Girocard Das kann die deutsche Bankkarte

Finanztip-Expertin für Bank und Kredit
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Falls Du die Girocard verlierst, sperre sie so schnell wie möglich bei Deiner Bank oder über die Notrufnummer 116 116.
Das passende Konto samt Girocard findest Du über den Finanztip-Girokontovergleich.
Diese Neukundenprämien gibt es aktuell bei unseren Girokonto-Empfehlungen:
· Consorsbank: 200 Euro bei monatlich 1500 Euro Geldeingang
· Santander BestGiro: 75 Euro bei Kontoumzug
· C24 Smart: 75 Euro bei Kontoumzug
Du kennst die Girokarte vielleicht noch unter ihrem alten Namen EC-Karte. Was sie alles kann, erfährst Du in diesem Ratgeber.
Die Girocard gehört zu vielen Girokonten dazu, mit ihr kannst Du in Läden bezahlen und Geld abheben. Kennen tust Du sie vielleicht noch unter ihren alten Namen: EC-Karte.
Dabei handelt es sich bei der Girocard um eine deutsche Karte, die Karte und die Zahlungsstruktur samt Geldautomaten dahinter werden von den deutschen Banken gestellt. Das hat Vorteile bei der Akzeptanz in Deutschland aber auch Nachteile, wenn Du im Ausland unterwegs bist. Welche das genau sind, erklären wir Dir in den Abschnitten zum Geldabheben und Bezahlen.
Ein Punkt, der die Girocard ausmacht, ist die Art, wie die Bank sich ihr Geld zurückholt. Gibst Du mit der Girocard Geld aus, wird die Summe zeitnah vom angeschlossenen Girokonto abgebucht, egal ob Du mit der Karte bezahlst oder Geld abhebst. Das macht die Girocard zu einer sogenannten Debitkarte.
Lediglich wenn Du im Laden bezahlst und den Kauf mit einer Unterschrift auf dem Kassenzettel bestätigst, kann es etwas länger dauern, bis das Geld von Deinem Konto abgebucht wird. Denn dann holt sich der Händler das Geld von Deinem Konto über eine Lastschrift.
Viele Banken verlangen Gebühren für die Girocard selbst. Dazu kommen dann noch Gebühren für das Bezahlen und Geldabheben. Wie hoch diese Kosten sind, hängt von der jeweiligen Bank ab.
Bank | Monatsgebühren |
---|---|
Comdirect | 1 € |
DKB | 0,99 € |
Consorsbank | 0 € |
ING | 1,49 € |
Commerzbank | 0 € |
Deutsche Bank | 0 € |
Berliner Sparkasse | 1 € |
Berliner Volksbank | 0 € |
Sparda-Bank Berlin | 0 € |
PSD-Bank Berlin-Brandenburg | 0 € |
Quelle: Websites der Anbieter (Stand: 10. Januar 2025)
Zu diesen Kosten für die Girocard kommen dann noch Monatsgebühren für das Girokonto selbst. Für Dich heißt das: An dieser Stelle kannst Du sparen. In unserem Girokonto-Vergleich werden Dir die Gebühren für das Girokonto und die dazugehörigen Karten angezeigt.
Wenn Du mit der Girocard Geld abheben willst, klappt das an den meisten Geldautomaten in Deutschland. Bei den Geldautomaten Deiner Bank kostet das oft nichts. Wenn Deine Bank Mitglied in einem Automatennetzwerk wie Cash Group oder Cashpool ist, kannst Du zudem bei den Automaten der anderen Mitgliedsbanken kostenlos Geld abheben.
