Steuerprogramm für Steu­er­er­klä­rung 2019 Mit der richtigen Software holst Du Dir Steuern zurück

Jörg Leine
Finanztip-Experte für Steuern

Das Wichtigste in Kürze

  • Das kostenlose Steuerprogramm Elster-Formular bietet die Finanzverwaltung letztmals für die Steu­er­er­klä­rung 2019 an. Eine Online-Steuererklärung über Mein Elster ist weiterhin möglich. Laien tun sich damit jedoch teils schwer. Und im Gegensatz zu Programmen zum Kaufen bekommst Du bei Elster keine Steuertipps.
  • Für die meisten lohnt sich der Kauf einer Software, um die Steu­er­er­klä­rung zu machen. Empfehlenswerte Programme kosten regulär zwischen 15 und 35 Euro.
  • Die elektronischen Steuerhelfer können technisch in drei Gruppen eingeteilt werden: Desktop-Programme, Online-Software und Apps, mit denen Du Deine Steu­er­er­klä­rung auf Deinem Smartphone oder Tablet erstellen kannst.

So gehst Du vor

  • Für die meisten Arbeitnehmer und Rentner empfehlen wir die günstigen Programme Tax 2020 und Quicksteuer 2020 für die Steu­er­er­klä­rung 2019.
  • Etwas mehr ausgeben sollten Selbstständige, Vermieter und Arbeitnehmer mit komplizierteren Fällen. Sie nutzen am besten Wiso Steuer-Sparbuch 2020 oder Steuersparerklärung 2020.
  • Unter den Online-Lösungen empfehlen wir Wiso Steuer-Web und Smartsteuer. Beide sind auch für kompliziertere Fälle geeignet.
  • Wichtig für Deine Wahl des Programms ist, welche Funktionen Du wirklich brauchst und ob Du mit der Bedienung zurechtkommst.

Das komplizierte Steuerrecht, schwer verständliche Formulare und ungeordnete Belege schrecken so manchen davon ab, seine Steu­er­er­klä­rung zu machen. Geschätzt fast jeder vierte von mehr als 40 Millionen Arbeit­nehmern gibt keine Erklärung ab.

Falls Du dazugehörst, verschenkst Du möglicherweise eine Menge Geld. Denn im Durchschnitt gibt es eine Rückerstattung um die 1.000 Euro. Viele Nutzer einer Steuersoftware können sich sogar über eine noch höhere Summe freuen.

Ein gutes Programm hilft Dir dabei, keine absetzbaren Ausgaben zu übersehen. Es kann also ein ordentlicher Stundenlohn herausspringen, den Dir das Finanzamt auszahlt – besonders, wenn Du beim Ausfüllen der lästigen Formulare zügig vorankommst. Schneller kann es gehen, wenn Du Deine Steuerdaten nicht von Hand in Papierformulare eintragen musst, sondern am Computer und dann elektronisch ans Finanzamt übermittelst. Wir zeigen Dir, mit welchen Programmen Du besonders viel Zeit und Geld sparen kannst.

Wie unterscheiden sich Programme für die Steu­er­er­klä­rung?

Die elektronischen Steuerhelfer können technisch in drei Gruppen eingeteilt werden:

  1. Desktop-Programme - Dazu zählt Software, die Du entweder als Download oder CD kaufst und auf Deinem Rechner installieren musst.
  2. Online-Programme - Bei Online-Lösungen brauchst Du keine Software zu installieren. Du machst Deine gesamten Eingaben im Browser. Der Marktanteil von Online-Programmen ist zwar deutlich niedriger, wächst jedoch stark.
  3. Apps - Das sind Programme auf mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets.  

Alle drei Lösungen haben unterschiedliche Stärken, manchmal auch Schwächen:

Online-Programme sparen Zeit. Installation und Updates sind nicht erforderlich. Die Anwendungen nehmen auch keine Festplattenkapazität weg. Sie laufen im Internetbrowser und sind daher auf unterschiedlichen internetfähigen Geräten – auch auf dem Tablet – nutzbar.

Als Nutzer solcher Lösungen sollte Dir aber bewusst sein, dass sensible Steuerdaten wie das Arbeitseinkommen in der Cloud gespeichert sind. Du musst Dich auf die daten­schutz­rechtlichen Versprechen der Anbieter verlassen – sicherlich nicht jedermanns Sache.

Viele Online-Programme kannst Du zunächst kostenfrei testen, indem Du Deine Daten eingibst und eine mögliche Steuererstattung berechnen lässt. Erst wenn Du Deine Erklärung ans Finanzamt übermittelst, musst Du dafür zahlen. Sowohl mit Wiso Steuer-Web als auch mit Smartsteuer ist es möglich, bis zu fünf Steu­er­er­klä­rungen für ein Veranlagungsjahr zu erstellen. Bei anderen Anbietern kostet aber jede Erklärung extra. Desktop-Programme sind in der Regel üppiger ausgestattet, etwa mit Videos oder Steuerinfos, doch die Cloud-Lösungen holen auch dort auf.

Eine gute Alternative ist die Online-Steuererklärung, wenn Du auf Deinem Computer nicht Windows, sondern beispielsweise Linux als Betriebssystem hast. Denn die meisten Desktop-Programme setzen Windows voraus. Einige Anbieter bieten auch eine Mac-Version an, zum Beispiel Wiso Steuer-Sparbuch und Steuersparerklärung.

Apps für die mobile Steu­er­er­klä­rung

Mit Apps kannst Du Deine Steuererklärung auf einem Deiner mobilen Geräte wie Tablet oder Smartphone machen. Diese mobilen Lösungen bilden eine dritte Kategorie an Steuerprogrammen. Wobei für Nutzer die Grenzen zwischen Online-Lösungen und Apps nicht unbedingt trennscharf sind. Mehr dazu kannst Du weiter unten lesen.

Wie findest Du das richtige Steuerprogramm für Dich?

Wer in einem größeren Elektronikmarkt oder im Internet gezielt nach Steuerprogrammen Ausschau hält, mag zunächst über die scheinbare Vielfalt staunen. Tatsächlich ist das Angebot aber überschaubar. Es handelt sich nämlich bei ganz vielen Angeboten um etliche spezielle Varianten ein und desselben Programms.

Drei Anbieter beherrschen den Markt:

  • Buhl Data mit seiner Programmreihe Wiso und der abgespeckten Variante Tax – dort gibt es nur wenige Erklärvideos;
  • die Akademische Arbeitsgemeinschaft, die zum Medienkonzern Wolters Kluwer Deutschland gehört, mit der Steuersparerklärung (trägt das Logo „Steuertipps“) und dem Einsteigerprogramm Steuereasy;
  • die Haufe Group mit der Online-Lösung Smartsteuer, der App Steuerbot und den Desktop-Programmen Taxman und Quicksteuer unter der Marke Lexware.

Die elektronische Steu­er­er­klä­rung sorgt für Dynamik im Markt – und neue Akteure. Informationen über weitere Anbieter neben den drei Platzhirschen findest Du weiter unten im Text.

Von vielen Programmen der großen Anbieter existieren unterschiedliche Versionen. Die gute Nachricht: Für die meisten Arbeitnehmer, Pensionäre und Rentner reicht die günstige Software-Linie. Zu einer teureren sollten sie nur greifen, wenn der individuelle Steuerfall kompliziert ist. Das kann bei Dir der Fall sein, wenn Du Auslandseinkünfte hast oder wenn Du beispielsweise gewerbliche oder andere unternehmerische Einnahmen erzielst.

Um zu entscheiden, welche Steuersoftware für Dich die richtige ist, spielt aber nicht nur die Komplexität des eigenen Steuerfalls eine wichtige Rolle. Du musst auch mit der Bedienung des ausgewählten Programms zurechtkommen. 

