Das Wichtigste in Kürze
- Jeder Bundesbürger hat seit 2008 eine lebenslang gültige Steueridentifikationsnummer, die auch Steuer-ID genannt wird.
- Zusätzlich gibt es die Steuernummer, die mit der jeweiligen Steuerart und dem jeweiligen Finanzamt verknüpft ist.
So gehst Du vor
- Du findest Deine Steuer-ID zum Beispiel in Deiner jährlichen Lohnsteuerbescheinigung oder Deinem Steuerbescheid.
- Du kannst die Steueridentifikationsnummer beim Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) anfordern.
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Die Steueridentifikationsnummer ist nicht zu verwechseln mit der Steuernummer. Diese wird vom zuständigen Finanzamt vergeben und kann sich zum Beispiel bei einem Umzug auch ändern.
Was ist die Steueridentifikationsnummer?
Die Steueridentifikationsnummer besteht aus elf Ziffern, ist einmalig, gilt ein Leben lang und sogar bis zu 20 Jahre nach dem Tod: Wer in Deutschland gemeldet ist, bekommt automatisch diese auch Steuer-ID genannte Zahl. Im Steuerbescheid taucht sie oben ganz kurz als IdNr. auf.
Was ist mit der Steuer-ID gespeichert?
Mit der Steueridentifikationsnummer werden beim Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) alle wichtigen Daten einer Person gespeichert (§ 139b, Abgabenordnung, AO). Dazu gehören:
- Tag und Ort der Geburt, Geschlecht
- Familienname, Vornamen, frühere Namen, Doktorgrad
- gegenwärtige oder letzte bekannte Anschrift
- zuständige Finanzbehörden
- sogar der Sterbetag
Zudem werden alle wichtigen steuerlichen Dinge mit Deiner Steuer-ID verknüpft, also zum Beispiel welche Steuerklasse Du hast oder generell Deine sogenannten elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale (Elstam). Geregelt ist das in Paragraf 39e Einkommensteuergesetz (EStG).
Wie erhältst Du Deine Steueridentifikationsnummer?
Seit 2008 schickt das BZSt an jede in Deutschland gemeldete Person die persönliche Steueridentifikationsnummer per Post. Kinder - oder besser Babys - erhalten seitdem ihre Nummer in der Regel innerhalb von drei Monaten nach der Geburt. Oft ist also der erste offizielle Brief vom Staat der mit der Steuer-ID.
Wo findest Du Deine Steuer-ID?
Die Steueridentifikationsnummer kannst Du an den folgenden Stellen schnell finden:
- In der Regel kannst Du die Steuer-ID auf Deiner Lohnsteuerbescheinigung oder dem letzten Steuerbescheid ablesen.
- Bist Du vor 2008 geboren, solltest Du die Steueridentifikationsnummer im Schreiben des BZSt aus dem Jahr 2008 finden. Wer ab 2008 geboren wurde, hat die Steuer-ID in den ersten drei Monaten seines Lebens erhalten, also die Eltern des Babys.
- Falls Du dieses Schreiben nicht mehr hast, findest Du ja vielleicht ein Schreiben des Finanzamts vom Oktober oder November 2011. In diesem wurden Dir wegen der Abschaffung der farbigen Lohnsteuerkarten aus Pappe Deine elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale (Elstam) mitgeteilt - inklusive Deiner Steuer-ID.
Was tust Du, wenn die Steuer-ID weg ist?
Wenn Du nach den drei genannten Punkten immer noch nicht fündig geworden bist, bleibt Dir nur ein letzter Ausweg.
Du musst beim BZSt beantragen, dass Dir Deine persönliche Steuer-ID nochmals zugeschickt wird. Das geht am einfachsten online mithilfe dieses Formulars im Internet. Dort musst Du die folgenden Daten angeben:
- auf der ersten Seite: Dein Name, Vorname, Geburtsdatum und Geburtsort
- auf der zweiten Seite: Deine aktuelle Meldeadresse, bestehend aus Straße, Hausnummer, Ort und Postleitzahl.
Setze abschließend ein Häkchen bei “Ich stimme den Datenschutzbestimmungen zu” und klicke auf “Absenden”.
Achtung: Aus Gründen der Sicherheit und des Datenschutzes bekommst Du die Steueridentifikationsnummer immer per Post zugeschickt - an Deine Meldeadresse. Das kann - Stand Dezember 2025 - bis zu vier Wochen dauern.