Anbieter | Geldautomaten | Mitglieder |
---|---|---|
Sparkassen-Netz | etwa 20.000 | Sparkassen |
Bankcard-Servicenetz | etwa 14.500 | Volksbanken und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, Ethik Bank, PSD-Banken |
Cash Group | etwa 6.000 (inklusive Kassen von 1.300 Tankstellen) | Unicredit Bank, Commerzbank, Deutsche Bank, Postbank, Tochterunternehmen der genannten Banken |
Cashpool | etwa 2.800 | Bankhaus Hafner, Bank für Sozialwirtschaft, Bankhaus Bauer, Bankhaus C. L. Seeliger, Bankhaus Mayer, Bankhaus Gebr. Martin, Bankhaus J. Faisst, Bankhaus Ludwig Sperrer, Bankhaus Max Flessa, Bankhaus Neelmeyer, BBBank, Donner & Reuschel, Degussa Bank, Fürstlich Castell'sche Bank, Gabler-Saliter Bank, Berenberg, Merkur Privatbank, National-Bank, Pax-Bank, Santander, Sparda-Banken, Südwestbank, Targobank, Oldenburgische Landesbank, Steyler Bank |
Quelle: Websites der Anbieter (Stand: 10. Januar 2025)
Aber Achtung: Es gibt Kontomodelle, bei denen Du nur ein paar Mal im Monat kostenlos Geld an den Automaten Deiner Bank holen kannst. Bei anderen kostet das Geldabheben sogar immer etwas. Das kann Dir zum Beispiel bei den sogenannten Klassikkonten regionaler Banken passieren.
Falls Du mal keinen Automaten Deiner eigenen Bank findest, kann das Abheben mit der Girocard schnell teuer werden. Denn die Automatenbetreiber verlangen dafür Gebühren. Die Höhe ist nicht gesetzlich festgelegt, muss aber vor dem Abheben angezeigt werden. In den meisten Fällen geschieht das über das Display des Automaten während Du abhebst.
Da die Girocard eine deutsche Karte ist, arbeiten die Banken mit Partnern zusammen, damit Du auch außerhalb von Deutschland Geld abheben kannst. In der Regel sind das die amerikanischen Kreditkartenunternehmen Mastercard und Visa.
Bei ihnen haben die Banken die Wahl zwischen vier Optionen: den Untermarken Maestro und V-Pay und den Debitkarten von Mastercard und Visa. Dadurch wird aus einer nationalen Karte eine internationale. Dabei haben Karten mit Maestro und V-Pay weniger Funktionen als Girokarten, die mit den moderneren Debit-Varianten zusammengebracht werden.
Wenn Du auf Deiner Girocard das Symbol eines dieser internationalen Partner findest, kannst Du auch im Ausland Geld abheben. Allerdings kostet das oft Gebühren. Diese Kosten listen die Banken in den Entgeltinformationen zu den jeweiligen Girokontomodell auf, als auch in den Preis- und Leistungsverzeichnissen.
Die Preislisten sind zwar verwirrend, aber das Suchen kann sich lohnen: Bei manchen Banken ist Bezahlen und Abheben im Ausland mit der Girocard preiswerter als mit der Kreditkarte.
Wichtig auch wenn Du im Ausland unterwegs bist: Die Automatenbetreiber können Kosten aufschlagen, egal mit welcher Karte Du abhebst.
Das Logo eines Partners wirst Du zukünftig nicht mehr auf Deiner Girocard sehen: Maestro. Mastercard will diese Untermarke einstellen. Deshalb geben viele Banken seit Juli 2023 keine neuen Maestro-Karten mehr aus. Die aktuellen Karten funktionieren aber bis zum Auslaufen wie gewohnt weiter.
Ob Du Deine neue Girocard zukünftig weiter im Ausland nutzen kannst, hängt von Deiner Bank ab. Die kann eine reine Girocard ausgeben, aber auch statt Maestro die Girocard mit V-Pay, Mastercard und Visa-Debit ausstatten. Insbesondere die Sparkassen setzen bereits auf die neueren Debitkarten-Variante, aber auch Volksbanken und Sparda-Banken. Dadurch kannst Du mit diesen Karten zum Beispiel auch online bezahlen.
Du kannst mit der Girocard natürlich auch bezahlen. Entweder Du steckt die Karte dafür in das Lesegerät und gibst die Pin ein oder Du unterschreibst auf dem Kassenzettel und bestätigst so die Zahlung.
Wenn Du die Zahlung per Pin bestätigst, verspricht Deine Bank dem Händler, dass er sein Geld kriegt. Dafür prüft sie beim Bezahlvorgang, ob genug Geld auf Deinem Konto liegt.
Anders sieht es aus, wenn Du per Unterschrift bezahlst, also mit dem elektronischen Lastschriftverfahren. Das hat dann eigentlich nichts mit der Girocard zu tun, der Händler bekommt über die Karte nur Deine Kontodaten und bucht das Geld später ab. Ob Dein Konto gedeckt ist, weiß er nicht. Ist nicht genug Geld auf dem Konto, blockiert Deine Bank die Zahlung, und der Händler schickt Dir später eine Mahnung.
