Hydraulischer Abgleich So optimierst Du Deine Heizung und sparst Geld

Sandra Duy, Redakteurin für den Bereich Energetische Sanierung
Sandra Duy
Expertin Energetische Sanierung

Das Wichtigste in Kürze

  • Der hydraulische Abgleich zählt zur Heizungsoptimierung und sorgt für die optimale Zusammenarbeit aller Komponenten Deiner Heizung.
  • Der hydraulische Abgleich lohnt sich besonders für Häuser, die nach 1978 errichtet wurden. Je neuer Dein Haus ist, desto höher die Einsparung durch den Abgleich.
  • Notwendig ist ein Abgleich vor allem dann, wenn die Heizkörper im Haus nicht gleichmäßig warm werden, Du Deine Heizungsanlage tauschst oder Dein Haus dämmst.
  • Besitzt Du ein Eigenheim, ist der hydraulische Abgleich für Dich nicht verpflichtend.

So gehst Du vor

  • Kontaktiere eine Heizungsfachfirma und lass prüfen, ob ein hydraulischer Abgleich ratsam ist.
  • Lass Dir Angebote erstellen und beantrage gegebenenfalls kommunale Fördermittel.
  • Schließe für die Beantragung von staatlichen Fördermitteln einen Liefer- und Leistungsvertrag mit der Heizungsfachfirma ab.

Frieren im Wohnzimmer aber Sauna im Bad? Wenn die Heizkörper in Deinem Haus unterschiedlich warm werden und Du ständig die Heizung höher drehen musst, um alle Räume angenehm temperiert zu bekommen, steckt oft ein schlecht reguliertes Heizsystem dahinter. Die Lösung ist ein hydraulischer Abgleich. Damit arbeitet Dein Heizsystem effizienter, verteilt die Wärme gleichmäßig und spart nebenbei bares Geld. Das Beste daran: Der Staat übernimmt einen Teil der Kosten durch Förderprogramme.

Was ist ein hydraulischer Abgleich?

Wurde bei der Heizung in Deinem Eigenheim schon einmal ein hydraulischer Abgleich durchgeführt? Vermutlich nicht, denn in den 15,5 Millionen Einfamilienhäusern in Deutschland war das Heizungssystem im Jahr 2023 nur bei knapp einem Drittel hydraulisch abgeglichen. Das hat eine Auswertung des gemeinnützigen Beratungsportals co2online ergeben. 

Das ist nicht nur schlecht für die Klimabilanz, sondern auch teuer für die Eigenheimbesitzer. Der hydraulische Abgleich gehört zu den Heizungsoptimierungen, die gerne als schlafender Riese bezeichnet werden. Könnte man den Riesen wecken, lohnt sich das: Laut co2online würden sich mit einer flächendeckenden Durchführung des hydraulischen Abgleichs jährlich acht Millionen Tonnen CO2 und drei Milliarden Euro an Energiekosten einsparen lassen. 

Wenn Deine Heizung hydraulisch nicht abgeglichen ist, werden die Heizkörper in Deinem Haus nicht gleichmäßig warm. Das liegt daran, dass die Durchflussmengen der Heizkörper nicht richtig eingestellt sind. 

Da sich das Wasser in den Heizungsrohren grundsätzlich den einfachsten Weg sucht, fließt es zuerst in die Heizkörper, die näher am Heizkessel sind, und dann direkt wieder zurück. Dadurch werden diese Heizkörper wärmer, teilweise sogar zu heiß. Die Heizkörper, die weiter entfernt im Haus liegen, werden dann häufig nur noch zur Hälfte warm oder bleiben gleich ganz kalt. 

Auch wenn Du Fließgeräusche in Deinen Heizkörpern wahrnimmst, kann das auf die Notwendigkeit eines hydraulischen Abgleichs hindeuten. Der Grund ist, dass Deine Heizungspumpe mit einem zu hohen Druck läuft, damit das Heizungswasser alle Räume erreicht.

Wie funktioniert ein hydraulischer Abgleich?

