Radfahrer in Berlin
Bild: TommL / iStock.com

Dienstfahrräder werden immer beliebter, und auch Finanztip hat schon darüber berichtet, wie Sie ein hochwertiges Fahrrad oder E-Bike auf diese Weise günstiger bekommen. Dabei haben wir geraten, das Rad nach Ende der meist dreijährigen Leasingzeit eher nicht zu kaufen, sondern besser ein neues Rad über den Arbeitgeber zu leasen – weil neben dem Übernahmepreis von etwa 10 Prozent des Neupreises zusätzlich Steuern fällig werden.

Mittlerweile haben viele Leasinganbieter reagiert und übernehmen die Besteuerung für den Kunden nach einem Pauschalverfahren (§ 37b EStG). Dafür steigt zwar der Kaufpreis, doch in Summe lohnt sich nun die Übernahme. Bei Jobrad kostet das Fahrrad jetzt am Ende der Leasingzeit 17 Prozent des Neupreises, bei Eurorad und Businessbike 15, bei Lease-A-Bike sogar nur 13 Prozent.

In all diesen Fällen müssen sich weder Angestellte noch Arbeitgeber um die Versteuerung des „geldwerten Vorteils“ beim Kauf kümmern.

Bei einem schon laufenden Leasingvertrag sind die Anbieter meist nicht zur Versteuerung verpflichtet. Jobrad aber zum Beispiel verspricht, für alte Verträge die Steuern freiwillig zu übernehmen – und trotzdem nur den alten Kaufpreis von 10 Prozent zu verlangen. Für Verträge, die 2017 endeten, will Jobrad die Steuern sogar rückwirkend zahlen.

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Daniel Pöhler
Autor

Stand:

Daniel Pöhler war bis Ende 2020 Co-Pilot im Newsletter-Team und gelegentlich als Mobilitäts-Experte von Finanztip unterwegs. Daniel hat Betriebswirtschaft studiert und bei einem Fachmagazin für Telekommunikation volontiert. Seine ausgeprägte Leidenschaft für gute Sprache hatte ihm einen weiteren Job bei Finanztip eingebracht: den des stellvertretenden Textchefs.

8 Kommentare

  1. Wäre wirklich Interessant ob es aktuellere Zahlen zu dem Kaufpreis gibt.
    Erst in der Nettorechnung (bereinigt) lohnt sich das in meinen Augen.

    Meine grobe Rechnung wäre:
    Betrag = (36m x LR€) * (Bruto/Netto differenz) + (36 x Steuerwerter Vorteil x Lohnsteuerbetrag) + (17% + Neupreis)
    —————————————————————————————————————
    Beispiel:
    Neupreis -> 2500€ (muss unterhalb von 7,5% Bruttogehalt liegen)
    Bruttogehalt -> 3000€ (Netto [STK1+GKV]~ 2014€)
    Lohntsteuerbetrag ~11,4%
    -> darauf folgt eine Leasingrate von ~78€/m
    (Steuerwerter Vorteil berechnet bei Neuwert -> 2500€ = 6€ [bei 5000€ = 12 €])

    Rechnung:
    B = (36m x 78€/m) x (2014€ : 3000€) + (36m x 6€/m x 0,114) + (0,17 x 2500€)
    B = 2808€ x 0,6713 + 24,63€ + 425€

    B = 2334,64€ Netto Entrichtet (ges. Brutto -> 3233€)
    Alle Steuern und Versicherungen inbegriffen.
    (Allerdings muss für die Versicherung ein Verifiziertes Schloss + Rechnung genutzt und aufbewahrt werden und steigert ggf. die Leasingrate zusätzlich mit anderen Zubehörteilen)
    —————————————————————————————————————

    Hab ich mich mit einem Gedanken vertan, oder kann man das so sehen?
    Grüße

  2. Hallo zusammen,
    seit November 2020 läuft meine erste Erfahrung mit einem JobRad. Bin also noch im Prozess der Ende diesen Jahres ausläuft.
    Da ich gehört habe, daß ein JobRad Leasing lohnenswert wäre, wollte ich dieses auch einmal ausprobieren.
    Bei der Berechnung die ich gemacht habe, ist mir zum „sparen“ aber folgendes aufgefallen:
    Rad Preis 11/2020 3.599.-€
    Leasing Raten 36 Monate x 109,37€ = 3.937,32€ (Leasing-Differenz zum Ladenpreis + 338,32€)
    (auf der Abrechnung 8€ Steuervorteil? 3J 288€ – sehe ich das so richtig?)
    Ok, in der Leasing Rate sind Versicherung und Inspektionen enthalten.
    Ist meine Annahme richtig, daß ich am Ende noch 17% also rund 612€ drauflegen muss um das Rad zu erwerben?

