Riester-Rente im Test Riestern mit Sicherheit

Martin_Klotz
Martin Klotz
Finanztip-Experte für Vorsorge

Das Wichtigste in Kürze

  • Die klassische Riester-Rentenversicherung eignet sich für Sparer, die 20 Jahre oder mehr einzahlen und ihre künftige Monatsrente schon heute kennen wollen.
  • Der Staat fördert Riester-Verträge mit Zulagen und Steuervorteilen. Für die volle Förderung musst Du 4 Prozent Deines Bruttogehalts einzahlen, maximal 2.100 Euro im Jahr.
  • Du erhältst die Auszahlungen als lebenslange Rente, die Du mit Deinem persönlichen Einkommensteuersatz versteuern musst.
  • Riestern lohnt sich für Singles mit Durchschnittseinkommen nur, wenn sie sehr alt werden. Deutlich eher profitieren Geringverdiener mit mehreren Kindern.

So gehst Du vor

  • Wir empfehlen die klassischen Riester-Renten der Hannoverschen (Tarif AV1); der empfehlenswerte Tarif der Huk24 (BRZ24) ist inzwischen nicht mehr abschließbar. Hast Du Dich für einen Anbieter entschieden, folg der Antragstrecke online.
  • Trag eine Rentengarantiezeit nur ein, wenn Du Kinder hast.
  • Lass Deine Beiträge prüfen, wenn sich Dein Gehalt ändert. Möglicherweise müssen diese angepasst werden, damit Du weiter die volle Zulage erhältst.
  • Vergewissere Dich, dass Dein Anbieter einen Dauerzulagenantrag stellt. So vermeidest Du, jedes Jahr aufs Neue einen Antrag einzureichen. Beantrage die Kinderzulage, wenn Du Nachwuchs bekommen hast.

In Deutschland gab es laut Bundesministerium für Arbeit und Soziales bis Ende 2018 rund 16 Millionen Riester-Verträge. Mit 10,8 Millionen Abschlüssen ist die Riester-Rentenversicherung dabei am beliebtesten. Die anderen Verträge zur privaten Altersvorsorge verteilen sich auf Riester-Banksparpläne, Riester-Darlehen, Riester-Bausparverträge und Riester-Fondssparpläne. Im Rahmen der privaten Altersvorsorge fördert der Staat Riester-Verträge mit Zulagen und Steuervorteilen.

Welche Ren­ten­ver­si­che­rungen gibt es?

Bei der Riester-Rentenversicherung gibt es zwei Varianten:

Klassische Riester-Rente - Die Ver­si­che­rung entscheidet, wie sie die Einzahlungen anlegt. Sie investiert vornehmlich in sichere Anlagen wie Anleihen. Diese Verträge müssen über die gesamte Anspardauer eine Mindestverzinsung erreichen. Diese ist über den Garantiezins von Le­bens­ver­si­che­rung­en definiert. In der Vergangenheit lag die Verzinsung noch bei mehr als 2 Prozent pro Jahr. Im Jahr 2023 versprechen Versicherer nur noch, dass die Beiträge nach Kosten nur noch mit 0,25 Prozent pro Jahr verzinst werden. Sparer kennen von Beginn an die garantierte Mindestrente.

Fondsgebundene Riester-Rente - Die Ver­si­che­rung verspricht in der Regel nur, die eingezahlten Beiträge und Zulagen zu erhalten. Damit hat sie Spielraum, einen Teil der Beiträge in Aktienfonds zu investieren, um etwas mehr Rendite zu erwirtschaften. Die Aktienfonds kann der Kunde in der Regel aus einer Liste auswählen. Fondsgebundene Riester-Rentenversicherungen sind teurer als klassische, die garantierte Mindestrente ist geringer. Sparer müssen hoffen, dass die Aktienanlage eine Zusatzrendite erwirtschaftet, die die Zusatzkosten wettmachen.

Die klassische Riester-Rente eignet sich vor allem für Sparer, die sicherheitsorientiert denken: Ihnen ist eine möglichst hohe garantierte Rente wichtig, die sie bereits bei Vertragsbeginn kennen. Bei anderen sicherheitsorientierten Riester-Produkten wie dem Banksparplan steht die Mindestauszahlung bei Vertragsabschluss noch nicht fest.

