THG-Quote

Bis zu 300 Euro für Dein E-Auto

Barbara Weber
Finanztip-Expertin für Recht

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einem Elektroauto kannst Du eingespartes CO2 verkaufen – über die Treib­haus­gas­min­de­rungs­quo­te (THG-Quote). 
  • In 2023 kannst Du so bis zu 300 Euro verdienen. 
  • Den Verkauf Deines eingesparten CO2 übernehmen Dienstleister für Dich.  

So gehst Du vor

  • Mache einen Anbietervergleich bei Verivox. In unserem Test hatte Verivox die größte Auswahl an Dienstleistern.
  • Wähle einen Dienstleister mit einer möglichst hohen fixen Mindestzahlung. Achte darauf, deine THG-Quote nur für das aktuelle Jahr an den Anbieter abzutreten. Dann kannst Du im nächsten Jahr einen neuen Vergleich starten.
  • Nutze unsere Checkliste, wenn Du bei der Wahl Deines Anbieters auf Nummer Sicher gehen möchtest.

Checkliste 

E-Autos haben viele Vorteile: Sie fahren leise, haben Steuervergünstigungen. Vor allem aber erzeugen Elektroautos deutlich weniger Treibhausgase als Benziner oder Diesel. Und diese CO2-Ersparnis ist am Markt heiß begehrt. Denn Mineralölunternehmen müssen klimafreundlicher werden und dabei bestimmte Treib­haus­gas­min­de­rungs­quo­ten (THG-Quoten) erreichen. Dazu können sie Deine CO2-Ersparnis „kaufen“ und sich anrechnen lassen. Als Gegenleistung bekommst Du eine jährliche Prämie von mehreren Hundert Euro

Was ist die THG-Quote?

Wer auf Elektromobilität umsteigt, wird mehrfach belohnt: Neben dem einmaligen Umweltbonus gibt es regelmäßige Prämien, für die Du nicht viel tun musst. 

Hintergründe der THG-Quote 

Nach wie vor verursacht der Verkehr auf deutschen Straßen rund 20 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland. Aus diesem Grund müssen Konzerne der Mineralölwirtschaft ihre klimaschädlichen Treibhausgase reduzieren. Das gilt für alle Unternehmen, die Otto- und Dieselkraftstoffe in den Verkehr bringen. 

Die sogenannte Treib­haus­gas­min­de­rungs­quo­te schreibt diesen Firmen vor, wie viel sie bei den Emissionen der von ihnen in den Markt gebrachten Kraftstoffe in einem Jahr sparen müssen. Im Jahr 2022 lag die Quote bei 7 Prozent, 2030 sollen es schon 25 Prozent sein. Geregelt ist das im Bundes-Immissionsschutzgesetz (§ 37a BImSchG). Liegt ein Unternehmen unter den jährlich steigenden Quoten, dann drohen Strafen von 600 Euro pro Tonne CO2

Um die strengen Vorgaben zu erfüllen, können die Firmen entweder mehr Bio-Kraftstoffe verkaufen, ihre Kraftstoffe emissionsärmer herstellen oder sich Strom für Elektrofahrzeuge anrechnen lassen. Betreiber von öffentlichen Ladesäulen verkaufen den Unternehmen schon seit Jahren Emissionszertifikate, die die Nutzung von Strom zum Betrieb von Fahrzeugen bescheinigen.

Seit Anfang 2022 kannst nun auch Du von der THG-Quote profitieren. Besitzt Du ein Elektroauto, das ausschließlich mit Autostrom fährt, sparst Du als Privatperson ebenfalls CO2-Emissionen ein. Auf Antrag stellt Dir das Umweltbundesamt einmal im Jahr ein Emissionszertifikat aus, das Deine CO2-Ersparnisse bescheinigt. Dieses Zertifikat kannst Du an ein Mineralölunternehmen verkaufen. Dazu beauftragst Du einen Dienstleister, der den gesamten Verkauf für Dich regelt. 