Die meisten Desktop-Programme bieten zwei unterschiedliche Möglichkeiten der Bearbeitung an: die Interview-Form (zum Beispiel: Roter Faden bei Wolters-Kluwer-Lösungen), die sich insbesondere für Laien eignet. Und die zeitsparendere Variante, in der Du direkt die Themengebiete oder Formulare bearbeitest. Letztere eignet sich insbesondere für Nutzer, die bereits Erfahrungen beim Machen ihrer Steu­er­er­klä­rung haben.

In jedem Jahr gibt es steuerrechtliche Änderungen und auch neue Formulare. Beachte daher, dass Du mit einem Programm immer nur die Steu­er­er­klä­rung für ein bestimmtes Steuerjahr erstellen kannst. Für die Steu­er­er­klä­rung 2019 trägt es meist „2020“ im Titel. Willst Du zum Beispiel Deine Steu­er­er­klä­rung 2018 bearbeiten, dann benötigst Du die Version 2019.

Unsere Podcast zum Thema

Welche Steuersoftware empfiehlt Finanztip?

Je nach Komplexität des Steuerfalls und je nach Zielgruppe bieten sich unterschiedliche Produkte an, die wir im Folgenden erläutern. Wie wir zu unseren Emp­feh­lungen gekommen sind, erfährst Du weiter unten im Abschnitt So haben wir ausgewählt.

1. Unsere Emp­feh­lungen für einfache Steuerfälle

Für die meisten Arbeitnehmer und Rentner genügt eine Standardlösung wie Tax 2020 – ein Programm, das wir uneingeschränkt empfehlen können. Insbesondere diejenigen, die sich erstmals eine Steuersoftware kaufen wollen, können getrost zugreifen. Die zweite Emp­feh­lung lautet Quicksteuer 2020. Beide Produkte kosten regulär 15 Euro.

Überblick Finanztip-Empfehlungen Standardprogramme 2020

ProduktFinanztip-
Score
PreisAnbieter
Tax 202099 %14,95 €Buhl 
Quicksteuer 202094 %14,99 €Haufe-Lexware

Quelle: Anbieter-Websites (Stand: 8. Juli 2020)

Tax ist einfach zu bedienen. Es ist für Arbeitnehmer, Rentner, Pensionäre, Vermieter und Kapitalanleger geeignet und lässt sich für bis zu fünf Steu­er­er­klä­rungen nutzen. Die Software ist für alle Einkunftsarten einsetzbar und unterstützt die vorausgefüllte Steu­er­er­klä­rung. Bei Elster heißt dieser Service mittlerweile Abruf von Bescheinigungen, zuvor Belegabruf.

Vorjahresdaten kann das Programm übernehmen. Zudem lässt sich die Steu­er­er­klä­rung komplett papierlos abgeben, weil die Software die digitale Signatur anbietet. Erfahrene Anwender können ihren Steuerfall zügig bearbeiten. Tax von Buhl ist der Preis-Leistungs-Tipp für die Masse der nicht so komplizierten Steuerfälle.

Tax 2020
Software für einfache Steu­er­er­klä­rungen
  • hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • komplett papierlose Abgabe möglich
  • für bis 5 Steu­er­er­klä­rungen
  • wenige Videos

Von Tax gibt es außerdem zwei weitere, teurere Versionen: „Professional“ richtet sich an Selbstständige und Gewerbetreibende; „Business“ ist eine Profilösung für Steuerberater und Lohn­steu­er­hil­fe­ver­eine.

Unsere zweite Emp­feh­lung für einfache Steuerfälle ist Quicksteuer. Laien kommen auch damit ganz gut zurecht. Vorkenntnisse sind nicht zwingend notwendig. Bei steuerrechtlichen Fragen hilft die umfassende Wissensdatenbank.

Für Arbeitnehmer und Rentner ist das Programm eine solide Lösung – insbesondere aufgrund der Eingabehilfe, die falsche oder unvollständige Einträge verhindern soll. Hinzu kommen umfassende Steuerspartipps, Checklisten, Musterbriefe. Die umfassende Plausibilitätsprüfung weist Dich zudem auf Fehler hin und hilft Dir, Sparmöglichkeiten aufzudecken, die Du bislang nicht erkannt hast. Quittungen kannst Du mit dem Belegmanager individuell filtern und kategorisieren. Außerdem kannst Du die Schriftgröße individuell einstellen. 

Die „Deluxe“-Version für Selbstständige enthält einen Steuerratgeber und das Buch „Konz: 1.000 ganz legale Steuertricks“. Ein Muss ist dieses aber nicht, vor allem, weil viele der Steuertricks nur unter bestimmten Voraussetzungen funktionieren.

Quicksteuer 2020
Software für einfache Steu­er­er­klä­rungen
  • unbegrenzt viele Steu­er­er­klä­rungen
  • kostenlose Hotline
  • Belegmanager
  • keine Videos

2. Unsere Emp­feh­lung für aufwendigere Steuerfälle

Selbstständige und Gewerbetreibende sowie Arbeitnehmer mit komplexeren Steuerfällen sollten zu einem etwas besser ausgestatteten (Premium-)Programm greifen. Das gilt auch für Angestellte mit nebenberuflichen Einkünften aus selbstständiger Tätigkeit.

Finanztip-Empfehlungen für Premium-Programme 2020

ProduktFinanztip-
Score
PreisAnbieter
Wiso Steuer-Sparbuch 2020100 %34,95 €Buhl 
Steuersparerklärung 202092 %29,95 €Wolters Kluwer

Quelle: Anbieter-Websites (Stand: 8. Juli 2020)

Klarer Spitzenreiter ist das Wiso Steuer-Sparbuch 2020, das bei allen ausgewerteten Tests ganz vorne gelandet ist. Dahinter folgt die Steuersparerklärung 2020. Apple-Nutzer, die ein Desktop-Programm verwenden möchten, haben die Wahl zwischen Wiso Steuer-Mac und der Steuersparerklärung für Mac.

Wiso Steuer-Sparbuch (Buhl)

Das Wiso Steuer-Sparbuch ergattert Jahr für Jahr einen Spitzenplatz in diversen Tests. Mehr als eine Million Steuerzahler nutzen es.

Es unterstützt alle Einkunftsarten für die Ein­kom­men­steu­er­er­klä­rung, auch Einkünfte von Grenzpendlern und ausländische Einkünfte. Als Allrounder beherrscht es auch Sonderfälle der Steu­er­er­klä­rung. Eine gesonderte und einheitliche Feststellungserklärung können Nutzer genauso erstellen wie eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung, eine Umsatz- und Gewerbesteuererklärung oder Um­satz­steu­er­vor­an­mel­dungen. Es enthält zahlreiche Rechner, unter anderem ein Fahrten­buch, außerdem mehr als 150 Videos und umfassende Fachinformationen.

Das Besondere an den Wiso-Programmen ist das Prinzip „einmal zahlen, alles nutzen“. Das bedeutet, dass Du immer alle drei Wege der Steu­er­er­klä­rung nutzen kannst: die Desktop-Anwendung für den PC, die Tablet-App oder über Steuer-Web im Browser. Unabhängig davon, welches Produkt Du zuerst freischaltest (Desktop, App oder Browser), gilt Deine Lizenz auch für die beiden anderen Nutzungsformen. Eine Erklärung kannst Du auf einem Gerät beginnen und auf einem anderen weiterbearbeiten.

Das Programm lässt sich auch auf einem USB-Stick einrichten, sodass Du es nicht auf dem lokalen Rechner installieren musst. Wiso-Programme sind somit besonders interessant für diejenigen, die ihre Erklärungen auf verschiedenen Geräten bearbeiten – und für Mac-User, für die es eine spezielle Version gibt: Wiso Steuer-Mac.