Warum ist langfristiges Ansparen Pflicht?

Anbieter von klassischen Riester-Rentenversicherungen verpflichten sich, zu Beginn der Auszahlungsphase mindestens das garantierte Kapital bereitzustellen. Abschlusskosten, die der Anbieter dem Vertrag in den ersten fünf Jahren angelastet hat, sowie laufende Kosten muss er bis dahin wieder erwirtschaftet haben. Für den Sparer bedeutet das: Eine Riester-Rentenversicherung ist ein langfristiges Sparprojekt.

Besser nicht wechseln

Der Gesetzgeber stellt es dem Riester-Sparer grundsätzlich frei, während der Vertragslaufzeit den Anbieter zu wechseln oder Geld zu entnehmen, um eine selbstbewohnte Immobilie zu finanzieren. Bei Riester-Rentenversicherungen ist dies aber nicht zu empfehlen. Denn aufgrund der Kostenstruktur des Vertrags ist es gut möglich, dass das Kapital, das Du überträgst, während der Vertragslaufzeit unter den eingezahlten Beiträgen und Zulagen liegt. Willst Du flexibler bleiben, passt ein Fondssparplan ohne Abschlusskosten besser. Günstige Banksparpläne werden mittlerweile kaum noch angeboten.

Für Sparer jenseits der 50 wird es schwer

Auch die Anbieter sehen zu, nicht auf den Kosten des Vertrags sitzen zu bleiben. Um sicherzustellen, dass sie Sparern zu Beginn der Rentenphase das garantierte Kapital in jedem Fall bereitstellen können, legen sie in der Regel ein Höchsteintrittsalter fest: Bei vielen Riester-Versicherern können Sparer jenseits der 50 nicht mehr einsteigen. Willst Du erst einige Jahre vor der Rente mit Riester starten, musst Du Dich bei Bank- oder Fondssparplänen umsehen.

Achtung: Kündigst Du einen Riester-Vertrag, weil Du das Geld benötigst, ist das ein Verlustgeschäft. Einerseits musst Du die staatliche Förderung zurückzahlen. Andererseits behält der Versicherer die Kosten, die er Deinem Vertrag in den ersten Jahren angelastet hat, ein. Du erhältst Deine Beiträge reduziert um einen Abschlag zurück. Versuch daher, eine Kündigung zu vermeiden.

Wie funktioniert die Riester-Rentenversicherung?

Ziehst Du in Betracht, eine Riester-Rentenversicherung abzuschließen, solltest Du die wichtigsten Eckpunkte kennen:

  • Du zahlst entweder monatlich, vierteljährlich oder jährlich in den Vertrag ein. Wem es möglich ist, der sollte jährlich am Anfang des Jahres einbezahlen. So kann Dein Geld die meisten Erträge erwirtschaften.
  • Der Staat fördert Deinen Vertrag: Du erhältst Zulagen und Steuererleichterungen. Um die volle Zulage zu erhalten, musst Du 4 Prozent Deines ren­ten­ver­si­che­rungs­pflich­tigen Einkommens einzahlen. Dieses entspricht bei Arbeit­nehmern oft dem regulären Bruttoeinkommen. Maximal fördert der Staat Einzahlungen in Höhe von 2.100 Euro im Jahr – oder 175 Euro im Monat.
  • Die Verzinsung Deiner Einzahlungen ist an den Garantiezins von Le­bens­ver­si­che­rung­en gebunden. 2023 beträgt er 0,25 Prozent pro Jahr. Die Kosten für den Vertrag verringern aber die garantierte Rendite.
  • Andererseits kann sich Deine Rendite erhöhen, wenn der Versicherer etwa Kosten oder Sterblichkeitsrisiken zu hoch eingestuft hatte. Diese sogenannten Über­schuss­be­tei­li­gungen sind allerdings nicht garantiert.
  • Meist kannst Du einen Hinterbliebenenschutz vereinbaren. Das heißt, dass Deine Erben nach Deinem Tod noch so lange Geld erhalten, bis die Rentengarantiezeit abgelaufen ist – üblicherweise zehn Jahre. Hast Du keine Kinder, solltest Du beim Abschluss die Option „Rentengarantiezeit“ abwählen.
  • Um die Zulagen zu erhalten, stellt in der Regel der Riester-Anbieter für Dich einen Antrag bei der Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA). Du kannst auch einen Dauerzulagenantrag stellen. Dafür benötigt der Anbieter aber eine Vollmacht. Wenn Du heiratest oder Nachwuchs bekommst, sollte Dein Anbieter dies der Zulagenstelle ebenfalls mitteilen.