Beim hydraulischen Abgleich werden die Durchflussmengen an den Heizkörpern neu eingestellt und festgelegt, wie viel Wasser durch die Heizungsrohre fließen soll. Dafür wird für jeden Raum die notwendige Heizlast berechnet, also wie hoch der Wärmebedarf ist und wie ein Heizkörper eingestellt sein muss, um eine bestimmte Raumtemperatur halten zu können. Dafür muss auch die Energieeffizienz des Hauses in Betracht gezogen werden. Dazu gehört, wie gut das Haus gedämmt ist und wie viel Wärme nach außen entweicht.

Anhand der Größe der Heizkörper, der Temperatur Deines Heizsystems und der Länge des Heizungsrohrsystems in Deinem Haus werden im nächsten Schritt die notwendige Heizwassermenge und Pumpenleistung ermittelt. Aus all diesen Faktoren ergeben sich die richtigen Einstellungen für Deinen Heizkessel, die Heizungspumpe und die Thermostatventile an Deinen Heizkörpern, die ein Heizungstechniker anschließend entsprechend vornehmen kann.

Das Ergebnis des hydraulischen Abgleichs

Quelle: Finanztip-Darstellung (Stand: März 2025)

Nach dem hydraulischen Abgleich läuft Deine Heizung effizienter. Womöglich kannst Du dann sogar die Vorlauftemperatur Deiner Heizungsanlage absenken. Das ist die Temperatur, die das Heizungswasser hat, wenn es in Deine Heizungsrohre fließt. Deine Heizung muss weniger arbeiten und Du senkst Deine Heizkosten.

Der hydraulische Abgleich von Fußbodenheizungen

Fußbodenheizungen können und sollten ebenfalls hydraulisch abgeglichen werden. Ob der Abgleich notwendig ist, erkennst Du daran, dass die Fußbodenheizung oder die Räume nicht mehr richtig warm werden.

Wie bei Heizkörpern wird auch für die Fußbodenheizung eine Heizlastberechnung durchgeführt und anhand dieser die notwendige Wassermenge für jeden Heizkreis berechnet. Da es bei einer Fußbodenheizung keine Thermostatventile gibt, werden die entsprechenden Einstellungen an den Volumenstrom- und gegebenenfalls den Differenzdruckreglern vorgenommen, um den notwendigen Druck im Heizkreislauf zu erreichen. 

Wann ist ein hydraulischer Abgleich sinnvoll?

Ob ein hydraulischer Abgleich in Deinem Haus notwendig ist, kannst Du an unterschiedlichen Anzeichen selbst feststellen:

  • Deine Heizkörper werden nicht gleichmäßig warm.
  • Die gewünschte Raumtemperatur kann nicht in allen Räumen erreicht werden.
  • Du musst die Vorlauftemperatur Deiner Heizung erhöhen, um Dein Haus warm zu bekommen.
  • Du hörst laute Fließgeräusche in Deinem Heizsystem.

Wenn Du diese Probleme an Deinem Heizsystem feststellst, dann beauftrage eine Heizungsfachfirma mit dem hydraulischen Abgleich Deiner Anlage. 

Achtung: Der hydraulische Abgleich ist nicht in jedem Haus gleich sinnvoll. Warum das so ist, erklären wir Dir im nächsten Abschnitt.

Für welche Häuser lohnt sich der hydraulische Abgleich?

Der hydraulische Abgleich lohnt sich in neueren, nach 1978 gebauten Häusern oder umfassend sanierten Häusern bedeutend mehr als in unsanierten Altbauten. Das hat das Optimus-Projekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ergeben. 

In dem Projekt wurden 90 Häuser auf ihre Energieeinsparung mit und ohne hydraulischen Abgleich untersucht. Das Ergebnis: ältere und unsanierte Häuser haben kaum Einsparungen durch einen hydraulischen Abgleich, es kommt gegebenenfalls sogar zu Mehrkosten. Der Grund: Diese Häuser haben generell einen sehr hohen Wärmebedarf, weil sie schlecht gedämmt sind. Selbst wenn das Heizsystem ineffizient arbeitet, wird die zusätzliche Wärme in solchen Gebäuden meist trotzdem vollständig genutzt – etwa, um kalte Räume aufzuheizen. Deshalb macht sich der Unterschied im Verbrauch kaum bemerkbar.

