Das Wichtigste in Kürze
- Eine Krankenhaustagegeld-Versicherung zahlt Dir für jeden Tag eines Krankenhausaufenthalts einen vereinbarten Betrag.
- Mit dem Geld von der Versicherung kannst Du Extras in der Klinik, Fahrtkosten oder die gesetzliche Zuzahlung bezahlen.
- Finanztip hält ein Krankenhaustagegeld für verzichtbar.
So gehst Du vor
- Spare lieber einen Notgroschen an, als eine Krankenhaustagegeld-Versicherung abzuschließen. Dann kannst Du Kosten für Fernsehen, Wlan oder besseres Essen in der Klinik selbst zahlen.
- Legst Du im Krankenhaus Wert auf die Behandlung wie ein Privatpatient, kannst Du eine Krankenhaus-Zusatzversicherung abschließen. Wir empfehlen: Hallesche (Mega Clinic AR), Ergo (SZL), SDK (Klinik 2-Bett SP2), Inter (Quali Med Z S2R) und Barmenia (Mehr Komfort 2-Bett K).
- Bekommst Du bei längerer Krankheit kein Krankengeld oder reicht Dir das nicht aus, dann ist ein Krankentagegeld sinnvoll. Vergleiche Tarife bei Acio.
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Krankenhausaufenthalte bringen oft lästige Extrakosten mit sich: Zuzahlungen, Gebühren fürs Telefon oder Wlan. Eine Krankenhaustagegeld-Versicherung verspricht Entlastung. Doch in den meisten Fällen lohnt sie sich nicht. Das Geld dafür kannst Du Dir sparen.
Was ist ein Krankenhaustagegeld?
Eine Krankenhaustagegeld-Versicherung zahlt einen vertraglich vereinbarten Tagessatz, wenn Du im Krankenhaus liegst. Sie zahlt nur bei einem medizinisch notwendigen, stationären Aufenthalt (§ 192 Abs. 4 VVG). Bei ambulanten Behandlungen oder Operationen ohne Krankenhausaufenthalt gibt es daher kein Geld – ebenso wenig, wenn Du eine Kur oder Reha machst. Auch bei Schönheitsoperationen zahlt sie in der Regel nicht.
Den Tagessatz kannst Du mit der Versicherung vereinbaren. Wie viel Euro pro Tag Du höchstens versichern kannst, unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter. Bei manchen beträgt der maximale Tagessatz 60 Euro, bei anderen 150 Euro. Oft musst Du wenigstens zehn Euro Tagessatz versichern.
Wie viel kostet ein Krankenhaustagegeld?
Ein Krankenhaustagegeld bekommst Du für unter zehn Euro im Monat. Wie viel Du monatlich zahlen musst, hängt vom vereinbarten Tagessatz, Deinem Alter, Beruf und Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss ab.
Wenn Du die Versicherung abschließt, musst Du einige Gesundheitsfragen beantworten. Hast Du Vorerkrankungen, kann es passieren, dass die Versicherung einen Risikozuschlag fordert. Oder sie vereinbart mit Dir einen Leistungsausschluss für bestimmte Krankheiten.
Wann zahlt die Krankenhaustagegeld-Versicherung?
Die Versicherung zahlt Dir das Tagegeld, sobald Du ihr die Bescheinigung des Krankenhauses vorgelegt hast, aus der die Dauer Deines Klinikaufenthalts hervorgeht.
Der vereinbarte Betrag wird Dir steuerfrei, also ohne Abzüge, ausbezahlt. Über das Geld der Versicherung kannst Du frei verfügen.
Zahlt die Krankentagegeld-Versicherung ohne Wartezeit?
Bei vielen Anbietern gibt es eine Wartezeit von drei Monaten, nachdem Du die Versicherung abgeschlossen hast. Acht Monate Wartezeit gelten meist bei Entbindungen und stationärer Psychotherapie. Musst Du in dieser Zeit ins Krankenhaus, zahlt die Versicherung nicht, es sei denn Du hattest einen Unfall.
Ist ein Krankenhaustagegeld sinnvoll?
Eine Krankenhaustagegeld-Versicherung brauchst Du in der Regel nicht. Zwar entstehen bei einem Krankenhausaufenthalt immer Extrakosten. Die Ausgaben sind aber überschaubar.