Wie viel gibt es vom Staat dazu?

Der Staat fördert Riester-Verträge durch Zulagen und Steuervorteile.

Zulagen - Pro Person gibt es eine Zulage von 175 Euro im Jahr (seit 2018). Für jedes Kind, das nach dem 1. Januar 2008 geboren wurde, gibt es zusätzlich 300 Euro im Jahr. Für jedes Kind, das früher geboren ist und für das Du Kindergeld erhältst, zahlt der Staat eine jährliche Prämie von 185 Euro pro Kind.

Steuerersparnis - Du kannst Einzahlungen in Höhe von maximal 2.100 Euro im Jahr in der Steu­er­er­klä­rung als Sonderausgaben geltend machen. Fülle dazu die Anlage AV in der Steu­er­er­klä­rung aus. Die 175 Euro Prämie sowie etwaige Zulagen für Kinder werden von den gesparten Steuern allerdings abgezogen.

Riester-Förderung für die private Altersvorsorge

Zulagen 
pro förderberechtigter Person175 € pro Jahr (seit 2018)
pro Kind (vor 2008 geboren)185 € im Jahr
pro Kind (2008 oder später geboren)300 € im Jahr
Steuervorteil 
maximal geförderter Sparbetrag2.100 € im Jahr
Höhe Steuervorteil (näherungsweise)

Differenz aus Grenzsteuersatz

im Berufsleben und im Rentenalter,

Zulagen werden mit Steuervorteil verrechnet

Quelle: Bundesfinanzministerium (Stand: 2018)

Die Förderrendite für Sparer ergibt sich am Ende aus dem Zusammenspiel von Zulagen und Steuervorteil. Am stärksten profitiert, wer einen der beiden Faktoren stark ausschöpft. Das sind vor allem Riester-Sparer mit geringem Einkommen und vielen Kindern. Sie bekommen hohe Zulagen. Auch der Steuervorteil für Besserverdiener ohne Kinder kann sich auswirken, ist aber im Verhältnis meist nicht so stark.

Steuer wird erst auf die Rente fällig

Im Ratgeber Riester-Förderung haben wir für einige Muster-Singles und Muster-Familien Förderrenditen in der Ansparphase ausgerechnet. Sie liegen je nach Einkommen und Anzahl der Kinder zwischen 2 und 3 bis hin zu 10 Prozent pro Jahr.

Auf die volle Riester-Rente, die Du aus staatlich geförderten Einzahlungen erhältst, musst Du im Alter Einkommensteuer zahlen. In der Steu­er­er­klä­rung musst Du die Rentenzahlungen in der Anlage R eintragen. Allerdings sparst Du mit dem Riester-Modell Steuern. Denn Dein persönlicher Steuersatz ist im Alter meist deutlich niedriger als im Berufsleben. Du zahlst also als Rentner prozentual weniger Steuern, als Du zuvor eingespart hast.

Welche Riester-Rentenversicherungen empfiehlt Finanztip?

Im August 2017 haben wir uns zuletzt die auf dem Markt verfügbaren Riester-Rentenversicherungen angeschaut, die über 30 Jahre laufen. Aus zwölf Anbietern haben wir die herausgefiltert, die die für Finanztip relevanten Kriterien erfüllen.

Wie schon im Test von 2014 empfehlen wir den Tarif AV1 der Hannoverschen. Als neue Emp­feh­lung haben wir den Tarif BRZ24 der Huk24 dazugenommen. Der Tarif der Huk24 ist allerdings nicht mehr erhältlich (Stand: Januar 2022).

Hinweis: Bis zum Sommer 2019 gab es den Tarif KAV1 für Kunden der Direktbank ING, den wir emp­foh­len hatten. Die Kooperation zwischen der Hannoverschen und der ING ist beendet. Bestandskunden werden weiter betreut.