Quote nicht verfallen lassen 

Eine Pflicht zum Quotenhandel gibt es aber nicht. Ein Verzicht auf die jährliche THG-Prämie bringt Dir allerdings nur Nachteile. Du verschenkst jedes Jahr einige Hundert Euro, für die Du nicht viel tun musst. Die Bundesregierung behält sich im Gesetz sogar vor, nicht eingelöste THG-Mengen selbst zu versteigern (§ 37d BImSchG). Wir raten Dir daher, die Prämie nicht einfach verfallen zu lassen. Wenn Du nicht dringend auf das Geld angewiesen bist, kannst Du es auch für einen guten Zweck einsetzen. Spenden kannst Du als Sonderausgaben bei der Steu­er­er­klä­rung geltend machen. 

Wer bekommt die THG-Prämie?

Als Besitzer eines E-Autos kannst Du am Quotenhandel teilnehmen. Die Prämie bekommst Du aber auch mit einem E-Roller oder einem E-Motorrad. Voraussetzung ist immer, dass das Fahrzeug zugelassen ist.  

Elektroauto - Die Prämie bekommst Du nur für batterie- oder brennstoffzellenbetriebene E-Autos. Nicht in den Quotenhandel einbringen kannst Du dagegen Plug-in-Hybride. Das sind Fahrzeuge, die einen Elektro- und Verbrennungsmotor haben. Der Staat möchte ausschließlich reine Stromer fördern. Aus diesem Grund bekommst Du auch für einen Plug-in-Hybrid seit diesem Jahr keinen Umweltbonus mehr. 

Hast Du mehrere rein elektrische Fahrzeuge, kannst Du für jedes dieser Fahrzeuge das jeweilige THG-Zertifikat in den Handel einbringen. Und das nicht nur einmalig, sondern jedes Jahr aufs Neue.

Zulassung - Das Fahrzeug muss auf Dich angemeldet sein. Du benötigst die Zulassungsbescheinigung Teil I, auch Fahrzeugschein genannt, auf der Du als Halter des Fahrzeugs eingetragen bist. Ob Du Deinen Wagen gekauft oder geleast hast, spielt dagegen keine Rolle.

Weitere Fahrzeuge - Vollelektrische Transporter, Lkw und Busse sind ebenfalls für den Quotenhandel zugelassen. Das gleiche gilt für E-Zweiräder wie elektrische Motorräder oder E-Roller, die schneller als 45 km/h unterwegs sind. Diese Fahrzeuge benötigen ebenfalls eine amtliche Zulassung, weswegen Du sie bei einem THG-Anbieter anmelden kannst.

Kleinkrafträder bis maximal 45 km/h benötigen dagegen nur ein Ver­si­che­rungs­kenn­zei­chen, aber keine Kfz-Zulassung. Zulassungsfrei sind beispielsweise 50er E-Roller, Speed-Pedelecs und Krankenfahrstühle. Folglich bekommst Du für diese Fahrzeuge auch keinen Fahrzeugschein, mit dem Du eine THG-Prämie beantragen könntest. 

Hier gibt es aber einen Trick, um an die Prämie zu kommen: Für Kleinkrafträder darfst Du unter bestimmten Voraussetzungen eine freiwillige Zulassung beantragen. Geregelt ist das in § 3 Absatz 3 FZV.

Dazu benötigst Du folgende Unterlagen

  • Personalausweis 
  • Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) 
  • Elektronische Ver­si­che­rungs­be­stä­ti­gung (EVB-Nummer

Die Betriebserlaubnis wird Dir in aller Regel beim Kauf Deines Flitzers ausgehändigt. Außerdem musst Du eine Rollerversicherung abschließen. Die kostet Dich um die 35 bis 70 Euro im Jahr. Anschließend erhältst Du die EVB-Nummer von Deiner Ver­si­che­rung. Nun vereinbarst Du bei der örtlichen Zulassungsstelle einen Termin und legst die genannten Dokumente vor. Genehmigt die Behörde Deinen Antrag auf freiwillige Zulassung, händigt sie Dir die Zulassungsbescheinigung Teil I aus, womit Du Deine jährliche THG-Prämie beantragen kannst. Die freiwillige Zulassung kostet Dich um die 50 bis 60 Euro. 