Wenn Du im Laden die Software in der Box kaufst, erhältst Du dazu auch einen gedruckten, umfassenden Steuerratgeber. In PDF-Form ist er auch in der Download-Version integriert.

Das Programm kürzt die umständliche Prozedur bei der Authentifizierung für den Belegabruf ab und ermöglicht sogar, die Steu­er­er­klä­rung ohne eigenes Elster-Zertifikat komplett papierlos abzugeben. Du musst kein unterschriebenes Formular beim Finanzamt einreichen.

Buhl setzt bei seinen Lösungen auf die „Steuer-Automatik“. Möglichst viele elektronisch vorliegende Daten kann der Nutzer für seine Steu­er­er­klä­rung verwenden, sodass er diese teilweise automatisch ausfüllen lassen kann.

So gibt es zum Beispiel eine Verknüpfung mit dem Online-Banking. Dafür bietet Buhl mit finanzblick.de eine eigene geräteübergreifende Kontenverwaltung, die für mehr als 4.000 Banken funktioniert.

Mit einem Buhl-Benutzerkonto und den dort angelegten Girokonten können steuerlich relevante Buchungen erkannt und für die Steu­er­er­klä­rung übernommen werden. So sortiert finanzblick.de bereits während des Jahres etwa Ver­si­che­rungsbeiträge, Spenden oder Kita-Gebühren in die passende Steuerkategorie – und lernt automatisch dazu. Die vorsortierten Buchungen stehen online, also in Wiso Steuer-Web, an der passenden Stelle zur Verfügung. Mit einem Klick lassen sich die Daten für die Steu­er­er­klä­rung direkt übernehmen.

Das Steuer-Banking können viele Anwender jetzt über Kooperationen einfacher nutzen. Kunden der Deutschen Bank und vieler Sparkassen haben eine direkte Anbindung zu Steuer-Web.

Mit der App Steuer-Scan kannst Du Belege mit dem Smartphone fotografieren und in der Cloud, in der sogenannten Steuer-Box, aufbewahren. Dort kannst Du alle Belege und Dokumente zentral archivieren. Sollte das Finanzamt welche anfordern, kannst Du diese dort schnell finden.

Um eine Buhl-Lösung nutzen zu können, benötigst Du eine Lizenz. Bei einer CD findest Du die Garantienummer in der Verpackung. Beim Erstkauf kostet das Wiso Steuer-Sparbuch beim Hersteller regulär 35 Euro, für Abonnenten ist es 5 Euro günstiger. Als Download bekommst Du das Wiso Steuer-Sparbuch oft billiger – beispielsweise bei den Download-Plattformen Softwareload oder Mysoftware. Das günstigste Angebot findest Du mit Vergleichsseiten wie Idealo.

Wiso Steuer-Sparbuch 2022
Allgemeine Emp­feh­lung
  • seit Jahren vielfacher Testsieger
  • flexibler als die Konkurrenz: Steu­er­er­klä­rung auf PC, Smartphone oder im Browser erstellen
  • Verknüpfung mit vielen anderen Programmen möglich
  • kein eigenes elektronisches Zertifikat nötig
  • mit Steuerbescheid-Prüfer und Einspruchshilfen

Steuersparerklärung (Wolters Kluwer)

Als weitere Premium-Software empfehlen wir die Steuersparerklärung 2020. Am Anfang steht ein Interview, in dem das Programm Deine persönliche Situation abfragt. In der aktuellen Version wurde dieser Einstieg überarbeitet. Wenn Du Dich mit Steuern nicht so gut auskennst, dann solltest Du Dich am „roten Faden“ entlanghangeln. Damit bearbeitest Du alle relevanten Themenfelder und erstellst Deine Steuererklärung Schritt für Schritt. Vorteil: Du vergisst nichts einzutragen.

Die Benutzerführung wurde zuletzt weiter verbessert. Eine klare Strukturierung zeichnet die Steuersparerklärung aus, die es mittlerweile schon seit 25 Jahren gibt.

Du kannst Deine Belege bereits während des Jahres einscannen und für die Steu­er­er­klä­rung hinterlegen. Mit der kostenlosen Belegmanager-App kannst Du das sogar unterwegs mit dem Handy erledigen. Es gibt auch den Zusatzservice, Belege einscannen zu lassen. Das kostet mindestens 20 Euro extra.

Überzeugend sind die integrierten Steuerinformationen. Der sehr umfassende und kompetente Steuerratgeber lässt sich digital herunterladen. Nutzer können den gedruckten „Steuerkompass“ kostenlos anfordern – über 900 Seiten geballtes Steuerwissen.

Die Basisversion der Steuersparerklärung 2020 ist in vielen Fällen völlig ausreichend. Spezielle Varianten gibt es für Rentner und Lehrer. Photovoltaik-Besitzer und Selbstständige sollten einer höherwertigeren, etwas teureren Version („für Selbstständige“ oder „plus“) den Vorzug geben.

Steuersparerklärung 2020
Software für komplexere Steu­er­er­klä­rungen
  • „Roter Faden“ als sichere Hilfe für Steuerlaien
  • mit Belegmanager lassen sich Rechnungen digitalisieren und verwalten
  • Musterbriefe, Videos und Ratgeber für spezielle Steuerfälle
  • umfassendes Steuerwissen
  • kostenlose Hotline

3. Unsere Emp­feh­lungen für Online-Steuerprogramme

Bei den Browser-Anwendungen überzeugt wie im Vorjahr am meisten Wiso Steuer-Web.

Finanztip-Empfehlungen für Online-Programme 2020

ProduktFinanztip-
Score
PreisAnbieter
Wiso Steuer-Web98 %34,95 €Buhl 
Smartsteuer90 %34,99 €Haufe-Lexware

Quelle: Anbieter-Websites (Stand: 8. Juli 2020)

Kannst Du Dich für eine Online-Steuererklärung begeistern, sollte Deine erste Wahl Wiso Steuer-Web sein, dies ist die Cloud-Lösung von Buhl. Faktisch steckt das Wiso Steuer-Sparbuch drin – die Online-Fassung kostet genauso viel und ist für ebenso viele Anwendungsfälle einsetzbar. So können Selbstständige damit ihre Einkommen-, Gewerbe- und Umsatzsteuererklärung erstellen. 

Mit Wiso Steuer-Web musst Du jedoch keine Software auf Deinem Computer installieren. Du kannst damit auch bis zu fünf Steu­er­er­klä­rungen abgeben. Cloud-Lösungen sind vor allem für diejenigen interessant, die nicht Windows als Betriebssystem haben.

Um die Wiso-Lösung nutzen zu können, benötigst Du einen gültigen Lizenzschlüssel für ein Wiso-Steuerprogramm. Beim Anbieter Buhl musst Du daher ein Konto einrichten. Anschließend kannst Du Deine Daten in der Cloud von Buhl ablegen. So lässt sich die Steu­er­er­klä­rung auch auf unterschiedlichen Geräten – auf dem Computer, Tablet und Handy – bearbeiten.

Ein anonymer Test der Funktionen ist möglich. Bis zur Abgabe der Steu­er­er­klä­rung kannst Du das Programm grundsätzlich kostenlos testen; erst wenn Du die Daten übermittelst, brauchst Du den gültigen Lizenzschlüssel. Falls Du diesen erst dann kaufst, musst Du mindestens 30 Euro dafür zahlen, ohne Abo-Verpflichtung 5 Euro mehr.

Spartipp: Kaufe zuvor – beispielsweise bei Softwareload – einen günstigeren Lizenzschlüssel, den Du dafür nutzen kannst.