Hannoversche
Klassische Riester-Rentenversicherung, Tarif AV-1
  • vier von fünf Sternen bei Morgen & Morgen
  • Onlineabschluss möglich
  • Beitragshöhe online flexibel wählbar
  • hohe garantierte Rentenzahlung
Nutzer-Erfahrungen

Alle Anbieter weisen eine gute Bewertung (Rating) hinsichtlich Finanzkraft und Kundenorientierung auf – sie haben mindestens vier Sterne in der Auswertung des Analysehauses Morgen & Morgen. Darüber hinaus können Sparer den Vertrag online abschließen und erhalten eine vergleichsweise hohe garantierte Rente bei geringen Kosten.

Um letzteren Punkt zu überprüfen, haben wir die seit 2017 obligatorischen Muster-Produktinformationsblätter zurate gezogen. Darin müssen Anbieter die garantierte Rente und die Effektivkosten des Vertrags für immer denselben Mustersparer transparent ausweisen. Mehr zur Testlogik liest Du im am Ende des Textes im Abschnitt So haben wir getestet.

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Wie viel Rendite kannst Du erwarten?

Im Muster-Produktinformationsblatt machen die Anbieter transparent, mit welcher garantierten Rente ein Mustersparer rechnen kann. Der Mustersparer ist alleinstehend ohne Kinder, verdient 30.000 Euro pro Jahr und zahlt insgesamt 30 Jahre monatlich 87,17 Euro in den Vertrag ein, um die volle Zulage von 154 Euro jährlich zu erhalten (Stand der Rechnung: 2017). Hinzu kommt ein Steuervorteil von gut 200 Euro im Jahr. Die Rente bezieht er ab einem Alter von 67 Jahren.

Die Tabelle zeigt die Rendite für das zum Ende der Ansparphase garantierte und für das sogenannte voraussichtliche Kapital beim Tarif AV1 der Hannoverschen. Das mögliche Kapital ergibt sich, sollte die Ver­si­che­rung das Sparguthaben künftig in gleichem Maße wie bisher an den erwirtschafteten Überschüssen beteiligen.

In nachstehender Tabelle haben wir die Rendite für das von der Ver­si­che­rung bis zum Ende der Ansparphase garantierte und für das sogenannte voraussichtliche Kapital berechnet. Das voraussichtliche Kapital geht davon aus, dass die Ver­si­che­rung Dich zukünftig in gleichem Maße wie bisher an den erwirtschafteten Überschüssen beteiligen wird. Aufgrund der derzeitigen Niedrigzinsphase und der in der Vergangenheit abgegebenen hohen Garantien für bestehende Verträge gehen wir jedoch davon aus, dass die Über­schuss­be­tei­li­gungen in Zukunft deutlich niedriger ausfallen werden.

Rendite und Auzahlung bei Ansparphase von 30 Jahren¹

 angespartes
Kapital
Rendite
pro Jahr
Rentenzahlung
pro Monat

nur garantiertes

Kapital

38.793 €2,63 %118 €

mögliches Kapital
(inklusive

Überschüsse)

53.318 €4,45 %162 €

¹ Beispielrechnung für den Tarif AV1 der Hannoverschen. Beim Tarif der Huk24 liegen ähnliche Größenordnungen vor.
² Wir gehen von der laufenden Verzinsung der Hannoverschen aus. 2017 liegt sie bei 2,5 Prozent pro Jahr.
Quelle: Website Hannoversche, Muster-Produktinformationsblatt Tarif AV1 vom 1. Januar 2017, Finanztip-Berechnung (Stand: 8. August 2017)

Neben der Garantieverzinsung bescheren vor allem die staatlichen Zulagen dem Riester-Sparer eine sichere Rendite von rund 2,6 Prozent. Sollten Kunden wie bislang an den Überschüssen des Versicherers beteiligt sein, wäre auch eine höhere Rente – und Rendite – drin. Richtig lohnenswert ist der Vertrag aber erst, wenn auch Kinderzulagen in den Vertrag des Musterkunden fließen (siehe folgender Abschnitt).