Im Ausland bezahlst Du meist über den internationalen Partner Maestro oder V-Pay, dabei wird Maestro in mehr Ländern akzeptiert. Aber auch Karten, bei denen die Banken auf die neueren Debitkarten von Mastercard und Visa setzen, funktionieren außerhalb von Deutschland. Die Akzeptanz unterscheidet sich dann bei Visa und Mastercard kaum.
Insbesondere wenn Du außerhalb der Eurozone unterwegs bist, können beim Bezahlen Gebühren anfallen. Die Angaben zu diesen Fremdwährungsgebühren findest Du in den Entgeltinformationen und Preis- und Leistungsverzeichnissen.
Mit der Girocard kannst Du auch kontaktlos bezahlen. Du musst die Karte also beim Bezahlen nicht mehr aus der Hand geben, sondern sie nur an das Lesegerät der Kasse halten. Du erkennst die passenden Kassen an einer Kombination aus Girocard-Logo und Funkwellen-Symbol. Auf der Karte selbst siehst Du ebenfalls das Funkwellen-Symbol.
Erst ab Summen über 50 Euro musst Du zusätzlich Deine Pin eingeben. Unbegrenzt häufig klappt das aber nicht. Nachdem Du fünfmal ohne Pin bezahlt hast, musst Du sie wieder eingeben. Das Gleiche gilt, wenn die Gesamtsumme Deiner Käufe 150 Euro erreicht hat. Das soll Dich schützen, falls Deine Karte mal verloren geht. Hebst Du zwischendurch mit der Karte Geld ab, wird der Zähler wieder auf Null gesetzt und Du hast fünf Pin-freie Zahlungen.
Bei einigen Banken kannst Du über die Girocard auch mit Deinem Handy bezahlen. So bieten die Sparkassen und Volksbanken das Bezahlen mit der Girocard über Android-Smartphones an. Das funktioniert mit ihren Banking-Apps.
Falls Du ein iPhone hast, kannst Du zum Beispiel bei den Sparkassen mit der Girocard mobil bezahlen, sie bieten dafür Apple Pay an. Auch die Commerzbank ermöglicht Dir das.
Statt der Karte hältst Du beim mobilen Bezahlen das Smartphone an das Lesegerät der Kasse.
Noch funktionieren Girocards in den meisten Fällen beim Online-Shopping nicht. Du musst dafür zu einer Karte von Mastercard oder Visa greifen. Wenn Du Dein Konto bei einer Sparkasse, Volksbank oder Sparda-Bank hast, sieht das womöglich anders aus: Viele von ihnen kombinieren bereits die Girocard mit der Mastercard oder Visa Debit. Eine Liste zu den Kooperationen zwischen Sparkassen, Genossenschaftsbanken und den amerikanischen Kartenunternehmen findest Du auf Github. Das erhöht nicht nur die Akzeptanz beim Bezahlen in Läden, mit den Karten kannst Du dann auch im Internet einkaufen.
Ein weiteres Problem: Wenn Deine Bank eine reine Girocard ausgibt, funktioniert diese womöglich nicht immer beim Bezahlen in Deutschland, obwohl es sich bei Girocard um ein deutsches System handelt. Das liegt dann am Anbieter, vom dem der Händler das Kartengerät hat. So kannst Du beispielsweise über die Geräte von Sumup oder Platpay nicht mit einer reinen Girocard bezahlen, da das Unternehmen für die Abrechnung nur die Systeme von Mastercard und Visa nutzt.
Falls die Girocard verloren geht oder jemand sie stiehlt, musst Du sie sperren. Das geht bei Deiner Bank oder telefonisch über die Sperrnummer 116 116. In Deutschland ist der Sperr-Notruf kostenlos. Wenn Du im Ausland bist, musst Du die Vorwahl für Deutschland (0049) vor der eigentlichen Nummer wählen und die Telefongebühren zahlen. Bis die Karte gesperrt ist, haftest Du mit bis zu 50 Euro, falls ein Unbefugter Deine Girocard nutzt (§ 675v BGB).
Es nehmen aber nicht alle Banken am Sperrdienst teil. Kontrolliere das über die Website Deiner Bank oder über die Teilnehmerliste des Dienstes. Ist Deine Bank kein Partner, speicher Dir die Sperrnummer der Bank in Deinem Handy ab.
