfonds

Kosten

Festgeldkonten sind in der Regel kostenlos.

Möglicherweise zahlst Du Abschlusskosten, auf jeden Fall laufende Fondskosten.

Erträge und Risiko

Du beziehst sichere Zinsgutschriften und kannst kein Geld verlieren.

Du beziehst sichere Zinserträge, aber die Gefahr besteht, dass Kurse sinken. Du kannst Geld verlieren.

Aufwand

Du musst Dich alle paar Jahre um eine neue Anlage kümmern.

Einmal im Depot, liegt der Fonds dort.

Übersicht

Fürs Festgeld eröffnest Du in der Regel ein neues Konto. Du hast daher nicht all Deine Anlagepositionen auf einen Blick.

Der Rentenfonds ist Teil des Depots. Du siehst direkt, wie Dein Depot dasteht, den sicheren Baustein (Rentenfonds) inklusive.

Verfügbarkeit

Für die Anlagedauer des Festgelds kannst Du nicht auf Dein Geld zugreifen.

Anteile am Rentenfonds kannst Du an die Fondsgesellschaft zurückgeben oder über die Börse verkaufen.

Ein Nachteil von Festgeld gegenüber Rentenfonds ist, dass es weniger flexibel ist. Während Du Deine Anteile am Rentenfonds jederzeit verkaufen kannst, kannst Du auf Dein Festgeldguthaben erst am Ende der Laufzeit zugreifen. Doch für dieses Problem gibt es eine Lösung. Mit der sogenannten Zinstreppe kannst Du Dein Guthaben auf mehrere Laufzeiten aufteilen und somit flexibler auf Dein Geld zugreifen. Wie das funktioniert, erklären wir Dir im Ratgeber zum Festgeld.

Eventuell ein weiterer kleiner Nachteil von Festgeld: Du musst ein zusätzliches Konto eröffnen. Rentenfonds liegen hingegen einfach in Deinem Depot. Dank der Identifizierung per Videotelefonat ist die Eröffnung aber deutlich weniger aufwendig als früher. Zinsportale wie Weltsparen reduzieren den Aufwand, wenn Du auf einen Schlag mehrere Banken nutzen möchtest. Umgekehrt gilt natürlich: Wenn Du bisher noch gar kein Depot hast, kannst Du auch keine Rentenfonds oder Geldmarkt-ETFs kaufen. Wir empfehlen Dir aber ohnehin, ein günstiges Depot zu eröffnen.

Riskantere Rentenfonds im gemanagten Portfolio

Wenn Du selbst Deine Risikoneigung nicht so gut einschätzen kannst, Dich nicht wirklich gern um Deine Geldanlage kümmerst und bereit bist, einige Zehntelprozent Gebühren an einen Dienstleister zu zahlen, kannst Du Dein Geld beispielsweise digitalen Anlagehelfern (Robo Advisors) anvertrauen.

Die Anlagehelfer fragen vorab, wie viel Verlust Du im Jahr oder über einen bestimmten Zeitraum verkraften könntest und entwerfen Dir ein passendes Portfolio. In aller Regel stecken dort dann auch mehrere günstige Rentenfonds in ETF-Form mit drin. Es kann sein, dass Du sowohl sichere Staatsanleihen, als auch etwas riskantere Unternehmensanleihen im Depot wiederfindest.

Auch wenn Du einen Mischfonds besitzt, kann es sein, dass Du in verschiedene Anleiheklassen investiert hast. Bei Mischfonds gibt es etwa solche, die vor allem Anleihen halten, die viel ausschütten – ähnlich einem Aktienfonds mit Fokus auf die Dividende. Andere Mischfonds schreiben hingegen auf ihre Verpackung, dass sie möglichst viel Rendite bei einem in etwa vorgegebenem Verlustrisiko erreichen wollen. Ein solcher Fonds schwankt dann schonmal mehr.

In beiden Fällen musst Du auf das Management oder den Algorithmus vertrauen, der Deine Anlage steuert. Oft wird einmal oder mehrmals im Jahr überprüft, ob alles passt, und die Fondsanlage im Zweifel angepasst. Finanztip zieht gute Robo-Advisors den Mischfonds vor, da sie häufig deutlich günstiger sind. Ein bekannter Mischfonds, der zugleich niedrige Verwaltungsgebühren hat, ist der Arero Weltfonds.

Welche Arten von Rentenfonds gibt es?

Um Rentenfonds systematisch zu kategorisieren, gibt es zwei mögliche Blickwinkel.

  1. Wie bei Aktienfonds gibt es auch bei den Rentenfonds solche, bei denen ein Fondsmanagement die Anleihen für den Fonds aktiv aussucht – und solche, die ohne Fondsmanagerin oder -manager auskommen.
  2. Darüber hinaus bilden Rentenfonds häufig nur bestimmte Teile des Marktes ab – davon hängt ab, wie viel Rendite sie bei einem bestimmten Verlustrisiko erzielen können.