Achtung: Aller Voraussicht nach sinkt die Über­schuss­be­tei­li­gung in Zukunft deutlich ab. Schuld sind die anhaltend niedrigen Anlagezinsen in Kombination mit hohen Garantien für ältere Verträge. Mit deutlichen Abschlägen bei der Rente muss außerdem rechnen, wer statt 30 Jahren deutlich kürzer anspart. Dann fallen Kosten höher ins Gewicht.

Wann lohnt die klassische Riester-Rentenversicherung?

Die Kritik, die Riester-Verträgen häufig entgegengebracht wird, lautet: Sie lohnen sich erst, wenn Sparer sehr alt werden. Das stimmt – vor allem dann, wenn man den alleinstehenden Mustersparer mit geringem Gehalt betrachtet. Er müsste 91 Jahre alt werden, um als Rente nach Steuern den Betrag herauszubekommen, den er über 30 Jahre eingezahlt hat.

Beispielrechnung Mustersparer - Als klassischer Eckrentner hätte er rund 1.100 Euro monatlicher Rente auf dem Konto, bei einem Grenzsteuersatz von knapp 25 Prozent. Von den 118 Euro Rente brutto, würden noch 88,50 Euro aufs Konto fließen. Um die rund 25.400 Euro, die er selbst über die Jahre aufgebracht hat, wieder „hereinzuholen“, müsste der Sparer etwa 91 Jahre alt werden. Geht man von der Überschussrente von 162 Euro (121,50 Euro netto) aus, hätte sich das Investment des Sparers mit 84 Jahren ausgezahlt.

Anders sieht es allerdings aus, wenn der Sparer für zwei Kinder Zulagen bekommen würde, bis diese 25 Jahre alt sind.

Bessere Rendite dank Kinderzulagen - Angenommen, der Mustersparer hat zwei Kinder, die 2009 und 2011 geboren sind und für die ab Vertragsbeginn jährlich je 300 Euro auf dem Riester-Konto eingehen. In diesem Fall hat er über die Jahre nur etwa 18.700 Euro statt gut 25.000 Euro selbst in den Vertrag eingezahlt. Bei einer Nettorente von 88,50 Euro im Monat hätte er seinen Einsatz im Alter von 84 Jahren zurück. Im Falle der höheren Netto-Überschussrente von 121,50 Euro, würde sich der Vertrag ab einem Rentenalter von 80 Jahren lohnen.

So haben wir untersucht

Test klassische Riester-Rentenversicherungen Juli und August 2017

Ziel war es, die besten Riester-Angebote für sicherheitsorientierte Sparer ausfindig zu machen. Gemeint sind solche Sparer, die bereits beim Abschluss des Riester-Vertrags wissen wollen, wie viel Rente ihnen später einmal sicher ist. Dieses Anlageziel lässt sich mit der Riester-Rentenversicherung am besten abbilden. Durch die garantierte Verzinsung hält sie eine etwas höhere garantierte Rente bereit als fondsgebundene und Index-Rentenversicherungen. Letzte garantieren nur die Rente aus dem Beitragserhalt.

Grundgesamtheit

Um die Grundgesamtheit aller Anbieter zu ermitteln, haben wir die offizielle Liste der zertifizierten Riester-Angebote ausgewertet. Diese haben wir beim Bundeszentralamt für Steuern am 12. Juli 2017 heruntergeladen. Aus den 119 noch vertriebenen Riester-Angeboten haben wir die zwölf Anbieter manuell herausgesucht, die klassische Riester-Policen anbieten. Diese Policen garantieren für Neukunden eine Garantieverzinsung der Beiträge nach Kosten von 0,9 Prozent pro Jahr.

Auswahlkriterien

Um aus den zwölf möglichen die besten Angebote herauszufiltern, haben wir drei Kriterien angesetzt:

Rating von Morgen & Morgen - Der Sparer soll grundsätzlich davon ausgehen können, dass der Versicherer den Riester-Vertrag über die Anspar- und auch Rentenphase bedienen kann. Eine ausreichend gute finanzielle Stabilität des Unternehmens ist daher Voraussetzung. Um dies zu gewährleisten, verwenden wir das Rating des Analysehauses Morgen & Morgen. Es prüft die Güte der Lebensversicherer mit Blick auf Kosten, Marktstellung, Kundenfreundlichkeit und bilanzielle Stärke. Sollte der Versicherer insolvent werden, verwaltet die Auffanggesellschaft Protektor das Ersparte.

