Wann kommt für Dich die Wärmepumpe in Frage?
Expertengespräch am 26.02.2026
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Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Inhalt
Ob Deutschland seine Klimaziele erreicht, entscheidest auch Du – an der Tanke und im Heizungskeller. Wer den Klimawandel anheizt, wird künftig hohe CO2-Steuern zahlen. Es gibt aber viele Möglichkeiten, das abzuwenden. Diese Maßnahmen lohnen sich nicht nur für Deine Klimabilanz, sondern auch in Deinem Geldbeutel.
Der CO2-Preis liegt aktuell bei 55 Euro pro Tonne CO2, das sind zehn Euro mehr als im Vorjahr. Ab dem Jahr 2026 wird es keinen festen CO2-Preis für ein ganzes Jahr mehr geben. Stattdessen werden die Emissionszertifikate versteigert. Vorerst gilt dabei noch ein Preiskorridor von 55 bis 65 Euro pro Tonne CO2.
| Jahr | CO2-Preis pro Tonne |
|---|---|
| 2021 | 25 Euro |
| 2022 | 30 Euro |
| 2023 | 30 Euro |
| 2024 | 45 Euro |
| 2025 | 55 Euro |
| 2026 | 55 bis 65 Euro |
Quelle: § 10 Abs. 2 BEHG (Stand: August 2025)
In den kommenden Jahren wird der CO2-Preis weiter steigen, allerdings EU-weit etwas später als ursprünglich geplant. Der EU-Emissionshandel für Gebäude und Verkehr, der sogenannte ETS 2, startet erst 2028. Darauf hat sich die Europäische Union Ende 2025 geeinigt. Dann bestimmt sich der Preis wie an einer Börse durch Angebot und Nachfrage.
Für 2027 soll in Deutschland der gleiche Preis wie 2026 gelten, also maximal 65 Euro. Damit das möglich ist, soll das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEGH) angepasst werden. Dieses sieht bei Verschiebung des Starts des ETS 2 eigentlich ein Übergangsmodell vor: Der CO2-Preis würde vierteljährlich an die Durchschnittspreise des bestehenden europäischen Emissionshandels, den ETS 1 angepasst (§10 Abs. 3 Satz 5 BEGH). Dieser regelt bereits jetzt die Preise für Industrie, Energieerzeugung und den Luftverkehr. Dort lag der Preis zuletzt bei rund 75 bis 80 Euro pro Tonne CO2.
Zum Start des ETS 2 im Jahr 2028 soll der Preis zunächst bei etwa 50 Euro pro Tonne gedeckelt werden. Ob Deutschland dann seinen nationalen CO2-Preis senkt oder parallel weiterführt, ist bislang offen. Langfristig erwarten Fachleute jedoch einen deutlichen Anstieg: Das Forschungsprojekt Ariadne rechnet für 2030 mit etwa 120 Euro pro Tonne, das Energiewirtschaftliche Institut der Uni Köln sogar mit 151 Euro.
Wenn die EU ihre Klimaziele im Gebäudesektor erreichen möchte, müssen die CO2-Emissionen runter. Die EU hat mit „Green Deal“ das Ziel Klimaneutralität bis 2050 vereinbart, Deutschland will das sogar schon 2045 schaffen. Verschiedene Studien und Expertinnen und Experten prognostizieren, dass das nur durch hohe CO2-Preise funktionieren wird.
Das soll ab 2028 der ETS 2 regeln. Statt eines festen CO2-Preises gibt es einen Handel: Wie viel es kostet, eine Tonne Kohlendioxid auszustoßen, bestimmt sich dann durch Angebot und Nachfrage.
Die EU wird die erlaubte CO2-Menge voraussichtlich begrenzen, indem sie immer weniger Emissionszertifikate herausgibt. Werden die Zertifikate knapp, werden sie begehrter. In der Folge dürfte der CO2-Preis steigen. Und er wird schwanken, da die Zertifikate an der Börse gehandelt werden. Für Staaten, Unternehmen und auch für Dich wird es immer lukrativer, auf klimafreundliche Technik umzusteigen, so die Idee.