Wiso Steuer-Web
Online-Software für alle Fälle
  • vielfacher Testsieger
  • gut geeignet auch für komplizierte Fälle
  • umfassende Steuerhilfen
  • kann Buchungen aus Online-Banking übernehmen

Eine Alternative zu Steuer-Web ist Smartsteuer. In den letzten Jahren wurden die Funktionalitäten ständig verbessert, so dass es auch eine Lösung für komplizierte Fälle ist – für Photovoltaik-Besitzer, Selbstständige und Gewerbetreibende. Mit Smartsteuer kannst Du auch die Einnahmen-Überschuss-Rechnung, Umsatz- und Gewerbesteuererklärung machen.

2020 hat Smartsteuer damit begonnen, Steuerzahler, die nicht Deutsch als Muttersprache haben, zu unterstützen. Derzeit gibt es Startseiten auf Englisch und Polnisch. In der Online-Steuererklärung gibt es für Dutzende von Sprachen eine automatische Übersetzung mithilfe von Google Translator. Eine korrekte Übersetzung ist in der Steuerwelt mit ihren vielen Fachbegriffen nicht einfach. Die Nutzer können das aber jetzt ausprobieren.

Smartsteuer führt Dich per Interview-Modus durch die Steu­er­er­klä­rung. Es unterstützt den Belegabruf und beinhaltet unter anderem die Steuerbescheid-Prüfung.

Smartsteuer wird zwar immer leistungsfähiger, aber auch teurer. Im letzten Jahr lag der Preis für eine abgegebene Steu­er­er­klä­rung noch bei 25 Euro. Jetzt sind es 10 Euro mehr, dafür kannst Du bis zu fünf Erklärungen versenden. Im Vergleich zu Steuer-Web gibt es jetzt aber keinen Preisvorteil mehr.

Smartsteuer
Online-Software
  • intuitiv bedienbar
  • unterstützt den Belegabruf
  • kostenloser telefonischer Technik-Service rund um die Uhr
  • kostet mittlerweile 35 Euro

Übrigens: Wir haben auch für die Steu­er­er­klä­rung 2018 (Steuersoftware-Test 2019) einen eigenen Test. 

Was Selbstständige und Gewerbetreibende beachten sollten

Selbstständige und Gewerbetreibende sollten auf jeden Fall zu einer höherwertigen Software greifen. Sie müssen darauf achten, dass das gewählte Programm alle benötigten Anlagen für die Ein­kom­men­steu­er­er­klä­rung verarbeiten kann. Freiberufler müssen die Anlage S und eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) erstellen und auch elektronisch übermitteln. Gewerbetreibende müssen die Anlage G ausfüllen und zusätzlich eine Gewerbe- und Umsatzsteuererklärung ausfüllen. Höherwertige Software hilft außerdem dabei, die Umsatzsteuer-Voranmeldungen zu erstellen.

Auch Hausbesitzer, die mit ihrer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach Strom produzieren und diesen gegen Bezahlung ins Netz einspeisen, sind gewerblich tätig und müssen für die Einkommensteuer die Anlagen G und EÜR ausfüllen und eine Umsatzsteuererklärung abgeben, wenn sie nicht wegen der Kleinunternehmerregelung davon befreit sind; dies geht bei einem Jahresumsatz bis 22.000 (bislang: 17.500 Euro). Bei einem Gewinn von mehr als 24.500 Euro wäre auch Gewerbesteuer fällig.

Von unseren emp­foh­lenen Programmen kannst Du dies beispielsweise mit Wiso Steuersparbuch, Wiso Steuer-Web und Smartsteuer erledigen. Bei dem Programm Steuersparerklärung ist dies mit dem Modul Photovoltaik gut zu bewältigen. Doch dieses ist nur in den höherwertigeren Versionen „für Selbstständige“ oder „Plus“ enthalten.

Vermieter sollten ebenfalls genau auf den Funktionsumfang des Programms schauen, damit sie die Anlage V bearbeiten können.

Erbengemeinschaften müssen eine einheitliche und gesonderte Feststellungserklärung beim Finanzamt abgeben. Dies kann beispielsweise Smartsteuer. Und wenn Du als Steuersparerklärung-Nutzer Kapitalerträge erklären willst oder als Geschiedener Unterhaltsleistungen gezahlt oder eine Immobilie gekauft hast, bist Du mit der Variante „Plus“ besser bedient. Die kostet zwar 20 Euro mehr, dafür hast Du aber auch einen direkten Zugriff auf die umfassende Online-Steuerdatenbank.

Warum überfordert Elster die meisten Steuerzahler?

Falls Du Dich schon in den vergangenen Jahren intensiv mit Deiner eigenen Steu­er­er­klä­rung beschäftigt hast, Dich mit den grundlegenden steuerrechtlichen Begriffen auskennst und Dich bereits selbst durch die schwer verständlichen Formulare vom Finanzamt gequält hast, dann kommst Du als Windows-Nutzer möglicherweise auch gut zurecht mit dem kostenlosen Steuerprogramm der Finanzverwaltung: Elster-Formular.

Das Programm lässt sich von der Elster-Website herunterladen. Damit kannst Du Deine Steu­er­er­klä­rung offline am PC bearbeiten und dann anschließend verschlüsselt über das Internet an die Finanzverwaltung übermitteln. Im Grunde genommen füllst Du direkt deren Formulare aus. Du musst jedoch wissen, an welcher Stelle Du welche Einnahmen und Ausgaben einzutragen hast. Und anders als bei kostenpflichtiger Software bekommst Du keine Tipps zum Steuersparen. Lediglich Berechnungen und Plausibilitätsprüfungen helfen Dir bei der Erstellung.

Außerdem bietet die Finanzverwaltung das Elster-Formular letztmals für die Steu­er­er­klä­rung 2019 an. Danach stellt sie dieses Angebot ein.

Steu­er­er­klä­rung im Browser erstellen

Alternativ kannst Du bereits jetzt ohne Kosten eine Online-Steuererklärung im Browser erstellen. Im Juli 2017 wurde die Elster-Homepage umfassend überarbeitet und benutzerfreundlicher gestaltet. Die Seite versteht sich als zentrales Online-Finanzamt, über das Du viele Steuerformulare und Online-Leistungen der Finanzverwaltung wie den Bescheid oder Deine Daten auf der elektronischen Lohnsteuerkarte (Elstam) abrufen kannst.

Das bisherige Elster-Online-Portal wurde durch „Mein Elster“ abgelöst. Damit kannst Du eine Online-Steuererklärung ausfüllen und übermitteln – und zwar im Browser, ohne Software-Download. Außerdem funktioniert dies unabhängig vom Betriebssystem auf Deinem Rechner. Du musst jedoch zuvor ein Benutzerkonto erstellen und Dich registrieren. Bei Elster erfährst Du jetzt vorab, wie die elektronische Steu­er­er­klä­rung abläuft. Eine Fortschrittsanzeige informiert Dich, an welcher Stelle im Ausfüllprozess Du gerade bist. Außerdem kannst Du jetzt mittels Tablet und Smartphone zugreifen.

Auf der Elster-Website kannst Du zudem nach Software für Deine persönlichen Zwecke suchen. Du kannst dort gezielt Lösungen für Dein Betriebssystem oder bestimmte Formulare recherchieren. Die Ergebnisse speisen sich aus zwei Listen: eine mit kostenloser Software (Freeware) und eine mit mehr als 500 kommerziellen Lösungen samt Links zu den Herstellern. Bei letzterer handelt es sich um Programme, die eine Elster-Schnittstelle haben. Darüber lassen sich Daten an die Finanzverwaltung elektronisch übermitteln.

Kauf-Software für Laien oft besser

Laien verschenken jedoch oft Geld und Zeit, wenn sie das Elster-Formular oder Mein Elster nutzen, weil sie nicht alle Steuersparmöglichkeiten kennen und in der Regel nicht wissen, was sie wo eintragen können und sollten.