Achtung: Die Zulassungsstellen sind nicht verpflichtet, einem Antrag auf freiwillige Zulassung nachzukommen. Ihnen steht dem Gesetz nach ein Ermessensspielraum bei ihrer Entscheidung zu. Die Zulassungsstellen gehen möglicherweise unterschiedlich mit der freiwilligen Zulassung um. Außerdem ist damit zu rechnen, dass das Umweltministerium früher oder später die Gesetzeslücke schließen wird. Verlasse Dich bei der Anschaffung eines E-Rollers also nicht darauf, dass Du die THG-Prämie für Deinen Roller bekommst. 

Wallbox - Manche Anbieter versprechen Dir ebenfalls eine Prämie, wenn Du eine private Wallbox zum Laden von E-Autos besitzt. Die Idee dahinter: Betreiber einer öffentlichen Ladestation bekommen bereits seit Jahren die THG-Prämie. Eine Wallbox auf einem privaten Außenstellplatz kann theoretisch auch von anderen Personen genutzt werden und könnte daher ebenfalls als öffentlicher Ladepunkt gelten. Die Prämie könntest Du dann doppelt kassieren: für Dein E-Auto und für Deine Wallbox. 

Laut Bundesnetzagentur (BNA) sind private Wallboxen in Carports, Garagen, Garageneinfahrten oder auf sonstigen Parkflächen keine öffentlichen Ladepunkte. Private Parkflächen sind ersichtlich auf bestimmte Privatpersonen beschränkt und nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Auch wenn es wohl schon einigen Wallbox-Besitzern gelungen ist, die THG-Quote abzustauben, fehlt es an einer klaren Gesetzesgrundlage. Wir raten Dir daher, von solchen Angeboten die Finger zu lassen, bis es eine eindeutige Regelung für Wallboxen gibt.

Wie verkaufst Du Deine THG-Quote?

Den Verkauf Deines THG-Zertifikats übernimmt ein Dienstleister für Dich, den Du zuvor ausgesucht hast. Dieser Anbieter sammelt erst große Mengen an Zertifikaten und verkauft diese dann gebündelt an ein quotenpflichtiges Unternehmen.

Einen THG-Anbieter aussuchen 

Zunächst einmal suchst Du Dir einen Anbieter aus, der den Verkauf für Dich übernehmen soll. Inzwischen bieten eine Reihe von Firmen an, Dein THG-Zertifikat an Firmen zu verkaufen. Es handelt sich dabei entweder um etablierte Stromanbieter, Automobilclubs oder Unternehmen, die sich auf den Handel mit Zertifikaten konzentrieren. Damit Du einen Anbieter mit einer möglichst hohen Prämie findest, empfehlen wir Dir einen Anbietervergleich.

Fahrzeugschein übermitteln 

Hast Du Dich für einen Dienstleister entschieden, übermittelst Du ihm über eine Online-Plattform Deine persönlichen Daten und Deinen Fahrzeugschein. Meist reicht dafür ein Foto, das Du mit dem Smartphone aufgenommen hast. 

Übermittlung an das Umweltbundesamt

Aus organisatorischen Gründen wartet der Dienstleister erst einmal ab, bis er möglichst viele Anträge und Fahrzeugscheine erhalten hat. Die Unterlagen schickt er sodann gebündelt an das Umweltbundesamt. Wenn Dein Fahrzeug alle Voraussetzungen für eine Zertifizierung mitbringt, erstellt die Behörde ein THG-Zertifikat und übermittelt dieses wieder zurück an den Anbieter. 

Wir empfehlen Dir, bis zum Winter des laufenden Jahres einen Anbieter zu beauftragen und alle Unterlagen einzureichen. Die laufenden Anträge kann der Anbieter nur bis zum 28. Februar des nächsten Jahres beim Umweltbundesamt einreichen.

Zahlung der Prämie 

Sobald der Dienstleister das Zertifikat in den Händen hält, kann er es verkaufen. Einen Teil des Erlöses behält der Anbieter als Provision ein. Anschließend zahlt er Dir – je nach Bezahlmodell – entweder eine fest vereinbarte Prämie oder einen flexiblen Betrag, der sich danach richtet, wie gut er das THG-Zertifikat verkaufen konnte. 