Ist das Heizsystem in so einem Haus durch einen hydraulischen Abgleich besser eingestellt und alle Räume werden gleichmäßig beheizt, kann es sogar zu einem höheren Verbrauch als vorher kommen. Das liegt daran, dass die Wärme nun tatsächlich überall im Haus ankommt und entsprechend nachproduziert wird. Das führt zu Mehrkosten, aber auch zu erhöhtem Komfort.

Anders ist es in neueren oder energetisch sanierten Häusern. Der Wärmebedarf ist viel niedriger. Erhöhte Verbräuche durch ein schlecht eingestelltes Heizsystem fallen deutlich stärker ins Gewicht. Der hydraulische Abgleich ist daher in diesen Häusern wirtschaftlich sinnvoller. Mit welchen Einsparungen Du rechnen kannst, erklären wir Dir im Kapitel Einsparung durch den hydraulischen Abgleich.

Während sich die meisten energetischen Sanierungsmaßnahmen ganz besonders bei älteren und noch unsanierten Häusern lohnen, ist es beim hydraulischen Abgleich genau andersherum.

Hydraulischer Abgleich auch nach Heizungstausch oder Umbau

Wenn Du die Heizungsanlage wechselst oder bauliche Veränderungen an Deinem Haus vornimmst, also etwa sanierst oder anbaust, ist der hydraulische Abgleich ebenfalls sinnvoll, da das Heizsystem und die Wärmebedarfe verändert werden. 
Findet danach kein hydraulischer Abgleich statt, passen die Durchflussmengen nicht mehr und Du zahlst höhere Heizkosten als notwendig. 

Das betrifft sowohl den Um- und Ausbau Deines Hauses, aber auch mögliche Dämmmaßnahmen. Dadurch ändert sich in den Räumen der Wärmebedarf und die Thermostatventile müssen für einen effizienten Betrieb neu eingestellt werden. 

Die Pflicht zum hydraulischen Abgleich

Dass der hydraulische Abgleich häufig eine sinnvolle Maßnahme ist, steht außer Frage. Dieser erhöht nicht nur Deinen Wohnkomfort, sondern senkt vor allem in neueren Häusern auch Deine Heizkosten. Aber wann bist Du eigentlich zum hydraulischen Abgleich verpflichtet? 

Für Eigenheimbesitzer und Eigentümer kleinerer Mehrfamilienhäuser gibt es keine Verpflichtung, einen hydraulischen Abgleich durchzuführen – weder beim Kesseltausch noch bei baulichen Veränderungen am Haus. Sinnvoll ist er in diesen Fällen aber trotzdem.

Lediglich, wenn Du staatliche Fördermittel nutzen möchtest, bist Du beim Einbau einer neuen Heizungsanlage zur Heizungsoptimierung und damit dem hydraulischen Abgleich verpflichtet. So steht es zum Beispiel in den Förderrichtlinien der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und der Heizungsförderung der staatlichen Förderbank KfW. 

Besitzt Du ein Mehrfamilienhaus mit mehr als sechs Wohneinheiten, war der hydraulische Abgleich gemäß der Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung durch mittelfristig wirksame Maßnahmen (EnSimiMaV) bis zum 15. September 2024 verpflichtend. Die Heizung musste grundsätzlich auf Optimierungspotenzial geprüft werden, also ob alle Einstellungen und Regelungen optimal sind. Hat Dein Haus zehn oder mehr Wohneinheiten, endete die Frist zum verpflichtenden Abgleich bereits am 30. September 2023.

Was kostet ein hydraulischer Abgleich?

Die Kosten für einen hydraulischen Abgleich sind abhängig von Deinem Heizsystem, der Anzahl der Heizkörper und der Art der Ventile, die verbaut sind. Außerdem können die Preise regional abweichen. Außerdem unterscheiden sich die Kosten je nachdem, welches Verfahren für den Abgleich gewählt wird.

