Rufumleitung Hol Dir Dein Arbeitstelefon ins Homeoffice
Finanztip-Experte für Digitales
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Heute im Büro, morgen im Homeoffice – es hat schon seine Vorteile, flexibel zwischen Büro und Zuhause wechseln zu können. Nur blöd, wenn Du noch einen wichtigen Anruf auf der Büronummer erwartest oder ungern Deine private Handynummer auf der Arbeit rumreichst. Mit einer Rufumleitung kannst Du Anrufe einfach auf Dein Handy oder zu Dir nach Hause weiterleiten. Aber Vorsicht: Es kann sein, dass Du für die weitergeleiteten Anrufe extra zahlen musst.
Es gibt zwei Arten von Rufumleitungen: Bei der absoluten Rufumleitung werden alle Anrufe sofort auf eine andere Nummer umgeleitet. So kannst Du zum Beispiel Anrufe am Arbeitsplatz auf den Apparat eines Kollegen oder auf Dein Handy umleiten, wenn Du in die Mittagspause gehst oder in Urlaub fährst. Du kannst die absolute Rufumleitung auch so einstellen, dass sofort Deine Mailbox rangeht.
Bei der bedingten Rufumleitung kannst Du vorher festlegen, in welchen Fällen das Telefon den Anruf weiterleiten soll. Zum Beispiel, wenn Du nicht rangehst (Nichtannahme). Jeder kennt diesen Fall, wenn am anderen Ende keiner ans Handy geht und sich stattdessen irgendwann die Mailbox meldet oder beim Festnetz der Anrufbeantworter anspringt.
Eine andere Variante ist die Weiterleitung, wenn das Telefon besetzt ist. Hast Du Dich gerade festgequatscht und kannst den zweiten Anruf nicht entgegennehmen, wird er auf eine andere Nummer oder die Mailbox weitergeleitet (Besetztfall). Auch wenn Dein Handy nicht erreichbar ist, weil Du gerade im Funkloch steckst oder den Flugmodus eingeschaltet hast, wird klassischerweise die Rufumleitung aktiv (Nicht-Erreichbarkeit).
Leider unterscheidet es sich von Telefon zu Telefon, wie Du eine Rufumleitung einrichten kannst. Bei Smartphones und klassischen Handys musst Du anders an die Sache rangehen als bei Festnetztelefonen. Wohin Du den Anruf weiterleitest, ob auf die Mailbox, auf ein Handy oder ein Festnetztelefon, macht für das Einrichten hingegen keinen Unterschied. Bei den Kosten, die durch einen Anruf entstehen, kann es allerdings sehr wohl einen Unterschied machen, wohin Du die Rufumleitung schaltest.
Jedes Smartphone hat einen eigenen Menüeintrag in den Einstellungen, über den Du Anrufe umleiten kannst. Für Android und Apple geben wir Dir im nächsten Absatz eine beispielhafte Anleitung.
Bei Smartphones und klassischen Mobiltelefonen kannst Du aber auch einen Steuercode eintippen und so per Tastenkombination die Weiterleitung einrichten. Die gängigsten Codes zeigt unsere Tabelle.
absolute Rufumleitung | Code |
---|---|
alle Anrufe umleiten | **21*Telefonnummer# |
Umleitung deaktivieren | ##21# |
Umleitung aktivieren | *21# |
Status überprüfen | *#21# |
bedingte Rufumleitung | |
wenn nicht abgehoben | **61*Telefonnummer **Zeit#1 |
„wenn nicht abgehoben“ deaktivieren | ##61# |
„wenn besetzt“ einrichten | **67*Telefonnummer # |
„wenn besetzt“ deaktivieren | ##67# |
„wenn nicht erreichbar“ einrichten | **62*Telefonnummer # |
„wenn nicht erreichbar“ deaktivieren | ##62# |
alle Umleitungen | |
alle Rufumleitungen deaktivieren | ##002# |
aktuelle Einstellungen abfragen | *#61# |
1 Die Zeit bis zum Einschalten der Mailbox lässt sich in Sekundenschritten (5, 10, 15, 20, 25, 30) angeben.
Quelle: Mobilfunkanbieter (Stand: 8. Februar 2022)
Die Einstellungen im Handy sind je nach Hersteller und Android-Version etwas unterschiedlich. Für die gängigsten Android-Smartphones haben wir Dir eine beispielhafte Anleitung erstellt. Je nach Handymodell kann der Verlauf bei Dir etwas anders sein.