Fest vereinbarte Prämien bekommst Du bei vielen Anbietern bereits dann, wenn sie das Zertifikat durch das Umweltbundesamt erhalten haben. Egal, ob Du Dich für eine fixe oder flexible Prämie entscheidest: Du musst Dich darauf einstellen, mehrere Wochen oder Monate auf die Auszahlung zu warten. Das liegt daran, dass gerade sehr viele Menschen die THG-Prämie beantragen. Das Umweltbundesamt ist mit der Vergabe von Zertifikaten mehr als ausgelastet. 

Vereinzelte Dienstleister zahlen daher schon, bevor sie das Zertifikat vom Umweltbundesamt erhalten haben – dafür fallen die Prämien aber auch geringer aus. 

Wie hoch ist die THG-Prämie aktuell?

Nach unserer Recherche sind für das aktuelle Jahr Prämien um die 300 Euro möglich. Der Erlös für die THG-Quote kann aber je nach Marktwert immer schwanken. 

THG-Prämien sind gesunken 

Wer seine THG-Quote bereits in 2022 verkauft hat, konnte noch mit Prämien von über 400 Euro rechnen. Die Prämien sind für das laufende Jahr stark eingebrochen. Das liegt unter anderem daran, dass der Strommix in Deutschland schmutziger geworden ist. Es wird wieder mehr Strom aus fossilen Energieträgern, also Gas und Kohle produziert. 

Im Zuge dessen hat auch das Umweltbundesamt den Wert der durchschnittlichen THG-Emission pro Energieeinheit Strom angehoben – von 119 auf 135 Kilogramm CO2-Äquivalent pro Gigajoule. Damit sinken gleichzeitig auch die CO2-Einsparungen pro Elektrofahrzeug und die THG-Quote sinkt im Wert. 

Prämie von Zahlmodell abhängig 

Wie viel Dir ein Anbieter zahlt, hängt aber immer auch von dem gewählten Zahlmodell ab. 

Fixe Prämie - Einige Dienstleister bieten eine fixe Prämie. Dann erhältst Du einen vorher vereinbarten Geldbetrag, egal wie gut der Anbieter Dein Zertifikat verkaufen konnte. 

Flexible Prämie - Andere Dienstleister bieten stattdessen ein flexibles Modell (Flex-Modell) an. Die Höhe Deiner Prämie hängt in dem Fall davon ab, wie gut Dein Anbieter das Zertifikat vermarkten konnte. Nach Verkauf bekommst Du einen bestimmten Prozentsatz des Erlöses, beispielsweise 80 oder 85 Prozent, ausgezahlt. Den Rest behält der Dienstleister ein. Das ist ein bisschen wie im Glücksspiel: Kann der Anbieter Dein Zertifikat gut verkaufen, dann bekommst Du möglicherweise mehr als im Fix-Modell. Läuft der Verkauf schlecht, kann die Prämie aber auch darunter liegen. 

Mix aus beiden Modellen - Der Kompromiss aus beiden Modellen ist die Flex-Variante mit garantiertem Mindestbeitrag. Einen fest vereinbarten Teil der Prämie zahlt Dir der Anbieter in jedem Fall aus. Die restliche Prämie richtet sich danach, wie gut der Anbieter das Zertifikat vermarkten kann. Wir konnten bei unserer Recherche einen Anbieter finden, der für das Jahr 2023 mindestens 265 Euro garantiert zahlt.   

Die Prämie ist steuerfrei 

Die Einnahmen über die THG-Quote unterliegen nicht der Einkommensteuer, wenn Du Dein ausschließlich privat genutztes E-Fahrzeug in den Handel einbringst. Das heißt: Du musst den Erlös nirgendwo in der Steu­er­er­klä­rung angeben. Gehört das Auto oder Kraftrad zum Betriebsvermögen Deiner Firma, zählt der Erlös zu den Betriebseinnahmen und unterliegt der Einkommensteuer. Dann musst Du den Erlös in der Steu­er­er­klä­rung nennen.