Um die Bevölkerung vor zu stark steigenden CO2-Kosten zu schützen, hat die Politik den Start des neuen Handelssystems verschoben und einen moderaten Einstiegspreis festgelegt. Ob die Preise auch zukünftig reguliert werden, ist aber noch offen. Schon heute fließen Einnahmen aus dem CO2-Preis in Förderprogramme, die Dir beim Klimaschutz helfen und Dich langfristig vor hohen CO2-Kosten schützen. Auch ein Klimageld als Ausgleich für gestiegene Kosten beim Tanken und Heizen wurde schon diskutiert.
Beim Gas zahlst Du 2025 etwa 1,2 Cent pro Kilowattstunde (kWh) als CO2-Abgabe, beim Heizöl sind es rund 17,5 Cent pro Liter. Beides sind Bruttowerte inklusive der Mehrwertsteuer von 19 Prozent, die auf den CO2-Preis noch obendrauf kommt.
In den Tabellen unten zeigen wir Dir, wie hoch Deine CO2-Kosten in Zukunft steigen können, wenn Du mit Gas oder Öl heizt. In einem Einfamilienhaus mit Gasheizung könnte Dich das im Jahr 2030 schon 518 Euro kosten, nur für die CO2-Steuer. Bei einer Ölheizung liegen die geschätzten CO2-Kosten bei 764 Euro.
| Jahr | CO2-Preis | CO2-Preis für Gas (brutto) | CO2-Kosten bei 6.000 kWh Verbrauch | CO2-Kosten bei 20.000 kWh Verbrauch |
|---|---|---|---|---|
| 2023 | 30 Euro/Tonne | 0,58 Cent/kWh 1 | 35 Euro | 116 Euro |
| 2024 | 45 Euro/Tonne | 0,97 Cent/kWh | 58 Euro | 194 Euro |
| 2025 | 55 Euro/Tonne | 1,19 Cent/kWh | 71 Euro | 237 Euro |
| 2026 | max. 65 Euro/Tonne 2 | 1,40 Cent/kWh | 84 Euro | 281 Euro |
| 2030 | z.B. 120 Euro/Tonne 3 | 2,59 Cent/kWh | 155 Euro | 518 Euro |
Alle Angaben wurden gerundet und auf den Brennwert bezogen. 1 Reduzierte Mehrwertsteuer von 7 % berücksichtigt. 2 Preiskorridor von 55 bis 65 Euro. 3 Geschätzter Preis nach dem Kopernikus-Projekt Ariadne. Quelle: Finanztip-Berechnung EBeV 2030 und § 10 Abs. 2 BEHG (Stand: August 2025)
| Jahr | CO2-Preis | CO2-Preis für Heizöl (brutto) | CO2-Kosten bei 600 Liter Verbrauch | CO2-Kosten bei 2.000 Liter Verbrauch |
|---|---|---|---|---|
| 2023 | 30 Euro/Tonne | 9,55 Cent/Liter | 57 Euro | 191 Euro |
| 2024 | 45 Euro/Tonne | 14,33 Cent/Liter | 86 Euro | 287 Euro |
| 2025 | 55 Euro/Tonne | 17,52 Cent/Liter | 105 Euro | 350 Euro |
| 2026 | max. 65 Euro/Tonne 1 | 20,70 Cent/Liter | 124 Euro | 414 Euro |
| 2030 | z.B. 120 Euro/Tonne 2 | 38,22 Cent/Liter | 229 Euro | 764 Euro |
Alle Angaben wurden gerundet. 1 Preiskorridor von 55 bis 65 Euro. 2 Geschätzter Preis nach dem Kopernikus-Projekt Ariadne. Quellen: Finanztip-Berechnung EBeV 2030 und § 10 Abs. 2 BEHG (Stand: August 2025)
Für einen Liter Benzin bezahlst Du im Jahr 2025 knapp 16 Cent als CO2-Steuer. Beim Diesel sind es schon 17,5 Cent pro Liter, jeweils inklusive der Mehrwertsteuer von 19 Prozent.