Wie hilft die Steueridentifikationsnummer?
Bei Anträgen, Erklärungen oder Mitteilungen an das Finanzamt gibst Du Deine Steuer-ID am besten gleich im Betreff an. Auch in Deiner Steuererklärung trägst Du die elf Ziffern ein. Möglicherweise fragen Arbeitgeber oder Sozialleistungsträger wie Krankenkassen und Arbeitsämter nach Deiner Steueridentifikationsnummer - und nicht nach Deiner Steuernummer. Wir haben Dir hier eine Auswahl für den Einsatz der Steuer-ID zusammengestellt.
Brauchst Du für das Kindergeld die Steuer-ID?
Seit Januar 2016 müssen Bezieher von Kindergeld bei den Familienkassen grundsätzlich ihre eigene Steueridentifikationsummer und die ihrer Kinder angeben. Allerdings haben die Familienkassen durch einen automatischen Meldeabgleich bereits die meisten Daten. Mehr dazu liest Duim Ratgeber Kindergeld.
Was gilt bei Unterhaltszahlungen?
Wenn Du Unterhalt – etwa an Deinen geschiedenen Ehegatten – zahlst und den Betrag steuerlich als Sonderausgabe absetzen möchtest, brauchst Du seit 2016 zwingend die Steuer-ID des Empfängers. Dieser muss Dir umgekehrt seine Steueridentifikationsnummer mitteilen.
Brauchst Du bei steuerfreien Minijobs Deine Steuer-ID?
Ja, seit 2022 müssen Arbeitgeber die Steuer-ID ihrer Minijobber der Minijob-Zentrale mitteilen. Das heißt, Du musst Deinem Chef oder Deiner Chefin Deine Steueridentifikationsnummer vor Arbeitsbeginn mitteilen.
Ist die Steueridentfikationsnummer nötig für den Freistellungsauftrag?
Für Deine Bankverbindungen brauchst Du seit 2011 Deine Steueridentifikationsnummer, zum Beispiel für einen Freistellungsauftrag. Kapitalerträge lassen sich so einzelnen Personen zuordnen und es fällt schneller auf, wenn der Freibetrag von 1.000 Euro, der sogenannte Sparerpauschbetrag, überschritten ist.
Fehlt die Steuer-ID im Freistellungsauftrag, müssen Kreditinstitute bei Zinszahlungen und anderen Kapitalausschüttungen automatisch Abgeltungssteuer einbehalten und ans Finanzamt überweisen. Das sind 25 Prozent der Kapitalerträge, zuzüglich Solidaritätszuschlag und eventuell auch Kirchensteuer.
Betroffen sind alle Bank- und Versicherungskunden, die ihrer Bank bislang noch nicht ihre Steueridentifikationsnummer mitgeteilt haben.
Wie hilft die Steuer-ID bei der elektronischen Lohnsteuerkarte?
Die Steueridentifikationsnummer macht es möglich, dass es in Deutschland seit 2013 die elektronische Lohnsteuerkarte überhaupt gibt.
Arbeitgeber können dadurch direkt beim BZSt alle steuerlich relevanten Daten abrufen, die sogenannten elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale (Elstam). Das heißt, Du musst Dich nicht mehr darum kümmern, dass Deine Daten gespeichert werden oder Deine Lohnsteuerbescheinigung bei der Personalabteilung des Arbeitgebers ankommt. Auch die Zeiten der farblich unterschiedlichen Steuerkarten aus Pappe sind damit nun längst vorbei.
Ist die Steueridentifikationsnummer wichtig für die Steuererklärung?
Ja, Du musst die Steuer-ID immer angeben, wenn Du Deine Steuererklärung machst. Die elektronische Steuererklärung mit Elster ist dank Steueridentifikationsnummer möglich.
Wichtig ist die Steuer-ID für die sogenannte vorausgefüllte Steuererklärung (VaSt). Dieser Service ist auch bekannt als Belegabruf oder „Abruf von Bescheinigungen“. Er vereinfacht für Steuerpflichtige das Ausfüllen der Einkommensteuererklärung am Computer oder mit einem Smartphone. Denn es können Stammdaten wie Name, Adresse, Alter, Religionszugehörigkeit und Bankverbindung, aber auch Rentenleistungsbezüge, Lohnzahlungen, Beiträge zu Kranken- und Pflegeversicherungen und andere Vorsorgeaufwendungen digital übermittelt und somit automatisch in der Steuererklärung übernommen werden.