THG-Quoten Anbieter im Vergleich

Wir raten Dir, einen Anbieter zu wählen, der eine möglichst hohe THG-Prämie zahlt. Welcher Anbieter wie viel zahlt, kann sich aber schnell ändern. Es lohnt sich daher, die Prämien unter den Dienstleistern zu vergleichen. Wir empfehlen Dir aus diesem Grund, ein passendes Angebot über ein Vergleichsportal zu suchen.

Der THG-Anbietervergleich von Verivox hat uns mit einer großen Auswahl an Dienstleistern überzeugt. Nach eigener Aussage listet Verivox 90 Prozent der online verfügbaren Angebote. Sobald THG-Anbieter Preisupdates an Verivox melden, ändert das Portal umgehend die angezeigten Preise. Außerdem bietet Verivox bei einigen Angeboten exklusive Boni an. Die Wahrscheinlichkeit, ein gutes Angebot bei Verivox zu bekommen, ist daher sehr hoch. Wichtig: Schaue nicht nur nach der versprochenen Prämie, sondern achte auch darauf, dass das Angebot bestimmte Mindestkriterien erfüllt.

Verivox
Vergleich THG-Quoten-Anbieter
  • große Auswahl an Anbietern
  • Extra-Boni bei bestimmten Angeboten
  • Vertragslaufzeit einsehbar
  • keine konkrete Angabe zum Auszahlungszeitpunkt

Worauf solltest Du beim Anbieter achten?

Bei der Wahl eines Anbieters solltest Du auf ein paar Dinge achten. Neben einer möglichst hohen garantierten Prämie solltest Du darauf achten, keine langen Vertragslaufzeiten einzugehen.

Fixes Prämienmodell - Wir raten Dir, auf eine möglichst hohe fixe Zahlung zu achten. Wähle also entweder einen Anbieter, der eine fixe Prämie oder zumindest einen garantierten Mindestbetrag zahlt. Dann hast Du noch die Möglichkeit, etwas mehr Geld herauszuschlagen, der Großteil des Betrags ist Dir aber garantiert. Bei Verivox kannst Du nach Anbietern filtern, die eine fixe oder flexible Prämie mit garantiertem Mindestbetrag zahlen.

Keine lange Vertragslaufzeit - Wenn Du nächstes Jahr wieder Anbieter vergleichen möchtest, dann solltest Du längere Vertragslaufzeiten oder Abo-Modelle vermeiden. Wir empfehlen Dir, einen Anbieter zu wählen, der den Abtretungszeitraum auf das aktuelle Jahr beschränkt. Dann kannst Du im nächsten Jahr einen neuen Vergleich starten und bei Bedarf zu einem anderen Anbieter wechseln. 

Einige Anbieter legen fest, dass Du Dich gleich für zwei oder drei Jahre bindest. Andere geben Dir wiederum die Möglichkeit, zu beantragen, dass der Abtretungszeitraum nur auf ein Jahr festgelegt wird. Das musst Du allerdings bis zu einem bestimmten Zeit­punkt, meistens bis Dezember, erledigen. Verpasst Du die Frist, dann hast Du die THG-Quote ebenfalls für das kommende Jahr abgetreten. 

Sofortauszahlung - Benötigst Du das Geld dringend und kannst dafür Abstriche beim Preis vertragen? Dann schau nach einem Anbieter, der eine Sofortauszahlung anbietet. Bei Verivox findest Du einen entsprechenden Filter dafür. Das Geld solltest Du dann innerhalb weniger Tage nach Anmeldung beim Anbieter erhalten. Manche Anbieter verlangen dafür allerdings, dass Du auf Dein 14-tägiges Widerrufsrecht verzichtest. Ansonsten ist ihnen das Risiko zu hoch, dass sie Deine Prämie zahlen und Du daraufhin den Vertrag mit ihnen widerrufst. Dann wären sie nicht mehr berechtigt, Dein THG-Zertifikat zu verkaufen und müssten die Prämie von Dir zurückverlangen.

Verbraucherfreundliche AGB - Möchtest Du bei der Wahl des Anbieters auf Nummer Sicher gehen, solltest Du Dir die Anbieter und deren Allgemeine Geschäftsbedingungen etwas genauer ansehen. Viele Anbieter koppeln die Zahlung der Prämie an den Erfolg des Verkaufs. Das bedeutet für Dich: Scheitert der Verkauf, kann Dir der Dienstleister die Zahlung der Prämie verweigern. 