Du solltest den Verlust zusätzlich der Polizei melden und die Karte dort über das sogenannte Kuno-System sperren. Das soll verhindern, dass Diebe mit der Karte einkaufen können, indem sie den Kassenzettel unterschreiben.
Einige Direktbanken haben die Girocard zum optionalen Teil ihres Kontos gemacht, zum Beispiel: Comdirect, DKB, Consorsbank und ING. Smartphonebanken wie N26 oder Revolut hatten nie eine Girocard im Programm. Stattdessen setzen sowohl diese Direktbanken als auch die Neobanken auf die Debitkarten von Mastercard und Visa als Hauptkarte zum Konto.
Auch bei diesen Karten wird das Geld zeitnah abgebucht. Dazu sind sie online nutzbar und funktionieren mit weniger Einschränkungen im Ausland. Trotzdem kommt nicht jeder Verbraucher ganz ohne Girocard durchs finanzielle Leben.
Das liegt zum einen daran, dass die Girocard in Deutschland immer noch häufiger akzeptiert wird als die Debitkarten der Kreditkartenunternehmen. Solange es sich um ein Geschäft handelt, dass auch Bargeld akzeptiert, ist das kein Problem. Schließlich kannst Du mit den Karten von Visa und Mastercard an den meisten Geldautomaten in Deutschland abheben. Womöglich ist kein Automat in der Nähe – dann wird es unkomfortabel.
Anders sieht es aus, wenn nur Kartenzahlung akzeptiert wird und dann auch nur die Girocard. Das kann Dir zum Beispiel bei Behördengängen passieren. Als Beispiel zeigen wir Dir, wie uneinheitlich einige Bürgerämter in Berlin mit dem Thema umgehen. Allerdings kannst Du auch dieses Problem lösen, indem Du statt zum Amt in der Nähe zu einem anderen gehst.
Bürgeramt | Bargeld | Girocard | Visa/Mastercard |
---|---|---|---|
Charlottenburg-Wilmersdorf/Heerstr. | nein | ja | ja |
Friedrichhain-Kreuzberg/Frankfurter Allee | nein | ja | ja |
Lichtenberg/Normannenstr. | nein | ja | nein |
Marzahn-Hellersdorf/Biesdorf Center | nein | ja | nein |
Mitte/Rathaus Mitte | ja | ja | nein |
Neukölln/Blaschkoallee | nein | ja | nein |
Pankow/Breite Str. | ja | ja | nein |
Reinickendorf/Märkisches Viertel | in Notfällen | ja | ja |
Spandau/Rathaus Spandau | ja | ja | ja |
Steglitz-Zehlendorf/Schloßstr. 37 | ja | ja | nein |
Tempelhof-Schöneberg/Tempelhofer Damm 165 | nein | ja | ja |
Treptow-Köpenick/Rudower Chaussee 6 | nein | ja | ja |
Quelle: berlin.de (Stand: 10. Januar 2025)
Ein weiteres Problem, auf das Du ohne Girocard treffen kannst: Bei einigen Banken kannst Du Deine Bankgeschäfte nur zusammen mit einem Smartphone erledigen. Das liegt daran, dass die Tan über die Banking-App an Dich gesendet wird. Mit einem Handy, über das Du keine Apps nutzen kannst, funktioniert das Banking nicht. Vielleicht hast Du aber auch Sicherheitsbedenken und willst Deine Bankgeschäfte nicht mit dem Smartphone erledigen.
Als Alternative bieten Dir Banken zum Teil das chipTan-Verfahren an. Dann brauchst Du einen Generator, mit dem Du die Tan erzeugst – und die Girocard der Bank. Die musst Du in den Generator stecken, wenn Du eine Tan brauchst.
Ob Du eine Girocard brauchst, hängt also zum Beispiel davon ab, wo Du wohnst oder wo Deine Lieblingsgegend ist und ob Dich Extrawege nicht stören. Aber auch davon, wie Du Deine Bankgeschäfte erledigen willst.
Mit dem richtigen Girokonto kannst Du Gebühren sparen und bekommst gute Leistungen.
Gute Konten: Meine Bank Onlineonly, C24 Smart, Norisbank Top-Girokonto, Consorsbank Essential, DKB Aktiv, Santander Bestgiro
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