Bauherrenhaftpflichtversicherung Sicherheit ab dem ersten Spatenstich
Finanztip-Expertin für Versicherungen
Das Wichtigste in Kürze
So gehst Du vor
Ein Dachziegel fällt beim Bau Deines Hauses herunter und trifft ein parkendes Auto oder schlimmer, einen Passanten am Kopf. Wer ein Haus baut oder die Eigentumswohnung renoviert, übernimmt viel Verantwortung, nicht nur in finanzieller Hinsicht. Vom ersten Spatenstich an haftest Du als Bauherr für Schäden, die anderen im Zusammenhang mit der Baustelle entstehen ‒ auch wenn Du selbst den Schaden nicht verursacht hast. Um gegen dieses Risiko abgesichert zu sein, benötigst Du eine sogenannte Bauherrenhaftpflichtversicherung.
Wir empfehlen Dir, diese Versicherung auf jeden Fall vor Baubeginn abzuschließen. Denn Deine Haftung beginnt bereits bei Vertragsabschluss mit einem Architekten oder mit der Planung durch eine Baufirma. Die Kosten der Bauherrenhaftpflicht richten sich nach der Höhe der Bau- und der Versicherungssumme. Empfehlenswert ist eine Versicherungssumme von mindestens 3 Millionen Euro für Personen- und Sachschäden, wobei die meisten Anbieter diesen Betrag ohnehin als Untergrenze ansetzen. Eine Selbstbeteiligung senkt in der Regel die Beiträge und kann sich daher lohnen.
Die Versicherung endet automatisch mit Abschluss der Bauarbeiten, spätestens jedoch zwei oder drei Jahre nach Versicherungsbeginn. Welche Frist gilt, kannst Du in den Versicherungsbedingungen nachlesen.
Planst Du Baumaßnahmen in Eigenregie, musst Du das dem Versicherer vor Abschluss des Vertrags mitteilen. So sind mögliche daraus resultierende Schäden ebenfalls abgesichert. Erfahrungsgemäß passieren mehr Unfälle, wenn Bauherren selbst Hand anlegen, als wenn sie die Arbeiten an professionelle Baufirmen übertragen. Deshalb sind Bauherrenversicherungen ab einer Eigenleistung von mehr als 20.000 Euro deutlich teurer.
Wenn Du bereits ein Haus besitzt und es nur aus- oder umbauen willst, reicht in der Regel die private Haftpflichtversicherung aus, auch bei Eigenleistungen. Welche Bausumme genau versichert ist, legt jede Versicherung individuell fest – üblich sind 50.000 bis 100.000 Euro. Bei einigen Versicherern geht die Bauherrenabsicherung auch weiter. Schau in die Versicherungsbedingungen, was in Deiner Privathaftpflicht abgedeckt ist. Wichtig ist, dass Du Deiner Versicherung die Baumaßnahmen mitteilst.
Unsere Empfehlungen versichern Baumaßnahmen in unterschiedlichem Umfang mit. Bei Friday „Relax“ bist Du als Bauherr bis zu einer Bausumme von 250.000 Euro abgesichert. Das gilt auch für Baumaßnahmen in Eigenleistung und durch Nachbarschaftshilfe.
Die Haftpflichtkasse bietet im Tarif „Einfach Besser“ Schutz für Bauherren ohne Begrenzung der Bausumme, wenn die Bauanschrift auch Postanschrift ist, wenn Du also zum Beispiel einen Anbau an Dein Haus setzt. Ansonst gilt der Schutz bis zu einer Bausumme von 250.000 Euro.
Bei unser dritten Empfehlung, der Degenia „T23-Optimum“, geht der Schutz für Bauherren noch etwas weiter. Hier sind Bauvorhaben an selbstgenutzten Ein- und Zweifamilienhäusern ohne Begrenzung der Bausumme mitversichert. Allerdings ist der Wert der Eigenleistungen auf 150.000 Euro begrenzt. Sonstige Baumaßnahmen sind bis zu einer Bausumme von 500.000 Euro abgesichert.
Die private Haftpflichtversicherung ist unverzichtbar – sie kümmert sich um Schäden, die Du verursachst. Bei großen Schäden kann sie Dich vor dem finanziellen Ruin bewahren.
Von uns empfohlene Tarife sind Friday „Relax“ mit günstigen Beiträgen für alle, der Tarif „Einfach Besser“ der Haftpflichtkasse, besonders auch für Familien, und der Degenia-Tarif „T23-Optimum“, vor allem auch für Alleinerziehende.
Die Versicherung springt nicht ein, wenn ein Arbeiter Ansprüche gegen Dich als Bauherrn stellt. Wenn zum Beispiel ein Bauarbeiter stolpert und sich ein Bein bricht, ist das ein Arbeitsunfall und damit ist die gesetzliche Unfallversicherung zuständig, nicht die Bauherrenhaftpflicht. Die Bauherrenhaftpflichtversicherung wehrt aber unberechtigte Ansprüche ab, Du musst Dich dann nicht darum kümmern.
Planst Du ohne Architekten und baust das ganze Haus ohne Baufirma, kannst Du oft keine Bauherrenhaftpflicht abschließen. Nach den Bedingungen der meisten Versicherer besteht Versicherungsschutz nur, wenn Dein Hausbau von entsprechenden Firmen zumindest geplant wird.
Ebenfalls nicht versichert ist, wenn Deine Angehörigen zu Schaden kommen, wenn zum Beispiel Dein Ehepartner durch herumliegenden Bauschutt verletzt wird oder ein Bauarbeiter das Auto Deiner Schwiegermutter beschädigt. Hilft Dir hingegen ein Verwandter bei den Baumaßnahmen und verursacht dabei einen Schaden bei einem Unbeteiligten, ist dieser Schaden versichert.
Schäden am Rohbau sichert nicht die Bauherrenhaftpflicht, sondern die Bauleistungsversicherung oder die Feuerrohbauversicherung ab.
Weitere Themen
* Was der Stern bedeutet:
Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.
Wir wollen mit unseren Empfehlungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).
Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und empfohlen wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.
Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Empfehlungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.
Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.
Klickst Du auf eine Empfehlung mit *, unterstützt das unsere Arbeit. Finanztip bekommt dann eine Vergütung. Empfehlungen sind aufwändig recherchiert und basieren auf den strengen Kriterien der Finanztip-Expertenredaktion. Mehr Infos