Rentenfonds mit oder ohne Fondsmanager

Das Ziel gemanagter Rentenfonds ist oft, Anleihen zu finden und zu kombinieren, die eine gute Rendite erwarten lassen, ohne dabei zu sensibel im Wert zu reagieren, wenn sich bei den Zinsen etwas tut. Je mehr Zusatzrendite die Fondsgesellschaft anpeilt, umso höher werden in der Regel die laufenden Kosten der Fonds – was die Wertentwicklung direkt wieder abschwächt.

Die wenigsten Manager und Managerinnen schaffen es, dass ihre Fonds dauerhaft und nach Kosten besser abschneiden als der Marktdurchschnitt. Dies hat zum Beispiel das Analysehaus Morningstar in einer umfassenden Studie von 2023 einmal mehr festgestellt. Nicht einmal jeder vierte aktiv gemanagte Rentenfonds war über zehn Jahre erfolgreicher als ein passiv verwalteter mit vergleichbarerem Fokus. Zuletzt wissen Anleger bei gemangten Fonds nie so genau, welche Anleihen gerade im Fonds stecken.

Wenn wir speziell auf die Rentenfonds mit Anleihen finanzstarker Staaten blicken, die vor allem in Sparportfolios stecken, um Wertschwankungen bei den Aktien auszugleichen, haben auch aktive Rentenfondsmanager nicht so großen Spielraum. Ein solcher aktiv gemanagter Rentenfonds kann ein gutes halbes Prozent Gebühren im Jahr kosten.

Es bleiben die Rentenfonds ohne Management. Das sind – wie bei Aktien – sogenannte Indexfonds, die einen bestimmten Anleihenmarkt einfach nur abbilden. Anlegende bekommen genau die Rendite dieses Marktes und wissen eher, welche Anleihen im Fonds enthalten sind. Die Indexfonds nehmen nur minimale Verwaltungskosten – teilweise sind es weniger als 0,1 Prozent pro Jahr –  und sie sind flexibel, weil man Fondsanteile nahezu immer an der Börse kaufen und verkaufen kann. Der Fachbegriff lautet passive Anleihen-ETFs. Die Abkürzung steht für Exchange-Traded Funds. Das passiv verweist darauf, dass es keine aktive Auswahl von Wertpapieren durch ein Management gibt. 

Fonds bilden unterschiedliche Teile des Marktes ab

Sowohl aktive Rentenfonds als auch passive Anleihen-ETFs unterscheiden sich ebenso dadurch, dass sie in Anleihen investieren, die bestimmte Bedingungen erfüllen. Mögliche Bedingungen sind:

  1. Herausgeber: Manche Fonds investieren nur in Staats- oder nur in Unternehmensanleihen.
  2. Sicherheit: Manche Fonds investieren nur in Anleihen, deren Emittenten eine bestimmte Bonität haben. 
  3. Land und Währung: Manche Fonds investieren nur in Anleihen, die aus einem bestimmten Land kommen oder die in einer bestimmten Währung notiert sind. 
  4. Laufzeit: Manche Fonds investieren nur in Anleihen, die noch eine bestimmte Restlaufzeit haben, zum Beispiel drei bis fünf Jahre. Sinkt die Restlaufzeit einer Anleihe dann unter drei Jahre verkauft der Fonds die Anleihe und investiert das Geld in Anleihen, die die Laufzeitvorgabe erfüllen. 

Oft berücksichtigen Rentenfonds mehrere Kriterien gleichzeitig. Ein Fonds kann zum Beispiel Staatsanleihen der Euroländer zusammenfassen, die wenig verschuldet und daher finanziell relativ sicher aufgestellt sind. Das bringt Sparenden geringe, aber sichere Renditen. Und kein Währungsrisiko.

Fonds mit höherem Risiko sind für fortgeschrittene Anlegerinnen und Anleger interessant, die bereits ein großes Depot aufgebaut haben und bereit sind, im Zweifel auch mal Geld zu verlieren. Ihnen geht es vor allem um die hohe Rendite, die sie bekommen, wenn die meisten Unternehmen doch durchkommen. 

Innerhalb einer Fondsgruppe – zum Beispiel den Euro-Staatsanleihen der am wenigsten verschuldeten Länder – spielt häufig die Laufzeit die entscheidende Rolle. Denn länger laufende Anleihen müssen in der Regel auch höhere Zinsen anbieten. Bei ihnen ist wiederum die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Anleihen im Fonds stark auf Zinsänderungen reagieren.

Wie kannst Du Rentenfonds kaufen?

Um in einen Rentenfonds zu investieren, benötigst Du ein Wertpapierdepot. Passende Wertpapierdepots findest Du mit unserem Depot-Vergleich. Finanztip empfiehlt elf Depots bei Broker und Banken. Bei allen kannst Du Rentenfonds erwerben. 

Mehr dazu im Ratgeber Wertpapierdepot

  • Mit dem richtigen Wertpapierdepot zahlst Du wenig fürs Kaufen und Verkaufen von Aktienfonds (ETFs).
  • Finanztip empfiehlt zwölf Depotangebote. Jeweils am stärksten: ING (Preis-Leistung), Traders Place (Kosten) und Comdirect (Leistungsumfang).

Zum Ratgeber

 

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