Die meisten sind daher besser beraten, wenn sie für ihre Steu­er­er­klä­rung eine kommerzielle Software verwenden. Diese Angebote bieten umfangreiche Informationen zum Steuerrecht, Steuerspartipps, Musterbriefe und manchmal sogar umfassende Bücher.

Die Steu­er­er­klä­rung wird im Hintergrund erstellt, indem Du eine Reihe von Fragen zu Deiner individuellen Situation beantwortest. Die Eingaben prüft das Programm automatisch und berechnet die Steuer vor Abgabe der Erklärung. Du siehst bereits während der Eingabe, wie sich bestimmte Ausgaben steuerlich auswirken. Idealerweise stimmt die berechnete Steuerrückerstattung mit dem Ergebnis im Steuerbescheid überein. 

Was Du vor dem Ausfüllen wissen musst

Auch gekaufte Steuersoftware setzt ein Mindestmaß an Wissen über steuerliche Angelegenheiten voraus. So werden Arbeitnehmer in aller Regel gefragt, ob sie mehr als 1.000 Euro an Werbungskosten haben, weil nur beim Überschreiten der Arbeitnehmerpauschale weitere Einträge bei den Werbungskosten in der Anlage N erforderlich sind. Dabei wissen viele nicht, dass dies ausschließlich beruflich bedingte Ausgaben sind – und was alles darunter fallen kann.

Schließlich gibt es Positionen, die zumindest anteilig Werbungskosten sein können. In unserem Ratgeber Werbungskosten findest Du ein laufend aktualisiertes A bis Z an absetzbaren Werbungskosten.

Auch die Kosten für Steuersoftware sind absetzbar

Die durchaus überschaubaren Kosten für eine Steuersoftware darfst Du übrigens als Steuerberatungskosten komplett absetzen. Denn obwohl der Aufwand sowohl den beruflichen als auch den privaten Bereich berührt, akzeptiert das Finanzamt Mischkosten bis zu 100 Euro in vollem Umfang.

Sind die Kosten höher, so akzeptiert das Finanzamt pauschal die Hälfte als Werbungskosten oder Betriebsausgaben. Hebe den Kaufbeleg auf und gib den Betrag bei den Werbungskosten an. Umfassende Hilfe bietet auch unser Steuer-E-Book.

Steuer-E-Book

Hier kannst Du das kostenlose 20-seitige E-Book für die Steu­er­er­klä­rung 2019 herunterladen

Zum Download

Wie bekommst Du die Software günstiger?

Die neuen Steuerprogramme liegen überwiegend schon ab Ende November eines jeden Jahres in den Läden. In der Regel sind zu Jahresanfang noch einige Aktualisierungen nötig, so dass ein Update eingespielt werden muss. Deshalb musst Du die Software registrieren und kannst dann kostenlose Updates aufspielen.

Der unverbindliche Verkaufspreis von einfacheren Programmen wie Tax, Steuereasy oder Quicksteuer liegt bei 15 Euro; höherwertigere wie die Steuersparerklärung gibt es beim Hersteller beim Einmalkauf ab rund 30 Euro. Manche Anbieter wie Haufe-Lexware und Wolters Kluwer verlangen fürs Verschicken der CD eine Versandpauschale. Die Versandkosten kannst Du sparen, wenn Du Dich für den Download von der Website des Herstellers entscheiden.

Schnäppchen sind möglich

Je näher der für viele Steu­er­er­klä­rungen geltende gesetzliche Abgabetermin rückt, desto eher lässt sich online ein Schnäppchen machen. Auf Amazon, Idealo, Softwareload oder auch für Kunden von gmx.de oder web.de gibt es immer wieder Sonderangebote.

Hinzu kommen umetikettierte Versionen: Hinter der etwas abgespeckten Steuersoftware, die etwa Aldi oder Lidl verkaufen, stecken die drei großen Anbieter. Die Produkte von Penny stammen beispielsweise von Wolters Kluwer. Solche Aktionssoftware wird meistens um den Jahreswechsel für 5 bis 10 Euro angeboten – allerdings ist sie oft nach wenigen Tagen ausverkauft.

Treue kann sich auszahlen

Unsere Emp­feh­lungen der vergangenen Jahre sind weitgehend stabil. Herstellern, die im Vorjahr gute Software produziert haben und diese immer weiterentwickeln, kann man eine gewisse Kontinuität in ihrer Leistung unterstellen. Das ist wichtig, denn wir empfehlen, dass Du der einmal gewählten Software treu bleibst, wenn diese gute Dienste leistet.

Unser Rat: Investiere etwas Zeit, um herauszufinden, mit welcher Bedienungsoberfläche Du am besten klarkommst und entscheide Dich dann endgültig für die Software Deiner Wahl. Diese kannst Du abonnieren, dann sparst Du über die Jahre Zeit und Geld. Schließlich kannst Du die Vorjahresdaten in die neue Programmversion importieren und diese dort überarbeiten. Die meisten Programme erlauben es hingegen nicht, Daten aus einem Konkurrenzprodukt zu übernehmen. 

Treue zahlt sich auch bei den Kosten aus, weil etliche Anbieter ihren Abonnenten einen Rabatt gewähren. So bekommst Du die Folgeversion automatisch zugeschickt – bei Buhl und Wolters Kluwer zahlst Du dafür ein paar Euro weniger.

Bei Buhl heißt das Abo „Steuer-Spar-Vertrag“. Darin enthalten ist unter anderem die versandkostenfreie Lieferung, die kostenlose Zeitschrift „Steuer-Spar-Magazin“, monatliche Newsletter und ein frei auswählbares Webinar.

Bei Wolters Kluwer bekommen Abonnenten ebenfalls einen Preisnachlass, eine Preisgarantie für die Folgeversion und einige weitere Vergünstigungen.

Dieser Anbieter hat noch ein interessantes Angebot: Auszubildende, Studenten und Berufseinsteiger bis 28 Jahre und einem Jahresverdienst bis 25.000 Euro können unter steuerhelden.de das Programm Steuersparerklärung für Berufseinsteiger herunterladen und damit ihre Steu­er­er­klä­rung sogar kostenlos erstellen. Es handelt sich hierbei um eine etwas abgespeckte Version der Steuersparerklärung.

Wie musst Du die Steu­er­er­klä­rung abgeben?

Als Steuerpflichtiger ohne unternehmerische Einkünfte kannst Du die Steu­er­er­klä­rung auf folgenden Wegen abgeben:

  1. Du kannst die Erklärung auf Papier ausdrucken und beim Finanzamt abgeben.
  2. Du kannst die Steu­er­er­klä­rung elektronisch erstellen und über das Internet an Dein Finanzamt übertragen – ohne Registrierung bei Elster. Das Elster-Modul ist in der Software integriert. Wenn Du nicht im Elster-Portal registriert bist, dann musst Du jedoch eine komprimierte Steu­er­er­klä­rung ausdrucken, unterschreiben und beim Finanzamt abgeben.
  3. Es geht auch komplett papierlos. Du registrierst Dich einmalig bei Elster und nutzt für die Abgabe ein Elster-Zertifikat (zum Beispiel eine Datei mit der Endung pfx); dann ist die Erklärung vollelektronisch und Du musst überhaupt kein Papierstück abgeben (authentifizierte Übermittlung). Mit der Zertifikatsdatei unterschreibst Du Deine Steu­er­er­klä­rung digital. Das ist auch möglich mit dem neuen Personalausweis und der „Ausweis-App 2“.

Wichtig: Erzielst Du unternehmerische Einkünfte, dann hast Du keine Wahl. Du musst Deine Steu­er­er­klä­rung elektronisch einreichen.