Es wird unterschieden zwischen Verfahren A, bei dem der Wärmebedarf über die Heizflächengröße pauschal geschätzt wird, und Verfahren B, bei dem der Wärmebedarf für jeden Raum mit einer Heizlastberechnung ermittelt wird. Die Durchführung nach Verfahren A ist weniger aufwendig und damit günstiger, sie ist allerdings ungenauer und wird  staatlich nicht gefördert.

Für ein Einfamilienhaus kannst Du je nach Verfahren und individuellen Gegebenheiten mit Kosten zwischen 650 Euro und 1.250 Euro rechnen. Im Schnitt liegen die Kosten laut co2online für ein Einfamilienhaus bei etwa 925 Euro.

Wird während des Abgleichs festgestellt, dass neue Heizungsventile verbaut werden müssen, können die Kosten etwas höher ausfallen. 

Kombiniere unterschiedliche Heizungsoptimierungen

Lässt Du Deine Heizungsanlage hydraulisch abgleichen, kann es sinnvoll sein, eine alte und ineffiziente Heizungspumpe gleich mitauszutauschen. Das erhöht zwar die Kosten um etwa 300 bis 400 Euro, bietet aber nochmal deutlich mehr Einsparpotenzial. 

Der Stromverbrauch von ungeregelten Pumpen kann bei 600 Kilowattstunden (kWh) und mehr pro Jahr liegen, während moderne Hocheffizienzpumpen nur noch etwa 50 bis 100 kWh im Jahr verbrauchen. 

Tauschst Du die Heizungspumpe im Zuge des hydraulischen Abgleichs aus, kannst Du Dir die Kosten ebenfalls fördern lassen.

Einsparung durch den hydraulischen Abgleich

Das Optimus-Projekt hat nachgewiesen, dass Du durch einen hydraulischen Abgleich im Schnitt acht Kilowattstunden Endenergie pro Quadratmeter und Jahr einsparen kannst. Die Endenergie beschreibt die Menge an Erdgas oder Heizöl, die Du zum Heizen beziehst. 

Neuere oder energetisch sanierte Gebäude erreichen deutlich höhere Einsparungen. Für Häuser, die ab 1995 gebaut wurden, lag die Einsparung sogar bei rund 19 kWh pro Quadratmeter und Jahr, bei Häusern, die nach 1978 gebaut wurden, bei rund 14 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Sind die Häuser unsaniert und wurden vor 1978 errichtet, ist die Einsparung jedoch gering und laut dem Optimus-Projekt kaum nachweisbar. 

Woran das liegt, haben wir Dir im Kapitel Für welche Häuser lohnt sich der hydraulische Abgleich erklärt. 

Ein Beispiel: Bei einem Einfamilienhaus, welches 160 Quadratmeter groß ist, liegt die durchschnittliche Einsparung bei acht Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Es werden also rund 1.280 Kilowattstunden Brennstoff eingespart. Bei einem Gaspreis laut Finanztip-Gaspreisbarometer von 10,47 Cent/kWh wären das jährlich rund 134 Euro. Wurde das gleiche Haus nach 1978 gebaut, liegt die jährliche Ersparnis bei 2.240 kWh und rund 230 Euro. Ist das Haus noch neuer, wurde also nach 1995 gebaut, sparst Du laut dem Projekt sogar 3.040 kWh und damit etwa 318 Euro pro Jahr.

Tauschst Du Deine alte Heizungspumpe gleich mit aus, wird die Energieeinsparung noch höher sein. Das liegt daran, dass Du mit einer effizienteren Heizungspumpe zusätzlich Strom sparst. 

Ein Beispiel: Davon ausgehend, dass Du mit dem Austausch der Heizungspumpe 500 kWh Strom einsparst, senkst Du Deine Stromkosten um rund 160 Euro jährlich. Dabei gehen wir von einem Strompreis von 32,06 Cent laut dem Finanztip-Strompreisbarometer (Stand: 25. März 2025) aus. 

Aus diesem Grund rechnen sich Maßnahmen der Heizungsoptimierung in der Regel auch innerhalb von wenigen Jahren. 