Wenn Du gesetzlich krankenversichert bist, musst Du zehn Euro pro Krankenhaustag zahlen. Das allerdings höchstens 28 Tage lang (§ 39 Abs. 4 SGB V). Die gesetzliche Zuzahlung liegt also schlimmstenfalls bei 280 Euro im Jahr. Die gesetzliche Zuzahlung von zehn Euro pro Tag entfällt, wenn die gesetzliche Unfallversicherung den Krankenhausaufenthalt zahlt. Das ist der Fall, wenn Du auf der Arbeit, in der Schule, in der Universität oder auf dem Weg dorthin einen Unfall erleidest.
Dazu zahlst Du vielleicht etwas für Fernseher und Wlan im Krankenhaus, für den Hundesitter oder das Taxi, mit dem Dich Deine Familie im Krankenhaus besucht.
Im Durchschnitt dauert ein Krankenhausaufenthalt laut statistischem Bundesamt nur sieben Tage.
Für solche überschaubaren Beiträge brauchst Du keine Versicherung abschließen. Sie kostet Dich wahrscheinlich über die Jahre hinweg mehr als der Krankenhausaufenthalt. Besonders dann, wenn Du nur alle paar Jahre ins Krankenhaus musst, insbesondere als junger, gesunder Mensch.
Besser ist es, Du sparst Dir einen Notgroschen auf einem Tagesgeldkonto an.
Gebühren für Telefon oder Wlan lassen sich vermeiden, wenn Du einen leistungsstarken Handyvertrag hast. Mit den passenden Streaming-Diensten kannst Du Dir möglicherweise auch den kostenpflichtigen Fernseher im Krankenhaus sparen.
Hast Du in einem Jahr schon viel Geld wegen Krankheit ausgegeben, kannst Du eine Zuzahlungsbefreiung beantragen. Konkret liegt die Grenze hier bei zwei Prozent des Familien-Bruttoeinkommens, für chronisch Kranke bei einem Prozent.
Auch private Unfallversicherungen bieten Krankenhaustagegeld als Extra an. Damit verteuerst Du die Unfallversicherung aber nur unnötig – und in den meisten Fällen ist sie ohnehin nicht sinnvoll.
Lohnen sich Krankentagegeld und eine Krankenhauszusatzversicherung?
Nicht zu verwechseln mit der Krankenhaustagegeld-Versicherung: Die Krankentagegeld-Versicherung ist eine sehr sinnvolle Versicherung. Sie zahlt Dir ein Krankentagegeld, wenn Du längere Zeit arbeitsunfähig bist.
Besonders wichtig ist sie für Selbstständige. Sie erhalten nicht automatisch Krankengeld von ihrer Krankenkasse. Wie Du Dich am besten für den Krankheitsfall absicherst, erfährst Du in unserem Ratgeber zum Krankengeld für Selbstständige.
Gesetzlich versicherte Angestellte bekommen im Krankheitsfall zunächst Lohnfortzahlung durch ihren Arbeitgeber, danach Krankengeld von der Krankenkasse. Das Krankengeld beträgt maximal 70 Prozent vom Bruttolohn, höchstens 90 Prozent vom Nettolohn. Das Krankengeld wird nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze gezahlt. Diese liegt bei 5.512,50 Euro brutto im Monat. Maximal beträgt das Krankengeld 3858,75 Euro brutto im Monat. Reicht Dir das nicht aus, solltest Du eine Krankentagegeld-Versicherung abschließen.
Privatversicherte schließen die Krankentagegeld-Versicherung meist direkt mit der privaten Krankenversicherung ab. Das ist aber kein Muss. Die Krankentagegeld-Versicherung kannst Du auch bei einem anderen Anbieter abschließen.
Mehr dazu im Ratgeber Krankentagegeld-Versicherung
Für Selbstständige und manche Angestellte ist ein Krankentagegeld bei langer Krankheit sinnvoll.
Von uns empfohlenes Portal für den Tarifvergleich: Acio
Legst Du Wert darauf, im Krankenhaus wie ein Privatversicherter behandelt zu werden, kannst Du eine Krankenhaus-Zusatzversicherung abschließen. Sie zahlt hohe Honorare für die Behandlung durch Spezialisten und Chefärzte und je nach Vertrag die Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer.
Mehr dazu im Ratgeber Krankenhaus-Zusatzversicherung
Mit dieser Versicherung bekommst Du teure Behandlungen beim Spezialisten und ein komfortableres Zimmer bezahlt.
Von uns empfohlene Tarife: Hallesche (Mega Clinic AR), Ergo (SZL), SDK (Klinik 2-Bett SP2), Inter (Quali Med Z S2R) und Barmenia (Mehr Komfort 2-Bett K).
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