Das gilt nahezu ausnahmslos seit der Steu­er­er­klä­rung 2017 für Selbstständige, Gewerbetreibende, Landwirte, für nebenberuflich selbstständig tätige Arbeitnehmer und auch Privatleute, die gewerbliche Einnahmen aus dem Stromverkauf von ihrer Photovoltaik-Anlage haben. Sie müssen ihre unternehmerischen Steu­er­er­klä­rungen und Gewinnermittlungen elektronisch authentifiziert einreichen.

Einnahmen-Überschuss-Rechnungen und Umsatzsteuererklärungen zählen zu den unternehmerischen Steu­er­er­klä­rungen, die zwingend elektronisch unterschrieben, also mit einem Elster-Zertifikat, ans Finanzamt übermittelt werden müssen. Das Zertifikat ist nötig, um den Steuerpflichtigen als Berechtigten auszuweisen. Es ist durch Registrierung bei „Mein Elster“ unter www.elster.de erhältlich.

Steuersoftware hilft sowohl bei der Erstellung als auch bei der elektronischen Übermittlung der Steu­er­er­klä­rung. So können Buhl-Kunden statt mit dem eigenen Elster-Zertifikat das Anbieter-Zertifikat nutzen, um die Steu­er­er­klä­rung zu versenden. Eine authentifizierte Abgabe ohne Elster-Zertifikat geht beispielsweise auch bei Lohnsteuer kompakt und Steuergo Plus. Bei Smartsteuer funktioniert dies über eine Video-Identifizierung (Web-ID).

Bis wann Du die Steu­er­er­klä­rung abgeben musst

Falls Du eine Steu­er­er­klä­rung abgeben musst, gilt für Dich die gesetzliche Abgabefrist. Deine Steu­er­er­klä­rung 2019 muss dann bis zum 31. Juli 2020 beim Finanzamt sein.

Erstellst Du diese hingegen freiwillig, dann muss sie erst bis zum 31. Dezember 2023 dort eintreffen.

Alle Programme, die Dir Finanztip empfiehlt, arbeiten sorgfältig. Einen kritischen Blick auf die von der Software vorgeschlagenen Formularangaben solltest Du dennoch haben, denn Fehler sind nie ausgeschlossen. Hast Du beispielsweise einen Laptop privat gekauft, den Du zur Hälfte als Arbeitsmittel beruflich nutzen, dann kannst Du die Hälfte der An­schaf­fungs­kos­ten als Werbungskosten absetzen. Dafür musst Du jedoch selbst den beruflichen Anteil eintragen. In vielen Programmen voreingestellt sind 100 Prozent, doch dies geht beim Finanzamt in aller Regel nicht durch.

Was solltest Du noch zum Thema Steuersoftware wissen?

2019 erhielten die Finanzämter bereits fast 24 Millionen Ein­kom­men­steu­er­er­klä­rungen übers Internet, heißt es auf elster.de. Die elektronische Steu­er­er­klä­rung hat die Papierformulare bei Weitem überholt.

Warum es sich lohnt, jedes Jahr das gleiche Programm zu nehmen

Erfahrene Anwender wissen, dass sie mit der aktuellen Version ihrer Software auch Daten ihrer Vorjahreserklärung übernehmen und überschreiben können und so eine Menge Zeit sparen. Das funktioniert auf jeden Fall, wenn Du Deinem Programm treu bleibst.

Falls Du hingegen den Anbieter wechselst, musst Du Dich darauf einstellen, dass Du viele Daten neu eingeben musst. Dies kann sogar dann passieren, wenn Du ein günstigeres Programm desselben Anbieters nutzen möchtest.

Die Programme werden immer komfortabler

Das Ausfüllen wird zunehmend einfacher: Mit mancher Steuersoftware kannst Du Belege einscannen und verwalten. Bei der Steuersparerklärung klappt dies komfortabel mit dem Belegmanager via Scanner oder Handy. Die Unterlagen lassen sich dann bereits während des Jahres speichern. Beim Erstellen der Steu­er­er­klä­rung kannst Du die Belegwerte übernehmen. Das ist sehr hilfreich, denn gerade das Suchen und Verwalten von Quittungen ist ein großer Zeitfresser.

Und es geht noch mehr: Mit der sogenannten vorausgefüllten Steu­er­er­klä­rung (das Finanzamt nennt den Service Abruf von Bescheinigungen, früher: Belegabruf) können Steuerzahler bereits elektronisch gemeldete Daten mit einem Klick in die eigene Steu­er­er­klä­rung übernehmen. Neben den Stammdaten wie Adresse und Geburtsdaten sind dies beispielsweise die vom Arbeitgeber beim Lohnsteuerabzug gemeldeten Gehälter, die ans Finanzamt abgeführte Lohnsteuer, die einbehaltene Kirchensteuer und der Solidaritätszuschlag. Auch die überwiesenen So­zial­ver­si­che­rungs­bei­trä­ge (aufgesplittet nach Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteilen), erhaltene Renten und Lohn­ersatz­leistungen wie das Ar­beits­lo­sen­geld lassen sich per Klick übernehmen.

Zuvor musst Du den Abruf von Bescheinigungen beantragen und im Programm einrichten. Das funktioniert auf zwei Wegen:

  1. Entweder Du registrierst Dich im Elster-Portal und speicherst eine Zertifikatsdatei ab. Mit dieser kannst Du manuell die beim Finanzamt gespeicherten Belege abrufen.
  2. Einfacher: Immer mehr Programme, zum Beispiel das Wiso Steuer-Sparbuch, vereinfachen die mühselige Anmeldung für den Belegabruf, weil sich diese innerhalb des Programms starten lässt. Dafür musst Du ein Kundenkonto erstellen. Über dieses „Buhl-Konto“ kannst Du den Belegabruf freischalten. Das geht auch für die Daten von Familienmitgliedern. Die Finanzverwaltung schickt Dir einen Zugangscode, den Du im Programm eingeben musst. Einen Tag später kannst Du dann die beim Finanzamt gemeldeten Belegdaten über den „Steuer-Abrufservice“ herunterladen und für die Erklärung übernehmen.

Die Entwickler der ausgereiftesten Programme setzen darauf, dass Schnittstellen einen Großteil der Erklärung automatisch ausfüllen. Marktführer Buhl bezeichnet dies als „Steuer-Automatik“. Dies fängt beim Import der Daten an. Vorjahresdaten werden übernommen und die Werte intelligent fortgeschrieben. Die per Belegabruf übermittelten Zahlen werden an der richtigen Stelle in den Formularen eingetragen.

2019 führte Buhl mit „Wiso Steuer-Scan“ eine App ein, mit der Du Belege und Dokumente mit dem Smartphone fotografieren oder vorhandene Dateien hochladen kannst. Dieser Belegmanager ist mit der „Steuer-Box“ verbunden. Dort können die Belege ausgelesen und für die Steu­er­er­klä­rung zentral gespeichert werden.

Des Weiteren lassen sich auch Daten vom Girokonto auslesen, kategorisieren und für die Steu­er­er­klä­rung übernehmen. Steuerrelevante Ausgaben kannst Du mit der von Buhl angebotenen Online-Banking-Lösung finanzblick.de markieren und der richtigen Abzugsposition in der Steu­er­er­klä­rung zuordnen. Kunden einer Sparkasse und der Deutschen Bank haben sogar eine direkte Anbindung zu Steuer-Web, dem Online-Steuerprogramm. Mitbewerber Smartsteuer kooperiert mit der ING.

Der vorerst letzte Schritt ist schließlich der elektronische Versand der Steu­er­er­klä­rung. Das funktioniert auch papierlos.

Finanzämter setzen auf Digitalisierung

Nach Angaben des hessischen Finanzministeriums reichen bereits rund 60 Prozent der Steuerbürger ihre Erklärung auf elektronischem Weg ein. Von Jahr zu Jahr werden immer weniger Papierformulare ausgefüllt.