Online-Abschluss - Der Kunde soll den Riester-Vertrag mit möglichst wenig Aufwand abschließen können. Das heißt einmal: Der Sparer soll sich nicht auf die Suche machen müssen nach einer Bankfiliale oder einem niedergelassenen Vermittler, die oder der das gewünschte Produkt vertreibt. Insbesondere soll er nicht durch einen Vermittler oder den Berater einer Agentur dazu gedrängt werden, einen anderen Vertrag als den gewünschten abzuschließen.

Hohe garantierte Rente - Eine hohe garantierte Rente entspricht dem Interesse des Kunden. In der Regel gehen damit niedrige Effektivkosten einher: Die Effektivkosten geben an, um wie viel Prozentpunkte sich die jährliche Rendite durch Kosten mindert.

Emp­feh­lungen

Wir empfehlen die klassische Riester-Rentenversicherung der Hannoverschen (Tarif AV1) und neu die Riester-Rentenversicherung der Huk24. Der Vertrag der Huk ist allerdings nicht mehr erhältlich (Stand: Januar 2022). Die Emp­feh­lungen entsprechen unseren Auswahlkriterien.

Hinweis: Für ING-Kunden gab es zum Zeit­punkt unserer Untersuchung noch den Tarif der Hannoverschen mit einer etwas höheren garantierten Rente (Tarif KAV1). Diesen hatten wir ebenfalls emp­foh­len. Die Kooperation mit der ING endete aber im Sommer 2019, so dass Neukunden der Tarif nicht mehr zur Verfügung steht.

Folgende Tabelle zeigt alle zwölf Anbieter von klassischen Riester-Rentenversicherungen, die in unserem Test berücksichtigt waren.

Klassische Riester-Rentenversicherungen im Test (Laufzeit 30 Jahre)

 

Sterne von

Morgen &

Morgen

Online-

Abschluss

garantierte

Rente¹

Effektiv-kosten

pro Jahr

R+V5nein117,68 €0,62 %
Allianz5nein116,56 €0,62 %
Hannoversche5ja116,27 €0,56 %
Hannoversche
über ING²
5ja117,89 €0,47 %
Huk244ja117,31 €0,7 %
Itzehoer4nein114,35 €0,68 %
Mecklenburgische4nein111,93 €1,08 %
DEVK4nein109,84 €0,86 %
HanseMerkur3ja114,75 €1,03 %
SV Sparkassen
Ver­si­che­rung
3nein112,34 €0,65 %
Targo Ver­si­che­rung3ja109 €0,88 %
Familienfürsorge2nein111,01 €0,86 %

¹ Die garantierte Rente und die zugehörigen Effektivkosten basieren auf der Annahme, dass ein Sparer mit 30.000 Euro Brutto-Jahreseinkommen 87,17 Euro monatlich in den Riester-Vertrag eingezahlt hat (Mustersparer laut Produktinformationsblatt).
² Der Tarif ist seit Sommer 2019 für Neukunden nicht mehr abschließbar.
Quelle: Anbieter, Finanztip-Recherche (Stand Konditionen: 8. August 2017)

Deutlich wird: Große Versicherer wie R+V und Allianz bieten klassische Riester-Rentenversicherungen mit hoher garantierter Rente und niedrigen Kosten an. Wir empfehlen die Verträge dennoch nicht, da sie nur über die Filiale beziehungsweise über eine Agentur abzuschließen sind. 

Diese Riester-Rente passt zu Dir

  • Unsere Anbieter-Empfehlung für eine Riester-Rentenversicherung: Hannoversche (Tarif AV1).
  • Unsere Anbieter-Empfehlung für einen Riester-Fondssparplan: Uniprofirente Select (Fonds: Uniglobal II)

  • Unsere Anbieter-Empfehlungen für einen Wohn-Riester: Dr. Klein, Interhyp und Planethome

Zum Ratgeber

Autoren
Sara Zinnecker
Dr. Manuel Kayl

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