Bei der bedingten Rufumleitung kannst Du zwischen den Optionen „wenn besetzt“, „wenn keine Antwort“ oder „wenn nicht erreichbar“ wählen und eine Zielnummer eingeben. Im selben Menü kannst Du die Rufumleitungen auch wieder ausschalten.
Dass die Rufumleitung erfolgreich eingerichtet wurde, kannst Du auch daran erkennen, dass neben der Akku-Anzeige und dem Netzverbindung-Symbol (W-Lan oder Datenverbindung) ein kleines Telefon-Symbol eingeblendet wird.
Leider gibt es keine einheitliche Tastenkombination, mit der Du Anrufe vom Festnetztelefon weiterleiten kannst. Oftmals findest Du die Steuercodes für Dein Gerät in der Gebrauchsanleitung. Viele Festnetztelefone haben im Menü einen passenden Unterpunkt für Rufumleitungen versteckt. Kannst Du ihn jedoch nicht finden, musst Du Dich wohl oder übel durch das Handbuch wühlen.
Manche Telefonanbieter haben auch den Service, die Weiterleitungen online über das Kundencenter einzustellen. So kannst Du Anrufe auch von unterwegs umleiten lassen.
In der Regel ist das Einrichten und Ausschalten einer Rufumleitung kostenlos. Aber Achtung: Alle weiteren Kosten hängen von Deinem Telefonvertrag ab. Und zwar von dem Telefon, auf dem Du die Rufumleitung einrichtest. Leitest Du zum Beispiel die Anrufe von dem Festnetztelefon in Deinem Büro auf Dein Privathandy um, zahlt der Arbeitgeber. Kläre also vorher, ob Du Anrufe auch wirklich weiterleiten darfst.
Wie hoch die Kosten sind, hängt davon ab, wohin Du den Anruf weiterleitest – ob Handy, Festnetztelefon, Mailbox oder Anrufbeantworter. Bei vielen Handytarifen ist die Rufumleitung vom Mobiltelefon kostenlos. Doch selbst bei der ein oder anderen Allnet-Flat berechnet der Anbieter immer noch rund 10 Cent pro weitergeleitete Gesprächsminute. Erkundige Dich also vorher bei Deinem Mobilfunkanbieter, ob Du Anrufe über eine Rufumleitung extra zahlen musst. Umleitungen auf die Mailbox sind hingegen fast immer kostenlos, solange Du nicht gerade außerhalb der Europäischen Union Urlaub machst.
Rufumleitungen ins Ausland solltest Du grundsätzlich vermeiden, denn dort drohen die höchsten Kosten. Jedenfalls wenn Du außerhalb der Europäischen Union unterwegs bist. Der Anrufer zahlt lediglich die Kosten bis zur Grenze, die Verbindungskosten im Ausland musst Du zahlen.
Das gilt auch dann, wenn Du im Urlaub einfach nicht ans Telefon gehst und stattdessen irgendwann die Mailbox anspringt. Hat sich Dein Handy in das ausländische Netz eingewählt (Roaming), wird auch die Mailbox teuer über das Ausland umgeleitet. Innerhalb der EU ist diese Weiterleitung mittlerweile kostenlos.
Auf Nummer sicher gehst Du, wenn Du eine absolute Rufumleitung auf Deine Mailbox einrichtest. Dann gehen die Gespräche unmittelbar auf die Mailbox im deutschen Netz und nehmen nicht den Umweg übers ausländische Handynetz. Der Nachteil: Du kannst im Ausland gar keine Gespräche annehmen. Willst Du auch im Urlaub erreichbar sein, kannst Du alternativ Deine Mailbox ausschalten. Wie das funktioniert, erklären wir in unserem Ratgeber zur Mailbox.
Bei einem längeren Aufenthalt im Ausland ist möglicherweise eine Auslandsflatrate die bessere Option. Aber diese muss auch explizit die Kosten für eine Rufumleitung mit einschließen. Wie Du sonst im Ausland günstig telefonierst und surfst, erfährst Du in unserem Ratgeber zu Roaming.