Auch die Finanzverwaltung setzt auf die elektronische Erklärung. Das Steuermodernisierungsgesetz erlaubt nun sogar offiziell eine vollautomatische Bearbeitung – der Bescheid kann also rein maschinell erstellt werden. Zudem kannst Du Deinen Bescheid elektronisch im Elster-Portal abholen.

Ein Einspruch ist ebenfalls elektronisch möglich. Ein gutes Steuerprogramm unterstützt Dich auch dabei. Schließlich ist entscheidend, welche Ausgaben das Finanzamt akzeptiert.

Hilfreich dafür ist der Steuerbescheid-Prüfer, den etliche Programme enthalten. Wähle die Funktion, die etwa „Bescheidrückübermittlung und automatische Bescheidprüfung“ heißt. Über die Elster-Schnittstelle gleicht die Software dann die abgegebene Erklärung mit dem Steuerbescheid ab. Das Programm zeigt Abweichungen bei den verschiedenen Ausgabekategorien an, beispielsweise bei den Fahrtkosten.

Du kannst dann entscheiden, ob Du die Abweichung akzeptierst oder dagegen Einspruch einlegen willst. Dafür hast Du einen Monat Zeit. Einige Programme stellen Mus­ter­schrei­ben zur Verfügung, die Du individuell anpassen kannst.

Weitere Anbieter neben den drei Platzhirschen

Neben den drei großen, weiter vorn im Text bereits genannten Steuersoftware-Anbietern Buhl, Akademische Arbeitsgemeinschaft und Haufe-Lexware gibt es noch weitere kleinere, die sich auf Online-Programme beschränken: Forium zum Beispiel gilt als Pionier bei der Online-Steuererklärung und bietet die Programme Lohnsteuer kompakt, Steuergo, Steu­er­er­klä­rung-Rentner, Steu­er­er­klä­rung-Polizei und Steu­er­er­klä­rung-Student an.

Steuergo Plus wirkt klar strukturiert und aufgeräumt, so dass insbesondere Steuerpflichtige mit eher einfachen Sachverhalten ihre Steu­er­er­klä­rung damit schnell und zielführend erstellen können. Sie werden per Interview navigiert. Hast Du im vorigen Jahr die Steu­er­er­klä­rung mit Elster-Formular erstellt? Dann solltest Du die Daten aus der komprimierten Steu­er­er­klä­rung importieren. Erzeuge davon eine PDF-Datei. Steuergo Plus kann die Daten auslesen und für die aktuelle Steu­er­er­klä­rung übernehmen. Wenn Du vorher eine andere Software genutzt hast, kannst Du die Daten aus einer früheren Steu­er­er­klä­rung importieren.

Ein weiterer Vorteil ist die Mehrsprachigkeit. Die Software steht in den Sprachversionen Englisch, Polnisch, Kroatisch, Serbisch, Bosnisch, Türkisch und Russisch zur Verfügung. Die Formulare, Ratgeber und Steuertipps sind dementsprechend übersetzt worden. Und der Kundenservice beantwortet Anfragen per E-Mail in diesen Sprachen. Deshalb ist die Lösung vor allem denjenigen zu empfehlen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist.

Recht umfangreich sind die Hilfestellungen beim anderen Forium-Online-Programm Lohnsteuer kompakt. Dieses beinhaltet zahlreiche Musterbriefe, Steuerrechner und Hilfevideos. Bei der Dateneingabe liefert es passende Steuertipps. Geeignet ist es für Arbeitnehmer und Rentner ohne unternehmerische Einkünfte.

Auch schon länger auf dem Markt ist Hartwerk mit Steuerfuchs. Für fundierte Steuerinformationen sorgt der Kooperationspartner Steuerrat24. Das Ticket für die Abgabe einer Steu­er­er­klä­rung kostet mit 15 Euro weniger als bei den meisten Mitbewerbern. Außerdem geht Steuerfuchs sparsam mit den Daten der Nutzer um.

Bei Tests in Fachzeitschriften bleiben die kleineren Anbieter oft unerwähnt. Falls sie doch untersucht werden – wie im Mai 2019 in der Zeitschrift „Finanztest“ –, schneiden sie meist schlechter ab als die Programme der drei großen Anbieter.

Seit einigen Jahren treten kontinuierlich neue Akteure auf. Das Berliner Start-up Wundertax startete Ende 2015 mit der Studentensteuererklärung. Mittlerweile adressiert es unter steuererklaerung.de weitere Zielgruppen wie Arbeitnehmer, Polizisten, Soldaten, Lehrer und Expats mit einer Online-Steuererklärung für 35 Euro.

Welche Apps es mittlerweile gibt

Beim Marktführer Buhl können Anwender bereits seit einigen Jahren mit dem Online-Programm Wiso Steuer-Web geräteübergreifend eine Steu­er­er­klä­rung erstellen. Seit April 2019 bietet er mit Ilovetax zusätzlich eine speziell für Smartphones entwickelte App an. Eine einfache Steu­er­er­klä­rung kann damit für 15 Euro übers Handy versendet werden.

Die umfassende Steu­er­er­klä­rung auf dem Tablet oder Smartphone soll für die Steu­er­er­klä­rung 2020 mit einer nativen App für Android und iPad OS funktionieren, genannt Wiso Steuer-Phone.

Und auch der Wettbewerber Smartsteuer bietet mit xpress eine App für iOS und Android an. Mit der App sollst Du dank Chat-basierter Dialogführung Fragen beantworten und einen einfachen Steuerfall auf dem Smartphone oder Tablet erledigen können. Liegen beispielsweise Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen vor, wird es schon etwas komplizierter und es sind deutlich mehr Angaben zu machen. Das lässt sich aber auf dem Rechner viel komfortabler bewerkstelligen. Die reinen Apps sind daher aktuell nur für recht einfache Steuerfälle eine sinnvolle Lösung. Zudem sind die meisten Apps derzeit in der Funktionalität eingeschränkt.

Einige neue Anbieter konzentrieren sich auf mobile Lösungen. Im Oktober 2016 hat etwa Taxbutler eine Steu­er­er­klä­rung per App gestartet. Der Ansatz: Du fotografierst Deine Belege mit dem Smartphone. Die App soll sich dann via Texterkennung die nötigen Daten ziehen und daraus eigenständig Deine Steu­er­er­klä­rung erstellen. Eine Elster-Registrierung ist nicht erforderlich, weil die App ein zentrales Zertifikat hat.

Die weitgehend automatisch erstellte Steu­er­er­klä­rung wird aus der App heraus an das Finanzamt gesendet. Die Lösung richtet sich in erster Linie an Studenten und Berufsanfänger mit einfachen steuerlichen Sachverhalten. Sie kostet 29 Euro.

Hinter Taxbutler steckte ein Start-up namens Pareton. Für dieses wurde Ende Juni 2018 ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet. Danach hat Billomat, ein Anbieter von Buchhaltungssoftware, die Lösung übernommen und überarbeitet. Unter dem Namen Steuer2Go ist die neue App seit Anfang 2020 wieder auf dem Markt.

Taxbutler-Gründer Matthias Raisch war hingegen „Geburtshelfer“ beim Start einer weiteren App: Steuergott.

Eine wichtige Rolle bei den App-Anbietern nimmt Taxfix ein. Diese Lösung gibt es bereits seit 2017. Das Berliner Start-up konnte 40 Millionen Euro Investorengelder einsammeln – darunter auch vom deutsch-amerikanischen Milliardär Peter Thiel. Die Steu­er­er­klä­rung lässt sich im Web-Browser oder auf dem Smartphone erstellen. Die Steuer-App richtet sich vor allem an die rund sechs Millionen steuerpflichtigen Arbeitnehmer, deren Steuer relativ einfach zu machen wäre, die aber trotzdem keine Steu­er­er­klä­rung abgeben. Die Erklärung entsteht nach dem Einscannen der Lohnsteuerbescheinigung und dem Beantworten einfacher Fragen per App und lässt sich direkt an das Finanzamt senden.