In den Tabellen unten zeigen wir Dir, wie die CO2-Steuer die Spritpreise an der Tankstelle in Zukunft beeinflussen könnte. Wenn der CO2-Preis bis 2030 wie hier prognostiziert steigt, wäre der Liter Benzin dadurch mehr als 18 Cent teurer als heute. Ein Liter Diesel würde um fast 21 Cent teurer.
| Jahr | CO2-Preis | CO2-Preis für Benzin (brutto) | Aufschlag ggü. Vorjahr |
|---|---|---|---|
| 2023 | 30 Euro/Tonne | 8,55 Cent/Liter | + 0 Cent/Liter |
| 2024 | 45 Euro/Tonne | 12,82 Cent/Liter | + 4,3 Cent/Liter |
| 2025 | 55 Euro/Tonne | 15,67 Cent/Liter | + 2,8 Cent/Liter |
| 2026 | max. 65 Euro/Tonne 1 | 18,52 Cent/Liter | + 2,8 Cent/Liter |
| 2030 | z.B. 120 Euro/Tonne 2 | 34,19 Cent/Liter | + 15,7 Cent/Liter (ggü. 2026) |
Alle Angaben wurden gerundet. 1 Preiskorridor von 55 bis 65 Euro. 2 Geschätzter Preis nach dem Kopernikus-Projekt Ariadne. Quelle: Finanztip-Berechnung, EBeV 2030 und § 10 Abs. 2 BEHG (Stand: August 2025)
| Jahr | CO2-Preis | CO2-Preis für Diesel (brutto) | Aufschlag ggü. Vorjahr |
|---|---|---|---|
| 2023 | 30 Euro/Tonne | 9,55 Cent/Liter | + 0 Cent/Liter |
| 2024 | 45 Euro/Tonne | 14,33 Cent/Liter | + 4,8 Cent/Liter |
| 2025 | 55 Euro/Tonne | 17,52 Cent/Liter | + 3,2 Cent/Liter |
| 2026 | max. 65 Euro/Tonne 1 | 20,70 Cent/Liter | + 3,2 Cent/Liter |
| 2030 | z.B. 120 Euro/Tonne 2 | 38,22 Cent/Liter | + 17,5 Cent/Liter (ggü. 2026) |
Alle Angaben wurden gerundet. 1 Preiskorridor von 55 bis 65 Euro. 2 Geschätzter Preis nach dem Kopernikus-Projekt Ariadne. Quelle: Finanztip-Berechnung EBeV 2030 und § 10 Abs. 2 BEHG (Stand: August 2025)
Wann kommt für Dich die Wärmepumpe in Frage?
Expertengespräch am 26.02.2026
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Wenn Du klimaschädliche Brennstoffe und Kraftstoffe vermeidest, musst Du Dir über hohe CO2-Steuern keine Gedanken machen. Das ist leichter gesagt als getan – der Umstieg vom Verbrenner auf ein klimafreundliches E-Auto oder von der Gasheizung zu einer Wärmepumpe kostet schließlich viel Geld. Wir geben Dir in diesem Abschnitt Tipps und Finanztip-Ratgeber an die Hand, die Dir helfen.
In Deutschland wird die CO2-Abgabe für das Verbrennen von fossilen Brennstoffen und Kraftstoffen fällig. Dazu gehören laut dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG):
Kurz gesagt: Der CO2-Preis macht alle gängigen Brennstoffe teurer, die den Klimawandel befeuern. Dadurch soll ein Anreiz entstehen, diese Stoffe künftig zu vermeiden und auf Alternativen umzusteigen.