Dieses Risiko halten wir für überschaubar: Die Anbieter vereinbaren in der Regel verbindliche Abnahmemengen mit den Ölkonzernen. Dennoch kannst Du das Risiko minimieren, wenn Du Anbieter aussortierst, die nachteilige Klauseln verwenden. 

Besonders ver­brau­cher­freund­lich sind Angebote, bei denen Du die Prämie unabhängig davon bekommst, ob der Anbieter das Zertifikat verkaufen konnte. Dann erhältst Du die Prämie garantiert – auch wenn kein Verkauf zustande kommt. 

Nimm Dir bei Deinem Anbietervergleich die folgende Checkliste zur Hand, wenn Du bei der Wahl des Anbieters besonders vorsichtig vorgehen möchtest. Wir haben uns die AGB von einigen Anbietern angeschaut und auf den Auszahlungszeitpunkt hin überprüft. Wenn die Regelungen zu ungenau formuliert waren, haben wir beim jeweiligen Anbieter nachgefragt.

Checkliste

Bewährte Anbieter - Manchmal kann es sich lohnen, einen Anbieter zu wählen, den Du schon kennst. Versicherer wie Huk24 und Huk-Coburg, aber auch Stromanbieter und Automobilclubs verkaufen ebenfalls Deine THG-Quote. Bist Du schon mit einem dieser Anbieter verbandelt, kann es sich manchmal lohnen, dort ein Angebot einzuholen. Der ADAC bietet seinen Mitgliedern beispielsweise einen zusätzlichen Bonus zur THG-Prämie von 20 Euro an. 

Spendenmöglichkeit - Wenn Du einen Anbieter wählen möchtest, der Deine Prämie direkt in Klimaschutzprojekte investiert, dann ist das an sich eine gute Sache. Bei Verivox kannst Du dazu nach solchen Anbietern filtern, die einen Teil Deiner Prämie spenden. Schau Dir aber genau an, welche Organisationen Du unterstützt. Der Anbieter sollte transparent darlegen, in welche Projekte Dein Geld fließt. 

Frage den Anbieter außerdem im Vornherein, ob er Dir eine Spendenbescheinigung ausstellt. Das ist besonders wichtig, wenn Du Deine Spende als Sonderausgabe in der Steu­er­er­klä­rung geltend machen möchtest. Für Spenden über 300 Euro verlangt das Finanzamt grundsätzlich eine Quittung. Natürlich kannst Du Dir die Prämie auch auszahlen lassen und danach selbst an eine Organisation Deiner Wahl spenden.

So haben wir getestet

Von September bis Oktober 2022 haben wir eine Google-Suchabfrage mit den Suchbegriffen „THG Quote Vergleich“, „THG Quote verkaufen Vergleich“ und „THG Quote Anbieter Vergleich“ durchgeführt. Dabei haben wir jeweils die ersten drei Google-Seiten ausgewertet. THG-Quoten-Anbieter haben wir genauso wie einfache Vergleichslisten ohne Filter aussortiert. Wir haben nur solche Vergleichsportale in unseren Test aufgenommen, die über Filtermöglichkeiten verfügen. Übrig blieben zwei Vergleichsportale, die wir weiter untersucht haben:

  • Verivox
  • THG-Quote: Vergleich

In unserem Test waren uns folgende Kriterien besonders wichtig: 

Größtmögliche Angebotsanzahl 

Das Vergleichsportal soll möglichst viele Angebote listen. E-Auto-Besitzer sollen einen realistischen und umfassenden Überblick über die derzeit verfügbaren Angebote bekommen und die Chance haben, das für sie beste Angebot herauszusuchen. Da sich die Prämien stetig ändern, ist es wichtig, dass möglichst viele Anbieter gelistet werden. 

Preissortierung möglich

Die Angebote sollten außerdem nach Preis sortiert werden können, damit der Verbraucher einen schnellen Überblick über die bestzahlenden Anbieter bekommt.