    Jetzt die Frage die mich brennend interessert, da ich hier rechnerisch nicht weiter komme:
    Inwieweit lohnt sich das Job Rad auf diesem Leasing-Wege und nicht als sofort Kauf?

    1. Hallo SamB
      nach meinen Berechnungen lohnt ein Leasing-Rad:
      A) vor allem, wenn der Arbeitgeber noch einen Zuschuss zur Leasing-Rate gibt
      B) wenn man auf den Service wie die jährlichen Inspektionen, Versicherung (beinhaltet u.a. Radersatz bei Diebstahl auf Radreisen) wert legt – für die zahlt man etwas weniger im Service-Paket des Leasinganbieters, als wenn man das separat bei einer Fahrradversicherung bucht.

      Ansonsten lohnt sich Dienstrad-Leasing v.a. für den Arbeitgeber, weil sich der Bruttolohn reduziert und somit die AG-Anteile für die Sozialversicherungsbeiträge sinken. Der Arbeitnehmer zahlt ebenfalls entsprechend weniger Sozialversicherungsbeiträge und evt. Steuern – ob das sinnvoll ist, dazu hat z.B. Verdi eine klare Meinung: nein.
      Jedenfalls fällt die monatliche Netto-Gehaltszahlung über 3 Jahre niedriger aus.

      Der Sofortkauf auf eigene Rechnung ist sinnvoll, wenn man sich das problemlos vom Ersparten leisten kann oder vom Radhändler ein Ratenkauf (bzw. 0%-Finanzierung) angeboten wird. Und man eine gute Fahrradversicherung findet, die ihrerseits auch wieder einige Hundert Euro/Jahr kosten kann – je nach Wert des Fahrrads.

      1. Und ja, SamB, am Ende der Leasingzeit legt man noch die 15% – 17% drauf (vom Brutto-oder Nettopreis – das weiß ich nicht mehr), um das Leasing-Rad zu kaufen, bislang ist es ja nur zur Nutzung überlassen.
        Die Leasing-Rate ist dabei eine Kategorie (netto und brutto bitte unterscheiden), Service und Versicherung sind separat im Vertrag aufgeführt.
        Der Leasinganbieter sollte ein Berechnungswerkzeug zur Verfügung stellen, wo das Ganze aufgelistet wird.

        Das Leasing ist ein komplizierter Vorgang und ein Steuersparmodell, was mit Reduzierungen von Steuerlast und Sozialversicherungsbeiträgen kalkuliert, und durch massenhaftem Verkauf von Versicherungen (jedes Leasing-Rad muss versichert werden) irgendwie günstige Konditionen schindet.

        Was man beim Leasing-Kauf in den 3 Jahren spart, fehlt einem selbst irgendwann später bei der Rente und der Gesellschaft an Sozialversicherungsbeiträgen. Grob vereinfacht gesagt.

        Ich würde derzeit ein Fahrrad nicht mehr leasen, sondern das Rad als Sachwert beim lokalen Fahrradhändler ggfs. auf Raten (s.o. ) kaufen und bei Bedarf separat eine Fahrradversicherung abschließen.

        1. Hallo Prosper,
          vielen Dank für deine sehr ausführlichen Antworten.
          Was ich nur nicht verstehe ist, daß du in der ersten Antwort schreibst, daß sich deiner Berechnung nach ein Leasingfahrrad lohnt, und in der zweiten Antwort würdest du eher davon abraten und Das eher direkt beim Händler erwerben.
          Daraus werde ich leider nicht schlau.

          Das Fazit aus der Antwort und meinen Berechungen ist, daß sich ein Ratenkauf direkt beim Händler mit 0% Ratenzahlung und einer extra Versicherungeher eher lohnt als ein Job Rad über den Arbeitgeber zu leasen.

  3. Hallo Herr Pöhler,
    gibt es aktuelle Erfahrungswerte, welchen Prozentsatz des Neupreises Jobrad im Jahr 2022 bei Übernahme am Laesingende verlangt ? Der Anbieter äußert sich ja leider nicht konkret dazu.
    Herzlichen Dank, Tobias Friese

  4. Hallo liebe Community!

    Wenn ich also ein Fahrrad (7.000€ Inklusive MwSt) für 36 Monate (3 Jahre) mit 200€/Monat lease, ist es für mich am Ende mit ca. 1000€ ein gutes Deal?

    1. Kommt auf den Restwert des Fahrrads an. Wenn es auf dem Gebrauchtmarkt noch einen Wert von 2000+ € hat, könntest Du es verkaufen.

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