Auch auf Biobrennstoffe fällt teilweise die CO2-Steuer an – so etwa auf Biogas, Biodiesel oder auf pflanzliche Öle wie Palmöl. Denn wenn sie zum Heizen oder als Treibstoff dienen, setzen die Verarbeitung und der Transport der Biomaterialien ebenfalls CO2 frei. Die CO2-Abgaben sind aber geringer als bei den fossilen Brennstoffen, die tief aus der Erde geholt werden, um sie dann zu verbrennen.
Für nachhaltiges Biogas entfällt der CO2-Preis. Die Produzenten müssen dazu nachweisen, dass das Biogas aus Abfall oder aus Pflanzen von bestimmten Ackerflächen gewonnen wurde. Außerdem wird bei Brennstoffen aus Holz, etwa Pellets oder Hackschnitzel, kein CO2-Preis erhoben.
Senkst Du den Verbrauch Deiner Heizung, sparst Du Heizkosten und auch CO2-Steuern. Besonders wirksam und nachhaltig klappt das durch eine energetische Sanierung Deiner Immobilie. Für solche Modernisierungen gibt es günstige Kredite über die staatliche KfW-Bank. Seit 2020 kannst Du Sanierungskosten auch von der Steuer absetzen. Wenn Du Dein Haus durch eine Sanierung energieeffizienter machen möchtest, solltest Du Dir Unterstützung von einem Energieberater holen. Die Finanztip-Empfehlungen dafür findest Du in unserem Energieberatervergleich.
Vielleicht kannst Du Deine Heizkosten auch kurzfristig senken, indem Du sparsamer heizt und richtig lüftest. Die besten Tipps findest Du in unserem Ratgeber Heizkosten senken.
Ersetze Deine Öl- oder Gasheizung durch eine klimafreundlichere Heizung, um den künftig womöglich hohen CO2-Kosten zu entgehen. Als Alternativen bieten sich eine Wärmepumpe, eine Pelletheizung oder eine solarthermische Anlage an. Auch Fernwärme ist eine Option, wobei es hier auf den Energiemix ankommt, aus dem die Wärme erzeugt wird. Gerade ältere Wärmenetze hängen oft noch an Gas und Kohle, dann wird CO2-Steuer fällig. Erkundige Dich also nach dem Energiemix des Wärmenetzes bei Dir vor Ort.
Für einen Heizungstausch gibt es hohe Zuschüsse vom Staat, bis zu 21.000 Euro sind drin. Die Förderung für die neue Heizung liegt bei 30 bis 70 Prozent ihrer Anschaffungskosten.
Durch steigende CO2-Preise über die nächsten 20 Jahren bringt eine neue Gasheizung ein verstecktes Preisschild mit sich. Deine alte Gas- oder Ölheizung durch eine neue auszutauschen, ist deshalb nur auf den ersten Blick günstiger. Neue Gasheizungen kosten in der Anschaffung zwar weniger als beispielsweise eine Wärmepumpe. Wie teuer die Gasheizung gegenüber einer Wärmepumpe am Ende wirklich ist, liest Du in unserer Analyse zur Kostenfalle Gasheizung.
Eine neue staatliche Förderung für E-Autos ist zwar noch nicht beschlossen, wurde von der Bundesregierung aber zumindest angekündigt. Immerhin profitierst Du beim Umstieg auf ein E-Auto von der Befreiung von der Kfz-Steuer.
Außerdem kannst Du ein E-Auto mit Ökostrom laden und musst Dir keine Sorgen über explodierende Spritkosten wegen steigender CO2-Preise machen. Am klimafreundlichsten fährst Du mit eigenem Solarstrom aus einer Photovoltaikanlage auf Deinem Dach – dieser Strom ist obendrein auch sehr günstig. Sollte Dein Diesel oder Benziner schon älter sein, solltest Du also überlegen, als nächstes ein klimafreundlicheres Elektroauto anzuschaffen.