Der Pauschalpreis liegt bei 35 Euro und entfällt komplett, falls Du weniger als 50 Euro Steuererstattung bekommst. Es gibt jedoch derzeit noch viele Einschränkungen. So funktioniert die App noch nicht für die Vermietung oder bei Einkünften aus einer selbstständigen Tätigkeit. Die Zu­sam­men­ver­an­la­gung und die Rentenbesteuerung unterstützt sie mittlerweile. Taxfix unterstützt auch auf Englisch.

Expats und in Deutschland lebende Ausländer fokussiert Taxando. Diese App gibt es in Deutsch, Englisch, Polnisch und Russisch. Die elektronische Abgabe einer Steu­er­er­klä­rung kostet fast 34 Euro. Ab 99 Euro beginnt ein erweitertes Angebot: Dann prüft und betreut ein Steuerberater den Steuerfall. 

Dominierender Marktführer bei Programmen, die Steuerberater verwenden, ist die Datev. Die Steuerberater-Genossenschaft hat Anfang 2020 mit Klartax ein App- und Web-Angebot für die Erstellung einfacher, privater Ein­kom­men­steu­er­er­klä­rungen gestartet. Die Lösung befindet sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium.

Nutzer können ihre Konten einbinden und steuerrelevante Umsätze Kategorien zuordnen. Übers ganze Jahr können sie abfotografierte Belege hochladen und direkt mit den dazugehörigen steuerlichen Sachverhalten verknüpfen. Über die Plattform „Meine Steuern“ können solche Daten digital einem Steuerberater zur Verfügung gestellt werden. Und über Smartexperts kann man schließlich einen passenden Berater finden, der die Steu­er­er­klä­rung bearbeiten kann, wenn der Steuerfall für den Nutzer zu kompliziert wird.

Die Apps zeigen einen Trend bei den Entwicklern von Steuersoftware auf: Immer stärker setzen die Anbieter künstliche Intelligenz ein. Vorhandene Daten und das Auslesen von Belegen sollen helfen, dass die Steu­er­er­klä­rung zunehmend automatisch erstellt wird.

Eine weitere App für die Steu­er­er­klä­rung per Smartphone ist Steuerbot. Das Start-up wurde 2017 gegründet und im September 2018 von Haufe übernommen. Steuerbot richtet sich insbesondere an Auszubildende, Studenten und Berufseinsteiger und ist für einfache Fälle geeignet. Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit können damit nicht bearbeitet werden. Bei Steuerbot beantwortest Du Fragen zur persönlichen Situation im Chat; die Antworten befüllen im Hintergrund die entsprechenden Felder in den Steuerformularen. Steuerbot war bislang kostenlos. Neue Nutzer müssen ab Juli 2020 pro Steu­er­er­klä­rung 30 Euro zahlen.

Wolters Kluwer bietet seit Juli 2019 mit Steuerkäpt‘n eine kostenlose App an, mit der Du aber nur eine sehr einfache Steu­er­er­klä­rung erstellen und ausdrucken kannst. Hilfreich ist sie für Steuerzahler mit niedrigem Einkommen, die Kirchensteuer gezahlt haben. Die können sie als Sonderausgaben absetzen und sich so eine Steuererstattung sichern. Berufliche Ausgaben oberhalb der Wer­bungs­kos­ten­pau­scha­le von 1.000 Euro kannst Du mit dieser kostenlosen Lösung jedoch nicht abrechnen.

So haben wir ausgewählt

Vergleich Steuersoftware 2020

Der Aufwand, der für einen gründlichen Software-Test nötig ist, ist extrem hoch. Zunächst müssen verschiedene Programme installiert werden. Idealerweise erstellt die fachkundige Redaktion zusammen mit einem Steuer-Experten mindestens einen anspruchsvolleren Steuerfall und gibt diesen in den diversen Programmen ein. Daraus lässt sich am besten schlussfolgern, ob die Nutzerführung zielführend ist und die Software korrekt rechnet. Abweichungen müssen daraufhin auf ihre Ursache analysiert werden.

Computer- und Wirtschaftsmagazine veröffentlichen regelmäßig Tests des aktuellen Steuersoftware-Jahrgangs. Allerdings betreiben die Redaktionen dafür unterschiedlich viel Aufwand.

Die Stiftung Warentest gehört auf jeden Fall zu denjenigen, die sich um kritische und glaubwürdige Tests bemühen. Dort wurden zuletzt 2017 und 2019 Steuerprogramme getestet. Der in „Finanztest 5/2019“ veröffentlichte Test von 14 Steuerprogrammen sorgte bei einigen Anbietern jedoch für Unmut. Öffentlich kritisierten sie einige Punkte im Testdesign.

Finanztip beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit Steuersoftware, macht jedoch keine eigenen umfangreichen Tests mit Steuerfällen. Stattdessen recherchieren wir im Markt, machen Plausibilitätsprüfungen und werten seriöse Tests aus.

Liegen uns genügend Testberichte vor, dann analysieren und aggregieren wir diese. Hierfür benötigen wir nachvollziehbare und mathematisch verwertbare Testergebnisse. Die Steuerberechnung, Steuerhilfen, Benutzerführung und weitere Funktionalitäten müssen die Tester in Noten oder Punkten quantifizieren, damit wir sie auswerten können. Wir nennen unser Verfahren Meta-Test.

So sind wir bereits für jeden Software-Jahrgang in den letzten drei Jahren vorgegangen. Für die Programme des Jahrgangs 2020, die Du für die Steu­er­er­klä­rung 2019 einsetzen kannst, lagen uns bis Mai 2020 Tests aus den folgenden Zeitschriften vor, die wir für unseren Meta-Test 2020 berücksichtigen können:

  • „Chip“ (4/2020)
  • „Euro“ (2/2020)
  • „Focus Money“ (8/2020)
  • „Computer Bild“ (8/2020)

Bei den sechs von uns emp­foh­lenen Programmen handelt es sich um die aktuellen Versionen der Lösungen, die wir auch schon nach den letzten drei Meta-Tests empfehlen konnten. Diese schneiden auch bei den in diesem Jahr veröffentlichten Tests am besten ab, sodass wir diese Programme empfehlen können.

Alle vorliegenden Werte und das Ergebnis unseres vorigen Meta-Tests haben wir gleich gewichtet. Um die unterschiedlichen Notenskalen der einzelnen Tests anzugleichen, geben wir dem jeweiligen Testsieger einen Score von 100 Prozent. Der „Finanztip-Score“ stellt unsere Wertung für jedes Steuerprogramm dar, die wir aus unterschiedlichen Testberichten ermittelt haben.

Die untersuchten Programme haben wir in drei Gruppen eingeteilt:

  1. Desktop-Software für die Erstellung einfacher und durchschnittlich schwerer Steuerfälle, also relevant für die meisten Arbeitnehmer und Rentner, manchmal auch passend für Kleinunternehmer (Produktkategorie Standard);
  2. zu installierende Programme für kompliziertere Sachverhalte, zum Beispiel für Selbstständige und Gewerbetreibende inklusive Umsatzsteuererklärung und Gewerbesteuererklärung, Vermieter und Anleger mit komplexeren Kapitaleinkünften (Produktkategorie Premium) und
  3. Online-Programme.

Die beiden Programme, die pro Kategorie insgesamt den höchsten Finanztip-Score erreicht haben, empfehlen wir. 

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Autor
Udo Reuß

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