Um diesen Datenabruf nutzen zu können, braucht es einen sogenannten Abrufcode. Und für den wiederum die Steuer-ID. Das gilt, wenn Du Deine Steuererklärung mit einem Steuerprogramm oder eine Steuer-App erledigst.
Machst Du die Steuererklärung mit Elster, ist der Abrufcode nicht mehr notwendig. Aber: Du brauchst natürlich für Elster selbst Deine Steueridentifikationsnummer. Mehr dazu in unserem umfangreichen Ratgeber zu Elster.
Kann zur Steuer-ID auch Deine Kontoverbindung gespeichert werden?
Ja. Seit Ende 2024 ist es prinzipiell möglich, dass das BZSt zu Deiner Steueridentifikationsnummer auch Deine Kontoverbindung speichern kann. Damit soll es möglich sein, staatliche Leistungen direkt an alle Bundesbürger und Bundesbürgerinnen auszahlen zu können.
Ein erster Kandidat dafür war das Klimageld. Was es damit genau auf sich hat und vor allem, wie Deine Kontoverbindung, also in der Regel Deine Iban, zum BZSt kommt, kannst Du im Ratgeber zu Klimageld und Direktauszahlung nachlesen.
Hilft die Steuer-ID beim Datenabgleich?
Die Steueridentifikationsnummer hilft den Finanzbehörden schnell und einfach an wichtige Personendaten gelangen. Ziehst Du beispielsweise in eine andere Stadt um, tauschen Melde- und Finanzamt die Daten untereinander aus. Auch über Landesgrenzen hinweg können Deine steuerlich relevanten Daten mithilfe der Steuer-ID korrekt zugeordnet und weitergegeben werden.
Fazit: Die Steueridentifikationsnummer trägt ihren Namen zu Recht. Denn mit dieser lässt sich jede Person eindeutig identifizieren.
Künftig soll die Steuer-ID Grundlage für eine Bürgeridentifikationsnummer werden. Auf diese sollen dann verschiedene Ämter für elektronische Verwaltungsprozesse zugreifen können. So sollen digitale Prozesse in der öffentlichen Verwaltung ämterübergreifend vorangetrieben werden.
Warum es aber trotzdem immer noch die “gute alte Steuernummer” gibt, also die ohne “Identifikation” in der Mitte des Worts Steueridentifikationsnummer, erklärt Finanztip Dir jetzt.
Wo findest Du Deine Steuernummer?
Du findest Deine Steuernummer immer auf den Steuerbescheiden, die Du erhalten hast. Beim Bescheid zur Einkommensteuer stehen die Steuernummer und die Steueridentifikationsnummer (IdNr.) direkt untereinander.
Gibst Du erstmals eine Einkommensteuererklärung ab, erhältst Du mit dem Steuerbescheid automatisch eine Steuernummer. Bei einigen anderen Steuerarten musst Du hingegen die Steuernummer beantragen. Das betrifft zum Beispiel die Umsatzsteuer.
Was galt für die Steuernummer vor 2008?
Vor 2008 hast Du vom Finanzamt eine Steuernummer erhalten, etwa wenn Du dort zum ersten Mal eine Steuererklärung abgegeben hast oder Du die Steuernummer für bestimmte Zwecke beantragen musstest. Damit wusste der Fiskus, mit wem er es zu tun hat. Die ersten Ziffern der Steuernummer gaben zudem an, welches Finanzamt für Dich zuständig ist. Die hinteren Ziffern der Steuernummer waren Deine persönlichen.
Eine Steueridentifikationsnummer gab es vor 2008 nicht. Das bedeutete, dass Du eine neue Steuernummer erhalten hast, wenn Du umgezogen bist und dabei ein anderes Finanzamt für Dich zuständig wurde. Wenn Du angestellt warst und dich selbstständig gemacht hast, bekamst Du zusätzlich eine Steuernummer für die Umsatzsteuer. In einigen Bundesländern gibt es zudem eine Steuernummer für die Grundsteuer.