Kannst Du einen hydraulischen Abgleich selbst durchführen?

Ein hydraulischer Abgleich sollte immer von einem Fachunternehmen durchgeführt werden, da komplexe Berechnungen und Einstellungen an Deinem Heizsystem vorgenommen werden. Falsche und ungenaue Einstellungen durch Laien führen hingegen zu Problemen mit der Heizungsanlage und steigenden Heizkosten. Wende Dich daher am besten an eine Heizungsfachfirma, die den hydraulischen Abgleich anbietet, und lass Dir ein Angebot erstellen.

Folgende Schritte wird die Fachfirma durchführen:

  • Datenaufnahme, zum Beispiel die Größe der Heizkörper oder Dämmung des Hauses
  • Berechnung oder Abschätzung der Heizlast für jeden Raum
  • Je nach Notwendigkeit: Einbau neuer Ventile und Regler
  • Einstellung der Thermostatventile, der Pumpe und der Heizkurve
  • Dokumentation der Einstellungen

Es gehört also einiges dazu, wenn der hydraulische Abgleich korrekt durchgeführt werden soll. Und das ist wichtig, damit er sich auch lohnt.

Was Du aber selbst machen kannst, ist, Deine Heizkörper regelmäßig zu entlüften. Mit der Entlüftung kannst Du prüfen, ob bei einem Heizkörper, der nicht richtig warm wird, eventuell nur Luft im System ist. Mit dem regelmäßigen Entlüften von Heizkörpern kannst Du ebenfalls Heizkosten sparen.

Wie wird ein hydraulischer Abgleich 2025 gefördert?

Der hydraulische Abgleich wird gefördert, da er den Energieverbrauch im Gebäudesektor senkt und so dabei hilft, die Klimaziele zu erreichen. 

Du kannst sowohl staatliche Fördermittel als häufig auch kommunale Förderprogramme nutzen. Diese kannst Du sogar oft mit den staatlichen Programmen kombinieren und so mehr Förderung für Dich rausholen.

Nutze staatliche Zuschüsse

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) fördert die Heizungsoptimierung als Teil der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) im Programm Einzelmaßnahmen. Im Gegensatz zu anderen geförderten Maßnahmen musst Du für die Heizungsoptimierung keinen Energieeffizienz-Experten einbinden. 

Voraussetzung für die Förderung ist, dass Deine Heizungsanlage mindestens zwei, aber maximal 20 Jahre alt ist, wenn Du mit fossilen Brennstoffen wie Gas oder Öl heizt. Ein hydraulischer Abgleich muss außerdem nach dem Verfahren B erfolgen – es muss also eine Heizlastberechnung erfolgen. 

Insgesamt kannst Du Dir 15 Prozent der Kosten für den hydraulischen Abgleich über einen nachträglich ausgezahlten Zuschuss zurückholen. Führst Du die Heizungsoptimierung im Rahmen eines von einem Energieberater erstellten individuellen Sanierungsfahrplans aus, kannst Du Dir sogar 20 Prozent der Kosten fördern lassen.

Dieser Zuschuss mindert also Deine Kosten für den hydraulischen Abgleich. Die Heizungsoptimierung rechnet sich also schneller.

Ein Beispiel: Im Kapitel Einsparung durch den hydraulischen Abgleich haben wir Dir vorgerechnet, dass die Heizkosteneinsparung in einem neueren Haus bei etwa 318 Euro liegt. Die durchschnittlichen Kosten für ein Einfamilienhaus liegen hingegen bei rund 925 Euro. Die Maßnahme rechnet sich in dem Fall bereits ohne Förderung innerhalb von drei Jahren. Über die Zuschussförderung bekommst Du bis zu 20 Prozent der Kosten erstattet. Dadurch sinken die Investitionskosten auf 740 Euro und der hydraulische Abgleich rechnet sich innerhalb von zweieinhalb Jahren. Du hast deine Kosten ein halbes Jahr früher wieder erwirtschaftet und profitierst früher von den gesunkenen Heizkosten. 