Neue Heizung, Dämmung oder Fenster: In unserem Ratgeber-Buch findest Du alle Grundlagen zur energetischen Sanierung. Mit hilfreichen Checklisten und den besten Tipps der Experten.
Wenn Du zur Miete wohnst und mit Gas, Öl oder Fernwärme heizt, müssen Dein Vermieter oder Deine Vermieterin zwischen 0 und 95 Prozent Deiner CO2-Kosten übernehmen. Je effizienter das Gebäude, desto niedriger ist der Vermieteranteil. Dafür wird gemessen, wie viel Energie Du in Deiner Mietwohnung oder Deinem gemieteten Haus fürs Heizen brauchst. Die Aufteilung der CO2-Kosten zwischen Mietern und Vermietern gilt seit 2023 (CO2KostAufG).
Mithilfe unseres CO2-Kosten-Rechners können Mieterinnen und Mieter sowie Vermieterinnen und Vermieter für Gebäude mit Gasheizung ihren Anteil berechnen. Der Rechner zeigt, wer wie viel Prozent der CO2-Kosten übernimmt und was das in Euro ausmacht.
Mieterinnen und Mieter mit einem eigenen Gasvertrag, etwa bei einer Gasetagenheizung, müssen selbst aktiv werden, um den Vermieteranteil an den CO2-Kosten zu bekommen. Trage die Werte für Deine Wohnung in den Rechner ein. Den Euro-Betrag, den Dir der Rechner als „Vermieter übernimmt“ anzeigt, musst Du von Deinem Vermieter einfordern. Dafür hast Du ab dem Rechnungsdatum der Gasabrechnung ein Jahr lang Zeit (§ 6 Abs. 2 CO2KostAufG).
Damit Du es leicht hast, haben wir dafür einen Musterbrief vorbereitet, den Du nur noch ausfüllen musst und dann per Mail oder Brief an Deinen Vermieter sendest. Schicke als Nachweis am besten auch Deine Gasabrechnung mit.
Zum Musterbrief: Vermieter an CO2-Kosten beteiligen
Wenn Du Vermieter bist und den Gasvertrag abgeschlossen hat, zum Beispiel bei einem Mehrfamilienhaus mit Gaszentralheizung, musst Du die CO2-Kostenaufteilung erledigen. Trage im Rechner von Finanztip die Gesamtwerte für sämtliche Wohnungen in dem Gebäude ein, die Du vermietest (§ 5 Abs. 1 CO2KostAufG).
Anschließend teilst Du die CO2-Kosten für die einzelnen Wohnungen nach dem ermittelten Verhältnis zwischen den Mietern und Dir über die Nebenkostenabrechnung auf. Darin müssen auch die Berechnungsgrundlagen, die Einstufung des Gebäudes und die daraus resultierende Aufteilung der CO2-Kosten stehen. Das musst Du für alle Abrechnungszeiträume tun, die 2023 oder später beginnen (§ 7 CO2KostAufG).
Auch für Heizöl und Fernwärme werden die CO2-Kosten zwischen Mietern und Vermietern aufgeteilt, die Berechnung dafür ist etwas komplizierter. In unserem Ratgeber CO2-Kosten-Rechner findest Du die Berechnungsgrundlagen und ein FAQ zum Thema.
Du bezahlst den CO2-Preis als Teil des Brennstoffpreises. Er heißt zwar offiziell nicht CO2-Steuer, wird aber wie eine Steuer erhoben (§ 2 BEHG).