Du warst also abhängig vom jeweiligen Finanzamt durch Deine Steuernummer identifizierbar.
Der Vorteil der Steueridentifikationsnummer wird dadurch klarer, weil diese unabhängig vom jeweiligen Finanzamt ist.
Was gilt heute für die Steuernummer?
Alles, was Du gerade in der Vergangenheitsform über die Steuernummer gelesen hast, gilt auch heute noch. Warum eigentlich? Die Steueridentifikationsnummer würde doch völlig ausreichen.
Warum gibt es die Steuernummer immer noch?
Häufig ist als Begründung zu lesen, dass die klassische Steuernummer immer noch eine wichtige Rolle für die Abläufe im Finanzamt spielt. Zudem gibt es verschiedene Steuernummern für verschiedene Steuerarten. Trotzdem ist es wenig plausibel, warum Steueridentifikationsnummer und Steuernummer parallel existieren. Doch so wie es aktuell aussieht, wird es dieses Nebeneinander auf absehbare Zeit weiter geben.
Gibt es weitere Steueridentifikationsnummern?
Ja. Es gibt auch noch weitere Steueridentifikationsnummern, die aber nur für Selbstständige und Unternehmen wichtig sind.
Das ist einerseits die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-IdNr.), die mittlerweile fast überall zum Einsatz kommt und zwingend ist, sobald ein Unternehmen auch außerhalb Deutschlands Geschäfte betreibt. Sie beginnt mit DE gefolgt von neun Ziffern.
Auf der anderen Seite steht die Wirtschafts-Identifikationsnummer (W-IdNr.), die aus der schon bestehenden USt-IdNr. besteht - gefolgt von einem zusätzlichen Unterscheidungsmerkmal aus fünf Ziffern, zum Beispiel -00001.
Die W-IdNr. wird seit November 2024 schrittweise bis 2026 eingeführt. In Paragraf 139c AO ist exakt geregelt, was das Bundeszentralamt für Steuern an Daten in dieser Nummer speichert. Laut BZSt sollen Einzelkaufleute und Freiberufler neben ihrer IdNr. zusätzlich eine W-IdNr. erhalten, so dass der betriebliche Bereich klar und eindeutig von der privaten Sphäre getrennt wird. Ausführliche Informationen zur W-IdNr. findest Du auf dieser Seite des BMF.
Was ist der Unterschied zur eTIN?
eTIN steht für elektronische Transfer-Identifikations-Nummer. Sie kommt heutzutage allerdings nur noch in ganz seltenen Fällen zum Einsatz.
Eingeführt wurde die eTIN für die elektronische Steuererklärung Elster. Arbeitgeber brauchten diesen 14-stelligen Code für die Datenübermittlung der Lohnsteuerdaten ans Finanzamt. Dieser Code wurde nach festen Regeln aus Namen, Vornamen und Geburtsdatum des Arbeitnehmers erstellt.
Mit der Einführung der Steueridentifikationsnummer schwand die Bedeutung der eTIN. Arbeitgeber konnten und mussten stattdessen diese Steuer-ID für die Datenübertragung verwenden.
Das Einkommensteuergesetz regelt in Paragraf 41b, dass die eTIN nur noch verwendet werden darf, wenn dem Arbeitgeber die Steueridentifikationsnummer nicht bekannt ist. Und das ist sehr selten und wird immer seltener. Etwa, wenn es sich um nicht in Deutschland gemeldete Personen handelt und diese noch keine Steuer-ID haben.
Welche Kritik gibt es an der Steueridentifikationsnummer?
Bürgerrechtler befürchten, dass die Datenbank beim Bundeszentralamt für Steuern auch für andere als steuerliche Zwecke genutzt werden kann. Nach derzeitiger Gesetzeslage darf jedoch nur das Finanzamt Daten beim Bundeszentralamt für Steuern abrufen.
Da die Steueridentifikationsnummer eindeutig einem Menschen zugeordnet werden kann, ist es theoretisch möglich, alle Datenbanken, in denen sie gespeichert ist, miteinander abzugleichen. So wären mit einem Schlag sämtliche Informationen zum Leben eines Bürgers zugänglich. Dennoch ist das Speichern von Personendaten rechtens, urteilte der Bundesfinanzhof (BFH, Urteil vom 18. Januar 2012, Az. II R 49/10).
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