Wichtig ist, dass Du für den Förderantrag einen Liefer- und Leistungsvertrag mit einer Fachfirma benötigst. Du musst also der Fachfirma bereits einen Auftrag geben. Im Vertrag muss eine aufschiebende beziehungsweise auflösende Bedingung vereinbart werden, die besagt, dass der Vertrag nur zustande kommt, wenn Du die Förderzusage erhältst. 

Alle Informationen zur Förderung über das Bafa findest Du in unserem Ratgeber Bafa Einzelmaßnahmen

Setze die Kosten von Deiner Einkommensteuer ab

Alternativ kannst Du einen Teil der Kosten für eine Heizungsoptimierung auch in Deiner Einkommensteuererklärung angeben. Bis zu 20 Prozent der Kosten für Energieeffizienzmaßnahmen kannst Du von Deiner Steuerschuld abziehen (§ 35c EStG). Es dürfen für ein Objekt maximal Kosten in Höhe von 200.000 Euro angesetzt werden. 

Auch die Wärmedämmung, den Fenstertausch oder eine neue Heizung kannst Du steuerlich absetzen. 

Wichtig ist, dass das Gebäude mindestens zehn Jahre alt ist und Du es selbst bewohnst. Für die Arbeiten musst Du ein Fachunternehmen beauftragen, welches Dir anschließend eine Bescheinigung über die Einhaltung der gesetzlichen Mindestanforderungen ausstellt. 

Achtung: Die steuerliche Abschreibung und die Zuschussförderung schließen sich gegenseitig aus. Du musst Dich für eine Variante entscheiden.

Mehr dazu liest Du in unserem Ratgeber zur steuerlichen Abschreibung.

Beispiele für kommunale Förderung 2025

Das Land Bremen fördert den hydraulischen Abgleich im Zusammenhang mit anderen Dämmmaßnahmen an Deinem Haus. Wenn Du also planst, Deine Fassade oder Dein Dach zu dämmen und das mit einem hydraulischen Abgleich verbindest, kannst Du für den Abgleich im Einfamilienhaus bis zu 300 Euro als Zuschuss erhalten. Für die Dämmung bekommst Du 17 Euro pro Quadratmeter zurück. Das Förderprogramm kann von Privatpersonen für Häuser mit bis zu zwölf Wohneinheiten genutzt werden, die vor 1995 errichtet wurden. Wichtig ist, dass Du die Maßnahme erst beginnen darfst, nachdem Du den Förderantrag gestellt hast. 

Die Stadt Bad Homburg fördert in ihrem Energiesparprogramm die Kosten des hydraulischen Abgleichs mit einem Zuschuss von bis zu 50 Prozent, maximal aber 1.000 Euro. Im Zuge dieser Maßnahme musst Du eine Hocheffizienzheizungspumpe einbauen, wenn Du noch keine hast. Rohrleitungen für Heizungs- und Warmwasser müssen in unbeheizten Räumen isoliert sein. Um das Programm nutzen zu können, musst Du einen Energie-Check über die Verbraucherzentrale durchführen lassen. Den Kostenanteil für diesen Check übernimmt die Stadt Homburg. Den Antrag musst Du stellen, bevor Du den Auftrag für den hydraulischen Abgleich vergibst.

Die Stadt Düsseldorf fördert den hydraulischen Abgleich im Programm Klimafreundliches Wohnen und Arbeiten mit einem Zuschuss von 20 Prozent der Gesamtkosten. Die Förderung gilt nur für Wohngebäude mit bis zu fünf Wohneinheiten und maximal 1.000 Quadratmetern. Den Antrag musst Du stellen, bevor Du mit der Maßnahme beginnst. Erst wenn Du eine Fördernummer zugewiesen bekommen hast, dürfen die Arbeiten starten. 

Kommunale Fördermittel darfst Du in der Regel mit staatlichen Fördermitteln kombinieren. So sind Zuschüsse bis zu einer Grenze von 50 bis 60 Prozent der Gesamtkosten möglich. Es lohnt sich also für Dich zu prüfen, ob Dein Bundesland oder Deine Kommune ebenfalls Förderprogramme für Dein Vorhaben anbietet.

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