Der Händler oder Produzent des Brennstoffs kauft ein Emissionszertifikat bei der Deutschen Emissionshandelsstelle. Wenn Du dann eine Rechnung bekommst, zum Beispiel von Deinem Gasanbieter, muss darin stehen, welche CO2-Kosten für das freigesetzte Kohlendioxid enthalten sind und wie hoch der Emissionsfaktor ist. Dasselbe gilt für eine Wärmeabrechnung, wenn die Fernwärme zum Teil aus Gas oder Heizöl gewonnen wird.
| Brennstoff | Kohlenstoffdioxid-Emissionen (CO2) |
|---|---|
| Erdgas | 181,39 Gramm/kWh (Brennwert) 200,88 Gramm/kWh (Heizwert) |
| Heizöl EL (extraleicht) | 2,68 Kilogramm/Liter 266,40 Gramm/kWh |
| Benzin | 2,39 kg/Liter |
| Diesel | 2,68 kg/Liter |
Soweit nicht anders angegeben, handelt es sich um den heizwertbezogenen Emissionsfaktor. Wenn der Brennstoff zum Teil aus erneuerbaren Energien stammt, zum Beispiel Biogas oder Biodiesel, verringert sich der Emissionsfaktor. Quelle: Finanztip-Berechnung, Anlage 2 EBeV 2030 (Stand: August 2025)
Ein Beispiel: Schickt Dein Heizölhändler ein Tankfahrzeug zum Großhändler, damit dieser den Tank befüllt, fällt in diesem Moment der CO2-Preis an. Der Großhändler kauft ein Emissionszertifikat und stellt den Preis dafür Deinem Heizölhändler in Rechnung. Dieser gibt die Zertifikatskosten mit seiner Rechnung wiederum an Dich weiter – am Ende bezahlst Du damit die CO2-Abgabe.
Wenn Dein Gasanbieter einen steigenden CO2-Preis an Dich weitergeben will, hast Du ein Sonderkündigungsrecht (§ 41 Abs. 5 EnWG). Er muss Dich schriftlich über die Preisanpassung und Dein Kündigungsrecht informieren.
Einige Gasanbieter schließen die Kosten für den Erwerb von Emissionszertifikaten nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz – so wird der CO2-Preis auch bezeichnet – von einer Preisgarantie aus. Dann dürfen höhere CO2-Kosten auch während einer geltenden Preisgarantie an Dich weitergeben werden, Du kannst in so einem Fall aber sonderkündigen.
Die Einnahmen aus der CO2-Steuer fließen in den sogenannten Klima- und Transformationsfonds (KTF) der Bundesregierung. Oft wird dieser Geldtopf auch einfach Klimafonds genannt. Das Ziel ist, damit den Umbau verschiedener Wirtschaftszweige in Richtung der erneuerbaren Energien zu finanzieren und den Klimaschutz voranzubringen. Dabei kannst auch Du bei bestimmten Energie- und Mobilitätskosten entlastet werden. Wie oben beschrieben, gibt es bereits einige Förderprogramme.
Der CO2-Preis, den Du bezahlst, sollte laut der alten Ampel-Regierung im Jahr 2024 unter anderem in diese Projekte fließen:
Die alte Ampel-Regierung hatte in ihrem Koalitionsvertrag 2021 angekündigt, ein Klimageld einführen zu wollen. Dadurch sollte ein Teil der Einnahmen aus der CO2-Bepreisung gleichmäßig an die Verbraucherinnen und Verbraucher zurückfließen. Allerdings wurde das Vorhaben nicht mehr umgesetzt. Und bei der neuen Regierung taucht das Wort „Klimageld“ nicht im Koalitionsvertrag auf. Alle Details dazu liest Du im Ratgeber Klimageld.
Die neue Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung durch Strompreissenkungen und die Förderung von klimaneutralen Technologien an die Verbraucherinnen und Verbraucher zurückzugeben. Wie viel diese Versprechen Wert sind, muss sich noch zeigen. Denn die angekündigte Senkung der Stromsteuer kommt für Haushalte erst einmal nicht. Und gleichzeitig wurde durch die Abschaffung der Gasspeicherumlage mit Mitteln aus dem KTF – also dem Fonds, in den Du die CO2-Steuer einzahlst und der eigentlich klimafreundliche Technologien fördern soll – der Preis für klimaschädliches Erdgas gesenkt.