Filtermöglichkeiten 

Das Vergleichsportal sollte über einen Filter für die entsprechenden Prämienmodelle: Fix, Flex und Flex mit garantierter Mindestauszahlung verfügen. 

Außerdem sollten die Ergebnisse nach Sofortauszahlung gefiltert werden können. Das ist besonders interessant für diejenigen, denen eine möglichst schnelle Auszahlung wichtig ist und die nicht mehrere Wochen oder Monate auf ihr Geld warten möchten. 

Angaben zu Vertragslaufzeit 

Da wir möglichst kurze Vertragslaufzeiten bei der THG-Quote empfehlen, sollten die gelisteten Angebote Informationen zum Abtretungszeitraum bereithalten. 

Zusätzliche Boni 

Sollte das Vergleichsportal einen zusätzlichen Bonus bei Abschluss über die Vergleichsseite anbieten, dann haben wir das als positiv gewertet. Boni waren allerdings kein Hauptkriterium für unsere Emp­feh­lung. 

Verivox ist unsere Emp­feh­lung

Verivox konnte in allen Kriterien überzeugen. Das Vergleichsportal deckt nach eigener Aussage 90 Prozent der online verfügbaren Angebote ab. Verivox hat ohne Filter 65 gelistete Angebote. Wenn wir nach den Prämienmodellen Fix und Flex mit Mindestauszahlung gefiltert haben, kamen wir auf 51 Angebote (Stand: 21. Oktober 2022).

Aktuelle Entwicklung: Derzeit listet Verivox noch 47 Angebote. Das Vergleichsportal teilte uns mit, dass manche Anbieter vorübergehend aus dem Vergleich genommen wurden. Die aktuellen Prämien dieser Anbieter waren teilweise identisch mit denen aus 2022. Die Prämienhöhe aus letztem Jahr hält Verivox aber für nicht mehr realistisch (Stand: 13. März 2023).

Das Vergleichsportal THG-Quote: Vergleich hatte in unserem Vergleich weniger gelistete Angebote, insgesamt wurden uns 41 gelistete Angebote ohne Filter und 34 Angebote für die Prämienmodelle Fix und Flex mit Mindestauszahlung angezeigt. Rund 75 Prozent dieser Angebote wurden uns auch im Verivox-Vergleich angezeigt (Stand: 21. Oktober 2022). 

Darüber hinaus zeigt Verivox bei jedem Angebot an, wenn sich der Kunde länger als ein Kalenderjahr an den Anbieter bindet. Auf Nachfrage hat uns Verivox geantwortet, dass Angebote ohne entsprechende Angabe eine Vertragslaufzeit von einem Kalenderjahr vorsehen. 

THG-Quote: Vergleich verfügt zwar über einen Filter, mit dem nach Auszahlungszeitpunkt (nach Zertifizierung durch das UBA oder nach Verkauf des Zertifikats oder sofort) gefiltert werden kann. Allerdings war dieser Filter nicht ausschlaggebend für unsere Emp­feh­lung. Die Anbieter haben in aller Regel feste Abnehmerkontingente. Wir schätzen daher die Wahrscheinlichkeit, dass der Anbieter das Zertifikat nicht verkaufen kann, als sehr gering ein.

Ausschlaggebend für unsere Emp­feh­lung war daher die Anzahl der Angebote und die Angaben zur Vertragslaufzeit. Durch eine hohe Angebotsanzahl bei Verivox hat der Verbraucher die Chance, eine möglichst hohe Prämie abzustauben. Die Verivox-Boni erhöhen die versprochenen Prämien nochmals. Mit Angabe der Vertragslaufzeit kann er zudem sichergehen, sich nicht länger als ein Kalenderjahr an den Anbieter zu binden, um im nächsten Jahr einen neuen Vergleich zu machen. 

Wir haben die aufgeführten Informationen zu Prämienmodell, Prämienhöhe und Vertragslaufzeit stichprobenhaft geprüft. Im Ergebnis haben die Angaben von Verivox mit denen seitens der Anbieter übereingestimmt.

Autoren
Ines Rutschmann
Barbara Weber

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Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Emp­feh­lungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.